Camilla Läckberg - Golden Cage / En bur av guld

  • Kurzmeinung

    Schüsselchen
    Leichter Krimi, gute Unterhaltung, spannend bis zum Schluss
  • Kurzmeinung

    mapefue
    Liebe und Hass - ziehen sich Gegensätze an?
  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
    Was machst du, wenn dir alles genommen wird?
    Faye und Jack sind das absolute Traumpaar. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks.
    Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte ...


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Camilla Läckberg, Jahrgang 1974, stammt aus Fjällbacka - der kleine Ort und seine Umgebung sind Schauplatz ihrer Kriminalromane. Weltweit hat Läckberg inzwischen über dreiundzwanzig Millionen Bücher verkauft, sie ist Schwedens erfolgreichste Autorin. Heute lebt Camilla Läckberg in einer großen Patchworkfamilie in Stockholm.


    Allgemeines
    Titel der Originalausgabe: „En bur av guld“, ins Deutsche übersetzt von Katrin Frey
    Erschienen am 29.03.2019 bei List Hardcover mit 384 Seiten
    Gliederung: Roman in drei Teilen – Danksagung
    Teils Erzählung in der dritten Person aus Fayes Perspektive, Ich-Erzählung in den Rückblenden
    Handlungsort und -zeit: Stockholm, 2001 bis Gegenwart, Rückblenden auf Fayes Kindheit in Fjällbacka


    Inhalt
    Faye, die früher einen anderen Namen hatte und ihre Vergangenheit in einer dysfunktionalen Familie in Fjällbacka hinter sich gelassen hat, ist mit dem reichen Jack Adelheim verheiratet. Sie lebt - auf seinen Wunsch als Hausfrau - an seiner Seite, in der Öffentlichkeit ist es nicht bekannt, dass sie das erfolgreiche Unternehmen Compare gemeinsam mit ihrem Mann aufgebaut hat. Mit beinahe hündischer Unterwürfigkeit erträgt sie die Launen und ständige Kritik ihres Mannes und versucht, dessen Seitensprünge auszublenden. Als es zur Trennung kommt, bei der Jacks Charakter selbst für Faye schonungslos zutage tritt, beschließt sie, „ihn zu brechen“. Systematisch und mit großer Geduld schmiedet sie ihre Rachepläne…


    Beurteilung
    Faye Adelheim lebt an der Seite ihres überheblichen Mannes im goldenen Käfig; vom Wunsch beseelt, ihrer Tochter Julienne ein schöneres Familienleben zu bieten als sie selbst es in ihrer Kindheit hatte, lässt sie sich wie einen Fußabtreter behandeln. Fassungslos und mitleidig verfolgt der Leser das Leben einer Frau, der offenbar jegliche Selbstachtung abhanden gekommen ist. In die fortlaufende Erzählung sind Kapitel eingeflochten, die sich auf die Vergangenheit beziehen, dabei geht es teils um Fayes Kindheit und teils um die ersten Jahre nach ihrem Umzug nach Stockholm. Nach und nach werden tragische Ereignisse aus ihrer Kindheit enthüllt und der Leser muss erkennen, dass Faye auch eine ganz andere, dunkle Seite hat, von der ihr Mann nichts ahnt.
    Es ist außerordentlich faszinierend, wie die Protagonistin sich entwickelt, nachdem sie sich endlich eingestehen muss, dass ihr Mann ein selbstherrlicher, verlogener Egozentriker ist. Diese Entwicklung, bzw. ihr unterwürfiges, an Hörigkeit grenzendes Verhältnis zu ihrem Mann, wirkt vor dem Hintergrund dessen, was über ihre Vergangenheit enthüllt wird und während ihres Rachefeldzugs ans Licht kommt, nicht sehr glaubwürdig. Andererseits ist es durchaus ein Vergnügen, die systematischen Schritte, die Faye zur Vernichtung ihres Mannes unternimmt, zu verfolgen. Sie ist eine intelligente, kaltblütige und strategisch denkende Frau, die sich der Solidarität anderer Frauen, die sich von Männern nichts (mehr) gefallen lassen wollen, zu versichern weiß. Der Charakter der Protagonistin ist sehr facettenreich ausgestaltet, sowohl absolute Skrupellosigkeit im Umgang mit Feinden als auch vollkommene Loyalität Freunden gegenüber kommen hier zusammen.
    Das von Oberflächlichkeit geprägte, sinnentleerte Leben der im „Golden Cage“ lebenden Frauen der sogenannten gesellschaftlichen Oberschicht wird eindrücklich dargestellt.
    Der Erzählstil ist äußerst anschaulich und durchgehend spannend. Ungeachtet der Tatsache, dass vermutlich nicht alle Einzelheiten der Realität standhalten könnten, ist „Golden Cage“ ein Buch, das man nur schwer aus der Hand legen kann.


    Fazit
    Nicht in allen Details glaubwürdig, aber unglaublich fesselnd geschrieben!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Auf der schwedischen Verlagsseite habe ich seltsamerweise nur ein Cover gefunden, das auf ein englischsprachiges Buch schließen lässt.

    Vielleicht weil du den schwedischen Titel falsch geschrieben hast.:wink: gold statt guld, hab schon gemeldet, damit es ausgebessert wird.
    Schau mal hier:

    https://www.akademibokhandeln.…ur-av-guld/9789137152684/

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Camilla Läckberg - Golden Cage / En bur av gold“ zu „Camilla Läckberg - Golden Cage / En bur av guld“ geändert.
  • Mit "Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem." hat die populäre schwedische Kriminalschriftstellerin Camilla Lackberg ihren ersten Psycho-Thriller vorlegt. Im Mittelpunkt dieses Roman stehen Faye und Jack, die das absolute Traumpaar sind. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks. Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte ...


