Eigenzitat aus amazon.de:
In der Nacht vom 28.02. zum 01.03.1953 erleidet Josef Stalin, Generalsekretär der KPdSU, im Büro seiner Datscha einen Schlaganfall. Alle Versuche ihn in der Folge zu retten schlagen fehl und die verbleibenden Mitglieder des Zentralkomitees der Partei beginnen sich neu zu positionieren und eine möglichst sichere Position zu bekommen – und einige der gefährlicheren Konkurrenten auszuschalten. Gleichzeitig müssen vertrauenswürdige Ärzte herangeschafft werden – und nach Stalins Tod gilt es sein Erbe richtig zu verwalten und die Bestattung würdig zu gestalten.
Dies alles führte seinerzeit zu einer Menge an Problemen und Verwirrungen in Moskau, in Russland und in der gesamten UdSSR. Und zum Verlust vieler Menschenleben.
Die vorliegende Graphic Novel ist nicht eine faktengetreue Wiedergabe der damaligen Ereignisse, wie bereits im Vorwort verdeutlicht wird, denn Thierry Robin, der Geschichte studiert hat, hatte sich bereits vergeblich an einer Comic-Biographie Stalins versucht, die möglichst faktisch sein sollte – und daran gescheitert. Als Fabian Nury ihm das Skript zu dieser Geschichte vorlegte, wurde ihm klar, dass dies wohl die beste Möglichkeit sein würde, diese Ereignisse – zumindest dem Geiste nach – in Comicform vorzustellen.
Und so werden wir in den Stunden und Tage nach Stalins Anfall und seinem Tod Begleiter von Innenminister Lawrenti Pawlowitsch Beria, Nikita Crutschtschow, Anastas Mikojan, Lasar Kagonowitsch, Verteidigungsminister Nikolai Bulganin und Außenminister Wjatscheslaw Molotow, die um die Vorherrschaft – und ihr jeweiliges Überleben – ringen, genau wie Stalins zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Kinder.
Die Chronologie der Ereignisse entspricht bewusst nicht ganz der Realität und die Charaktere sind genauso bewusst in ihren Eigenschaften überzeichnet. Eigenschaften, die sie aber wohl schon gehabt haben. Dies alles ist zeichnerisch von Monsieur Robin eindringlich umgesetzt – wenn auch bei Weitem nicht so graphisch, wie in dem von dieser Graphic Novel inspirierten Film.
Im Anhang gibt es noch einige Erläuterungen zur Entstehungsgeschichte dieses Buchs, sowie die Charakterestudien, auf deren Grundlage die Figuren in diesem Band festgelegt wurden. Und es gibt noch einige Seiten aus Robins aufgegebenem Versuch einer graphischen Stalin-Biographie.
Das alles ist auf gutem Papier in Hardcoverbindung mit leichter Übergröße ein schöner Beitrag zu jeder Comic-Sammlung.