Maria Duenas - Eine eigene Zukunft / Las hijas del Capitán

  • 1936 New York. Der aus dem spanischen Andalusien stammende Emilio Arenas ist nach Amerika eingewandert und betreibt in New York ein Restaurant. Nun soll die Familie endlich wieder zusammen sein, deshalb lässt er seine drei Töchter Mona, Victoria und Luz von Spanien nach New York kommen. Sie sollen ebenfalls im familieneigenen Restaurant helfen. Kaum haben sie amerikanischen Boden betreten, stirbt Emilio bei einem Unfall und hinterlässt seine vier Frauen in einem fremden Land und einer Großstadt völlig allein auf sich gestellt. Auch, wenn sie eng miteinander verbunden sind, so scheitert vieles an den mangelnden Sprachkenntnissen. Zudem ist schnell das Geld knapp, und die Frauen müssen sich überlegen, wie sie überleben wollen. Sie freunden sich mit anderen Migranten und mit den Nachbarn an, erweitern ihren Bekanntenkreis und erfahren immer mehr Unterstützung und Hilfe. Das macht es den Frauen leicht, sich langsam einzuleben. Gleichzeitig machen sich Victoria, Luz und Mona daran, das väterliche Restaurant zu einem Nachtklub umzufunktionieren, der als Treffpunkt für die spanischen Einwanderer gelten soll.


    María Dueñas hat mit ihrem Buch „Eine eigene Zukunft“ einen packenden Roman vorgelegt, der sehr fesselnd die Geschichte der Familie Arenas aufzeichnet, die als spanische Emigranten ihr Glück in Amerika versucht zu einer Zeit, als der Zweite Weltkrieg kurz bevorstand. Der Schreibstil ist flüssig und wortgewandt, der Leser darf sich ins vergangene Jahrhundert entführen lassen und den Kampf miterleben, dem vier Frauen in einem völlig fremden Land mit begrenzten Sprachkenntnissen gegenüber stehen, und deren Überlebenswille durch Einfallsreichtum, Mut und Stärke geprägt ist und zu einem neuen Leben in Freiheit führt. Sehr geschickt erweckt die Autorin jede einzelne dieser Frauen vor dem Gesicht des Lesers zum Leben und lässt sich für jede einige Hürden und Schicksalsschläge einfallen, zeigt aber auch die Veränderungen auf, die die Frauen durchleben, die aus der tiefsten Provinz nun in einer riesigen Stadt mit dem Leben zurechtkommen müssen und wo ihnen unendlich viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Durch die Kontaktaufnahme mit anderen spanischen Migranten fühlen sie sich nicht mehr so allein, sondern gewöhnen sich schneller ein und gewähren sich gegenseitig Hilfe bei so mancher Hürde. Dabei ist der Familienzusammenhalt ebenfalls entscheidend, denn sie müssen durch so manchen Tiefschlag nicht allein hindurch, haben die nötige Unterstützung.


    Die Charaktere wurden von der Autorin sehr individuell und lebendig in Szene gesetzt. Ihr spanisches Temperament sowie der Rückhalt in der Familie lassen sie als starke Persönlichkeiten hervortreten, die sich nicht jammernd ihrem Schicksal ergeben, sondern die Ärmel hochkrempeln und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Dabei erfahren sie Rückschläge, doch sie lassen sich davon nicht unterkriegen, sondern werden dadurch nur noch stärker. Vor allem Victoria, Mona und Luz schlängeln sich immer wieder an die Oberfläche und nehmen ihre etwas ängstliche Mutter unter ihre Flügel. Sie finden nach vielen Tiefschlägen und noch mehr Arbeit alle ihr Glück und in Amerika eine neue Heimat.


    „Eine eigene Zukunft“ ist ein eindrucksvoller Roman über eine Einwandererfamilie, deren Frauen mit ihren Hoffnung und Träumen, aber auch mit ihren Taten hier im Vordergrund stehen. Absolute Leseempfehlung für eine wunderbare Geschichte!


