Tracy Barone - Das wilde Leben der Cheri Matzner / Happy Family

  • Das Cover des Buches erinnert mich an meine Lektüren aus der Schule, was einfach ein persönliches Empfinden ausmacht: Leider nicht mein Fall. Allerdings finde ich auch die Audrey- Heptburn- Imitation nicht passend zu der Geschichte, da ich persönlich mir Cheri selber- und auch ihre Mutter Cici- niemals so vorstellen würde.

    Ich hatte das Glück, dass meine beste Freundin dieses Buch auf anderem Wege gewonnen hatte. Nachdem mich der Klappentext und die Leseprobe auf Vorablesen so begeistert hatten, ich aber leider kein Losglück hatte, habe ich mir also ihr Exemplar geschnappt und ich muss sagen: Innerhalb nur weniger Tage verschlungen.

    Die Figuren und Charaktere habe ich allesamt geliebt. Besonders sympathisiert habe ich natürlich mit Cheri und Cici, Mutter und Tochter, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Natürlich kann man nicht behaupten, dass die Autorin mit diesem Roman das Rad neu erfunden hat, aber die Geschichte gemischt aus Liebe, Schicksal, Familie, Geheimnissen, Streit und Lügen konnte mich in all ihren Facetten so sehr packen, wie es nur die wenigsten seichten Romane schaffen.

  • Milli0910 Bitte gib immer den Autorennamen mit an sowie die ISBN in die entsprechende Zeile unter dem Reiter "Buch", sonst kann man deinen Beitrag nicht über den Rezensionsindex finden.


    hier noch das Original :wink:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Das wilde Leben der Cheri Matzner“ zu „Tracy Barone - Das wilde Leben der Cheri Matzner / Happy Family“ geändert.
  • Bitte gib immer den Autorennamen mit an sowie die ISBN

    Eine Inhaltsangabe wäre auch sehr nett, z.B. die von Amazon:

    Der Radiologe Solomon Matzner und seine italienische Frau freuen sich auf ihr Kind. Da erleidet Cici eine Fehlgeburt, die sie so verstört zurücklässt, dass Sol sich nicht anders zu helfen weiß, als hinter ihrem Rücken schnellstens ein Ersatzkind zu adoptieren: Cheri. Ein rebellisches Mädchen, das auch später als Frau nicht ansatzweise dazu bereit ist, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ein Buch über die Familie, an der man sich die Zähne ausbeißt und ohne die man trotzdem nicht sein kann.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen

    Das Ehepaar Sol und Cici Matzner freut sich sehr auf sein erstes Kind, das jedoch wenige Stunden nach der Geburt stirbt. Die junge Cici erfährt, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann und fällt in eine schwere Depression.

    Nicht weit entfernt hat eine 17jährige ihr Baby anonym entbunden und im Krankenhaus zurückgelassen. Ohne Cici zu fragen, adoptiert Sol das kleine Mädchen, das Cici aus ihrer Depression holt und von ihr vom ersten Moment an abgöttisch geliebt wird.

    Durch einen Zufall erfährt Chérie als kleines Mädchen, dass sie adoptiert wurde, was auch erklärt, warum sie so anders ist und aussieht als ihre Eltern. Chérie entwickelt sich zu einem eigenwilligen Kind und Teenager, der sich gegen die gutbürgerliche Welt der Adoptiveltern auflehnt. Zum Entsetzen der Eltern entscheidet sie sich gegen eine akademische Ausbildung und geht zur Polizei. Dort lernt sie ihre große Liebe kennen, doch die Beziehung hält nicht. Auch das Verhältnis zu Sol und Cici ist schwierig. Cici erdrückt sie mit ihrer Liebe und Sol scheint mit seinem Kuckuckskind nicht viel anfangen zu können. Als er versucht, sie besser kennenzulernen, erfährt Chérie etwas über ihn, was sie endgültig entzweit.

