Vic James - Die letzte Tür tötet / Tarnished City

  • Inhalt:

    Englands magischer Adel schreckt bei seinen Intrigen vor keiner Brutalität zurück. Luke wurde unschuldig verurteilt und ist der Gefangene eines besonders grausamen Lords. Seine Schwester Abi versucht verzweifelt, ihn zu befreien. Wird sie es schaffen, bevor sein Willen vollständig gebrochen ist?

    Ein atemberaubender Kampf um die Macht, bei dem unvorhersehbar bleibt, wer welches Spiel spielt und wer gewinnt.


    Rezension:

    Nach den erschreckenden Geschehnissen auf Kyneston wurden die Geschwister Hadley ein weiteres Mal auseinandergerissen.

    Während Luke unschuldig verurteilt wurde und nun in Gewahrsam eines unnachgiebigen Lords ist, versucht Abigail ihr möglichstes um ihn zu befreien. Doch die Familie Jardine greift wieder nach der Macht und verschlimmert die Situation der Gewöhnlichen.

    Können Luke und Abi den Intrigen entkommen?


    "Die letzte Tür tötet" ist der zweite Band von Vic James Dark Palace Trilogie.
    Wir durften wieder aus den Sichten von Luke und Abigail Hadley, Gavar und Silyen Jardine lesen und auch in die Perspektive von Bouda Matravers schlüpfen.


    Dadurch, dass die Sicht oft wechselte, fand ich, dass die Geschichte ein wenig gebraucht hat, um richtig spannend zu werden. Aber besonders das letzte Drittel des Buches konnte mich komplett mitreißen, denn die Handlung fesselte mich immer stärker!

    Nachdem Luke unschuldig verurteilt wurde, gelangt er nach Eilean Dóchais in die Gewalt des grausamen Lords Crovan, wo Luke seine Strafe verbüßen soll. Ich fand es sehr bewundernswert, dass Luke trotz allem, was ihm bisher angetan wurde, immer noch ein gutes Herz hat und weiterhin für sich und andere einsteht! Er hört nicht auf zu kämpfen und das fand ich klasse!
    Die sonst so pflichtbewusste Abigail flüchtet auf dem Weg in die Sklavenstadt Millmoor, denn sie glaubt an die Unschuld ihres jüngeren Bruders und will ihn befreien. Dabei trifft sie auf Meilyr Tresco und Bodina Matravers, die Anführer der Aufständischen, die versuchen, die Situation der Gewöhnlichen zu verbessern. Abis Entwicklung hat mir am Besten gefallen! Sie folgt nicht länger den Regeln, sondern beginnt endlich zu handeln, und für ihre Überzeugung zu kämpfen!
    Die Ebenbürtige Bouda Matravers ist eine sehr ehrgeizige junge Frau, die wirklich alles tut, um ihre Ziele zu erreichen. Bouda mochte ich nicht wirklich, weil sie mir in manchen Dingen einfach zu skrupellos war und zu weit gegangen ist, aber auch ihre Perspektive war sehr spannend, denn Bouda ist eine machvolle Verbündete von Whittam Jardine, dem neuen Kanzler, und so war man bei wichtigen Entscheidungen immer mit dabei!
    Auch aus den Sichten von den Brüdern Silyen und Gavar durften wir lesen, auch wenn Luke, Abi und Bouda stärker im Fokus standen. Besonders Silyen ist für mich immer noch sehr mysteriös, da man ihn nicht wirklich durchschauen kann. Er experimentiert viel mit dem Geschick, das für mich leider immer noch nicht komplett greifbar ist, und verfolgt seine Pläne gewissenhaft. Dabei weiß man nie, ob er gute oder schlechte Absichten hat, was ihn aber auch sehr interessant gemacht hat!
    Und auch Gavar hat mir in diesem Band deutlich besser gefallen, als im ersten. Er beginnt endlich, sich etwas von seiner Familie zu lösen und seine eigenen Ansichten zu vertreten, was ihn etwas sympathischer gemacht hat.
    Die Charaktere haben mir insgesamt richtig gut gefallen, weil sie einfach sehr vielschichtig waren! Sie stehen auf völlig unterschiedlichen Seiten, sind weder eindeutig gut, noch böse und diese Mischung mochte ich sehr gerne!


