Andreas Eschbach - NSA (ab 01.04.2019)

  • Off Topic:


    Ich habe heute auf dem Weg in die Arbeit einen Radiobeitrag gehört:


    "Der Wahl-o-Mat hilft bei der anstehenden Europawahl" :totlach: oder :shock::shock::shock:

    Vielleicht sollten alle potentiellen Nutzer dieser Plattform erstmal NSA lesen...

  • "Der Wahl-o-Mat hilft bei der anstehenden Europawahl"

    Vielleicht sollten alle potentiellen Nutzer dieser Plattform erstmal NSA lesen...

    Na ja, den Wahl-o-Mat gibt es schon seit den letzten beiden Bundestagswahlen, zumindest weiß ich seitdem davon. Und ich finde, dass es prinzipiell ein guter Versuch ist, den Wähler darüber zu informieren, welches Wahlprogramm die einzelnen Parteien so verfolgen. Dazu gibt es eine relativ große Anzahl von Statements, die man für sich selbst einer der drei Antwortmöglichkeiten zuordnen muss (Stimme zu / ist mir unwichtig / bin dagegen). Die Statements stammen aus verschiedenen Themenfeldern. Am Ende der Stimmabgabe, kann der anonyme Nutzer, sich einzelne Parteien rauspicken und prüfen wie weit deren Parteiprogramm sich mit der Meinung des Nutzers deckt oder eben davon abweicht. Da keine persönlichen Daten eingetragen werden müssen und ein aktuelles Virenschutzprogramm den Zugriff auf den Rechner blockieren müsste, ist es anonym. Außerdem wird bei jedem Zugriff ins Internet eine temporäre IP-Adresse vergeben, d. h. bei der nächsten Sitzung ist die IP eine andere. Gilt natürlich nicht für Seiten, auf denen man ein Benutzerkonto anlegt. Hier werden vom Seitenbetreiber natürlich die Klicks ausgewertet, zwecks "Marketingfragen" oder "Wirksamkeit von Werbung" (siehe auch Herr Adamek mit der neuen Aufgabe, die Eugen und Helene zu einer Teamarbeit zusammenführt).

  • Klar, ich kenne den Wahl-o-Mat auch schon seit ein paar Wahlen, benutzt habe ich ihn allerdings noch nie. Ich bin einfach diesen ganzen Abfragen / Auswertungen etc. gegenüber eher mißtrauisch. Hoffentlich zu unrecht!!!

    Ich habe meinen Beitrag von vorhin auch eher ironisch gemeint - ich fand das so zu unserem Buch passend und auf eine besondere Art auch echt witzig, dass die im Radio darüber berichtet hatten. Hat meinen schwarzen Humor aktiviert :twisted:.

  • Der Wetterbericht spricht jedenfalls eher für Lesen als für Radeln - bei uns soll es ernsthaft schneien... :wuetend:

    Also Schnee finde ich jetzt auch etwas heftig :shock:, wo doch eher der Balkon danach schreit, endlich sommerbereit gemacht zu werden. Aber da hast du ja wirklich hoffentlich genügend Zeit zum gemütlichen Lesen. :montag:

    Seit ich dem Forum beigetreten bin, lese ich wieder viel mehr, wie seit Jahren nicht. Ich brauche einfach längere Tage.

    :lol: Da sagst du was.:thumleft: Wenn nicht die Arbeit und das Privatleben wäre, könnte man die ganze Zeit unser aller liebstem Hobby widmen. :lechz: :study: Und wachsen seit dem Forumsbeitritt deine Wunschliste und der Sub auch schon ordentlich? :loool:

    Mal völlig unabhängig davon das die Motivation von Adamek vermutlich eher "professionel" ist, während Eugen seinen kranken Gedanken nacheifert, ist Adamek derjenige durch den definitiv mehr Menschen leiden müssen - Egal ob nun aus dessen eigenen Antrieb oder weil es ihm vorgegeben wird, er sitzt schlicht und ergreifend am viel längeren Hebel. Was Eugen Einzelpersonen antut ist ekelhaft und grausam, aber durch Adameks gründlichkeit sind einfach viel mehr Menschen betroffen die in Gefängnisse, KZ's oder vors Kriegsgericht kommen. Das wird in dem Buch einfach nur nicht so drastisch dargestellt wie das was Eugen macht sondern bleibt recht steril weil darauf eben nicht der Fokus liegt....

    Stimmt, da gebe ich dir Recht. Adamek richtet viel breiter gestreuten Schaden an als Eugen Lettke, nur wird Adamek bislang als nicht so ekelhafte Figur wie Eugen dargestellt und ist daher in seinem Schaffen nicht so präsent.

    Ich hätte es nicht treffender formulieren können.... wobei.... Lies mal die Woche fertig :wink:

    :lol: Ich habe Woche 5 fertig...


    ...und folgende Gedanken dazu:


    Hm, ob ich meine Termine weiterhin im Smartphone eintragen werde? :scratch: Ausgehend von den im Buch geschilderten Möglichkeiten auf den Zugriff auf den Terminkalender im Mobiltelefon sollte ich vielleicht mal darüber nachdenken. 8-[


    Helene ist teilweise sehr naiv, hat wenig Selbstvertrauen und in Arthurs Zuneigung vertraut sie auch nicht. Sie ist eben noch sehr jung, ich befürchte, dass sie das ins Verhängnis stürzen wird. Ihr Verehrer Ludolf ist ja ein echter Schleimbolzen und Helene ist zu naiv, um ihn rigoros abzuweisen.:wuetend: Irgendwie gefällt sie mir in den letzten beiden Abschnitten weniger, vor allem wegen ihrer Naivität. Ja, sie ist noch jung und mit dem Alter steigt normalerweise auch das Selbstbewusstsein, aber wenn Ludolf sie so ekelt, frage ich mich, wieso sie ihm erlaubt, wiederzukommen oder mit ihr spazieren zu gehen. Ich war zunächst nicht sicher, ob mir gefällt, wohin das Ganze steuert. Interessant war, dass seine Daten für Personenabfragen gesperrt sind - da bin ich ja mal gespannt, was es mit dem krummen, hässlichen und schmierigen :puker: Ludolf auf sich hat.


    Eugens Ziel, das Ehepaar Schmettenberg, verdient ganz schön an der Enteignung der Juden. Sie sind definitiv Nutznießer der Arisierung im Deutschen Reich. Dem gegenüber steht völlig gegensätzlich die Affäre von Frau Schmettenberg mit einem Juden. :scratch: Sehr gut gefiel mir, wie "La Schmettenberg" Eugen Lettke im Moment seiner größten Rache nur mit Worten "neutralisiert". :twisted: :totlach: Allerdings ist seine Rache aber auch unerbittlich.


    Eugen Lettke wird durch seine zunehmenden Programmierfähigkeiten bewusst, wieviel Potential die dem NSA vorliegenden Daten haben, das noch gar nicht genutzt wird, was ich sehr beängstigend fand. Bleibt zu hoffen, dass er es nur für seine privaten Schweinereien zunutze macht.


    Und dann kommen wir zeitlich zum "Kalorienprojekt", das uns eingangs durch den Besuch Heinrich Himmlers im NSA demonstriert wird. Ich habe mich gefragt, ob Helene wirklich so blöd ist, wie sie das Kalorienprojekt anfangs glaubt als jüdische Weltverschwörung. :wuetend:Zumal ihre Freunde Marie und Otto ursprünglich ja eine jüdische Familie in Arthurs Versteck verbergen wollten. Aber nach Himmlers Besuch scheinen ihre Augen ja geöffnet zu sein - ein bisschen plötzlich für meinen Geschmack :roll:, aber immerhin arbeitet sie ja nun endlich in die richtige Richtung.


    Ich erkenne an, dass Adamek wirklich sehr schlau und "engagiert" bei seiner Suche nach u-Booten ist. :( Es scheint ja ganz gut zu sein, dass Eugen Helene die ganze Arbeit an dem Projekt überlässt, denn ihre neuerliche Suchanfrage weist sofort auf Otto Aschenbecher hin. Ihre Idee mit den geänderten Daten klingt erstmal nicht schlecht. :thumleft: In diesem Zusammenhang fand ich sehr spannend, wie Eschbach abschnittsweise abwechselnd zwischen Helenes und Eugens Datensuche nach dem letzten Mädchen von damals hin und herspringt. Auperdem war voll der Spannungsmoment, als sie ihr Programm zur Veränderung aller Daten startet, so dass keiner gefunden werden kann. Helene hat hier einen Sprung geschafft von "nur Arthur retten" zu "mehrere Menschen retten". Vor allem, als sie noch eine schriftliche Warnung an eine weibliche Person schickt, die offensichtlich jemanden versteckt. Habt ihr eine Ahnung, wer gemeint ist? :scratch:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • So ich habe bis einschließlich Woche 4 aufgeholt, sodass ich hoffentlich heute und morgen dazu komme, Woche 5 zu lesen, auch wenn sich der Wetterbericht hier nicht bestätigt und bislang die Sonne scheint, anstelle des angekündigten Schneefalls (zum Glück).


    Zu Abschnitt 3 und 4 :


    Die Realität sah aber anders aus:

    @Lebensborn (Spiegel) / @Lebensborn (Die Welt) / @Lebensborn (MDR) / @Lebensborn-Abzeichen

    Davon hatte ich zuvor noch nichts gehört, danke für die Infos. Schockierend, was man immer noch neues Schreckliches erfährt, auch wenn man denkt, das man schon so vieles erfahren hat.

    Spätestens hier kann man sich mit Unwissenheit kaum rausreden. Das sie den Job wiederum natürlich aus Gewissensgründen hinwerfen kann ist auch klar. Schwierige Situtation.... Deshalb bin ich etwas beorgt was mit ihr am Ende des Buches passieren könnte....

    Das denke ich auch, dass sie inzwischen ziemlich genau weiß, was diese Auswertungen bewirken (können), die Reflexion dessen aber für mich gefühlt zu kurz kommt, da vor allem die Beziehung um Arthur und ihre Unsicherheit dargestellt wird.

    Hier habe ich mir tatsächlich anfänglich die Frage gestellt, ob sich der generelle Geschichtsverlauf wiederholen wird oder ob die Komputertechnologie hier eine Änderung bewirkt. Aber mit den Rahmendaten Stalingrad und Pearl Harbour im Roman, glaube ich nicht mehr an ein alternatives Ende. Jetzt geht es wirklich um die Einzelschicksale der Protagonisten.

    Ich denke auch, dass das Ende im Großen und Ganzen so ablaufen wird, wie in der Realität mit einigen eingebauten Änderungen, die aber den groben Verlauf nicht beeinflussen.

    Gedanken mache ich mir allerdings noch zum Thema "Nutzung der Daten". Schon bei ihrem ersten "Test"-Programm im NSA stellt Helene fest, wie weit die Überwachung geht. Später dann (im Roman zu Anfang vorgestellt) hilft sie dabei, die Familie Frank zu entdecken und damit zum Tode zu verurteilen. Hier fehlt mir letztendlich das "richtige Verbindung" von "menschenfreundlich" hin zum "Ausspionieren mit Todesfolge für den Gefundenen". Wo ist hier der Unterschied zwischen Helene und Eugen? Lässt sich so etwas überhaupt auseinanderhalten? Ist Befehl oder Anweisung eine Entschuldigung? Wie kommt man(n) als Einzelner aus dieser Misere? Oder muss man(n) mit den Wölfen heulen, um unentdeckt im Rudel doch Gutes tun zu können?

    Ich sehe es schon als Unterschied zwischen Helene und Eugen, dass Helene sich darüber Gedanken macht, sich bestimmte Gewissensfragen stellt, wohingegen Eugen keine Skrupel hat. Jedoch führen ihre Handlungen zum gleichen Ergebnis und in dieser Hinsicht scheint zunächst kein Unterschied zu bestehen und da stimme ich deinen Fragen zu, inwiefern dieser Unterschied geltend gemacht werden kann oder nicht.

    Einethisches Regulativ findet sich im NSA selbst nicht. Stellt sich fürmich die Frage, ob im Verlauf der Geschichte noch eines auftaucht. Ich wünsche es mir sehr...

    Das kann ich mir in dieser Umgebung nicht vorstellen, in der doch alles darauf ausgelegt ist. Wer sollte dieses Regulativ sein?

    Sehrinteressant und hintergründig intelligent auch AdameksInterpretation, Helene müsse ihre Arbeit so sehen, dass sie ja diesejungen Menschen vor weiteren Dummheiten bewahrt habe, ihnen so dasLeben gerettet habe. Dieser Chef kennt ist offensichtlich in der Lageseine Mitarbeitersehr schnell und genau zu analysieren undeinzuschätzen wie sie "ticken". Und das ohne sie wirklich näher zu kennen.

    Ich denke auch, dass Adamek hier versucht vor allem Helenes möglicherweise aufkommende Reaktanz direkt im Keim ersticken zu wollen, um ihre Arbeitsfähigkeit beizubehalten. Nichtsdestotrotz hat er, wie wir wissen, natürlich recht mit seiner Vermutung.

    ichhoffe für den weiteren Verlauf des Romans, dass sie aus ihrerNaivität lernt und Eugen mehr Rafinesse zutraut...und sichStrategien überlegt. Bis jetzt sieht es leider nicht danach aus, siehat noch nicht einmal einen Deal mit Eugen über seine Forderungen und das "Ende" derErpressung ausgehandelt.

    Das hoffe ich auch sehr, dass sie sich darum mehr Gedanken macht. Eiegntlich hat sie Eugen ja von Anfang an ganz treffend einegschätzt, wieso achtet sie nun nicht mehr darauf?

    Diese Art der Kriegsführung ist natürlich nur mit der Komputertechnologie des NSA möglich. Da Telephone abgehört und geortet werden können, sind die Koordinaten erhältlich und kein Soldat muss persönlich vor Ort und sein Leben im Straßenkampf opfern. Auf die Spitze getrieben, wäre das heutzutage der Angriff mit Drohnen, wo der Steuerer weit weg vom Ziel in einer Kommandozentrale sitzt und den Tod auf das Ziel regnen lässt, wie z. B. im Iran-Krieg, wo das Sterben im "Videospielmodus" nicht mehr wahrgenommen wurde.

    Daran musste ich auch direkt denken.

    Unabhängig davon, ob sie Eugen "richtig" kennengelernt hat, sie muss doch wissen, dass der Besitz von Kondomen verboten ist. Wenn also in der Schublade fünf Stück liegen, dann ist doch davon auszugehen, dass das Fehlen von zwei Kondomen auffallen muss. Außerdem muss ihr doch klar sein, dass sie Arthur noch mehr in Gefahr bringt, als es ihre Besuche auf dem Aschenbrenner Hof sowieso schon tun. Und dann nur noch an Sex denken und bei der nächsten Gelegenheit eine weitere Schachtel zu entwenden. Wie kann sie nur so naiv sein?

    Genau das habe ich mich auch gefragt, bei allem Wissen, wie kann sie so naiv sein? Wie kann sie Arthur so in Gefahr bringen?

    Und jetzt bringt sie Eugen das Programmieren bei. Fragt sie sich nicht, wofür er das benötigt? Kein Versuch ihrerseits, seine Abfragen abzufangen, um zu sehen, was er macht? Außerdem muss sie damit rechnen, dass die Erpressung weiter gehen wird, dass Eugen mit immer besseren Programmierfähigkeiten auch irgendwann einmal die Fähigkeiten besitzt, ihre Daten zu recherchieren. Damit hat sie Arthur gleich doppelt in Gefahr gebracht.