    Das Cover fällt aus dem Rahmen des Üblichen. Man sieht einen goldenen Schmetterling, der hinter einem Glas gefangen ist und sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien kann. Der interessante Titel lässt mehrere Interpretationen zu und macht auf die zugrunde liegende Handlung neugierig.


    Wenn man so will, beginnt dieses Buch gleich mit einem Paukenschlag. Im Prolog erfährt man von dem schrecklichen Verdacht, dass Julienne das Opfer eines Verbrechens und Jack womöglich zum Täter geworden sein könnte.


    Die Geschichte dieses Verbrechens wird aus der Retrospektive enthüllt. Die Handlung spielt auf zwei zeitlichen Ebenen, nämlich einmal in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Hierbei wird das gesamte Geschehen ausnahmslos aus der Perspektive von Faye geschildert, wobei Camilla Lackberg sich für die 3. und die 1. Person Singular entschieden hat. Auf den ersten Blick scheint diese Vorgehensweise merkwürdig, weil sie unseren üblichen Lesegewohnheiten widerspricht Aber sie macht Sinn, denn sie zeigt die Negierung der eigenen Persönlichkeit im Laufe der Ehe mit Jack auf. Faye verliert ihr Selbstbewusstsein - sie wird von einem eigenwilligen "Ich" zu einer fremdbestimmten "Sie".


    Man taucht tief in die Psyche von Faye ein, welche sich im Laufe der Jahre zu einer gespaltenen Persönlichkeit entwickelt hat, die ihren Geburtsort Fjällbacka, einen kleinen Hafenort an der Westküste Schwedens in der Region Bohuslän, gegen die Metropole Stockholm eingetauscht und ihre frühere Identität (plus ihren alten Vornamen) zugunsten einer (scheinbar) glitzernden, makellosen Existenz in der Welt der Schönen und Reichen völlig verdrängt hat.


    Nach und nach lernen wir die düsteren Geheimnisse der Protagonistin kennen, die - einer Rachegöttin gleich - einen Feldzug gegen gewissenlose Männer führt, um sie zur Strecke zu bringen, wenn sie gewisse Grenzen überschreiten. "Revenge" ist ein wichtiges Motiv, aber mehr darf ich an dieser Stelle nicht verraten. Auch wenn Faye zu radikalen Maßnahmen greift, um ihre Ziele zu erreichen, ist sie keineswegs eine unsympathische Figur. Tatsächlich kann man viel Verständnis für diese zutiefst verletzte Frau aufbringen, die viel brutale Gewalt ertragen hat und sich gegen eine von Männern dominierte Welt zu wehren weiß.


    Camilla Lackberg schreibt in einem gut lesbaren Stil. Ihr gelingt es mühelos, die Spannung bis zur letzten Seite zu halten. Ich konnte diesen fesselnden Psychothriller nicht mehr aus den Händen legen und spreche ein klare Leseempfehlung aus.

  • Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. - Camilla Läckberg


    Faye und Jack Adelheim gelten als absolutes Traumpaar. Jack führt ein angesehenes Unternehmen, bei dessen Aufbau Faye entscheidenden Anteil hatte. Geld spielt für die beiden keine Rolle, denn sie sind mittlerweile sehr vermögend. Deshalb ist Faye auch nicht berufstätig, sondern kümmert sich um die gemeinsame Tochter Julienne. Doch der schöne Schein trügt, denn Jack scheint völlig zu vergessen, welchen Anteil Faye an seinem beruflichen Erfolg hatte, behandelt sie von oben herab und zeigt ihr die kalte Schulter. Faye setzt alles daran, ihrem Mann zu gefallen. Doch er hat nur Verachtung für sie übrig. Die Ratschläge ihre besten Freundin will Faye nicht hören, denn Jack bedeutet alles für sie. Doch dann kommt der Tag, an dem sie aus ihrem goldenen Käfig gestoßen wird und der Wahrheit ins Auge sehen muss.


    Bei diesem Spannungsroman wird man, ohne langatmiges Vorgeplänkel, gleich mitten ins rätselhafte Geschehen geworfen. Denn im Prolog erlebt man Faye in einer sehr emotionalen Situation. Julienne wird vermisst. Eine riesige Blutlache, die ihr zuzuordnen ist, deutet auf ein Verbrechen hin - und Jack steht unter Verdacht! Das Interesse an der Handlung ist dadurch sofort geweckt, denn man stellt sich die Frage, was passiert ist und wie es dazu kommen konnte. Doch bis zur Aufklärung muss man sich fast bis zum Schluss gedulden. Der Schreibstil ist von Anfang an flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und deshalb ganz in die Handlung eintauchen.


    Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Am Anfang erlebt man Fayes Leben im goldenen Käfig. Sie ordnet sich ihrem Mann vollkommen unter, nimmt sich selbst zurück und bettelt förmlich um Anerkennung. Obwohl Faye sympathisch wirkt, möchte man sie beim Lesen am liebsten schütteln, damit sie die Augen nicht länger vor der Wahrheit verschließt und ihrem Mann entgegentritt. Denn Faye ist eigentlich viel intelligenter als ihr Mann und deshalb ist es zunächst nur schwer nachvollziehbar, warum sie sich so behandeln lässt. Rückblicke in Fayes Vergangenheit lassen außerdem die Schlussfolgerung zu, dass sie von einem Geheimnis umgeben ist, das von ihr streng gehütet wird. Sie scheint also keineswegs brav und vollkommen naiv zu sein. Doch in Bezug auf Jack, scheint sie eine rosarote Brille zu tragen.