    Und auch die Handlung war alles andere als langweilig! Während Lord Jardine wieder an die Macht gekommen ist und den Status der Ebenbürtigen festigen will, möchten die Aufständischen die Sklavenzeit abschaffen und die Situation der Gewöhnlichen stärken. Es gab wieder viele Machtspiele und Intrigen auf großer Ebene, viele Geheimnisse und mitreißende Wendungen! Die Geschichte konnte mich immer stärker fesseln, auch weil man nie wusste, was als Nächstes geschehen würde, und ich bin wirklich gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen und wie die Welt am Ende aussehen wird!


    Fazit:
    "Die letzte Tür tötet" ist ein starker zweiter Band der Dark Palace Reihe!
    Am Anfang konnte mich die Geschichte noch nicht komplett fesseln, was vielleicht auch den häufigen Sichtwechseln geschuldet war, aber es wurde immer spannender und besonders das Ende konnte mich mitreißen! Mir haben die vielfältigen Charaktere sehr gut gefallen und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird!
    Ich vergebe vier Kleeblätter und freue mich auf den finalen Band!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dark Palace 2 (Die letzte Tür tötet) - Vic James


    Fischer FJB

    496 Seiten

    Dystopie

    Band 2

    24. April 2019


    Inhalt:


    Wer überlebt, und wem kannst du trauen?

    Englands magischer Adel schreckt bei seinen Intrigen vor keiner Brutalität zurück. Luke wurde unschuldig verurteilt und ist der Gefangene eines besonders grausamen Lords. Seine Schwester Abi versucht verzweifelt, ihn zu befreien. Wird sie es schaffen, bevor sein Willen vollständig gebrochen ist?


    Ein atemberaubender Kampf um die Macht, bei dem unvorhersehbar bleibt, wer welches Spiel spielt und wer gewinnt.


    Meinung:


    Puhhhhh.

    Also. Ja...

    Hm.


    Das war also der zweite Teil der dystopisch angehauchten Dark Palace Reihe.

    Leider muss ich sagen, dass er absolut nicht mit seinem Vorgänger mithalten kann. Ich habe mich so sehr auf die Fortsetzung gefreut, auf neue Action, ein bisschen Liebe, Schmerzen und vor allem Rebellion und Geschick, dass ich direkt nach Ankunft angefangen habe zu lesen. Fast eine ganze Woche saß ich daran und das bedeutet oftmals nichts Gutes. Highlights sauge ich auf, doch wenn es länger dauert... habe ich meist einiges auszusetzen.


    Der erste Teil endete mit einer „Geschick“ Explosion.

    Habe ich mich zuvor noch am Schreibstil der Autorin erfreut, muss ich jetzt sagen, dass mich die tieferen Emotionen in dieser neuen Situation einfach gefehlt haben. Bis zum Ende von Teil eins war alles noch spannend, neu, aufregend - das setzt sich auch fort, aber nicht so groß ausgeprägt wie im Auftakt. Die Erzählperspektive schwankt auch in Teil zwei von Abi zu Luke zu Gavar Jardine oder Mistress Bouda, die hier eine breiter gefächerte Rolle einnimmt.

    Der Grundgedanke der Rebellion der Sklaven gegen die „Ebenbürtigen“ - also diejenigen mit Geschick/Magie - bleibt bestehen. Auch die dunkel, düstere Atmosphäre zieht sich konstant durch die Geschichte.

    Allerdings kam in Band 2 noch ein Hauch Beklemmung und Verwirrung hinzu.


    Natürlich ist die Ausgangslage nach dem Ende von Band 1 sehr politisch geprägt.

    Es geht schließlich um die Regierungsnachfolge der Ebenbürtigen.

    Ich habe jedoch nicht damit gerechnet, dass sich dieses Hin und Her, das Abwägen und Glätten von Plänen, das Ausführen und Taktieren, sowie die grausigen Ränkespiele der Jardines über die Hälfte des Buches füllen.

    Wirklich nicht. Das was die Autorin mit dem zweiten Teil gemacht hat, war mir in Verbindung mit dem bereits eher unpersönlichen Schreibstil einfach zu trocken. In Band 1 hat sie es mit den Handlungen der Charaktere und dem Kleinhalten des Protagonistenkreises noch geschafft, dass ich diverse Gefühle in mich aufnehmen und verarbeiten konnte - hier lag ich einzig und allein mit Gavar Jardine auf gleicher Wellenlänge.


    Die Geschichte hat ihren roten Faden nicht verloren, nur weil die Beschreibungen sehr politisch geprägt sind, keinesfalls. Für die Ängstlichen unter euch: Es wird blutig. Und das nicht nur einmal.

    Allerdings kann ich euch versichern - so schnell wie es kommt, so schnell ist es auch wieder vorbei.

    Dass den Verschiedenen kaum einer nachtrauert war auch so eine Sache, die mir das vollkommene Abhandensein von Gefühlen nochmal vor Augen geführt haben. Selbst die mutige, kleine Abigail und ihre Liebelein haben mich nicht mehr berührt. Das vorherrschende Gefühl war tatsächlich:

    Bitte, bitte, lass es mit einem großen Knall enden.


    Um der Rezension noch einen Hauch positive Energie zu geben - folgende Punkte fand ich wirklich gut: Man reist als Leser jetzt in ganz Großbritannien umher und sieht mehr als die Sklavenstädte, nämlich auch die Herrensitze von residierenden Parlamentsmitgliedern und anderen wichtigen Ebenbürtigen.

    Die vorherrschenden Geschicksicherheitsmaßnahmen der diversen Burgen und Inseln fand ich faszinierend.

    Auch das Gefängnis, in dem sich ein Teil der Geschichte abspielt. Leider wurde dieser Part für meinen Geschmack zu wenig ausgeführt. Abigails und Gavars charakterliche Entwicklungen haben auch große Sprünge in die richtige Richtung gemacht.

    Die Autorin hat versucht durch blutige, gewaltige, magische Aktionen Spannung in den zweiten Band zu bringen.

    Das hat nur teilweise funktioniert, aber die Kälte, die manch ein Charakter dabei ausgestrahlt hat, ist ihr gut gelungen. Alles in allem ein durchwachsener zweiter Teil.


    Fazit:


    Angesichts der vielen geschickgierigen Machtspielchen, die sich in Band 2 zu einem großen politischen Knäul verwirren und nur hier und da einzelne Fäden ausspucken, denen man folgen kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als das Ganze unter dem Punkt „intrigenreiches, emotionsloses Chaos“ zu verbuchen.

    Was schade ist, denn für mich hatte die Story mit den Herrschern und Unterdrückern so viel Potenzial.

    Ich werde den dritten Teil noch lesen, weil mich der erste so begeistert hat und ich wissen möchte, ob die Rebellion Erfolg hat und wann Silyen Jardines Macht expandiert und explodiert - aber dieser zweite Teil war für mich zu kalt, zu politisch und hatte definitiv, trotz einigen grandiosen Momenten, den falschen Fokus gesetzt.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️(3/5)

  • Eine gelungene Fortsetzung!


    Klappentext

    „Wer überlebt, und wem kannst du trauen?


    Englands magischer Adel schreckt bei seinen Intrigen vor keiner Brutalität zurück. Luke wurde unschuldig verurteilt und ist der Gefangene eines besonders grausamen Lords. Seine Schwester Abi versucht verzweifelt, ihn zu befreien. Wird sie es schaffen, bevor sein Willen vollständig gebrochen ist?

    Ein atemberaubender Kampf um die Macht, bei dem unvorhersehbar bleibt, wer welches Spiel spielt und wer gewinnt.“


    Gestaltung

    Ich finde die Gestaltung des Covers toll, denn es passt nicht nur zum ersten Band, weil es die Idee der zwei Gesichter und die Farben aufgreift, sondern es sich trotzdem vom Vorgänger abhebt. Die Farbgebung mag ich nach wie vor sehr gerne, weil die verschiedenen Lilatöne mit dem Türkisblau und dem Schwarz harmonieren. Die Augen des Mädchen- und Jungengesichtes strahlen geradezu und die Risse, die das Cover durchziehen wirken sehr geheimnisvoll.