    Mich hat ebenfalls gewundert, dass sie nicht versucht nachzuvollziehen, wozu Eugen diese Recherchen nutzt, schon allein, weil sie viel Schlechtes von ihm vermutet. Und auch, dass sie nicht versucht, die Epressung einzudämmen, sondern es einfach weiter auf sich zukommen lässt, obwohl sie Möglichekiten hätte zumindest darüber nachzudenken, wie sie dem Einhalt gebieten kann.

    Hier werden historische Fakten umgedeutet. Die Geschwister Hans und Sophie Scholl wurden am 18. Februar 1943 beim Auslegen von Flugblättern an der Münchner Universität von dessen Hausmeister beobachtet und bei der Gestapo denunziert. Am 22. Februar 1943 wurden sie zum Tode verurteilt und am selben Tag im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet. Alexander Schmorell, Mirbegründer der Weißen Rose, wurde am Tag nach der Beerdigung der Geschwister erkannt, denunziert und verhaftet, am 19. April 1943 verurteilt und am 13. Juli 1943 ebenfalls in München-Stadelheim enthauptet. Willi Graf und seine Schwester Anneliese wurden am selben Tag wie die beiden Schollgeschwister verhaftet. Will Graf wurde am 19. April zum Tode verurteilt, das Urteil wurde aber erst am 12. Oktober 1943 vollstreckt, da die Gestapo Informationen zu weiteren Mittätern erhalten wollten.

    Ich frage mich, ob die Geschwister noch einmal Thema werden, weil sie weiter versuchen einen Widerstand zu organisieren oder ob sie in dieser Version der Ereignisse nun damit aufhören.

    Dass die Rothaarige, die Cäcilia von früher ist, finde ich jetzt etwas weit hergeholt.

    Das hat mich auch gestört. Dass Arthur bei Helene auftaucht, an dem Abend, an dem sie das erste Mal alleine ist, lasse ich ja noch durchgehen, aber das war mir nun auch zu weit hergeholt, dass dies ausgerechnet Cäcilia sein soll.

    Das hat mich auch sehr beeindruckt. Einerseits wie komfortabel, gut durchdacht und vorausschauend sie das Versteck eingerichtet haben. Und andererseits, dass es für sie selbstverständlich war, Menschen zu helfen und zu verstecken oder auch Arthur das Versteck zu überlassen

    Ich fand es auch sehr beeindruckend, wie gut durchdacht das Versteck ist.


    Ich finde das zu schwarz und zu weiß. Kann man denn nicht einfach seinen eigenen Weg gehen, seine Überzeugungen haben und dem rein Bösen aus dem Weg gehen, ohne unbedingt die andere Wange hinzuhalten? Ich denke es gibt Widerstand in unterschiedlicher Form, wie im Buch z. B. auch Marie und ihr Otto ausüben. Und ich glaube, dass auch Helene eine Möglichkeit zum Widerstand findet, nicht um des Widerstands willen, sondern um Arthur zu helfen.

    Dem stimme ich zu, ich denke auch, dass es noch viele Zwischentöne gibt, die beispielsweise durch Otto und Marie aufgezeigt werden.

    aber die Frage bleibt: Welche Möglichkeiten hat Helene und inwieweit muss sie Schuld auf sich laden, um Arthur evtl. retten zu können

    Und wird sie diese Schuld weiter reflektieren? Sich ernsthaft damit auseinandersetzen?

  • 5. Woche: Kap. 36 - Kap. 44

    Diesmal vergesse ich nicht, es drüber zu schreiben...:wink:


    Ich habe den 5. Abschnitt beendet und ein sehr ambivalente Gedanken dazu.


    Einerseits fand ich diesen Teil zunächst eher langatmig - Eugen erpresst Helene und lernt nun auffallend schnell zu programmieren - Gähn!

    Helene hat den Kuppeleien ihrer Eltern nicht entgegenzusetzen und ist weiterhin äußerst naiv in ihrem Verhalten und ihren Äußerungen - Gähn!


    Aber dann:


    Andererseits bauen sich aus heiterem Himmel super gelungene Spannungsbögen auf - zum Beispiel dieser: Eugen stellt bei seinen Cäcilia Recherchen fest: "vielleicht...gab es so etwas wie unwichtige Daten überhaupt nicht". Die Wichtigkeit der Daten wird im weiteren Verlauf der Handlung immer wieder präsent.

    So ist es -glaube ich- tatsächlich und dieser Grundgedanke des Buchs wird gegen Ende diesen Abschnitts dann nochmal ganz massiv aufgegriffen.

    Zum einen bei Helenes Auswertungen, mit deren Hilfe versteckte Juden gefunden werden sollen und zum anderen bei der Ausweitung der ersten Tests dieser Auswertungen durch die Kombination von Daten, die aus Käufen resultieren - was die Abfrage noch viel präziser und zielsicherer macht.


    Willkommen im Hier und jetzt: PayBack, Deutschlandcard, "ich zahle mit Karte" und Konsorten lassen grüßen. Alltag an deutschen und sicher auch weltweiten Supermarktkassen :twisted:. Ein gelungenes Spiel mit Damals und Heute - Roman und Realität - cool, Herr Eschbach :applause:.


    Zu Helene als plötzlich genialer Hackerin im Flow und Retterin der Verdammten habe ich auch wieder eher zwiespältige Gefühle. War mir eigentlich viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen :roll: - so wie die Figur bis jetzt beschrieben und dargestellt wurde passt das einfach nicht zu ihr. Dennoch war der Moment, bevor sie ihr Programm startet unglaublich spannend geschrieben, das hat mich dann mit diesem Teil wieder ein bißchen versöhnt und mich die Kröte der Unglaubwürdigkeit schlucken lassen.


    Ludolf ist ja ein echter Schleimbolzen

    Interessant war, dass seine Daten für Personenabfragen gesperrt sind - da bin ich ja mal gespannt, was es mit dem krummen, hässlichen und schmierigen :puker: Ludolf auf sich hat.

    Ludolf ist eine interessante Figur. Von Grund auf unsympathisch, raffiniert und in der Lage andere nach seinen Wünschen zu manipulieren. Persönliche Daten gesperrt.

    Ich bin mir ganz sicher und lehne mich jetzt voll aus dem Fenster: das ist ein führender Gestapo oder SS-Mann im RSHA...und dann wird´s richtig gefährlich - mal sehen, ob das stimmt...



    Vor allem, als sie noch eine schriftliche Warnung an eine weibliche Person schickt, die offensichtlich jemanden versteckt. Habt ihr eine Ahnung, wer gemeint ist? :scratch:

    Pffft - da tappe ich auch sehr im Dunkeln, irgendwie habe ich diesen ganzen Zusammenhang nicht hinbekommen. Das war für mein Verständnis irgendeine unmotivierte Aktion von Helene, die für mich aus dem Nichts kam. Andererseits hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass diese "Frau" noch relevant werden könnte. War mir insgesamt nicht schlüssig dieser Part, da habe ich ???? im Kopf.

    Vielleicht löst noch jemand diesen Knoten in meinem Verständnis...wär super.



    Und Studentine , auch mich hat es mit Genugtuung erfüllt, dass aus Eugen durch Cäcilias Worte mal kräftig die Luft rausgelassen wird. Auf der anderen Seite gehört genau das auch in meine Zwiespältig-Rubrik - ich fand es nicht schlüssig. Cäcilia ist physisch gefügig, lässt sich fesseln, wehrt sich nicht - das war bei Eugens vorherigen Vergewaltigungen immer das k.o. Kriterium für ihn - er wollte Widerstand brechen, Macht fühlen.