    Diese wird ihr in den folgenden zwei Teilen des Buchs genommen. Faye wird gezwungen, sich Jack zu stellen und schmiedet einen perfiden Racheplan. Ab hier nimmt die bis dahin bereits sehr spannende Handlung noch deutlich mehr Fahrt auf. Man gerät förmlich in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum noch aus der Hand legen. Denn man erlebt eine vollkommen andere Frau und verfolgt gebannt ihre Aktionen. Die Autorin versteht es hervorragend, die Charaktere so lebendig zu schildern, dass man mit ihnen mitfiebert. Man entwickelt beim Lesen unwillkürlich selbst eine Wut auf Jack und hofft deshalb, dass Fayes Pläne aufgehen werden. Dadurch entwickelt sich das Buch zu einem echten Pageturner, der am Ende noch mit einer überraschenden Wendung punkten kann.



    Ich habe mich beim Lesen dieses fesselnden Spannungsromans sehr gut unterhalten. Einmal angefangen, geriet ich förmlich in den Sog der Handlung und konnte das Buch erst aus der Hand legen, als ich am Ende angekommen war. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb alle fünf Sternchen und eine klare Leseempfehlung.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Protagonistin Faye lebt mit ihrem Traummann Jack und ihrer Tochter Julienne in einem goldenen Käfig. Mit ihm zusammen hat sie ein florierendes Unternehmen aufgebaut und sie besitzen eine Luxus-Wohnung in Stockholm. Eines Tages kommen Vater und Tochter von einem Ausflug nicht gemeinsam zurück. Man entdeckt Blutspuren der Tochter im Apartment und daraufhin wird Jack festgenommen. Und nun nimmt die Autorin die Vergangenheit von Faye und ihre Ehe unter die Lupe. Dazu geht sie zurück in den Sommer 2001 als die damals junge Matilda ihren Abschied von Fjällbacka genommen hat und nach einer Eingewöhnungsphase als Faye in Stockholm neu durchstartet. Man kann ahnen, daß hier einiges passiert sein muß, um mit seiner Vergangenheit derart konsequent abzuschließen. Ihre Ehe scheint nach außen glücklich zu sein, doch der Schein trügt. Es kriselt, aber auch bei den anderen eitlen Müttern und ihren überaus erfolgreichen Partnern steht es nicht immer zum Besten. Nur wer verlässt freiwillig seinen goldenen Käfig? Nachdem Faye ihren Ehemann in flagranti erwischt hat und er eine Versöhnung kategorisch ausschlägt, wandelte sich Fayes Liebe in Hass. Und hier beginnt der zweite Teil und die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit, die Rückbesinnung auf ihre Stärken, ihre Rachegelüste und das alles bis zu einem teilweise abzusehenden, teils überraschenden Ende.


    Die Autorin hat nach der Krimireihe um Erika Falck ein neues Genre für sich entdeckt. Wie gewohnt schreibt sie flüssig, spannend und fesselnd. Die Hauptfiguren wurden sehr gut ausgearbeitet und man konnte die Handlungen nachvollziehen. Die Geheimnisse, die peu a peu ans Tageslicht kamen, konnten nicht erahnt werden. Faye war stets darum bemüht, ja erniedrigt sich sogar, ihrem Ehemann zu gefallen, aber ihre Entwicklung und ihr Kampf hin zur Rachegöttin waren sehr gut geschildert, wenngleich man natürlich nicht alles gut und richtig finden konnte. Auch die Charakterisierung von Jack samt all seiner Facetten war gut ausgearbeitet. Die beschriebenen Sexszenen hätten jedoch für meinen Geschmack nicht alle Details enthalten müssen.


    Von mir gibt es für diesen Thriller eine Leseempfehlung und ich bin gespannt auf was sich ihre Leser als nächstes freuen können.

  • Klappentext Amazon:

    Faye und Jack sind das absolute Traumpaar. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks.

    Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte ...



    Inhalt:

    Faye hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und beginnt in Stockholm ein neues Leben. Sie lebt nun mit ihrem erfolgreichen Ehemann, Jack Adelheim und ihrer gemeinsamen Tochter Julienne in einem Apartment in einer noblen Gegend. Sie könnte nicht glücklicher sein.

    Doch genau betrachtet hat Jack aus der selbstbewussten Faye ein unterwürfiges Hausmütterchen gemacht, die ihm vollkommen hörig ist.

    Als Sie von Jack aus dem Nichts heraus abserviert wird, beginn Faye einen Rachefeldzug gegen Jack um ihm alles zu nehmen, was er liebt.



    Meine Meinung:

    Das Cover unter der Titel könnte nicht treffender sein. Faye hat von außen betrachtet alles, was man sich wünschen kann. Doch genauer betrachtet sitzt sie hier in einem „goldenen Käfig“. Ihr Mann arbeitet viel, die Tochter wird von einem Kindermädchen betreut und sie soll wie die anderen braven Unternehmer-Frauen ein schönes Vorzeigeobjekt darstellen.


    Die Geschichte wird in drei verschiedenen Zeitzonen erzählt. Die eine spielt in der Gegenwart, die anderen beiden spielen in der Vergangenheit. Zum einen wird Fayes Vergangenheit in Fjällbacka beschrieben und zum anderen die Zeit als Faye nach Stockholm zum Studieren zieht. Ich fand diese erzählweise klasse. Jedoch muss ich sagen, dass mir für einen Psychothriller die Spannung gefehlt hat. Aber trotzdem konnte ich durch die wunderbare erzählweise der Autorin das Buch kaum aus der Hand legen. Ich wollte immer wieder wissen wie es weitergeht.


    Faye wird aus zwei Perspektiven beschrieben. Zu beginn ihres Umzugs nach Stockholm war Faye eine intelligente und selbstbewusste junge Frau, die den Ehrgeiz hatte Karriere zu machen und ihr Studium an der Handelshochschule mit Bravur zu meistern. Die Faye war mir sehr sympathisch. Sie hat ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und nochmal von vorne angefangen. Doch bei einigen Ereignissen habe selbst ich kurz schlucken müssen. Ich hätte nicht erwartet, dass sie so eiskalt sein kann.


