Autor: Britta Sabbag
Titel: Blackwood - Briefe an mich
Verlag: FJB
Format: Hardcover
Seiten: 448
Preis: 18,99€ [D]
Klappentext:
Stell dir vor, du bekommst einen Brief von deinem zukünftigen Ich. Würdest du ihn lesen?
"Ich öffnete den Umschlag mit einem alten, rostigen Brieföffnerm dessen Griff die Form von zwei Blättern hatte.
Liebe Ge,
bitte erschrick nicht. Ich bin es, dein Ich aus der Zukunft.
Was war das denn?! Eindeutig nicht meine Zeilen! Aber genauso eindeutig meine Handschrift.
Sofort stieg eine brennende Hitze in meinen Kopf, und meine Gedanken überschlugen sich."
Würde man einen Brief von seinem zukünftigen Ich lesen wollen? Für Gesine ist das keine Frage. Natürlich würde sie. Denn nach dem Tod ihrer Mutter muss sie alleine zu einer Verwandten nach Irland ziehen. In dem kleinen, verschlafenen Dörfchen Blackwood hat sie niemanden, mit dem sie so richtig über ihren Kummer sprechen kann. Auch nicht über Arian Mary, den unverschämt gutaussehenden Sohn der örtlichen Butterdynastie. Noch dazu machen sie die Dorfbewohner mit Geschichten über allerlei übernatürliches Zeug verrückt. Alles Quatsch, denkt sich Gesine.
Bis sie in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch einen Brief von ihrem zukünftigen Ich findet, der ihre Welt ganz schön durcheinander bringt ...
Meine Meinung:
Zunächst einmal bewundere ich die Autorin für diese wunderschöne Optik und Haptik des Buches! So viele liebevolle Elemente in einem Buch sind wirklich selten. Das Cover ist mit Prägungen und einem wunderschön glänzenden Roségoldton versehen, sodass man zunächst keine andere Wahl hat, als sich das Buch anzusehen. Auf den Innenseiten des Einbandes ist jeweils eine Karte des Ortes Blackwood illustriert worden. Weitere Elemente wurden anhand der Skizzen zu Radio Blackwood und einem Plakat, auf das ich aus Spoilergründen nicht näher eingehe, eingefügt. Die Briefe selbst wurden in einer Art Handschrift abgedruckt - wo ich zu meinem ersten Kritikpunkt komme. So süß ich die Idee finde und so sehr ich so etwas liebe - wenn ich in einem "a" ein "e" lesen kann, ist es meiner Meinung nach nicht für ein Buch geeignet. Aber das ist ja Geschmackssache, wie die gesamte Gestaltung des Buches.
Inhaltlich muss ich sagen, habe ich etwas anderes erwartet, allerdings habe ich mich auch nicht gründlich darauf vorbereitet, worauf ich mich beim Lesen einlasse, da ich Büchern lieber unvoreingenommen entgegentrete. Das Buch entwickelte sich mehr zu einer Art Liebesgeschichte, als ich befürchtet hatte. Gesine selbst steht dabei fast nur noch in der Nebenrolle, obwohl sie die Hauptperson ist und fast alles aus ihrer Sichtweise geschildert wird. Außerdem fand ich ein paar Stellen in der Handlung sehr unpassend. Es fehlten Übergänge, warum Vorkommnisse geschehen. Warum ist eine Person so grantig? Warum ist passiert das mit der Glocke? Und was ist mit dem Ehemann von Molly? All das sind Bezugspunkte, die nur verstanden werden können, wenn das Buch bereits gelesen wurde. Die vereinzelten Rechtschreib- und Grammatikfehler fallen mir auch leider zu oft auf. Aber ich bin da auch besonders hart in der Kritik.
Trotz allem ist es doch ein sehr schönes Buch geworden und bekommt von mir .