Alte Bücher lesen

  • Auch bei Büchern dreht sich alles ums Geld

    Und genau das ist ja der Knackpunkt.

    Es wird den Verlegern sowas von egal sein, ob ihre Bücher auch tatsächlich gelesen werden - hauptsache, sie werden gekauft.

    Und das scheint ja immer noch relativ gut zu funktionieren, sonst hätten sie bestimmt schon längst etwas zurückgeschraubt.


    Ich persönlich versuche bei meinem Leseverhalten irgendwie ein Gleichgewicht zwischen älteren und neuen Büchern hinzubekommen.

    Es gibt natürlich immer wieder neue Bücher, bei denen ich einfach nicht mit dem Lesen warten kann, sobald sie erscheinen. Meistens sind das Reihen, oder aber auch Bücher meiner Lieblingsautoren (z.B. Rebecca Gable oder Charlotte Link).

    Da kann ich einfach nicht warten, sondern muss ich bei Neuerscheinungen sofort ran. :lechz:


    Aber ansonsten lese ich das, was mich gerade interessiert - völlig egal, ob es drei Wochen alt ist, oder 13 Jahre...

    Ich :study: gerade: 72 Minuten bis zur Vernichtung von Annie Jacobsen

  • Auch bei Büchern dreht sich alles ums Geld

    Und genau das ist ja der Knackpunkt.

    Es wird den Verlegern sowas von egal sein, ob ihre Bücher auch tatsächlich gelesen werden - hauptsache, sie werden gekauft.

    Und das scheint ja immer noch relativ gut zu funktionieren, sonst hätten sie bestimmt schon längst etwas zurückgeschraubt.

    Aber, ist das denn schlimm? Die müssen irgendwie Geld verdienen und das funktioniert in jeder Branche nun mal nur, wenn man im Gespräch bleibt. Egal, ob man im Buchmarkt oder sonst wo beheimatet ist. Es ist ja niemand gezwungen, zu kaufen. Von Luft und Liebe alleine lebt es sich schlecht.

  • Und genau das ist ja der Knackpunkt.

    Es wird den Verlegern sowas von egal sein, ob ihre Bücher auch tatsächlich gelesen werden - hauptsache, sie werden gekauft.

    Und das scheint ja immer noch relativ gut zu funktionieren, sonst hätten sie bestimmt schon längst etwas zurückgeschraubt.

    Aber, ist das denn schlimm?

    Nö.

    Ich meinte das echt total wertfrei. Mir ist ja schon klar, dass auch die Verleger ihre Brötchen verdienen wollen. :wink:

    Aber das ist halt meiner Meinung nach der Grund, warum immer mehr und mehr und mehr Bücher nachgelegt werden, obwohl kein Leser der Welt auch nur ansatzweise die Chance hat, da irgendwie hinterherzukommen.

  • Also, vielleicht bin ich ja ein mieser Umweltsünder, aber ich finde, es gibt tausend andere Dinge, an denen die Welt erstmal arbeiten kann, als ausgerechnet am Druck von Büchern.

    Dann bin ich auch einer. Ich bin da total bei dir. Für mich sind Bücher ausschlaggebend für meine Lebensqualität. Ich brauche nicht alle paar Jahre ein neues Auto (nur, wenn der TÜV mich vom alten scheidet), aber ich freue mich über jedes Buch, das bei mir einzieht. Egal, ob neu oder alt.

    Und so wächst der Stapel der Bücher, die eigentlich noch Leser finden könnten, stattdessen aber in privaten Regalen verstauben

    Völlig unabhängig vom Buchmarkt würde ich auch keins der Bücher aus meinen Regalen hergeben. Und ich bin auch sehr froh, dass ich noch so viel neuen Lesestoff vorrätig habe.

    Beworben werden nur die neuen Bücher.

    Ja natürlich. Aber durch die Werbung für neue Bücher rücken die Autoren in den Blickpunkt und sehr oft wird der geneigte Leser dadurch auch auf alte Werke aufmerksam (funktioniert besonders gut bei Reihen :wink: ), die somit indirekt auch beworben werden. Oftmals wird für das gleiche Buch nochmals geworben, wenn es in einem anderen Format erscheint (Taschenbuch). Und mir ist zum Beispiel auch sehr oft aufgefallen, dass Bücher in anderen Verlagen später neu aufgelegt werden und dann wie neue beworben werden.

    Ich verstehe immer noch nicht so ganz, wo dein Problem liegt HSB:scratch: Hast du Angst, dass in der Flut neuer Bücher deine schon erschienen untergehen?

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich lese zugegebenermaßen viele Neuerscheinungen, dabei handelt es sich um Rezensionsexemplare. Bei den Büchern, die ich kaufe, handelt es sich jedoch oft auch um ältere Bücher, hier bestimmt nicht das Erscheinungsjahr den Kaufwunsch, sondern der Inhalt. Ich habe in den letzten Jahren mehrfach antiquarisch Bücher gekauft, die ich früher mal leihweise gelesen habe und nun unbedingt auch besitzen wollte.

    Rezensionen schreibe ich sowohl zu neuen als auch zu alten Büchern.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Völlig unabhängig vom Buchmarkt würde ich auch keins der Bücher aus meinen Regalen hergeben. Und ich bin auch sehr froh, dass ich noch so viel neuen Lesestoff vorrätig habe.

    Meinst du damit Bücher, die du bereits gelesen hast? Was machst du denn mit denen, wenn du sie nicht weiterverkaufst?

  • Völlig unabhängig vom Buchmarkt würde ich auch keins der Bücher aus meinen Regalen hergeben. Und ich bin auch sehr froh, dass ich noch so viel neuen Lesestoff vorrätig habe.

    Meinst du damit Bücher, die du bereits gelesen hast? Was machst du denn mit denen, wenn du sie nicht weiterverkaufst?

    Mich daran freuen, dass ich sie habe :wink: Okay... ein paar Krimis hab ich auch schon weiterverkauft, weil es bei denen sehr unwahrscheinlich ist, dass ich sie nochmal lese und der Platz einfach doch irgendwo begrenzt ist. Aber ich habe ganz viele Bücher, die ich auch gern noch einmal lesen möchte. Oder jemand aus meiner Familie, oder Freunde...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


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  • Und so wächst der Stapel der Bücher, die eigentlich noch Leser finden könnten, stattdessen aber in privaten Regalen verstauben oder bei Medimops, etc. verkauft – aber eben nicht beworben werden. Beworben werden nur die neuen Bücher. Jedes Jahr 70 Millionen, die es gar nicht bräuchte, weil es noch so viel existierende Bücher gibt, die noch nicht von allen Interessierten gelesen wurden.

    Dass Bücher aus privaten Regalen noch mehr Leser finden können als bereits jetzt, halte ich für einen Irrtum. Viele Bücher in den Regalen bedeuten nicht, dass es dafür auch Leser gibt. Versuch mal 10-Jährigen heute die Serien aus der Kindheit ihrer Eltern aufzuschwatzen ...


    Es gibt den Typus des Powerlesers (aka BT-Mitglied :wink:), Leute, die bis zu 200 Bücher im Jahr lesen und dafür viel kaufen, viel leihen (privat und aus der Bücherei) , viel weiter verleihen, viel rezensieren und viel verschenken. Eine kleine Gruppe von Kunden macht hohen Umsatz im Buchhandel und wirkt als Mulitplikator. Ohne diese Poweruser würde es schon jetzt schlecht für den Umsatz aussehen.


    Was zuhause in den Regalen verstaubt, sind teils geerbte Bestände, die man als Vielleser oft schon kennt und die selbst als Spende im Gebrauchtbuchladen schwer loszuwerden sind. Weil die Kunden dort sie auch schon kennen. Was nicht verstaubt, sind Bücher, über die man mit anderen redet und sie ihnen leiht. Nur ein Buch, das sich jemand von dir leihen will, ist ein gutes Buch :wink::wink::wink:.

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Ich frage mich, wo bleiben die alten Bücher? Meist verstauben sie sicher auf den Regalen der Besitzer, Restauflagen werden verramscht und sie sind zwar noch gebraucht erhältlich, aber werden nicht mehr beworben.

    Für die Verlage wäre es mit Verlust verbunden, ältere Bücher zu bewerben. Laut Gesetz dürfen sie den Autor maximal fünf Jahre vertraglich an sich binden, das bedeutet, dass sie maximal fünf Jahre das Nutzungsrecht daran haben, wenn sie keinen neuen Vertrag mit dem Autor machen können. Danach kann der Autor mit seinen Bücher zu einem anderen Verlag wechseln, selbst veröffentlichen, sie ganz aus dem Verkehr ziehen oder was auch immer ihm beliebt, da er die Urheberrechte an den Texten hat. Warum sollte er sie also noch extra bewerben, wenn er davon keinen größeren Nutzen mehr hat? Weraktiv Werbung betreibt, weiß, dass Werbung, die auch beim Leser ankommen soll, teuer ist. Ist der Autor dann zu einem anderen Verlag gewechselt, würde der erste Verlag möglicherweise auch noch dafür sorgen, die Umsätze der Konkurrenz zu steigern. Das ist bestimmt nicht in seinem Sinne :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ich frage mich, wo bleiben die alten Bücher? Meist verstauben sie sicher auf den Regalen der Besitzer, Restauflagen werden verramscht und sie sind zwar noch gebraucht erhältlich, aber werden nicht mehr beworben.

    Für die Verlage wäre es mit Verlust verbunden, ältere Bücher zu bewerben. Laut Gesetz dürfen sie den Autor maximal fünf Jahre vertraglich an sich binden, das bedeutet, dass sie maximal fünf Jahre das Nutzungsrecht daran haben, wenn sie keinen neuen Vertrag mit dem Autor machen können. Danach kann der Autor mit seinen Bücher zu einem anderen Verlag wechseln, selbst veröffentlichen, sie ganz aus dem Verkehr ziehen oder was auch immer ihm beliebt, da er die Urheberrechte an den Texten hat. Warum sollte er sie also noch extra bewerben, wenn er davon keinen größeren Nutzen mehr hat? Weraktiv Werbung betreibt, weiß, dass Werbung, die auch beim Leser ankommen soll, teuer ist. Ist der Autor dann zu einem anderen Verlag gewechselt, würde der erste Verlag möglicherweise auch noch dafür sorgen, die Umsätze der Konkurrenz zu steigern. Das ist bestimmt nicht in seinem Sinne :wink:

    Dass die Verlage die alten Bücher nicht bewerben, ist klar. Die verdienen nur an den neuen.

    Ich frage mich aber, warum im sekundären Buchmarkt so überhaupt nicht geworben wird. Es gibt keine speziellen Blogs für gebrauchte Bücher ("Die besten SciFi-Bücher der 90er Jahre", fiktiver Blog-Titel)

    Größen wie Medimops leben ja vom Verkauf der gebrauchten Bücher (naja, eher von der Versandkostenpauschale :-) ). Sie bewerben sie aber nicht. Rechnet sich wahrscheinlich nicht.

    Mich würden die Zahlen interessieren, wie viele alte Bücher noch im Umlauf sind (also gelesen/verkauft/gelesen/verkauf/etc werden), wie viele daheim im Regal gesammelt werden und wie viele weggeworfen werden. Aber solche Zahlen gibt es sicher nicht.

  • Größen wie Medimops leben ja vom Verkauf der gebrauchten Bücher (naja, eher von der Versandkostenpauschale :-) ). Sie bewerben sie aber nicht. Rechnet sich wahrscheinlich nicht.

    Warum sollten sie denn einzelne Bücher bewerben? Rebuy, Medimops & Co. leben doch von der Masse und von der hohen Verfügbarkeit und vermutlich von Technik-Artikeln, die einen deutlichen höheren Wert aufweisen als alte Bücher.

    Ich finde, dass der Markt mit "alten" Artikeln mittlerweile deutlich präsenter ist als in Prä-Internet-zeiten: Ebay, Rebuy und Medimops, Tauschbörsen und noch weitere kleinere Händler, dazu die Bücherschränke. Früher hatte man wohl im Grunde nur die Flohmärkte als Umschlagplatz.

