Anette Hinrichs - Die Tote am Strand

  • Kurzmeinung

    Smoke
    ein bisschen viel Drama, sowohl den Fall als auch die "Hauptermittler" betreffend, aber insgesamt ok
  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein interessanter Reihenauftakt.
  • Verlagstext

    Zwei Länder, zwei Ermittler, ein mysteriöser Mord. Der erste Fall für das deutsch-dänische Ermittlerteam Boisen & Nyborg

    Im beschaulichen Küstenort Kollund an der deutsch-dänischen Grenze wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Erschossen am Strand. Die Tote wird als Liva Jørgensen identifiziert, die zwölf Jahre zuvor spurlos verschwand. Jetzt stellt sich heraus, dass Liva jahrelang unter falschem Namen in Deutschland gelebt hat. Was ist damals wirklich geschehen? Vibeke Boisen, gerade frisch als Leiterin der Flensburger Mordkommission angetreten, und ihr Kollege Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei rollen den alten Fall wieder auf und stechen damit in ein gefährliches Wespennest ...

    Die Autorin

    Anette Hinrichs ist als geborene Hamburgerin ein echtes Nordlicht. Ihre Leidenschaft für Krimis wurde im Teenageralter durch Agatha Christie entfacht und weckte in ihr den Wunsch, eines Tages selbst zu schreiben. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihrer Familie im Raum München. Ihre Sehnsucht nach ihrer alten Heimat lebt sie in ihren Küstenkrimis und zahlreichen Recherchereisen in den hohen Norden aus.


    Inhalt

    Am Strand von Kollund nordöstlich von Padborg wird von spielenden Kindern die Leiche einer zunächst unbekannten Frau gefunden. Die Angehörigen im nahen Kruså reagieren entsetzt, hatte doch vor Jahren bereits ein Serienmörder gestanden, Liva Jørgensen getötet zu haben. In der ermittelnden deutsch-dänischen Sonderkommission treffen zwei privat gerade stark belastete Kriminalbeamte aufeinander. Auf dänischer Seite Rasmus Nyborg, der mitten in einer unerfreulichen Trennung kurzfristig im VW-Bus haust und Vibeke Boisen, Adoptivtochter eines hochrangigen Flensburger Kriminalbeamten, der nach einem Herzinfarkt im Koma liegt. Die Ermittler aus beiden Ländern haben Routine in der gemeinsamen Arbeit, vermutlich sind die meisten von ihnen seit ihrer Kindheit zweisprachig. Obwohl die Kollegen annehmen könnten, mit den Sitten im Nachbarland vertraut zu sein, läuft die Zusammenarbeit nicht reibungslos. U. a. grollt ein Mitarbeiter Vibekes darüber, dass zwei weibliche Vorgesetzte (die eigene Teamleiterin und die Leiterin der Sonderkommission) für ihn exakt zwei Frauen zu viel sind, die ihm Anweisungen geben. Auf dänischer Seite findet sich Rasmus in der gleichen Situation.


    Die Ermittlungen ergeben, dass Liva Jørgensen nach ihrem Verschwinden auf deutscher Seite mit anderem Namen untertauchte und mit einigem Aufwand ihre Identität verbarg. Ihre Leiche wurde am Strand ausgerechnet in Sichtweite einer bekannten wie einflussreichen Kollunder Familie gefunden. Berufliche und private Beziehungen zwischen den Jørgensens und den Troelsens bereiten den Ermittlern nun einiges Kopfzerbrechen, u. a. weil unter dem Deckmantel einer Spedition durchaus krumme Geschäfte vorstellbar sind.


    Anette Hinrichs gibt ihrem grenzüberschreitend arbeitenden Team einige harte Nüsse zu knacken und löst ihren komplexen Plot am Ende säuberlich auf. Breiten Raum nimmt die Vorgeschichte zweier psychisch angeschlagener Ermittler samt ihren persönlichen Dämonen ein, ein sicheres Zeichen dafür, dass Hinrichs Leser auf eine Weiterführung der Serie hoffen können. Als weiteres positives Zeichen entdeckte ich, dass die Beweismittel in Papiertüten gesichert wurden und nicht in Plastik - Krimihandlungen müssen nicht zwangsläufig der Logik des Alltags hinterher hinken.


    Fazit

    Das Thema grenzüberschreitende Kooperation der Polizei finde ich hier gut gelungen. Als Spannungskiller empfand ich das Infodropping zu Sehenswürdigkeiten und Gebäuden, weil es für die Arbeit der Ermittler und die Dynamik im Team völlig überflüssig wirkte und ich lieber mehr über die Ermittlungen gelesen hätte.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Der 1. Band der Deutsch/Dänischen Ermittlerteam Reihe von ANETTE HINRICHS ist am 15.04.2019 als Taschenbuch im BLANVALET VERLAG erschienen und trägt den Titel NORDLICHT - DIE TOTE AM STRAND.


    📚 Mein Leseeindruck 📚

    Der Prolog startet irgendwie ziemlich nichtssagend. Weder Spannung noch emotional. Es war vielmehr so, dass ich nach den zwei Seiten so gar keine Ahnung hatte, in welche Richtung das Buch bzw. der Krimi gehen sollte. Ein bisschen mehr Pep wäre schon wünschenswert gewesen.

    Dann folgt der eigentliche Plot in dem auch die Protagonisten vorgestellt werden. Da wäre zum Einen die deutsche Ermittlerin: Vibeke Boisen. Ein sehr außergewöhnlicher Vorname, wie ich finde. Beim Lesen hatte ich mich auch mehrfach ertappt, wie ich den Vornamen in Wibke umgewandelt habe, um im Lesefluß zu bleiben.

    Dann treffen wir auf den dänischen Ermittler: Rasmus Nyborg, ein ganz besonderer Ermittler. Er wohnt auf einem Campingplatz in einem VW Bulli. Er wirkt irgendwie unnahbar, jedoch spürt man von der ersten Zeile an, dass da mehr dahinter steckt.

    Interessant fand ich auch die Unterschiede zwischen Deutschland und Dänemark. Sehr anschaulich wurden die unterschiedlichen Politiken und Verhaltungsmuster gezeigt. Obwohl wir ja immer auf unsere Steuern u.ä. schimpfen, sollten wir bedenken, dass in anderen Ländern, zum Beispiel Dänemark es eine Zulassungssteuer gibt, die bis zu 180 % des Kaufpreises eines Fahrzeugs beträgt. Das fand ich unglaublich. So wird z.B. aus dem Anschaffungspreis von 30.000 €, ein Wert von 54.000 €.


    📚 Fazit 📚

    Der 27 Kapitel umfassende Kriminalroman zeichnet sich besonders durch seine beiden Ermittler aus. Sie, aus Deutschland - Er, aus Dänemark.

    Der Kriminalfall ansich, war für mich jetzt nicht unbedingt der Brüller und ja auch nichts neues, aber das Deutsch/Dänische Ermittlerteam hat mich fasziniert. Gerade auch, weil ich viel über unser Nachbarland erfahren habe.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn der Nachfolgeband nicht allzulange auf sich warten ließe.