    Sie also lässt das mit sich machen und schafft es dann mit Worten ihm Herr zu werden???? Für mich nicht so ganz gelungen, dieser Teil.

    Hingegen fand ich zu Beginn des fünften Abschnittes Herrn Eschbachs Spiel mit den Geschlechterrollen voll gelungen: Gräfin von Stauffenberg, die sich nach Eugens Meinung im Männerjob bestimmt wohl fühlt versus Eugens hochgradiger Besorgnis sich mit seinem Ausflug in die Frauendomäne des Programmierens völlig lächerlich zu machen. "Die Positionen der Geschlechter waren nicht symmetrisch" (S. 408).

    Nein - und sind sie immer noch nicht, aber vielleicht doch eher mit umgekehrten Vorzeichen als hier im Roman.


    Wie gehabt freue ich mich schon sehr auf weitere Gedanken aus der Runde, macht Spass mit Euch :thumleft:!

  • Einerseits fand ich diesen Teil zunächst eher langatmig

    Vielleicht ist es ja nur ein kurzes Durchatmen, bevor wir uns dem letzten Drittel nähern. :lol:

    Ich bin mir ganz sicher und lehne mich jetzt voll aus dem Fenster: das ist ein führender Gestapo oder SS-Mann im RSHA...und dann wird´s richtig gefährlich - mal sehen, ob das stimmt...

    Ja, das könnte gut passen. Eschbach stellt ihn vielleicht bewusst als schleimiges Ekel mit körperlichen Mängeln dar, damit man ihn als Leser unterschätzt. Aber ich denke auch, dass die Figur des Ludolf noch einige (unangenehme) Überraschungen bringen wird.

    Cäcilia ist physisch gefügig, lässt sich fesseln, wehrt sich nicht - das war bei Eugens vorherigen Vergewaltigungen immer das k.o. Kriterium für ihn - er wollte Widerstand brechen, Macht fühlen.

    Sie also lässt das mit sich machen und schafft es dann mit Worten ihm Herr zu werden???? Für mich nicht so ganz gelungen, dieser Teil.

    Das finde ich gar nicht so unrealistisch. Sie weiß sofort, dass er sie in der Hand hat und ihr auch physisch weit überlegen ist. Und vermutlich kann sie ihn genau einschätzen, dass er eigentlich Widerstand "braucht" und wehrt sich, indem sie sich nicht wehrt. Statt ihn zu beschimpfen oder um Gnade zu bitten (was Eugen antörnen würde), führt sie ihm seine Erbärmlichkeit und Einsamkeit vor Augen. Und ich denke, dass sie eine sehr starke Liebe zu ihrem Geliebten hat, die sie das Ganze ertragen lässt - eigentlich eine wirklich starke Persönlichkeit. :thumleft:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Trude Teige - Als Großmutter im Regen tanzte

  • Und ich denke, dass sie eine sehr starke Liebe zu ihrem Geliebten hat, die sie das Ganze ertragen lässt - eigentlich eine wirklich starke Persönlichkeit. :thumleft:

    Da gebe ich Dir total recht, finde ich auch. Und vermutlich ist ihr das momentan auch zum Verhängnis geworden?!? Wir wissen ja noch nicht so ganz genau, ob sie verhaftet wurde oder was genau mit ihr passiert. Sieht grad nicht so prickelnd aus für sie...

    Deine Argumentation zur Vergewaltigungsszene ist freilich genauso möglich, ich habe da auch drüber nachgedacht gehabt - ich fand es einfach nicht so schlüssig dargestellt. An der Stelle hätte ich mir mehr Transparenz gewünscht. Für mich ist dieser Part ein bißchen wie ein Schnellschuss geraten und bleibt schwammig. Ich fand die Szene einfach nicht gelungen. Cäcilias Persönlichkeit aber -genau wie Du auch - schon!

  • Deine Argumentation zur Vergewaltigungsszene ist freilich genauso möglich, ich habe da auch drüber nachgedacht gehabt - ich fand es einfach nicht so schlüssig dargestellt. An der Stelle hätte ich mir mehr Transparenz gewünscht. Für mich ist dieser Part ein bißchen wie ein Schnellschuss geraten und bleibt schwammig. Ich fand die Szene einfach nicht gelungen. Cäcilias Persönlichkeit aber -genau wie Du auch - schon!

    Na ja, was geilt denn Eugen so richtig auf? Unterwerfung, Jammern, seine absolute(!) Macht über sein Opfer. Es wurde ja früher schon beschrieben, dass er auch andere Mädchen zum Sex gezwungen hat und jedesmal, wenn eins seiner Opfer selber Spass daran hatte, es für ihn total abtörnend war. Ich denke, dass Herr Eschbach Eugen sehr gut vorbereitet hat auf diese Situation. Und hier wendet Cäcilia "Psychologie" an, das heißt Eugens "Unzulänglichkeiten" werden gespiegelt und plötzlich ist er nicht mehr der Herr, sondern nur noch ein "kleines Würstchen", mit entsprechendem Erfolg. :twisted:

    Außerdem gibt es hier dann auch gleich wieder ein paar angedeutete Fakten: Denunziere Deinen Mitmenschen. Ob als Tat eines "echten guten Deutschen" oder eben um sich an jemanden zu rächen oder um sich zu bereichern, weil die Konkurrenz ausgeschaltet wird, es gab sie wirklich. Sogar soweit das Kinder ihre Eltern denunziert haben. Nicht weil die Eltern vielleicht zu streng waren, nein, sie waren nicht "deutsch" genug.


    Eugens Ziel, das Ehepaar Schmettenberg, verdient ganz schön an der Enteignung der Juden. Sie sind definitiv Nutznießer der Arisierung im Deutschen Reich.

    Einfach mal den Namen Schmettenberg durch Neckermann ersetzen und schon hat man(n) einen realen historischen Fall. (Quelle: BR Franken)

    Ende September letzten Jahres war ich in Friedrichsstadt im Zeppelin-Museum. Dort hatten sie eine Sonderaustellung zum Thema "Raubkunst". Es wurde deutlich, wie schwer es ist, den Weg eines Kunstwerkes zurückzuverfolgen und bis dahin für viele Museen auch nicht unbedingt gewollt.


    Zu Helene als plötzlich genialer Hackerin im Flow und Retterin der Verdammten habe ich auch wieder eher zwiespältige Gefühle.

    Was helene angeht, über so viel Naivität kann ich nur den Kopf schütteln. Eine Abfrage der durchschnittlichen Ernährungswerte kann dazu dienen, die Ernährungssituation zu verbessern. Und erst als sie diese Abfrage bei Himmlers Besuch des NSA anwendet, wird ihr klar, dass eine andere Intention hinter der Abfrage steht: Nicht dem Volk mehr Nahrung zukommen zu lassen, sondern "U-Boote" (wie sie später Eugen nennt) zu fassen. Das ist der Punkt, wo sie anfängt selber zu denken. Ähnlich wie Cäcilia wegen ihres Geliebten sich "wehrt", so sieht Helene jetzt Arthur in Gefahr und fängt an "datenübergreifend" zu sehen. Nicht mehr stur Befehlsempfängerin, sondern jemand, der selber Ideen hat, was sich mit Daten alles anstellen lässt. Und schießt wieder total über das Ziel hinaus. Sie muss dass "strategische" Denken erst noch lernen, was Herr Adamek aus dem Eff Eff beherrscht. Sie tauscht die Artikel in den Einkäufen bei allen aus. Und was hat sie damit erreicht? Dass die Liste der in Berlin ergriffenen "U-Boote" übereinstimmt mit der "Einkaufsliste". Bei einer solchen Übereinstimmung müssen doch bei Herrn Adamek alle Alarmsirenen klingeln. Ist doch nur logisch. Also Denken ist nicht Helenes Spezialgebiet.


    Ludolf ist eine interessante Figur. Von Grund auf unsympathisch, raffiniert und in der Lage andere nach seinen Wünschen zu manipulieren. Persönliche Daten gesperrt.

    Und wenn sie schon "denkt", dann muss sie bei den Daten diesen Ludolf nicht erschrocken die Hand vor den Mund halten und hektisch alle manuellen Anfragen löschen. Sie muss vielmehr ihre "Rechtemanipulation" ausweiten. Sie muss Systemtabellen und Protokolldateien manipulieren, die Backups nach der Änderung manuelle starten, so dass auch alle Tages- und Wochenbackups identisch sind, sie muss ihren Rechner "maskieren", damit nicht klar ist von welchem Rechner aus, dies ausgelöst wurde. Gerade weil sie herausgefunden hat, dass Ludolf "gesperrte" Daten hat, muss sie mehr herausfinden über ihn. Schon allein die Art und Weise, wie er ihre Eltern (auch ihren Vater) um den Finger gewickelt und ausgehorcht hat, macht deutlich, dass es um mehr geht, als um einen "hässlichen" Mann, der dringend eine Frau sucht. Was wenn er tatsächlich vom Reichsicherheitshauptamt (RSHA) kommt und den Kontakt nur aufgenommen hat, um die "deutsche" Integrität von Helene (und ihrem Vater) zu prüfen? Vor allem, da er angedeutet hat, seine Abstammungsstufe A zu kennen, von der sonst kein Bürger weiß, dass es die ASTAKA überhaupt gibt.

    Die Stufen Triple-A bis E oder F erinnern mich ganz stark an den Roman "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley (Brave New World, 1932). Dort ist A der gute Mensch, AAA der Alphamensch und alle anderen darunter "entwicklungsgehemmte" Menschen, für jede Aufgabe entsprechend als Fötus mit diversen Drogen in der Wachstumsphase gestört.


    Fazit: So spannend die Entwicklung von der naiven Helene zur kämpfenden Helene im Wochenabschnitt 5 auch zu lesen war, es wird nicht reichen. Sie entwickelt wirklich gute Ideen, aber sie steht zu nah an den Daten und hat nicht das Ganze im Blick. Und dies wird ihr Verhängnis werden. Nicht nur wegen ihren "Logikfehlern" (Übereinstimmung von Kalorienliste und Einkaufsliste), nein auch wegen ihrer Verweigerung sich Klarheit über Ludolfs Daten zu schaffen.

  • in Friedrichsstadt im Zeppelin-Museum

    ??? warst Du da nicht eher in Friedrichshafen??? Oder gibt es mehrere dieser Zeppelinmuseen?

    Nutznießer der Arisierung waren auch einige andere "große" Namen - Quandt zum Beispiel, heute noch eine der reichsten Familien überhaupt...ich glaube damals haben alle gerne genommen, was sie kriegen konnten und ich fürchte, das wäre heute auch noch oder wieder so. Es scheint im Menschen drinzustecken.

    Nicht nur wegen ihren "Logikfehlern" (Übereinstimmung von Kalorienliste und Einkaufsliste), nein auch wegen ihrer Verweigerung sich Klarheit über Ludolfs Daten zu schaffen.

    :mrgreen: wir haben ja noch ein paar Seiten, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht hat sie noch Strategien in petto, die erst etwas reifen müssen. Sie ist halt noch so verdammt jung. Und mit Ludolf werden wir bestimmt noch viel "Freude" haben. Ich bin auch gespannt, was seine eigentliche Intention sein wird. Helene selbst ist eher unwahrscheinlich. Ich schließe mich Dir an und vermute auch, dass sie Mittel zum Zweck ist, Wegbereiterin zu seinen Zielen.

  • Woche 5



    Dann auch mal was von mir zu Abschnitt 5 - Bevor ich das Herzchen wieder vergesse fange ich mal bei Eugen an:evil:. Der hatte eine (Hier mittlerweile viel diskutierte) Schlüsselszene. Nach 2,5 Jahren der Nachforschung hat er endlich etwas gegen die "Gräfin" in der Hand - ausgerechnet sie hat einen jüdischen geliebten. Er versucht das zu machen was er immer macht, will sie brechen, unterwerfen, leiden sehen - all das was ihn erregt. Doch genau das geschieht nicht. Sie ist sehr gefasst und konfrontiert Eugen mit sich selbst, spottet unterschwellig das er nur für Rache lebt, wehrt sich nicht, findet immer wieder Worte die Eugen treffen - und somit seine Männlichkeit, was dazu führt das der öhm.... kleine Eugen:-,... seinen Dienst verweigert und er unverrichteter Dinge abzieht. Eigentlich möchte man der Frau dazu gratulieren und freut sich auch das Eugens Plan nicht auf ging - Allerdings hat sie damit ein viel schlimmeres Schicksal für sich und ihren Liebhaber besiegelt, den Eugen meldet sie direkt. Für die Gräfin bedeutet das Gefängnis mit ungewissem Ausgang, für ihren Freund das KZ.8-[

    Was mich hier ein wenig gestört hat ist das Eugen völlig unbeschadet aus der Nummer raus kommt. Ja, es ist das dritte Reich, ja, es wird bei sowas vermutlich nicht wirklich ermittelt, aber sie ist mit einer wichtigen Persönlichkeit verheiratet und sie weis wer sie gefesselt hat - Das bei Eugen nicht mal jemand vorbeikommt um routinefragen zu stellen fand ich schon seltsam....:roll: - Ich bin gespannt wie er an jene Vera rankommt. Auch wenn er mittlerweile einiges weis, da liegt ein Ozean dazwischen....


    Tja und Helene - die ist seit Abschnitt 4 in der Abwärtsspirale. Begonnen hat das ganze als das Fest auf dem Hof war und sie viel zu lange knutschend auf der Leiter stand, dann der zweimalige Kondomdiebstal und alles was damit verbunden war - ja, Liebe macht blind, und alles für ihren Arthur konnte man da vielleicht noch denken. Aber dank ihrer Unsicherheit und dem mangelnden Selbstvertrauen ist sie sogar überzeugt davon das Arthur sie nur liebt weil sie als einzige verfügbar ist. Deshalb zieht sie eine mögliche Flucht erst gar nicht in Betracht, weil da sind ja andere Frauen - und überhaupt, wenn der Krieg doch nur weitergeht, weil sonst kann Arthur ja raus:-k:thumbdown: - Uff, das ist echt schon krankhaft. Aber natürlich beschützt sie ihn auch - allerdings ohne die Konsequenzen für andere zu beachten. Sie verhindert das die erste Nahrungsauswertung in Weimar geschieht in dem sie Berlin ins Spiel bringt weil es dort eine erhöhte Trefferanzahl gibt - Das damit mehr Leben zerstört werden muss ihr klar sein. Wenn auch aus nachvollziehbareren Gründen handelt sie mittlerweile wie Eugen völlig Rücksichtslos und nur aus eigenen Zielen heraus. Doch gerade als ich sie abgeschrieben habe macht sie tatsächlich etwas Gutes - Sie rettet Menschen in dem sie Daten manipuliert:thumleft:. Ich bin gespannt ob sie damit durch kommt, meiner Meinung nach hat sie eine zu große Keule geschwungen. Wenn ich das richtig verstanden habe dann wird es für Berlin eine unglaubliche Treffsicherheit haben, während sich dann im ganzen Deutschland kein einziger Treffer ergibt - sowas muss doch auffallen - wäre vermutlich besser gewesen wenn sie nur 3/4 der Daten bearbeitet hätte, oder noch besser nur die Fälle die unter der Kaloriengrenze liegen (Alle anderen werden sowieso erwischt). Ich vermute mal das gibt noch Ärger.