    Meine Meinung

    Nachdem mir der Auftaktband der „Dark Palace“-Trilogie richtig gut gefallen hatte, war ich mega gespannt auf die Fortsetzung. Ein klein wenig Angst hatte ich aber auch, denn ich habe bei Mittelbänden oft die Erfahrung gemacht, dass sie etwas abschwächen und sich in die Länge ziehen. Bei „Die letzte Tür tötet“ war dies aber glücklicherweise nicht so! Dieser Band setzt nahtlos an den Ereignissen seines Vorgängers an und führt die Geschichte von Luke, Abi und Co weiter.


    Ich brauchte ein wenig bis ich wieder vollends in der Geschichte drin war und die letzten Ereignisse wieder präsent waren, da kaum bis keine Informationen und Wiederholungen aus dem Vorband erfolgen. Doch sobald ich mich wieder eingefunden hatte, bin ich ganz in der Geschichte versunken. Ich finde das Setting nach wie vor sehr spannend und kann mich dem Sog, den die Schauplätze ausüben, kaum entziehen.


    Das Buch wird wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Fokus liegt jedoch bei Luke und Abi, in deren Sichtweisen der Leser öfter eintauchen kann. Aber auch die Jardins erhalten wieder Erzählparts. Autorin Vic James gelingt es wieder richtig gut, die Kapitel an den richtigen Stellen enden zu lassen und dann die Erzählperspektive zu wechseln. So kommt enorme Spannung auf, da man unbedingt wissen möchte, wie es mit dem Charakter weitergeht. Der Schreibstil der Autorin ist dabei auch sehr angenehm, da sie in meinen Augen sehr visuell schreibt, wodurch ich mir beim Lesen alles immer sehr gut vorstellen konnte.


    Die Figuren gefielen mir in diesem Band auch wieder sehr. Luke ist ja seit Band eins mein Favorit und konnte auch in diesem Band wieder mein Herz erweichen und mit seinem Handlungsstrang begeistern. Mit ihm habe ich total mitgelitten. Toll fand ich Abis Rolle, welche die Revolutionäre aufsucht. Sie hofft mit diesen Luke retten zu können. Abis Entwicklung gefiel mir dabei sehr. Sie wirkte richtig kämpferisch und geradlinig.


    Die Handlung ist wieder mitreißend und weist auch einige Überraschungen und Wendungen auf. Ich finde es dabei toll, dass die Autorin mit ihrer Geschichte auch Sklaverei und Machtmissbrauch anspricht. Auch wenn die Welt des Buches fiktiv ist, so spiegelt sie ein Fünkchen Wahrheit, über das das Buch zum Nachdenken anregt. Dadurch dass diese Ernsthaftigkeit der Geschichte eingebettet ist in eine Handlung voller fesselnder Momente, wird das Buch zu einem Strudel, der den Leser einfach gefangen nimmt. Hinzu kommt, dass ich bei einigen Figuren immer noch nicht einschätzen kann, woran ich bei ihnen bin. So wird die Handlung unvorherhsehbar!


    Fazit

    Die Fortsetzung der „Dark Palace“-Trilogie hat mich wieder überzeugt und voll abgeholt. Erst musste ich mich wieder einfinden in die Geschichte, aber dann ging es voll zur Sache. Lukes Geschichte hat mich wieder mitleiden lassen und Abi hat mich mit ihrer kämpferischen Entwicklung überzeugt. Die Handlung ist fesselnd und einfach zum Mitfiebern gemacht! Die Perspektivwechsel unterstützen die enorme Spannung nur noch mehr!

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern

    2. Dark Palace – Die letzte Tür tötet

    3. Dark Palace – Für wen wirst du kämpfen? (erscheint am 27. November 2019 auf Deutsch)