    Chérie, die mittlerweile studiert hat und an der Universität lehrt, heiratet einen weitaus älteren Mann und wir durchleben mit ihr die Schwierigkeiten, die dieser Altersunterschied mit sich bringt. Über die Jahre entfremden sich Chérie und ihr Mann Michael, erst als Michael schwer krank wird, erkennt Chérie, wie sehr sie an ihm hängt.

    „Das wilde Leben der Chérie Matzner“ ist ein Buch, das den Leser durch die Höhen und Tiefen des Lebens mitnimmt. Liebe, Leidenschaft und Entfremdung, Verrat und Vergebung, Einsamkeit, Depression und neue Hoffnung...., es ist eine Achterbahn der Gefühle, die man zusammen mit den Protagonisten dieses beeindruckenden Debütromans durchlebt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

    Was mir nicht so gut gefällt, ist der reißerische deutsche Titel des Romans, der im englischen Original den weitaus passenderen Titel „Happy Family“ trägt. Die Titelillustration ist ebenfalls völlig daneben. Sie zeigt eine mondäne junge Frau à la Marilyn Monroe, im Bikini und mit Palmen im Hintergrund, was vollkommen irreführend ist und mit dem Inhalt rein gar nichts zu tun hat. Offensichtlich wurde die Illustration aufgrund des ebenso irreführenden Titels von jemandem ausgesucht, der den Roman nicht gelesen hat. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Amazon):

    Der Radiologe Solomon Matzner und seine italienische Frau freuen sich auf ihr Kind. Da erleidet Cici eine Fehlgeburt, die sie so verstört zurücklässt, dass Sol sich nicht anders zu helfen weiß, als hinter ihrem Rücken schnellstens ein Ersatzkind zu adoptieren: Cheri. Ein rebellisches Mädchen, das auch später als Frau nicht ansatzweise dazu bereit ist, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Ein Buch über die Familie, an der man sich die Zähne ausbeißt und ohne die man trotzdem nicht sein kann.



    Autorin (Quelle: Bucheinband):

    Tracy Barone, geboren 1962 in Hartford, Conneticut, studierte Religionswissenschaften und Szenisches Schreiben an der NYU. Sie arbeitete zuerst als Theater- und Drehbuchautorin, ehe sie nach Hollywood ging, wo sie sich als Executive Producer von Kinofilmen und TV-Produktionen (u. a. Wild Wild West, Rosewood, Ein Präsident für alle Fälle und Money Train) einen Namen machte, außerdem war sie an der Entwicklung von Men in Black und Ali beteiligt. Sie hat eine Tochter und lebt in Los Angeles.


    „Das wilde Leben der Cheri Matzner“ ist ihr Debütroman.



    Inhalt:

    Die Geschichte beginnt damit, wie Cheri als Baby von ihrer Mutter nach der Geburt im Krankenhaus zurückgelassen wird und vorerst zu einer Pflegefamilie kommt. Bei dieser kann sie nicht bleiben und wird von Cici und Sol Matzner adoptiert, da Cici keine Kinder mehr bekommen kann. Die Adoption hat Sol in die Wege geleitet, da seine Frau Cici nach dem Verlust ihres Kindes nicht verkraftet hat. Doch mit dem neuen Baby kehrt nicht nur Freunde in das Haus der Matzner's ein. Cheri ist ein eigenwilliges Kind und ein rebellischer Teenager, die schon früh merkt, dass sie in diese Familie nicht wirklich hineinpasst. Entgegen den Vorstellungen Ihrer Eltern beginnt Cheri eine Ausbildung bei der Polizei beim NYPD, was das Verhältnis zu ihren Eltern weiter verschlechtert. Die Haupthandlung der Geschichte spielt im Zeitraum, als Cheri kurz vor ihrem 40. Geburtstag steht. Sie unterrichtet nun an einer Universität, hat einen älteren Mann geheiratet und das Verhältnis zu ihren Eltern hat sich auch nicht wesentlich gebessert, nachdem ihr Vater gestorben ist. Es stellt sich die Frage, warum Cheri nicht mehr beim NYPD arbeitet und was sich die ganzen Jahre zwischen ihr und ihren Eltern v. a. ihrem Vater abgespielt hat.