    Dieses Leiter/Campingtoilette-Ding zeigt aber auch warum Adamek so gefährlich ist - Er liefert eine Auswertung von der Himmler begeistert ist, nahezu überschwänglich reagiert - Aber ihm ist das nicht gut genug, er will aus eigenem Antrieb (Egal ob dieser nun boshaft ist oder nicht) alles noch perfekter haben.


    Wo ich wir ihr auch überhaupt nicht den Bogen bekommen habe ist der Name auf der Liste in Weimar den Helene eine Warnung zukommen lässt:scratch:. Ludolf und seine Rolle im Reich sind auch ein spannender Faktor. Vielleicht kann Helene seine Stellung irgendwie ausnutzen um etwas Gutes zu erwirken, wobei das wiederum bedeuten würde das sie auch etwas für ihn tun müsste…. :puker:

    Ach ja, und das Eugen Fanta trinkt hat mich verwundert, aber tatsächlich, Fanta wurde als Ersatzprodukt für Coca Cola eingeführt.... man lernt nie aus, spannend das es dieses Produkt einer US Firma auch während des Krieges in Deutschland gab

  • aber sie ist mit einer wichtigenPersönlichkeit verheiratet und sie weis wer sie gefesselt hat - Das bei Eugennicht mal jemand vorbeikommt um routinefragen zu stellen fand ich schonseltsam...

    Yep, das kam mir jetzt auch etwas irritierend vor. Anonymer Anruf ist das Eine, aber wie Du schon gesagt hast, Eugen ist als Täter, der die Gräfin ans Bett gebunden hat, bekannt. Es müsste eigentlich jemand bei ihm auftauchen oder sogar bei Herrn Adamek und über diesen die private Nutzung des NSA geahndet werden. Oder hat Herr Schmettenberg seine Weste weiß gewaschen, indem er sich von seiner Frau losgesagt und weitere Untersuchungen in Richtung Eugen gestoppt hat, um nicht selbst in den Fokus zu geraten, weil er ein "Judenliebchen" zur Frau hat, die ihm mit einem Juden Hörner aufgesetzt hat? Das wäre geschäfts- und rufschädigend.

    Dieses Leiter/Campingtoilette-Ding zeigt aber auch warumAdamek so gefährlich ist - Er liefert eine Auswertung von der Himmler begeistertist, nahezu überschwänglich reagiert - Aber ihm ist das nicht gut genug, erwill aus eigenem Antrieb (Egal ob dieser nun boshaft ist oder nicht) alles nochperfekter haben.

    Ja, Herr Adamek ist ein ähnlich gefährliches Kaliber wie dieser Ludolf. Ganz ruhig, unscheinbar, beide körperlich verkrüppelt (hässlich bzw. Rollstuhl) und können damit von ihrem "unbarmherzigen" Verstand ablenken. Schnell unterschätzt, aber mit dem Ohr und dem Geist/Intellekt überall dabei.

    Wo ich wir ihr auch überhaupt nicht den Bogen bekommen habeist der Name auf der Liste in Weimar den Helene eine Warnung zukommen lässt

    Ich schätze, da muss ich heute Abend mal auf die Suche gehen, ob ich da einen historischen Fakt finden kann.


    Ach ja, und das Eugen Fanta trinkt hat mich verwundert

    Im ersten Moment mich auch. Aber ich habe dann an all die alten Werbeblechschilder gedacht und nicht weiter nachgeforscht.

  • Woche 5

    Hm, ob ich meine Termine weiterhin im Smartphone eintragen werde? :scratch: Ausgehend von den im Buch geschilderten Möglichkeiten auf den Zugriff auf den Terminkalender im Mobiltelefon sollte ich vielleicht mal darüber nachdenken. 8-[

    Das Buch bringt einen schon dazu noch mal deutich sensibilisiert zu werden für das Thema "Daten".

    Interessant war, dass seine Daten für Personenabfragen gesperrt sind

    Ich bin mal gespannt, was sich daraus noch entwickelt, ob er wie ihr vermutet Helene und ihren Vater prüfen will. Ich erwarte auch, dass er zumindest ein sehr hohes Tier ist und etwas mit dem RSHA zu tun haben könnte.

    . Vor allem, als sie noch eine schriftliche Warnung an eine weibliche Person schickt, die offensichtlich jemanden versteckt. Habt ihr eine Ahnung, wer gemeint ist? :scratch:

    Ich habe auch keine Idee. Vielleicht hat sie auch einfach die erste Person auf der Liste genommen, ohne sie zu kennen, weil sie dachte, dass diese am stärksten gefährdet ist :-k

    Das finde ich gar nicht so unrealistisch. Sie weiß sofort, dass er sie in der Hand hat und ihr auch physisch weit überlegen ist. Und vermutlich kann sie ihn genau einschätzen, dass er eigentlich Widerstand "braucht" und wehrt sich, indem sie sich nicht wehrt. Statt ihn zu beschimpfen oder um Gnade zu bitten (was Eugen antörnen würde), führt sie ihm seine Erbärmlichkeit und Einsamkeit vor Augen.

    So habe ich das auch interpretiert. Genau wie bei anderen Versuchen zuvor, lässt er von seinen Opfern ab, wenn sie sich nicht seiner Fantasie entsprechend verhalten.

    Einfach mal den Namen Schmettenberg durch Neckermann ersetzen und schon hat man(n) einen realen historischen Fall. (Quelle: BR Franken)

    Vielen Dank für den Artikel. Wahrscheinlich gibt es noch mehr dieser Fälle, die man wie bei Neckermann bislang nicht kannte.

    Was mich hier ein wenig gestört hat ist das Eugen völligunbeschadet aus der Nummer raus kommt. Ja, es ist das dritte Reich, ja, es wirdbei sowas vermutlich nicht wirklich ermittelt, aber sie ist mit einer wichtigenPersönlichkeit verheiratet und sie weis wer sie gefesselt hat - Das bei Eugennicht mal jemand vorbeikommt um routinefragen zu stellen fand ich schonseltsam.... :roll:

    Das habe ich mich auch gefragt. Vielleicht hatte sie zu Beginn noch die Hoffnung, dass Eugen seine Drohung nicht wahr macht, wenn sie Stillschweigen über seine Identität bewahrt, aber spätestens nachdem er sie verraten hat, hat sie keinen Grund länger zu schweigen.

    Wenn auch aus nachvollziehbareren Gründen handeltsie mittlerweile wie Eugen völlig Rücksichtslos und nur aus eigenen Zielenheraus. Doch gerade als ich sie abgeschrieben habe macht sie tatsächlich etwasGutes - Sie rettet Menschen in dem sie Daten manipuliert

    Das stimmt. Ich finde es gut, dass die Charaktere nicht nur schwarz-weiß angelegt sind. Helene hat sehr egoistische Ziele, die sie ohne Rücksicht auf Verluste verfolgt. Und dann meldet sich wiederum doch ihr Gewissen und sie versucht auch andere Menschen zu retten. Sie erscheint sehr ambivalent. Eigentlich wäre es schön, wenn es neben Eugen und Helene noch einen dritten Charakter gäbe, der sich komplett dem Widerstand angeschlossen hätte.