    Während ihrer Ehe mit Jack wird Faye zu einem unterwürfigen Hausmütterchen. Sie versucht alles um es ihrem Ehemann so leicht wie möglich zu machen und vergisst sich selbst komplett. Ich konnte teilweise nicht nachvollziehen wie eine so starke, intelligente Frau sich so erniedrigen lässt. In manchen Situationen hatte sie für mich überhaupt keine Selbstachtung mehr. Dieser Mann hat eine komplett andere Person aus der Faye der Vergangenheit gemacht. Ich war froh, als sie dann wieder zu sich gefunden hat und allmählich wieder die starke Frau wurde, die sie am Anfang war.


    Auch die Nebencharaktere wie z. B. Chris, die beste Freundin von Faye, mochte ich ultra gerne. Sie hatte all das, was Faye gefehlt hat. Chris ist erfolgreich, ehrgeizig und selbstbewusst aber nicht abgehoben. Sie ist ein wunderbarer Charakter, der die Geschichte bereichert hat.


    Insgesamt eine super Geschichte, die in manchen Teilen vorhersehbar war. Trotzdem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe mit Faye mitgelitten und mitgefiebert.


    Fazit:

    Ein tolles Buch, dass für mich jedoch kein Thriller ist, da das rasante und die Spannung gefehlt haben. Trotzdem ein „Pageturner“ mit einer tollen Protagonistin auf dem Weg ihre Rache zu bekommen.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Faye und Jack sind das absolute Traumpaar. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks.

    Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte ...

    Camilla Läckbergs erster Thriller: raffiniert, abgründig, brillant

    Autor (Quelle: amazon)

    Camilla Läckberg, geb. 1974 in Fjällbacka, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Nach ihrem Marketingstudium arbeitete sie in der freien Wirtschaft. Heute lebt die Königin des schwedischen Kriminalromans in Stockholm.


    Inhalt

    s. Kurzbeschreibung

    Daten zum Buch

    Verlag: List Hardcover

    ISBN: 3471351736

    Preis Taschenbuch: 17,33 Euro
    Preis Kindle: 14,99 Euro


    Beurteilung

    Zunächst zum Cover, hat mich sehr angesprochen. Ein Blickfang: Ein goldener Käfig - ein Schmetterling gefangen unter einer Glasglocke - , eine Vorahnung was passiert.

    Wie schon der Titel verheißt lebt die Protagonistin Faye Adelheim das ursprünglich von ihr so gewollte Traumleben an der Seite eines überheblichen, arroganten Mannes. Er hat sich im Laufe ihrer Ehe zu einem egoistischen Monster entwickelt. Was für sie als Traumpaar begann, endet so in einem goldenen Käfig, aus dem sie nun ausbricht. Sie plant einen Rachefeldzug, in dem die Vernichtung ihres Mannes das Ziel ist.

    Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt. Es geht um Unterwürfigkeit, Hass und Rache. Wie von der Autorin Camilla Läckberg nicht anders zu erwarten war, schreibt sie flüssig, spannend und fesselnd.

    Die beschriebenen Sexszenen waren mir, da in allen Details beschrieben, zu viel und hätten nicht sein müssen (aber das ist ja Geschmackssache).

    Das Buch ist von Anfang bis zum überraschenden Ende spannend. Mit diesem Thriller hat die Autorin einen spannenden Roman geschrieben. Ich musste unbedingt dieses Buch zu enden lesen. Hoffe jedoch, dass wie von ihr angekündigt, auch weitere Bücher der Fjällbacka-Serie folgen.“

    Fazit

    Ein unglaublich fesselnd geschriebenes Buch, welches ich durchaus empfehlen kann.

    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Werden C. Läckberg und ich doch noch Freunde?


    Faye und Jack sind verheiratet, haben zusammen eine kleine Tochter und eine Firma aufgebaut. Die sehr erfolgreich ist ... und so können sie sich Babysitter, Haushälterin und ihre grosse Wohnung in Stockholm leisten.

    Doch Faye fühlt sich mehr und mehr wie in einem goldenen Käfig. Denn Jack arbeitet viel und oft und interessiert sich immer weniger für Frau und Kind. Faye verbiegt sich, um Jack zu gefallen. Sie verleugnet ihre Gefühle und beruflichen Ambitionen, bleibt zu Hause beim Kind. Als eines Tages die kleine Julienne tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet?


    Camilla Läckberg und ich haben einen zähen Weg hinter uns. Denn von ihren Krimis rund um Fjällbacka habe ich noch keinen zu Ende gelesen. Und damit hatte ich die Autorin lange Zeit auf Eis gelegt und eingesehen, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben. Nun hier mit " Golden Cage " entstand ein neues Konzept und meine Neugier war geweckt. Ich kann es kaum fassen, dass hier die gleiche Autorin wie in der Krimireihe die Feder geführt hat. Der Plot ist erfrischend anders, die Figuren bestechen mit Tiefe und Ueberzeugung und der Schreibstil gefiel mir gut.

    Die Geschichte lebt und besticht mit der Charakterisierung der Figuren. Faye ist so gut gezeichnet, dass ich vollkommen mit ihr mitfühlen konnte, sie mich aber auch getäuscht hat. Was wohl Ziel der Autorin war. Faye ordnet sich Jack völlig unter. Er bestimmt in groben Linien was ihre Lebensplanung und die Firma, bei deren Aufbau Faye massgeblich beteiligt war, betrifft. Und das unter dem Deckmantel der Liebe, die Faye mit Hörigkeit ordentlich verwechselt. Die erste Hälfte des Buches lässt die Autorin die Leser an vielen Szenen teilhaben, die mir zeitweise fast die Galle haben hochkommen lassen. Ich war emotional gepackt und habe gehofft, dass Faye sich endlich gegen ihren Mann zur Wehr setzt. Jack ist betont unsympathisch beschrieben. Auch hier denke ich, war die Antipathie der Leser für dieses Ekel ganz klar das Ziel der Autorin. In all dem Gefühlschaos hat Camilla Läckberg dann geschickt ein Ereignis eingefügt, wo meine Sympathien bestätigt wurden. Gerade dieser Punkt, ist ein Highlight in diesem Buch und hat es für mich zu etwas Besonderem gemacht. Gefallen hat mir auch die starke Botschaft, die in die Story eingewoben wurde. Frauen, die sich wehren, gegen Männer, die ihr Leben nicht nur diktieren, sondern sie auch ausnutzen.

    In zwei Zeitebenen zeigt die Autorin die Geschichte von Faye und Jack. In der Vergangenheit, als sie sich kennenlernen, drückt unterschwellig immer wieder ein Geheimnis aus Faye's Jugendzeit durch. Und mit diesen Passagen aus der Vergangenheit versteht man als Leser auch, weshalb Faye in der Gegenwart so handelt, denkt und fühlt wie sie es tut.

    Mich konnte Camilla Läckberg völlig fesseln und überzeugen. Ich hoffe, sie weicht weiterhin von ihrem Konzept "Krimireihe aus Fjällbacka" ab!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext:

    Faye und Jack sind das absolute Traumpaar. Sie haben das erfolgreichste Unternehmen Stockholms aufgebaut, wohnen in einem luxuriösen Apartment und sind umgeben von den Reichen und Schönen. Die gemeinsame Tochter Julienne ist die Krönung ihres Glücks.Doch der Schein trügt. Fayes Leben dreht sich nur noch um den verzweifelten Versuch, Jack zu gefallen. Seine Verachtung ist in jeder seiner Gesten spürbar. Was verbirgt ihr einst liebevoller Mann vor ihr? Als Jack und Julienne von einem Bootstrip nicht zurückkehren und die Polizei eine Blutlache im Apartment entdeckt, fällt der Verdacht schnell auf Jack. Hat er seine eigene Tochter ermordet? Nichts in Fayes Leben ist mehr so, wie sie es kannte...


    Autorin:

    Camilla Läckberg, geb. 1974 in Fjällbacka, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Nach ihrem Marketingstudium arbeitete sie in der freien Wirtschaft. Heute lebt die Königin des schwedischen Kriminalromans in Stockholm.


    Allgemeines:

    Erscheinungsdatum: 29. März 2019

    Seitenanzahl: 384

    Verlag: List Hardcover

    Originaltitel: En bur av guld


    Eigene Meinung:

    Mein erstes Buch von Camilla Läckberg und ich bin leider mehr als enttäuscht. Es fällt mir auch sehr schwer zusammenzufassen, woran es gelegen hat. Zuerst einmal fand ich die Protagonistin mehr als nervig naiv, sie macht sich so extrem von ihrem Mann abhängig und sucht bei allem die Schuld bei sich. Auch wenn sie nachher eine mehr als drastische Entwicklung macht, nervt mich sowas beim Lesen einfach nur. Diese Entwicklung übrigens fand ich auch etwas extrem und daher unglaubwürdig. Auch dass alles genauso glatt läuft wie sie es gern hätte, finde ich mehr als fragwürdig. Den Schluss hatte ich in etwa so ab dem letzten Drittel auch vorhergesehen.

    Was mich zusätzlich störte, waren die Zeitwechsel in der auch die Perspektive gewechselt hat. Der Erzählstrang in der Gegenwart wird allwissend erzählt, doch die Vergangenheit erleben wir aus Fayes Perspektive. Das hat mich immer total rausgehauen beim Lesen.


    Fazit: Durch den mehr als nervig zu lesenden Beginn konnte mich das Buch über die Länge nicht mehr fesseln. Mir erschien vieles zu absurd, der Charakter von Faye hat zu viele unterschiedliche Entwicklungen und Facetten, so dass sie für mich einfach nicht echt wirkte. Für mich eine Enttäuschung. :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Jeder betrachtet Faye und Jack Adelheim als das perfekte Paar, nicht nur privat, sondern auch geschäftlich. Sie verkehren mit den Reichen und Schönen und sind von Luxus umgeben. Ihr Unternehmen Compare läuft erfolgreich, aber Faye bleibt daheim bei ihrer Tochter Julienne, weil es Jack so will. Doch das alles ist nur der schöne Schein nach außen. Fayes Selbstsicherheit ist gespielt. Sie tut alles, um Jack zu gefallen; sie stellt sich dumm und macht sich klein. Aber Jack verachtet sie und das zeigt er auch. Von dem Charme, den er in der Öffentlichkeit zur Schau trägt, bleibt zu Hause nichts übrig. Ihre Freundin Chris Nydahl versucht ihr die Augen zu öffnen, doch Faye findet immer wieder Entschuldigungen für Jack. Erst als sie ihn mit einer anderen Frau im Bett erwischt, kommen Zweifel bei ihr auf. Dann kommt Jack auch noch von einem Ausflug mit Tochter Julienne alleine zurück. Im Apartment finden sich Blutspuren. Die Polizei hat Jack im Verdacht, seine eigene Tochter umgebracht zu haben.

    Dieser Thriller hat mich von Anfang an gepackt, denn er entwickelt sich ganz anders, als zunächst angenommen. Es ist ein raffinierter Plot, den Camilla Läckberg mit ihrem ersten Psychothriller vorlegt.