  • Dass die Verlage die alten Bücher nicht bewerben, ist klar. Die verdienen nur an den neuen.

    Ich frage mich aber, warum im sekundären Buchmarkt so überhaupt nicht geworben wird. Es gibt keine speziellen Blogs für gebrauchte Bücher ("Die besten SciFi-Bücher der 90er Jahre", fiktiver Blog-Titel)

    im im Regal gesammelt werden und wie viele weggeworfen werden. Aber solche Zahlen gibt es sicher nicht.


    Das ist so nicht richtig, die Backlist wird in vielen Verlagsvorschauen mundgerecht zum Autor platziert und auch im Buchhändlergehirn ist sie fest verankert.

    Die Trennung zwischen alt und neu wird im Buchhandel so längst nicht mehr vorgenommen, Buchhandlungen kaufen vergriffene Bücher im Kundenauftrag auch antiquarisch ein.


    Auch für spezielle Blogs sehe ich keinen Bedarf, wenn es inhaltlich spezialisierte Händler/Antiquariate gibt, die alt & neu abdecken. Die Blogosphäre beruht m. A. stärker auf dem Vertrauen in das Urteil eines Bloggers als auf eine Einteilung in neu und antiquarisch. Wenn du da eine Marktlücke siehst - mach hin damit. :wink:

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Ich frage mich aber, warum im sekundären Buchmarkt so überhaupt nicht geworben wird. Es gibt keine speziellen Blogs für gebrauchte Bücher ("Die besten SciFi-Bücher der 90er Jahre", fiktiver Blog-Titel)

    Besteht für solche Blogs eine Notwendigkeit?

    Ich sage es noch einmal, wer bewusst nach älteren Buchern sucht, der findet mehr als genug. Alleine schon hier im BT finden sich für den aufmerksamen Beobachter und Teilnehmer unzählige ältere Bücher. Wem das nicht reich sollte bei rebuy oder medimops einfach mal stöbern, da finden sich sehr viele Bücher (auch Sci-Fi) die schon drei bis vier Jahrzehnte auf den Buckel haben. Ich hab schon Bücher gekauft, die wurden gedruckt da war ich nocht nicht einmal geboren (und ich bin schon lange keine 30 mehr). Ansonsten empfehle ich noch Second Hand Buchläden, da findet sich auch so einiges.

    Sub: 279


    gelesen:

    2023: 154 Bücher / 35 Perry Rhodan Heftromane

    2024: 2 Bücher / Perry Rhodan Heftromane


    "Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht." - Abraham Lincoln -

  • ("Die besten SciFi-Bücher der 90er Jahre", fiktiver Blog-Titel)

    Weil es sich auch hier wieder um Geld dreht. Einmal angenommen, über eine Plattform werden gebrauchte Bücher verkauft. Nun macht diese Werbung für bestimmte alte Bücher, was ja auch mit Kosten verbunden ist. Was hat die Plattform, die sowieso dafür bekannt ist, dass dort gebrauchte Bücher verkauft werden, davon? Sie erhält ja »nur« eine im Verhältnis zum Buchhandel geringe Verkaufsprovision. Es würde sich allenfalls dann rentieren können, wenn diese Plattform selbst ein gewisses (und recht großes) Kontingent an dem beworbenen Buch vorhält, also wie Arvelle z.B., die Mängelexemplare von Verlagen kaufen und diese weiterverkaufen. Das ist bei alten Büchern (man nehme nur mal dein Beispiel von SciFi der 90er) aber kaum zu realisieren. Also wirbt sie allenfalls mithilfe von Einzeltiteln, die über diese Plattform erworben werden könnten, für sich (also nicht für die Bücher). Wer diesen Titel schon immer mal lesen wollte, wird dadurch neugierig und findet eventuell noch ein paar andere Bücher. Das muss an Werbung dann aber reichen.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Dass die Verlage die alten Bücher nicht bewerben, ist klar. Die verdienen nur an den neuen.