    Wunderbar erzählt für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Maria Duenas - Eine eigene Zukunft“ zu „Maria Duenas - Eine eigene Zukunft / Las hijas del Capitán“ geändert.
  • Emilio Arenas tauchte nur alle paar Jahre bei seiner Familie auf, immer dann, wenn er in Málaga an Land ging. Doch dann wollte er sich sesshaft machen und in New York ein Restaurant führen. Dafür holte er seine Frau und seine drei Töchter Victoria, Mona und Luz nach Amerika. Doch das Schicksal hatte anderes mit ihm vor. Am Pier fiel ihm ein Gepäckstück auf den Kopf und er erlitt tödliche Verletzungen. Nun steht seine Familie da – entwurzelt und mit einem Haufen Schulden.

    Die Frauen wollen aus dem schlecht laufenden Restaurant einen Nachtclub machen. Auch wenn sie mit Widrigkeiten zu kämpfen haben, so lassen sie sich doch nicht unterkriegen. Außerdem gibt es viele Menschen in der spanischen Gemeinde, die ihnen helfen wollen.

    Der Schreibstil ist wortgewaltig, aber auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber ich habe mich schnell hineingefunden in diese Geschichte.

    Die Charaktere sind sehr schön und individuell dargestellt. Die Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein. Mona, die zweite Tochter, ist eine pragmatische junge Frau, die die Idee mit dem Nachtclub hat und diese Idee vorantreibt. Die ältere Schwester Victoria geht Konflikten eher aus dem Weg. Luz wirkt auf mich immer ein wenig naiv. Sie möchte berühmt werden und gerät immer an die falschen Männer. Die etwas ängstliche Remedios, Mutter der drei Schwestern, möchte am liebsten auf dem schnellsten Weg nach Spanien zurück. Ihr ist es wichtig, die Töchter schnellstmöglich zu verheiraten, denn damit sieht sie ihre Aufgabe als erfüllt an. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Personen mit ihren eigenen kleinen Geschichten, was die Sache ein wenig unübersichtlich macht und in die Länge zieht.

    Dieses Buch zeigt sehr schön, dass Probleme, die sich einem in den Weg stellen, die Menschen stärken und Zusammenhalt schaffen. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass sie in dem fremden Land noch nicht Fuß gefasst und Sprachschwierigkeiten haben. Aber dadurch rücken die Schwestern noch näher zusammen. Trotzdem geht jede ihren eigenen Weg und findet so ihren Platz.

    Eine schöne und unterhaltsame Geschichte.


  • drei Schwestern in der Fremde

    Drei Schwestern, die sich gemeinsam mit ihrem Vater nach Amerika gegangen sind, damit dieser sich dort dessen Traum verwirklichen kann, sich etwas eigenes aufzubauen. Plötzlich allein stehen die drei Schwestern und Mutter mit dem Restaurant, als der Vater durch einen traurigen Unfall stirbt. Seinen Töchtern obliegt es nun, den Traum des Vaters weiter zu leben. Ein beschwerlicher Weg liegt vor ihnen.


    In diese Buch wird man nach Manhattan entführt, was mir als Location für die Geschichte äußerst gut gefallen hat. Man darf die Familie in diesem neuen Land bei den Anfängen begleiten. Emotionen sind quer durch den Wind beim Lesen mit dabei.


    Manchmal sind mir die Wendungen in dem Buch nicht ganz klar gewesen bzw. schwer nachvollziehbar. Daher ein Stern Abzug.

    Im Großen und Ganzen hat mich die Geschichte aber gut unterhalten und war schön zu lesen - daher eine Empfehlung von meiner Seite.

  • Anders als erwartet, aber okay.