    Die Charaktere sind sehr gut und facettenreich dargestellt. Faye hat die Schatten aus der Vergangenheit hinter sich gelassen und ist in Stockholm ein neuer Mensch geworden. Sie ist intelligent und unterstützt Jack beim Aufbau der Firma. Doch dann beginnen die Veränderungen, nicht nur bei Jack, sondern auch bei ihr. Sie macht es Jack ziemlich leicht, sich zu einem solch eiskalten Fiesling zu entwickeln, da sie es ihm immer recht machen will. Doch dann besinnt sie sich auf die Frau, die sie einmal war.

    Es gibt Wendungen, die ich niemals so erwartet hätte, die aber sehr zur Spannung und zum stimmigen Ende beitragen.

    Ein interessanter und spannender Psycho-Thriller, der für fesselnde Lesestunden gesorgt hat.

  • Von außen wirken Faye und Jack wie ein Traumpaar: Eine prachtvolle Wohnung in einem der besten Stadtteile Stockholms, von Faye liebevoll und persönlich eingerichtet, eine kleine Tochter, das Unternehmen, das Jack mit einem Freund erfolgreich aufgebaut hat - doch das ist nur Fassade, das Bild, das sie anderen präsentieren,

    Faye, die früher einmal Mathilda hieß, aus einem kleinen Ort stammte, wo jeder wusste, dass der Vater ihre Mutter und die Kinder schlug und niemand etwas unternahm, hatte früher einmal ganz andere Pläne gehabt. Als sie nach Stickholm kam, um zur Wirtschaftshochschule zu gehen, erfand sie sich neu. Faye, nicht Mathilda, wollte sie sein. Mathilda, die vor einer schlimmen Vergangenheit geflohen war, deren Bruder Selbstmord begangen hatte und deren Vater für den Mord an der Mutter im Gefängnis saß, sollte es nicht mehr geben. Faye würde das perfekte Leben haben, beruflich erfolgreich sein, einen Mann für die perfekte Familie kennenlernen.

    Nun aber sitzt Faye im goldenen Käfig - denn den perfekten Mann und das perfekte Kind gab es nur durch den Verzicht auf die perfekte Karriere. Und dann ist es auch mit der perfekten Ehe nicht mehr weit her - Jack wird nicht müde, ihr klar zu machen, dass sie nicht mehr dünn genug ist, nicht mehr jung genug, dass sie nicht mehr mithalten kann mit seinen Ansprüchen. Dass er sie ständig betrügt, weiß sie nicht - oder will sie es nicht wissen?

    Doch dann ist da irgendwann die Geliebte, die schwanger wird und für die sich Jack entscheidet. Zu spät erkennt Faye, dass sie im blinden Vertrauen auf die lebenslange gemeinsame Zukunft versäumt hat, rechtlich Vorsorge für ihre Absicherung im Fall einer Scheidung zu treffen. Aus dem goldenen Käfig gestoßen zu werden, kann eine verdammt harte Landung sein. Doch Faye, die sich schon einmal neu erfunden hat, gibt auch diesmal nicht auf. Dass sie eine Kämpferin ist, hat sie schon in ihrer harten Jugend bewiesen, Nun hat sie einen Plan....

    Mit der Romanfigur der Faye hat Camilla Läckberg eine starke Frau geschaffen, die sich nicht unterkriegen lässt und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt - und das mehr als einmal. Beim Lesen habe ich mich nur gefragt, wie es je so weit kommen konnte, dass Faye sich von Jack hat einlullen lassen, auf eine eigene berufliche Zukunft zu verzichten. Denn als sich die beiden kennenlernten, hatte sie einen starken unternehmerischen Ehrgeiz und ohne sie hätte Jack sein Unternehmen nicht so erfolgreich starten können. Also honey trap Liebe?

    Das ist der Teil des Buches, der für mich am wenigsten nachvollziehbar war - sicher einerseits, weil ich mich mit so einer Entscheidung, für einen Mann den eigenen Ehrgeiz zurück zu stellen, überhaupt nicht nachvollziehen kann, vor allem aber auch, weil Faye bis dahin gezeigt hat, dass sie sich durch nichts und niemand an der Durchsetzung ihrer Träume hindern lässt. Dabei entwickelt sie durchaus auch soziopathiche Züge, ihre "dunkle Seite", die sie vor allen anderen gut zu verbergen weiß.

    Aber vielleicht lag die wahre Faye in ihrem goldenen Käfig auch nur in einem mentalen Winterschlaf, denn nun ist sie wild entschlossen, nie wieder so mit sich umgehen zu lassen. Ein Opfer wollte Faye schließlich nicht sein, seit sie "Mathilda" von sich abgeschüttelt hat. Dass nichts schlimmer sein kann als die Rache einer gekränkten Frau, hat ja schon Shakespeare gewusst. Faye jedenfalls will ihre dunkle Seite nicht länger deckeln. Wie sie sich wieder aus Armut und Machtlosigkeit hochkämpft, ist spannend zu lesen, wenn die Auflösung des Plots auch frühzeitig zu ahnen ist.

    Camilla Läckberg, Golden Cage
    List Verlag, 2019
    375 Seiten, 17,99 Euro
    ISBN 978-3-471-35173-4

  • Spannend, aber kein Psychothriller


    Faye und Jack sind das absolute Traumpaar - nach außen hin. Faye versucht um jeden Preis, Jack wieder zu gefallen. Doch der straft sie nur mit purer Verachtung. Was ist seit damals nur geschehen? Als ihre gemeinsame Tochter Julienne vermisst wird und eine Blutlache in der Wohnung gefunden wird, ist Jack sofort verdächtig. Fayes komplettes Leben wird auf den Kopf gestellt und es werden ungeheuerliche Geheimnisse offenbart.