    Ich frage mich aber, warum im sekundären Buchmarkt so überhaupt nicht geworben wird. Es gibt keine speziellen Blogs für gebrauchte Bücher ("Die besten SciFi-Bücher der 90er Jahre", fiktiver Blog-Titel)

    Größen wie Medimops leben ja vom Verkauf der gebrauchten Bücher (naja, eher von der Versandkostenpauschale :-) ). Sie bewerben sie aber nicht. Rechnet sich wahrscheinlich nicht.

    Mich würden die Zahlen interessieren, wie viele alte Bücher noch im Umlauf sind (also gelesen/verkauft/gelesen/verkauf/etc werden), wie viele daheim im Regal gesammelt werden und wie viele weggeworfen werden. Aber solche Zahlen gibt es sicher nicht.

    Hier mal eine Liste deutschsprachiger SF-Blogs. Es gibt also schon welche.

    In meinem Regal gibt es eine Verschenkrubrik und wer ein Buch davon möchte kann es haben.

  • Wo schätzt ihr, bleibt der GROSSTEIL alter Bücher? 6

    1. In privaten Regalen (quasi: für immer) (5) 83%
    2. Im Umlauf/Gebrauchthandel (0) 0%
    3. Werden vernichtet (weggeworfen) (1) 17%

    Hier mal eine Liste deutschsprachiger SF-Blogs. Es gibt also schon welche.

    Ich wollte ja nicht die Existenz von SciFi-Blogs an sich in Frage stellen (ich betreibe selbst ja auch einen), sondern es war ein fiktives Beispiel dafür, dass es keine oder nur wenige spezialisierte Blogs gibt, die ausschließlich alte Bücher besprechen. Das als Beschreibung der Situation, dass die Händler von gebrauchten Büchern nicht auf Influencer/Blogs, etc. zurückgreifen. Warum das so ist (rentiert sich nicht), wurde ja bereits erwähnt.


    Was mich nach wie vor interessieren würde (was aber sicher niemand sagen kann), ist, die Aufteilung alter Bücher in "Im Umlauf" (Medimops, etc.), "In privaten Regalen stehend" und "Vernichtet". 70 Millionen Bücher jedes Jahr müssen ja irgendwo hinwandern und die meisten Leser können gar nicht alle Neuerscheinungen ihres Genres lesen, es müsste also genug bereits gedruckten Lesestoff aus den Vorjahren für sie geben - nur wo sind diese Bücher? Anscheinend erreichen sie ja keine neuen Leser mehr, sonst gäbe es keinen Bedarf für jedes Jahr 70 Millionen neue.


    Ich erstelle mal eine Umfrage.

  • Zunächst einmal: Der Buchhandel macht nicht mit Power-Lesern sein Geld, sondern einfach nur mit Leuten, die gern lesen und sich ab und zu ein Buch kaufen.

    Dann: Natürlich ist der Buchmarkt ein kurzlebiges Geschäft, denn viele Leser interessieren sich mehr für Neuerscheinungen als für ältere Bücher, das beobachte ich auch hier im Forum. In den Foren und sozialen Medien geht es sicher auch darum, mitreden zu können, vielleicht sogar um ein gewisses Gemeinschaftsgefühl, aber grundsätzlich glaube ich, dass wir unbewusst immer nach dem Neuem schielen, weil es irgendwie interessanter, unerforschter, aufregender zu sein scheint, obwohl das natürlich täuscht.


    Es hat aber vor allem mit dem Mainstream zu tun. Der größte Teil der Massenliteratur hält sich einfach nicht frisch. Die Bücher werden schnell runtergeschrieben und produziert, sind zum großen Teil austauschbar und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck.

    Im Klassikerforum oder in den Foren, die sich über Literatur jenseits des Mainstreams unterhalten, geht es dagegen selten um Neuerscheinungen, sondern um Bücher, die uns thematisch und künstlerisch auch nach Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten etwas zu sagen haben. Die Verlage legen viele solcher Romane auch immer wieder neu auf und bewerben sie dann auch.

    :study: Olga Tokarczuk - Gesang der Fledermäuse

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer