Jack Hodgins - Broken Ground

  • Verlagstext

    Broken Ground is a riveting exploration of the dark, brooding presence of the First World War in the lives of the inhabitants of a “soldier’s settlement” on Vancouver Island. From out of a stubborn, desolate landscape studded with tree stumps, the settlers of Portuguese Creek have built a new life for themselves. But when an encroaching forest fire threatens this fledgling settlement, it also intensifies the remembered horrors of war. The story of Portuguese Creek is told by several of its citizens, including a boy trying to recover from the sudden loss of his father, and a former teacher haunted by what happened to the soldiers he led in France. With a memorable cast of characters, and by turns heart-rending and tragic, humorous and humane, Broken Ground is a powerful novel that immerses us in the lives of an entire community.


    Der Autor

    Jack Hodgins was born and raised on Vancouver Island. He taught Creative Writing at a number of Canadian universities, and retired from the University of Victoria in 2002.

    He is the author of seven novels, including "The Invention of the World"; "The Resurrection of Joseph Bourne", winner of the Governor General’s Award; "The Macken Charm"; "Broken Ground" winner of the Ethel Wilson Prize for Fiction; and "Distance"; and three books of short stories, "Spit Delaney’s Island", a finalist for the Governor General’s Award; "The Barclay Family Theatre"; and "Damage Done by the Storm". He is also the author of "A Passion for Narrative: A Guide for Writing Fiction".

    Hodgins has been awarded the Canada-Australia Prize, among many others, has received three honorary degrees, and has been elected a Fellow of the Royal Society of Canada.


    Inhalt

    “Broken Ground” hat mich mit der Vielzahl von Erzählerstimmen zunächst an Winesburg, Ohio erinnert. Ich lege mir bei komplexen Beziehungen zwischen so vielen literarischen Figuren stets einen Notizzettel mit Personen- und Ortsnamen an. Bei Jack Hodgins treten zuerst mehrere Erwachsene und ein elfjähriger Junge auf, die im Jahr 1922 in Portuguese Creek auf Vancouver Island Land besiedeln, indem sie jahrhundertealte Bäume roden. Die erzählenden Figuren sind Charlie Macintosh, sein Vater, Christina Ahlberg, die Ladenbesitzerin Leena Hueffner und die allein lebende Nora Macken. Personen, von denen berichtet wird sind u. a. die Lehrerin Johanna Seyerstad, deren Mann seit 6 Jahren im Ersten Weltkrieg vermisst ist, der Fremde John W. Taylor, von dem anfangs noch unklar ist, was er außer seinem Job als Sprengstoffexperte im Ort genau vorhat, Maud Pearson, ihr schwer kriegsversehrte Bruder Archie und die Kinder der Pearsons. Als Charlies Vater sich beim Roden der Baumstümpfe auf seinem Land selbst in die Luft sprengt, wird den Siedlern bewusst, dass sie Einwanderer aus den verschiedensten europäischen Ländern und kanadischen Provinzen sind und noch keine gemeinsame Tradition für eine würdige Beerdigung entwickelt haben. Man kennt sich, ist aufeinander angewiesen und kennt doch die Nachbarn noch nicht. Geprägt sind die Menschen deutlich vom Ersten Weltkrieg, der ganz besonders Matthews Leben durcheinander gewirbelt hat. Nach seinen Erlebnissen im Schützengraben glaubt Matt Person, dass er nie wieder junge Menschen unterrichten kann und meldet sich deshalb als Siedler nach Portuguese Creek. In der Figur des traumatisierten und Schuld beladenen Matt und der von Johanna, die die Straße nicht aus den Augen lassen kann, falls ihr Mann überraschend zurückkommen würde, verdichtet Hodgins die Kriegsfolgen. Das Projekt der kanadischen Regierung durch Kriegsveteranen jahrhundertealte Bäume zu roden wirkt hier absurd und wie eine Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Charlie verliert durch den Unfall seinen Vater, kann sich für kurze Zeit auf Matt Pearson als Ersatzvater stützen, muss jedoch bald auf Pearsons Unterstützung verzichten; denn Pearsons Sohn Tanner wünscht sich keinen Ersatzbruder.


    Wenige Jahre nach dem Krieg wird der Ort durch einen Waldbrand verwüstet, die Siedler müssen nicht nur wieder beim Punkt Null beginnen, sondern auch neue Tote und Verletzte beklagen.


    Im Jahr 1996 ist Charlie fast 90 Jahre alt und der letzte lebende Augenzeuge der damaligen Ereignisse. Die Ordnung seiner Erinnerungen für ein Filmprojekt des „jungen Macken“ gibt der komplexen Handlung einen Rahmen. Obwohl es 20 Jahre zuvor schon Augenzeugenbefragungen gab, kann nur Charlie die einzelnen Elemente ordnen und interpretieren. In den Rahmen des Rückblicks setzt der Autor auch Briefe und Notizen Matthews aus seiner Kriegszeit in Frankreich, die die Beziehung in der Familie Pearson nun in einem anderen Licht erscheinen lassen. Im Rückblick scheint der Brand die Siedler von damals vor der Konfrontation mit den Kriegsereignissen zu schützen, man kann sich über den Brand und den harten Neubeginn unterhalten und so die Kriegsfolgen verdrängen.


    Fazit

    "Broken Ground" zeigt als komplexe Verbindung mündlicher, schriftlicher und filmischer Erinnerungen die Geschichte von Einwanderern nach Kanada und ist nicht zuletzt eine sprachlich herausragende Auseinandersetzung mit den einhundert Jahre zurückliegenden Folgen des Ersten Weltkriegs.


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