    Die spanische Bestsellerautorin María Dueñas hat mit diesem historischen Roman ein spannendes Werk über das Schicksal einer andalusischen Einwandererfamilie im New
    York der 1930er Jahre geschrieben.
    Als die 3 Schwestern Victoria, Mona und Luz im Jahr 1936 von ihrer Mutter dazu gezwungen werden, ihre geliebte Heimat aufzugeben um nach Amerika überzusiedeln, wo der Vater der Familie - zu dem sie bisher aufgrund seines rastlosen Lebenswandels ein eher gleichgültiges Verhältnis hatten – sich mittlerweile niedergelassen und ein Restaurant eröffnet hat, sind sie fest entschlossen, Widerstand zu leisten. Sie weigern sich, die englische Sprache zu lernen, verschließen sich vehement vor jeglichem Kontakt zu anderen Migranten und haben nur ein Ziel vor Augen: die Rückkehr nach Andalusien. Doch dann kommt alles anders – der Vater verunglückt und hinterlässt ihnen einen Schuldenberg; nun gilt es in erster Linie darum, das nackte Überleben zu sichern. Und so sehen sich die stolzen jungen Damen, die bisher ihren Nachbarn mit Hochmut und Ignoranz begegnet waren, nicht nur gezwungen, Andere um Hilfe zu bitten, sondern aufgrund der Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität ihrer Mitmenschen beschämt zu erkennen, wie unhöflich ihr eigenes Verhalten zuvor gewesen war.

    Die Zeiten sind hart, viele Amerikaner leiden selbst an den Folgen der Great Depression; die Wirtschaftskrise hat die Kluft zwischen Arm und Reich noch vertieft. Die Hindernisse, die den Frauen der Familie Arenas das Leben erschweren – der Kulturschock, Verständigungsschwierigkeiten aufgrund der Sprachbarriere, Männer, die ihre Notsituation finanziell wie zwischenmenschlich ausnutzen wollen – werden von der Autorin sehr authentisch widergegeben. Alle Schwestern sind sehr temperamentvolle und willensstarke Persönlichkeiten, dennoch könnten sie in ihren Lebensansichten unterschiedlicher kaum sein. Die eigenwillige Familiendynamik (inklusive lautstarker, hitziger Auseinandersetzungen, humorvoller Dialoge und Zuneigungsbekundungen) hat mich des Öfteren schmunzeln lassen, wäre mir im echten Leben allerdings zu
    anstrengend. Wir erhalten einen Einblick in die Gedanken zahlreicher Nebenfiguren, aber es sind vor allem die Schwestern, die als Hauptfiguren die Geschichte tragen, deren Charakterzüge und Ansichten sehr tiefgründig ausgearbeitet worden sind. Natürlich haben die Arenas-Schwestern, bildschön wie sie alle sind, allerlei Verehrer – meines Erachtens finden ein wenig zu viele Erwähnung, da ohnehin schon etliche Zusatzcharaktere eingearbeitet worden sind, was recht verwirrend ist und mich daran hinderte, mehr Nähe zu den Hauptfiguren aufzubauen. Meine stille Heldin war übrigens die unkonventionelle Nonne Schwester Lito.

    Von der ersten Seite an hat mir der angenehm flüssige Schreibstil gefallen; es gibt keine große Einleitung, man wird direkt in die Geschehnisse hineinkatapultiert, dennoch geraten die feinen Zwischentöne hierbei nicht in Vergessenheit. Es überwiegt ein unterhaltsamer Erzählton. Sicherlich war der Aufbau einer neuen Existenz in der damaligen Zeit kein leichtes Unterfangen, allerdings hätten es ruhig etwas weniger Rückschläge für die – zugegebenermaßen oftmals naiven - Damen sein können; diese Entwicklung hat dem Roman zu viel Schwere verliehen.

    Die Story um den spanischen Thronfolger machte für mich überhaupt keinen Sinn und hat die Handlung unnötig verworren, in die Länge gezogen und meinen Leseeindruck dahingehend geschwächt, dass ich mich durch diese Seiten eher notgedrungen durchgequält habe, als dass ich sie genießen konnte. Der Fokus hätte mehr auf der Arenas-Familie liegen sollen; auch die Abschweifungen ins Gangstermilieu erschienen mir völlig fehl am Platz und gefielen mir überhaupt nicht. Am schlimmsten fand ich jedoch
    die Erkenntnis, dass der im Klappentext angepriesene Nachtclub eine komplett untergeordnete Rolle spielt und quasi nie existiert. Ich hatte mir gerade diese Lokalität als zentrales Element des Werkes vorgestellt und fühlte mich daher von der Inhaltsangabe ein wenig getäuscht.

    Während der Lektüre hatte ich irgendwie immer das Gefühl, auf etwas Großes hinzusteuern, aber obwohl es durchaus überraschende Wendungen gab, reihten sich die Ereignisse hinsichtlich des Spannungsniveaus eher gleichmäßig aneinander und plötzlich war man am Ende des Romans angelangt, das mir - in Anbetracht der vielschichtigen vorherigen Handlungsstränge - ein wenig zu schnell abgehandelt und daher recht unglaubwürdig und halbherzig erschien. Ein solch tiefgründiges Werk hätte einen fulminanten Abschluss verdient; hier plätscherte das Ende jedoch eher so dahin und hat mich nicht sonderlich berührt.

    Fazit: Ein interessanter Schwesternroman über den Zusammenhalt einer Familie, amouröse Abenteuer, unternehmerische Neubeginne und das Leben als Einwanderer im Amerika der 1930er Jahre, den man gerne mal gelesen haben kann. Zwar hatte ich mir aufgrund des Klappentextes einen anderen Inhalt erwartet, dies wurde aber durch den wunderbaren Schreibstil ausgeglichen, daher gibt es von mir dennoch 4 Sterne.

  • New York im Jahr 1936: Nur mit großem Widerwillen haben Victoria, Mona und Luz ihre andalusische Heimat zusammen mit ihrer Mutter verlassen. In Manhattan hat ihr Vater Emilio Arenas eine Gaststätte übernommen, in der sie mithelfen sollen. Doch bei einem Unfall kommt der Mann im Alter von nur 52 Jahren ums Leben. Was soll nun aus den drei Schwestern und ihrer Mutter Remedios werden, denen Emilio vor allem Schulden hinterlassen hat? Die drei jungen Frauen brauchen dringend einen Plan, um sich über Wasser zu halten…


    „Eine eigene Zukunft“ von María Dueñas ist eine besondere Familiengeschichte.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus sechs Teilen, die wiederum aus 105 Kapiteln mit einer angenehmen Länge bestehen. Daran schließt sich ein Epilog an. Erzählt wird aus unterschiedlichen Sichtweisen, vorwiegend aus der der drei Schwestern. Dieser Aufbau funktioniert gut.


    Der Schreibstil wirkt recht nüchtern und schnörkellos, ist aber gefällig und anschaulich. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer.


    Im Mittelpunkt stehen die drei ziemlich unterschiedlichen Schwestern, zu denen ich nicht sofort einen Zugang finden konnte. Richtig warm wurde ich mit den jungen Frauen leider nicht, obgleich ich sie insgesamt als recht authentisch empfunden habe. Ich mag ihren Mut und ihre Willensstärke. Sie bleiben aber etwas unnahbar. Immer wieder schweift die Geschichte zudem zu Nebenfiguren ab.


    Die Handlung kann mit einigen Wendungen punkten. Nicht immer ist die Geschichte realitätsnah, was mich in diesem Fall jedoch nicht allzu sehr gestört hat. Trotz diverser Einfälle kommt es zu einigen Längen. Das ist bei annähernd 600 Seiten allerdings nicht verwunderlich.


    Am besten gefallen hat mir das Setting: New York in den 1930er-Jahren. Ein weiterer Pluspunkt ist es, dass es der Autorin gelingt, auf unterhaltsame Weise historische Fakten zu vermittelt. So erfährt man einiges über das Leben in New York und in Spanien zu dieser Zeit. Auch die Situation von Einwanderern spielt dabei eine Rolle.