    Meine Meinung:

    Zu allererst möchte ich anmerken, dass mich der Schreibstil der Autorin sehr begeistert hat. Ich empfand ihn als sehr gehoben, aber trotzdem war das Lesen angenehm leicht und locker. Selbst die detaillierte Beschreibung zur Religionswissenschaft, welches Fach Cheri an der Universität lehrt, haben mich nicht aus dem Lesefluss gebracht.


    Die Geschichte ist in vier Teile unterteilt. Der erste handelt von Cheris Geburt und der Adoption durch Sol und Cici. Teile dieses Kapitels konnte ich vorher bereits als Leseprobe lesen und war begeistert. Ich fand diesen Teil spannend, tragisch und er hat Lust auf mehr gemacht. Ich dachte die es wird der komplette Lebensweg von Cheri nach und nach beleuchtet, jedoch war dem dann doch nicht so.


    Der zweite Teil spielt ca. 40 Jahre später und Cheri ist bereits erwachsen, verheiratet und lehrt an der Universität als Professorin. Man erfährt, dass sie sich mit ihren Eltern nicht besonders gut versteht, ihre Ehe auch nicht besonders rosig läuft und auch auf der Arbeit nicht alles so läuft wie sie es gern hätte. Ich fand, dass sich dieser Teil etwas gezogen hat. Was vermutlich für mich persönlich daran lag, dass ich etwas anderes von der weiteren Handlung erwartet habe. Ich dachte die Geschichte von Cheri wird chronologisch erzählt, was aber nicht der Fall war. In diesem Kapitel erfährt man einiges über die Gegenwart von Cheri, als sie kurz vor ihrem 40. Geburtstag steht. Man bekommt Einblick wie sie ihr Leben nun lebt und bekommt auch ab und zu ein paar Bröckchen aus der Vergangenheit hingeworfen, die neugierig machen, wieso Cheris Leben so verlaufen ist. Deshalb wollte ich auch immer weiterlesen, weil ich endlich wissen wollte, was es mit Cheris Vergangenheit auf sich hat.


    Der dritte Teil beginnt mit einem Teil von Cheris Vergangenheit und behandelt weiterhin die Gegenwart. Hier sind die großen Themen die behandelt werden wohl Einsamkeit, Verlust, Angst aber auch Liebe. Diesen Teil fand ich ganz gut. Ich hatte nur anfangs Probleme mit Cheris Ehemann Michael mitzufühlen, da er eher unsympathisch war. Doch gegen Ende des dritten Teils hat sich das noch einmal geändert, weil er eine Wendung gemacht hat.


    Der letzte Teil führt dann alle Handlungsstränge, die bisher angesprochen wurden etwas zusammen und man erfährt wieso Cheri bei der Polizei das Handtuch geworfen hat und auch wie ihr Leben nun weiter verläuft. Mir hat das Ende am besten Gefallen, da sich Cheri hier verletzlicher zeigt und sie nicht so hart und unnahbar bleibt wie in den ersten drei Teilen. Ich konnte Cheri anfangs nicht wirklich nachvollziehen, da sich meiner Ansicht nach oft benommen hat wie ein störrisches kleines Kind. Sie hat nie jemanden wirklich an sich rangelassen und die Menschen eher von sich weggestoßen und wundert sich dann, dass in ihrer Familie nicht geredet wird. Aber am Ende wurde sie mir sympathischer und sie tat mir auch leid.


    Ihre Eltern Sol und Cici haben beide ihre Fehler. Sol hat seine Tochter eher ignoriert und Cici sie mit ihrer Liebe erdrückt. Jedoch konnte ich das Verhalten der beiden nachvollziehen, aber auch nicht alles gutheißen. Ich fand es interessant, wie sich deren Beziehung während der Jahre verändert hat sowohl zum Guten als auch zum Schlechten und wie v. a. Cici damit umgegangen ist fand ich bemerkenswert.



    Fazit:

    Auf dem Buch steht ein Satz: „Herzberührend, komisch – ein literarischer Pageturner voller schräger, unberechenbarer Charaktere“. Berührend war die Geschichte, aber komisch fand ich sie nicht. Sie hat mich eher traurig gestimmt. Die Charaktere hatten alle ihr Päckchen zu tragen und einige Geheimnisse die nach und nach ans Licht kommen, was mir sehr gut gefallen hat. Mit Cheri musste ich erst einmal warm werden, aber zum Ende hin hat sie noch die Kurve bekommen. Eine Geschichte voll von Lügen, Geheimnisse und auch Missverständnissen, für die ich eine Leseempfehlung ausspreche.


    Bewertung: 4 Sterne

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Tracy Barone - Das wilde Leben der Cheri Matzner


    Von der Bedeutung der Kommunikation


    Ein richtig starkes Buch über eine außergewöhnliche Frau, so könnte man dieses Buch beschreiben. Denn für mich steht hier nicht die Familie im Vordergrund, sei sie nun glücklich oder nicht. Den Vordergrund nimmt für mich das Leben der Cheri Matzner ein, von daher finde ich den Titel schon passend. Und da ich Cheri als eine recht unangepasste Seele erlebe, die mich schwer begeistern konnte, fand ich auch ihr wildes Leben passend. Sie geht an ihre Grenzen und dies recht radikal. So etwas wird nicht jeder tun und so etwas wird nicht jedem gefallen. Die meisten Menschen gehen doch lieber die einfachen Pfade. Von daher lege ich meine anfänglichen Bedenken gegenüber der Veränderung des Titels ab und stimme dem Titel "Das wilde Leben der Cheri Matzner" vorbehaltlos und applaudierend zu.



    Der Anfang des Buches war für mich nicht ganz so stimmig, die Beschreibung der Eltern Matzner empfand ich als zu unausgewogen und auch teilweise etwas unglaubwürdig. Aber vielleicht lag das auch an einer gewissen Antipathie meinerseits den beiden Elternpersonen gegenüber. Denn beim Rest des Buches habe ich keine Ungereimtheiten mehr entdecken können, die Geschichte verläuft stimmig und der Hauptcharakter und andere (auch die Eltern) wachsen mir ans Herz. Vielleicht war diese Beschreibung der beiden Personen auch ein Stilmittel, um zu zeigen, dass Beide weder vollkommen noch unfehlbar sind. Und auch, um zu zeigen in was für eine Familie Cheri hineinkommt.



    Ebenso stimmt das Buch nachdenklich zum Thema Adoption. Es zeigt deutlich was so ein Hintergrund mit den betreffenden Personen machen kann. Und es zeigt auch unter was für einem Druck Adoptierte stehen. Dieses Buch könnte eine Lektüre sein, welche mit dem Thema konfrontierte Menschen weiterbringen könnte.



    Ebenso finde ich in dem Buch das Spiel mit dem Thema des Einflusses der Herkunft und/oder der Erziehung auf den Werdegang des Menschen recht interessant. Wunderbar und vollkommen richtig ist, dass dies nur angerissen wird, der Leser eigene Schlussfolgerungen ziehen darf.



    Zur Handlung. Es geht hier um das Leben einer recht interessanten Frau, mit Ecken und Kanten, authentisch gezeichnet, adoptiert und mit den Ursachen/Folgen hadernd, willensstark, auf Konfrontationskurs mit der Umwelt/gegen die Ungerechtigkeiten des Lebens, aber auch mit Ängsten behaftet und manchmal schwach. Ein realer Mensch und für mich ein liebenswerter Charakter! Es geht einfach gesagt um "Das wilde Leben der Cheri Matzner"! Schlussendlich habe ich wieder ein Buch gelesen, welches mir sehr gefallen hat! Und am Ende drängten sich mir unweigerlich Gedanken auf, die einen teil autobiographischen Inhalt vermuten lassen. Wenn dies so sein sollte, spende ich auch dafür tosenden Applaus!!!