  • Woche 6


    Bevor ich loslege erstmal ein dickes Lob an Studentine : Viel besser kann man eine Woche kaum enden lassen :pray: - Überhaupt habe ich das Gefühl das jede Woche irgendwie einen anderen Grundtenor hat. Auch wenn es Blind geplant war, an weiblicher Intuition scheint doch was dran zu sein (Und das sage ich nicht nur damit du auch die nächste Leserunde wieder einteilst :-,:totlach:)


    Entgegen meiner Gewohnheiten konnte ich mir diese Woche keine Notizen machen, also entschuldigt schon mal wenn es dieses mal (noch) wirrer ist als sonst das ich schreibe:ergeben:. Am Anfang spielt Ludolf und Helene eine große Rolle. Er will ihr definitiv näher kommen, sie blockt, allerdings eher halbherzig - Am Ende rettet sie ein Telefonanruf. Was dann folgt ist das Helene trotzdem seine Daten überprüft, seine Rolle im Reich feststellt und vor allem eine Aussage bezüglich der Judenthematik überprüft - Und dabei darauf stoßt was wirklich mit den Juden passiert. Offen bleibt ob Ludolf sie bewusst angelogen hat (vermutlich) oder auch kein Wissen darüber hat was genau passiert und einfach nur weitergibt was man ihm gesagt hat. Hier vermutete ich dann das Helene doch zur Heldin mutiert und das ganze in einer Art von "Schindlers Liste" dazu führt das sie durch Datenmanipulation sehr viele Juden rettet - Doch zumindest bis zum Ende der Woche kommt es anders....


    ... schuld daran ist mal wieder Eugen und sein Rachefeldzug :roll:. Wobei auch dieser völlig anders endet als gedacht. Durch das Ausspähen der Elektropost stößt Eugen zufällig auf das Manhattan Project - Die Entwicklung der Atombombe. Völlig geschockt weis er dass er hier etwas großes hat - zu groß für ihn, aber er will nicht überhastet handeln und vor allem will er mit seinen privaten Nachforschungen nicht auffliegen. Als Vertraute wählt er aus nachvollziehbaren Gründen Helene, so arbeiten die beiden als Team, stellen fest worum es eigentlich geht, wie plausibel das alles ist und das Deutschland anscheinend keinerlei solche Forschungen anstellt. Auch wenn die beiden eine Zweckgemeinschaft sind und sich menschlich absolut nicht schätzen (mal neutral formuliertO:-)), ist ihre Zusammenarbeit richtig gut und produktiv - Damit hätte ich nicht gerechnet. Am Ende ihrer Nachforschungen informiert Eugen dann Adamek, der schnell erfasst um was es geht und dies weiterleitet.


    Tja, und dann mal wieder Helene - Sie hat echt wieder Boden gut gemacht bei mir als sie endlich gecheckt hat was da draußen passiert und wie sie mit Eugen zusammengearbeitet hat - Nur um es am Ende dann wieder zu versemmeln :twisted:. Ich bin mir nicht sicher ob ihre Argumentation das die Amerikaner aufhören würden die Atombombe zu entwickeln, wenn sie wüssten das Deutschland das nicht tut, einfach nur unsagbar naiv war, oder das auch deshalb passiert, weil sie wirklich nicht will das der Krieg endet - Weil, dann könnte Arthur ja mit anderen Menschen reden. Echt gestört:wuetend: - Auch das sie Ludolf nicht erwähnt zeigt die Offenheit dieser Beziehung - Manchmal habe ich das Gefühl das Arthur eher ein Haustier für sie ist. Wie auch immer, Helene ist sich sicher dass der Krieg nun durch die Atombombe bald endet, also will sie Arthur wohl anders an sich binden und schläft ohne Kondom mit ihm. Nun ja, hier sollte man auch mal Arthur kritisieren. Die beiden haben vermutlich so lange über die Gefahren von ungeschütztem Sex gesprochen das er wissen sollte das sie mit einer Schwangerschaft sich und ihn in Gefahr bringt, auch wenn das Gehirn wegen vorübergehender Blutarmut nur auf Sparflamme läuft....:-,


    Wenn alles weiterläuft wie bisher wird Helene ein Problem bekommen, den wir sind soweit ich weis noch im Jahr 1942. Bisher hat die Nutzung des Komputers den Kriegsverlauf nicht geändert und ich gehe davon aus das dies auch nicht mehr passiert. Wenn dem so ist dann ist die Atombombe erst 1945 fertig entwickelt, und zwar nachdem Deutschland kapituliert hat, weshalb zum Glück auch nicht mehr Berlin das Ziel war/sein wird, sondern eben Japan. Das heißt, bei einer Schwangerschaft muss sie wohl erklären wo das Kind her kommt und Arthur kann sie es auch nicht zeigen.


    Lucivarsadi meinte vor längerer Zeit mal das es vermutlich kein Happy End geben wird. Das denke ich mir auch schon länger. Ich wüsste auch gar nicht wie das Aussehen sollte. Ich glaube ich wäre richtig Sauer wenn das Buch damit enden würde das Helene und Arthur mit einem perfekten Wunschkind in den Sonnenuntergang reiten, während um sie herum der Weltfrieden eingeleitet wird:shock:. Ich muss gestehen das ich überhaupt kein Gefühl dafür habe wie das Buch enden wird, ich hoffe einfach nur das es nicht zu drastisch oder kitschig wird, wobei ich an letzteres nicht glaube. Ich bin gepannt was die letzten beiden Wochen bringen

  • Woche 6

    Der sechste Abschnitt hat mir wieder richtig gut gefallen. Es sind eine Menge neuer Wendungen und Aspekte aufgetaucht. Eschbach hat wieder einmal die Historie mit der Romanhandlung absolut schlüssig und spannend verknüpft. Besonders gut ist ihm dies für meinen Geschmack bei der Schilderung des Manhattan-Project gelungen - Hut ab! Ich habe diesen Teil des Buches echt gefressen, fand ich unheimlich gut aufgebaut.


    Zu Beginn des Abschnittes "muss" Helene mit Ludolf flanieren gehen. Nach anfänglich nervigem Geeiere - Abholen oder nicht - sind sie also im "Park an der Ilm" (wie ich vermute) gelandet. Der aufgedackelte Ludolf führt Helene auf Goehtes Spuren durch die Gegend, was ihr eigentlich hübsch am A* vorbeigeht. Zudem nervt er mit seinem Spazierstock - Tock!

    Insgesamt musste ich schmunzeln, toller Kniff von Herrn Eschbach - meine Assoziation war natürlich der berühmte Osterspaziergang aus dem Faust. Der erfahrene Faust und das naive Gretchen. 1:1 auch in NSA - und Helene-Gretchen erzählt Ludolf auch noch, dass sie seine Daten abgefragt hat... Hallo??? Jemand zuhause??? Geht´s noch???

    Bin gespannt, was da noch folgt - Ludolf ist ja für den Rest des Abschnitts nicht mehr aufgetreten. Aber einfach zu verschwinden war sicher noch nicht das letzte Wort. Ich rechne mit viel Ärger mit dem Typen.


    Auch bezüglich der "Judenfrage" lässt sich Helene mal wieder sauber anlügen...immerhin entdeckt sie später die Wahrheit.

    Hier vermutete ich dann dasHelene doch zur Heldin mutiert und das ganze in einer Art von "SchindlersListe" dazu führt das sie durch Datenmanipulation sehr viele Juden rettet- Doch zumindest bis zum Ende der Woche kommt es anders....

    Traust Du ihr das wirklich zu? Ich weiß nicht, sie vergeigt doch ihre guten Ansätze bis jetzt immer wieder auf´s Neue - es würde eigentlich gar nicht passen, wenn sie am Ende doch noch die Kurver kriegen sollte...


    Vielleicht taucht aber noch ein Verbündeter mit etwas mehr Überblick auf, dann hätte sie sicher die nötigen Kapazitäten im Team tatsächlich Menschen zu helfen.
    Rein vom Überblick her könnte tatsächlich Eugen ein solcher sein, leider hat er natürlich eine ganz konträre Charakterstruktur - wäre also nicht stimmig...eben wie Hörbuch-Freak schreibt - sie sind objektiv betrachtet ein gutes Team, aber ob Eugen so geläutert werden könnte und die Geschichte trotzdem glaubhaft bliebe wage ich zu bezweifeln.

    Auch wenn die beiden eineZweckgemeinschaft sind und sich menschlich absolut nicht schätzen (mal neutralformuliert O:-) ), ist ihre Zusammenarbeit richtig gut und produktiv - Damit hätteich nicht gerechnet.

    Helene weiht auch Arthur in ihr Wissen um die geplante Atombombe ein, der hier eine Chance sieht, nach Kriegsende wieder normal leben zu können - verständlich in seiner Situation. Ich habe mir versucht vorzustellen wie das sein mag: immer eingesperrt, ein paar Quadratmeter nie Tageslicht... und das als schwer traumatisierter Mensch. Ich wäre definitiv suizidgefährdet!

    Ob Arthur Helene ein Partner beim sinnvollen Wissenseinsatz sein könnte - wohl auch eher nicht. So wirklich Konstruktives hat er noch nicht geliefert - obwohl er doch genug Zeit zum Nachdenken hätte...


    Tja, und dann mal wieder Helene - Sie hat echt wieder Bodengut gemacht bei mir als sie endlich gecheckt hat was da draußen passiert undwie sie mit Eugen zusammengearbeitet hat - Nur um es am Ende dann wieder zuversemmeln :twisted:

    Und wie sie´s versemmelt - die wird mir immer unsympathischer, die Tussi!

    Die beiden haben vermutlich so lange über die Gefahren vonungeschütztem Sex gesprochen das er wissen sollte das sie mit einerSchwangerschaft sich und ihn in Gefahr bringt, auch wenn das Gehirn wegenvorübergehender Blutarmut nur auf Sparflamme läuft.... :-,

    :totlach::totlach::totlach:


    Ohne Worte - das Abschnittsende war echt super gewählt Studentine ! Ich habe fast schreien müssen...

    Ich muss gestehen das ich überhaupt kein Gefühl dafür habe wie das Buch endenwird, ich hoffe einfach nur das es nicht zu drastisch oder kitschig wird, wobeiich an letzteres nicht glaube. Ich bin gepannt was die letzten beiden Wochen bringen

    Da schließe ich mich an, ich habe keine Vorstellung, wie Eschbach das Buch schlüssig beendet ohen in Drma oder Kitsch zu landen, aber ich traue ihm zu, dass er eine gute Lösung hat und freue mich auf die letzten beiden Lesewochen.
    Danke Hörbuch-Freak , Studentine , Lucivarsadi und Bücherfreund für die tollen Diskussionsbeiträge - macht mir immer noch Riesenspass mit Euch!

  • Der erfahrene Faust und das naive Gretchen. 1:1 auch in NSA - und Helene-Gretchen erzählt Ludolf auch noch, dass sie seine Daten abgefragt hat... Hallo??? Jemand zuhause??? Geht´s noch???

    Der Gedanke kam mir nicht, aber coole Aussoziation :thumleft:

    Traust Du ihr das wirklich zu? Ich weiß nicht, sie vergeigt doch ihre guten Ansätze bis jetzt immer wieder auf´s Neue - es würde eigentlich gar nicht passen, wenn sie am Ende doch noch die Kurver kriegen sollte...

    Ich traute ihr es am Anfang von Kapitel 6 kurz zu - Kurz nachdem sie die Daten Manipuliert hatte und ihr klar wurde was mit den Menschen passiert dachte ich mir sie nutzt ihre Fähigkeiten zum guten - Tja, dafür hat sie aber leider keine Zeit, sie muss schließlich an ihrer Beziehung arbeiten ](*,) (Ich muss gerade an eine Fliege denken die immer und immer wieder gegen die Fensterscheibe fliegt....)

    Ich habe mir versucht vorzustellen wie das sein mag: immer eingesperrt, ein paar Quadratmeter nie Tageslicht...

    Der Gedanke kam mir auch immer wieder - Vor allem wenn man bedenkt das das mehrere Jahre so der Fall ist - Wirklich schrecklich das es sowas wirklich gab zu dieser Zeit....

    Danke Hörbuch-Freak , Studentine , Lucivarsadi und Bücherfreund für die tollen Diskussionsbeiträge - macht mir immer noch Riesenspass mit Euch!

    Da schließe ich mich doch gerne an (Außer das ich Gedankelich meinen Namen mit deinem ersetze - Diskussionen mit mir selbst habe ich auch außerhalb der Leserunde genug :lol: )

  • Nnngh, ... aaargh, .... Helene ](*,)](*,)](*,)](*,)](*,)


    Faszinierend, wie sich bei mir die Sympathien verschieben. Helene und Eugen tauschen ihre Plätze. Eugen stellt fest, dass ihn die "Rache" fest im Griff hat und er sein Leben ändern muss, während Helene in ihrem hormonellen Chaos bzw. der Angst allein zu sein, weil sie so unattraktiv ist (bzw. sie sich so sieht) und Arthur dann der einzige Mann in ihrem Leben sein wird, jedes Mitte Recht ist, um Arthur an sich zu binden.


    wir sind soweit ich weis noch im Jahr 1942

    Ich gehe auch mal davon aus, dass es Winter 1942/43 sein wird. Es ist widriges Wetter, es ist kalt. Himmlers Besuch des NSA fand am 5. Oktober 1942 statt. Es wird die Ermordung Heydrichs in Prag erwähnt, die am 27. Mai 1942 stattfand (Operation Anthropoid), einige Monate nach der Wannsee-Koferenz vom 20. Januar 1942 (Wannsee-Konferenz). Interessantes kleines Detail: Heydrich hat sich in den Geheimdienst gemogelt, denn bei der "Stellenausschreibung" hat er sich vieles aus "Spionage-Romanen" zusammengereimt. Er hat dann den SD gegründet, der dann 1939 in das RSHA überging. Parallelen zu Eugen? Schummeln und das Aussehen eines perfekten Ariers, also groß, blond, sportlich, blaue Augen.


    Was das Jahr 1942 angeht hat Herr Eschbach mal wieder ein historisches Händchen bewiesen. Otto Hahn gilt als Erfinder der Kernchemie und hat 1938 einen radio-chemischen Beweis für die Spaltung von Uran und ein Jahr später für die Spaltung von Thorium vorgelegt. Er war nie Mitglied der NSDAP und ein Gegener der Nazis, hat aber am deutschen Uranprojekt geforscht. Im Rahmen dieses Projekts sollten die Möglichkeiten der Kernenergienutzung erforscht werden. Das Projekt unterstand zunächst dem Heereswaffenamt wurde aber 1942 dem Reichsforschungsrat unterstellt, weil nicht mehr an die schnelle Realisierung einer militiärischen Nutzung geglaubt wurde. Seitens der Alliierten wurde im Rahmen der ALSOS-Mission, einer US-Geheimdienst-Aktion im Rahmen des Manhattan-Projekts die Operation Epsilon durchgeführt. Ziel der ALSOS-Mission war es Informationen über die Fortschritte der Deutschen in Bezug auf den Bau einer Atombombe zu erhalten. In der Operation Epsilon wurden Ende April, Anfang Mai 1945 alle wichtigen deutschen Wissenschaftler des Uranprojektes festgenommen und nach England gebracht, wo sie in einem Landhaus abgehört wurden. Herr Eschbach hat also Recht, wenn er Eugen und Helene feststellen lässt, dass es in Deutschland noch keine militärische Forschung zum Bau einer Atombombe gibt. Auch ein kleines Schmankerl, dass er Eugen das Buch "Erbe der Uraniden" von Hans Dominik (1928 erschienen) erwähnen lässt. In diesem Buch geht es um den Wettlauf der Nationen mit dem Ziel ein angestürztes Alien-Raumschiff auf der Venus als erstes zu erreichen um an die Kenntnisse der außerirdischen Technik zu gelangen. Also auch wieder ein Spiegel dessen, was im Roman passiert.