Graham Masterton - Racheengel / Red Light

  • In einer schmutzigen Wohnung in Cork wird eine männliche Leiche gefunden. Das Gesicht ist von Schüssen vollständig zerfetzt. Doch Ermittlerin Katie Maguire findet bald heraus, um wen es sich handelt: Der Tote war ein somalischer Zuhälter.

    Kurz darauf wird einer seiner Komplizen ermordet. Katie muss den Mörder finden. Aber die Toten waren erbarmungslose Männer, die blutjunge Mädchen nach Irland holten, um sie dort für Sex zu verkaufen. Und jetzt, da sie tot sind, ist die Stadt ein viel sicherer Ort geworden …


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    Irland hat einen neuen Vigilanten und der hat es in sich.


    Oder besser „sie“ hat es in sich, denn der titelgebende Racheengel ist eine junge Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat im Menschenhandel-Bereich der Stadt Cork aufzuräumen und zu säubern.


    Dabei geht sie nicht gerade zimperlich vor, denn immerhin handelt es sich hier um einen Roman aus der Feder des Altmeisters Graham Masterton, sondern lässt die Täter nicht mit einer anstehenden Haftstrafe davonkommen. Statt die Menschenhändler dingfest zu machen und gegebenenfalls der Polizei auszuliefern, lässt sie diese zuerst sich selbst verstümmeln um danach nochmals eigenhändig ein wenig Körperverschönerung zu betreiben.


    Katie Maguire ist diesmal in einem ziemlichen Zwiespalt der Gefühle gefangen. Zum einen hat sie die Aufgabe den tötenden Racheengel seiner gesetzmäßig vorgeschriebenen Bestrafung zuzuführen, zum anderen ist sie sich nicht wirklich sicher, ob das überhaupt sinnvoll wäre. Kann der Racheengel doch all dies tun, was die Polizei nicht tun darf – nämlich hart durchgreifen, bei Menschen die sich sonst irgendwie wieder durch Schlupflöcher in der Justiz der Verurteilung entziehen können.


    Ich konnte mich während des Lesens dem Vergleich mit Jim Valentinos Comichelden „Shadow Hawk“ nicht entziehen. Zwar bricht der den bösen Burschen das Rückgrat, aber trotzdem ist der Vergleich mit einem „Du hast unmenschliche Dinge getan, also zahlst Du jetzt dafür!“ nicht von der Hand zu weisen.


    Masterton gelingt wieder der Spagat zwischen Brutalität und menschlichen Emotionen in Perfektion. Die Gedanken von Katie Maguire unterschieden sich meistens nicht von den meinen, denn heutzutage ist es ja teilweise Gang und Gebe das sich viele Kriminelle zu schnell aus der Verantwortung ziehen können und so weitermachen wie bisher.


    Spannung garantiert, nicht für zu zart besaitete und wieder einmal der Beweis, und da wiederhole ich mich, das Masterton der Master bleibt.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Graham Masterton - Racheengel“ zu „Graham Masterton - Racheengel / Red Light“ geändert.
  • Graham Masterton - Racheengel


    Kurzbeschreibung:

    In einer schmutzigen Wohnung in Cork wird eine männliche Leiche gefunden. Das Gesicht ist von Schüssen vollständig zerfetzt. Doch Ermittlerin Katie Maguire findet bald heraus, um wen es sich handelt: Der Tote war ein somalischer Zuhälter. Kurz darauf wird einer seiner Komplizen ermordet. Katie muss den Mörder finden. Aber die Toten waren erbarmungslose Männer, die blutjunge Mädchen nach Irland holten, um sie dort für Sex zu verkaufen. Und jetzt, da sie tot sind, ist die Stadt ein viel sicherer Ort geworden.


    Mein Leseeindruck


    Dieses Buch ist Band 3 der Katie-Maguire-Thriller-Reihe von Graham Masterton. Man kann das Buch ohne Vorkenntnis von Band 1 und 2 lesen, da es sich hier um einen abgeschlossenen Fall handelt. Dennoch finde ich es persönlich immer besser eine Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man auch die Entwicklung der Charaktere sehen kann. Hier in diesem Fall agiert Katie wie gewohnt sehr tough und beherzt. Sie lässt sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen und muss sich gegen ihren Vorgesetzen (einem Chauvi hoch zehn) durchsetzen und behaupten. Ihr Team ist gut aufgestellt und steht hinter ihr. Sie gefällt mir als Ermittlerin sehr gut. Die anderen Charaktere finde ich recht blass und dadurch habe ich auch keinen richtigen Draht zu ihnen gefunden. Der Schreibstil von Masterton ist wieder super und sehr bildhaft. Auch spart der Autor wie immer nicht mit Brutalität. Die Thematik Menschenhandel und Zwangsprostitution ist leider immer noch sehr aktuell, aber ich finde, man hätte in dieser Geschichte mehr daraus machen können. Von Anfang an weiß der Leser, um was es geht und wer der Mörder ist. Dadurch fehlt es meiner Meinung nach an Spannung. Es gibt keinerlei Überraschungen oder Wendungen und das hat mich doch am Ende etwas enttäuscht. Sicher, Masterton hat es toll geschrieben, aber mir hat einfach ein bisschen was gefehlt- nämlich das Unerwartete. Im Vergleich zu den Vorgänger-Bänden ist dieses hier für mich das Schwächste.


    Fazit: Ein Thriller, dem etwas mehr Spannung und Überraschung gutgetan hätte. Weil ich Graham Masterton als Autor sehr schätze gibt es von mir trotzdem noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne

    :study:  Christian Piskulla - Der Pacific Crest Trail Killer


    2024: 10 Bücher/ 3.303 Seiten

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