    Das Cover ist wirklich schön und passt perfekt zum Buchtitel. Den Untertitel finde ich jedoch unpassend und irreführend.


    Der Schreibstil ist wirklich fesselnd und das Buch lässt sich leicht lesen. Die Wechsel zwischen Gegenwart und den Rückblicken sind äußerst gelungen und animieren zum Weiterlesen.

    Faye ist eine unangenehme und unsympathische Protagonistin. Wie sie ihren vorherigen Freund Vincent behandelt, ist einfach fürchterlich herzlos, da hat sie mit dem Arschloch Jack dann grade den Richtigen gefunden. Anfangs hatte ich noch Mitleid mit ihr, als ich noch nichts von ihrer Studienanfangszeit und Vincent wusste, danach dachte ich jedoch, dass es ihr recht geschieht, wie grausam und gleichgültig Jack sie behandelt. Der hat Fayes geplante Rache zwar auch bedient, aber die beiden schenken sich einfach nichts. Ihre beste Freundin Chris jedoch habe ich sofort ins Herz geschlossen

    Sie erkennt, was für ein Mensch Jack wirklich ist und hält zu Faye, auch wenn diese sie anfangs oft richtig schlecht behandelt.

    Fayes Rachemethoden finde ich schon fragwürdig und ich bin auch nicht der Typ, der gerne Erotikszenen liest, die meisten gaben dem Leser keinen tieferen Einblick in die Geschichte, sondern waren einfach überflüssig.

    Das Buch braucht eine Weile, um so richtig in Fahrt zu kommen. Der Anfang ist total aufregend und man fragt sich, was wohl geschehen sein mag, dass der Mann des Mordes verdächtigt wird. Doch danach nimmt die Spannung ab, es ist sozusagen eine Hinführung, wieso Faye sich rächt. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte wieder an Fahrt auf und das Ende ist wirklich überraschend!

    Ein Psychothriller ist das Buch meiner Meinung nach jedoch auf keinen Fall, da fehlen mir zum einen mehr Spannungsmomente und zum anderen ist die psychologische Ebene ausbaufähig. Ich würde es eher als Spannungsroman bezeichnen.


    Das Buch ist wohl Geschmacksache bei dem Hype und den vielen 5-Sterne-Rezensionen. Von mir gibt es solide 3 Sterne, das Ende hat mir wirklich gut gefallen, da es so überraschend und überhaupt nicht vorherzusehen war. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Von mir gibt es solide 3 Sterne, das Ende hat mir wirklich gut gefallen, da es so überraschend und überhaupt nicht vorherzusehen war. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Warum hast Du 5 Sterne unter Deine Rezension gesetzt, wenn Du nur 3 Sterne vergeben willst?:wink:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Matildas Rache

    Golden Cage Trau ihm nicht, trau niemanden. Thriller von Camilla Läckberg, 368 Seiten, erschienen im List-Verlag.
    Faye ist Jack hörig, als er ihr alles nimmt, schwört sie bittere Rache.
    Faye und Jack sind das Traumpaar schlechthin, doch wie sieht es hinter den Kulissen aus? Obwohl Faye einschlägig beigetragen hat ein gewaltiges Firmenimperium aufzubauen, behandelt er sie schlecht. Er demütigt sie wo er nur kann, verachtet sie, hält sie vom Geschäftsleben fern und betrügt sie auch noch nach Strich und Faden. Als Faye dahinter kommt, trennt er sich von ihr und lässt sie am Boden zerstört und ohne Geld zurück. Doch er hat sich gewaltig in ihr getäuscht. Sie ist eine starke Frau und hat es immer geschafft, sich aus einem Schlamassel zu befreien. Wie Phönix aus der Asche steigt Faye empor und versucht Jacks Leben zu zerstören. Wird ihr die perfekte Rache gelingen?
    Dieses Buch ist in zwei Zeitebenen verfasst. In der Gegenwart, dies ist gekennzeichnet durch die in Großbuchstaben geschriebenen ersten Wörter. Und in der Vergangenheit, überschrieben mit dem Ort des Geschehens und einer Jahreszahl. An jeder Stelle des Buches konnte somit der Überblick gewahrt bleiben. Der Vergangenheitsstrang ist zusätzlich in der Ich-Form geschrieben somit ist der Leser absolut nah dran am Geschehen. Dagegen ist der Gegenwartsstrang in der auktorialen Erzählweise verfasst, ganz klar hebt sich somit die Vergangenheit von der Gegenwart ab. Dazwischen in kursiver Schrift und somit klar vom Verlauf der Erzählung getrennt, der Kriminalfall in Bruchstücken über die Ermittlungsarbeit der Polizei und die Konfrontation der Protagonistin mit dem Verschwinden ihrer Tochter.
    Was für ein grandioses Buch – ich bin fast sprachlos. Was für eine facettenreiche, emotionsgeladene, genial erdachte Geschichte ist Camilla Läckberg hier gelungen! Selten hat ein Buch bei mir solche Emotionen ausgelöst. Ich mag die Thriller der Autorin schon lange und habe ihre Fjällbacka Fälle sehr genossen, aber dieses Buch hat mich restlos begeistert. Hat mich verblüfft und überrascht, hat mich zum Weinen, zum Lachen und um den Schlaf gebracht. Ich habe es genossen, wie die Protagonistin ihren Exmann regelrecht zerlegt hat. Natürlich kann ich mir vorstellen, dass es im realen Leben nicht so glatt von statten geht, und doch habe ich mich köstlich amüsiert. Ein Schicksalsschlag lässt den Leser auch schnell auf den Boden der Tatsachen zurückkommen, das war unheimlich traurig. Der Anfang beginnt recht ruhig, obwohl man schon zu Beginn ein Verbrechen erahnt. Die Spannung steigert sich von Seite zu Seite und ich hätte noch ewig weiterlesen können. Kaum meint man alles zu wissen folgt die nächste ungeahnte Wendung. Der effektvoll inszenierte Schluss hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch bei der weiblichen Leserschaft besser ankommt.
    Die Charaktere waren unglaublich echt. Die Gedankengänge von Faye konnte ich absolut nachvollziehen, sie gehört nicht unbedingt nur zu den Guten, ich mochte sie aber trotzdem gerne. Auch die anderen Figuren handelten glaubhaft und nachvollziehbar. Die Story ist trickreich und doch kann man dem Plot zu jeder Zeit folgen. Der Schreibstil von C. Läckberg lässt ein flüssiges und schnelles Lesen zu, viel zu bald war ich am Ende angekommen.
    Ein neues Lieblingsbuch für mich, welches ich so oft ich kann empfehlen werde. 5 Sterne unbedingt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Das Cover ist absolut passend. Faye ist in einen goldenen Käfig gefangen. Wird sie sich daraus befreien können?

    Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil lernen wir Faye kennen. Sie ist eine frustrierte Oberschichttussi und ihr Gejammere ging mir auf den Geist. Gleichzeitig erfahren wir aus ihrer Anfangszeit in Stockholm 10 Jahre zuvor. Sie hat mit ihrer Vergangenheit, die ein Geheimnis birgt, abgeschlossen und will einen Neuanfang. Sie will einfach dazugehören. Hier kommen schon einige bedenkliche Eigenschaften Fayes zu tage. Im zweiten Teil zeiht die Spannung etwas an. Faye wird von ihren Mann verlassen und sinnt auf Rache. Im dritten Teil wird ihr Plan vollendet. Auch erfährt man, was in ihrer Kindheit geschah.

    Der Schreibstil hat mir gefallen. Auch die Beschreibung der Protagonisten ist ihr gut gelungen. Nur fand ich den 1. Teil langatmig. Das Buch ist meiner Meinung nach kein Thriller. Familienroman trifft es eher.

    Ich gebe trotzdem wohlwollende 4 Sterne.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Wow, das war wirklich ein packendes Buch!
    Obwohl kein Thriller (für mich), wie es in der Kurzbeschreibung behauptet wird. Da steht sogar "Camilla Läckbergs erster Thriller: raffiniert, abgründig, brillant." Waren dann die Fjällbacka-Bücher 'nur' Krimis, oder was? Für mich war "Golden Cage" jedenfalls hauptsächlich ein Drama, das von Anfang an etwas sehr Bedrückendes hat. Denn schon auf der ersten Seite wird das Ende vorweg genommen (und im Klappentext steht es ja auch schon). Wenn man das im Hinterkopf hat, ist es teilweise unglaublich schwierig bzw. schmerzhaft das Buch zu lesen.


    Doch es ist auch interessant zu erfahren, wie aus der starken und intelligenten Faye eine Ehefrau wird, die jederzeit vor ihrem Mann kuscht und am Ende gar ihre komplette Würde verliert. Das kann man sich so gar nicht vorstellen, ich zumindest würde mir denken solche Ehefrauen, die nur zur Zierde da sind, waren schon immer relativ schwach, und die Ehe von Anfang an nicht gleichberechtigt. Aber hier stimmt dieses Klischee eben nicht, und das macht das Ganze umso erschreckender. Jack und Faye hatten eine Beziehung, die vor Liebe und vor allem Anziehungskraft auf körperlicher aber auch intellektueller Ebene nur so gesprüht hat. Doch dann hat Jack seine Frau in eine Hausfrau mit Repräsentationspflichten verwandelt, nur um sich dann eine neue - und jüngere - Version der alten Faye zu holen. Paradox! Und doch vielleicht oftmals Realität?


    Der 3. Teil dreht sich dann um Fayes Leben nach dem Entdecken von Jacks Seitensprüngen. Ich hätte den Teil gern genossen und Faye 'angefeuert' bei einer erneuten Transformation ihrer selbst und dem Wiederentdecken ihrer alten Kraft. Doch wird dem Leser zu Beginn jedes Teils auch ein neues Puzzlestück für das Ende geliefert, und schon wieder macht sich diese drückende Stimmung im Magen breit. Bis ich dann leise Zweifel bekomme, ob sich da nicht doch noch eine Wendung anbahnen könnte. Oder ist das nur reines Wunschdenken von mir?

  • "Golden Cage" von Camilla Läckberg handelt von einer Familie aus der Oberschicht, deren Leben sich um Geld, Macht und einen hohen sozialen Status in der Öffentlichkeit dreht. Hauptfigur ist die 32-jährige Faye, die ihren Mann Jack auf der Handelsschule kennengelernt hat und für ihn und ihre gemeinsame Tochter Julienne ihre auflodernde Karriere aufgegeben hat.


    Anstatt in Kapiteln ist das Buch in 3 Teile aufgeteilt. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke über Fayes früheres Leben, ihre Kindheit, Jugend und junge Studentin und wie sie ihren Traummann Jack kennengelernt hat. Diese Rückblicke sind in der Ich-Form geschrieben, der Rest nicht, aber dennoch alles aus Fayes Perspektive. Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist locker aber auch sehr ehrlich. Das Buch baut von vorneherein eine gewisse Spannung auf, die auch durch eine Vorausschau zu Beginn des Buches sowie im weiteren Verlauf verstärkt wird.


    Nachdem ich nach einer kurzen Einstiegsphase im der Geschichte drin war, habe ich das Buch regelrecht verschlungen. Vor allem bei Teil 2 und 3 wollte ich das Buch gar nicht mehr weg legen.