    Thematisch dreht sich viel um die Familie, aber auch um große Gefühle. Dennoch konnte mich die Geschichte nicht so berühren wie erhofft.


    Das Cover mutet nostalgisch an und ist gleichzeitig modern und ansprechend gestaltet. Ein Fehlgriff ist nach meiner Ansicht dagegen der deutsche Titel, der längst nicht so gut zum Inhalt passt wie das spanische Original („Las hijas del capitán“).


    Mein Fazit:

    Meinen Erwartungen konnte der Roman „Eine eigene Zukunft“ von María Dueñas nicht in Gänze gerecht werden. Trotzdem hat mich die Geschichte um die drei Schwestern alles in allem gut unterhalten.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • María Dueñas - Eine eigene Zukunft



    Drei Frauen gehen ihren Weg



    Bei diesem Buch von Maria Duenas handelt es sich um die Geschichte einer spanischen Einwandererfamilie in New York. Die Familie Arenas wird im New York des Jahres 1936 von unvorhergesehenen Ereignissen überrollt. Der Vater Emilio Arenas stirbt überraschend bei einem Unglück im Hafen. Die gerade erst im Januar 1936 in New York angekommene restliche Familie ist komplett mit der jetzigen Situation überfordert, der englischen Sprache kaum mächtig, sind die Mutter Remedios Arenas und deren Töchter Victoria, Mona und Luz mit einer recht ausweglosen Lage konfrontiert. Die aus ärmlichen Verhältnissen aus Málaga in Südspanien stammende Familie ist recht mittellos und sieht sich jetzt einem gewissen Schuldenberg ausgeliefert, den der Vater auch aus deren Überfahrtskosten nach Amerika aufgebaut hat, durch den Tod der Mutter von Remedios und den darauffolgenden Rauswurf aus der Wohnung in Málaga bedingt. Die durch den Schuldenberg und die Sprachbarriere negative Lage der Familie bietet kaum Hoffnung, eigentlich wollen alle drei nur schnell zurück nach Spanien. Der Unfalltod des Vaters könnte allerdings gewisse Entschädigungszahlungen ermöglichen, eine resolute Nonne und ein windiger Anwalt tauchen auf und wecken Erwartungen, das Restaurant des Vaters hatte auch schon bessere Zeiten gesehen und die anderen Jobs der Töchter spülen nicht viel Geld in die Haushaltskasse. Doch die Schulden müssen bezahlt werden.



    Und so baut sich eine doch recht spannungsvolle Geschichte mit vielen Wendungen auf. Das wäre das Positive an diesem Buch, ein wirklich recht großer Sog, recht informative Einblicke in das Leben der spanischen Einwanderer im New York des Jahres 1936, und eine recht abwechslungsreiche Geschichte. Die negativen Seiten des Buches beinhalten für mich die Charakterdarstellungen der drei jungen Frauen, erst kennzeichnet sie eine Dickköpfigkeit und Halsstarrigkeit, dann sind sie wieder gefühlüberfrachtet und temperamentvoll, dann wieder überbordend naiv und leichtgläubig, dann mutieren sie fast schon zu kämpferischen und starken Charakteren. Wenn man bedenkt aus welcher Zeit und welcher Gegend diese Frauen entstammen sollen, klingt das für mich nicht schlüssig. Auch der Umgang der drei jungen Frauen mit ihrem männlichen Umfeld ist für mich nicht immer schlüssig, einerseits sind sie die naiven Dummchen, andererseits laszive Gestalten. Ja was denn nun? Ich empfand das alles als zu seifig. Ein Charakter kann ja eine Wandlung im Laufe einer Geschichte mitmachen, aber für meine Begriffe erklärt nichts in der Handlung diese Veränderung. Also schlussfolgernd kann ich sagen, "Eine eigene Zukunft" ist ein Roman mit einem hohen Unterhaltungsfaktor, allerdings sollte man sich nicht so viele Gedanken über die Schlüssigkeit der Charaktere machen.