G. M. Frazier - A Death on the Wolf

  • Verlagstext

    For Nelson Gody, the summer of 1969, the summer he would turn sixteen, began as all his past summers had. Life on his family’s small farm outside Bells Ferry, Mississippi was safe and routine: chores, taking care of his little sister, working at a local gas station, swimming in the river with his best friend—his world was familiar and predictable. All that would change as young Nelson experiences his first love, wrestles with the secret his best friend has been hiding, and meets a mysterious stranger who appears one day on an exotic motorcycle called the Black Shadow. Capped by the devastating effects of hurricane Camille, the events of that summer ensure that life as Nelson knows it would never be the same again.


    Der Autor über sich

    I have been writing fiction for the last twenty years. The writers who have influenced me the most are Ernest Hemingway, William Faulkner, Harper Lee, Walker Percy, and Pat Conroy. My stories run the gamut from the supernatural to the sublimely real. The Taking of Trevor Ward is a mystery and suspense novella about a PI with a unique "gift." A Death on the Wolf is a coming of age story set in Mississippi in 1969. Gerard is a novella about a ten-year-old vampire. Brian's Wish is about a rich businessman who, through his "make-a-wish" foundation, comes to know a youngster who is dying of cancer. Return to Innocence is a dark and disturbing tale of a therapist whose life is ruined when he is falsely accused of child abuse. And Summer Solstice is a story about a grief stricken widower who learns to love again.From 1998 to 2000 I was Managing Editor at Genesis Press. I currently spend my time writing, editing, and practicing Family Law in the Upstate of South Carolina.


    Inhalt

    Im Sommer der ersten Mondlandung fiebert im südlichen Teil des US-Staates Mississippi ein Jugendlicher seinem 16. Geburtstag entgegen. Nelson will dann seine Fahrprüfung ablegen und spart bereits das Geld, das er in den Ferien an der Tankstelle verdient, um sich ein gebrauchtes Auto kaufen zu können. Nelson lebt zusammen mit seinem alleinerziehenden Vater und seiner kleinen Schwester. Unterstützt wird die ungewöhnliche Familie von Tante Charity, die auf dem Nachbargrundstück wohnt. Die Sommerferien bedeuten für Nelson harte Arbeit; denn auch sein Vater braucht als Nebenerwerbslandwirt die Unterstützung seines Sohnes. Schon früh deutet sich an, dass Nelson vom Sommer seines Erwachsenwerdens die historisch bedeutende Mondlandung nur am Rande in Erinnerung behalten wird. Während seines Jobs an der Tankstelle wird dem 16-Jährigen deutlich, dass hier im tiefen Süden Frauen, Schwarze und Homosexuelle auf üble Art diskriminert und verbal abgewertet werden. Nelson kennt diese Einstellung aus seiner Familie nicht. Er muss erkennen, dass es auch für ihn existenzbedrohend sein kann, zu seinen Grundsätzen zu stehen. Tante Charity rückt damit heraus, dass sie ein 14-jähriges blindes Mädchen aus dem Waisenhaus eingeladen hat, die Sommerferien bei ihnen zu verbringen. Die Tante mit dem bezeichnenden Vornamen ist offenbar ebenso wohlhabend wie wohltätig. Es wundert nicht, dass Nelson sich heftig und unglücklich in die blinde Mary Alice verliebt. Nelson muss sich außerdem in dramatischer Weise mit dem homosexuellen Comingout seines besten Freundes Frankie auseinandersetzen. Parallel zu diesen für Jugendliche nicht ungewöhnlichen Problemen dringt in der Gestalt eines im Ort fremden Motorradfahrers das personifizierte Böse in die ländliche Idylle ein. Gefangen von mehreren Handlungsfäden fiebern Fraziers Leser, ob das beinahe physisch zu spürende drohende Unheil sich an der engstirnigen Einstellung der Menschen entzünden und welche Rolle der Fluss Wolf in der Sache noch spielen wird.


    Fazit

    Nelson erzählt so glaubwürdig und fesselnd aus der Ichperspektive, als wäre seine Geschichte autobiografisch. Randthemen wie die Rolle des alleinerziehenden Vaters, Einfluss radikaler religiöser Einstellungen, die Zugehörigkeit des Vaters zu den Freimaurern und sogar Autos mit Heckflossen fand ich äußerst spannend dargestellt. Figuren, die eher wie Heilige handeln, und das zitierte "Böse" sind nicht jedermanns Sache. Bis auf eine Ausnahme gibt es für gute Menschen wie Charity und ihren Schwager offenbar auch keine finanziellen Grenzen der Wohltätigkeit. Nelsons Vater, der mit Engelsgeduld seine Kinder betreut, wäre erheblich glaubwürdiger, wenn er auch einmal erschöpft oder ungeduldig sein dürfte! Nelson und Frankie auf ihrem steinigen Weg zur Einsicht, dass einer von ihnen Jungs liebt und der andere Mädchen, wirken trotz der idealisierten Darstellung "des Guten" sehr liebenswert und authentisch. Trotz des Guten im Übermaß ist das Buch spannend genug, um beim Lesen eine Nacht "durchzumachen." Leserunden und Literaturgruppen werden in "A Death on the Wolf" mit seinen zahlreichen kontroversen Themen zur Diskussion angeregt. G. M. Frazier ist sich als Verlagsinsider dieser wachsenden Lesergruppe bewusst und bietet im Anhang des Buches selbst Fragen für Diskussionsrunden an.


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    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow