Andreas Eschbach - NSA (ab 01.04.2019)

  • Ui, dann passt meine Kapiteleinteilung nicht - Ich hab hier die ungekürzte Variante. Da musst du auch schauen ob die ersten Sätze auch wirklich da sind und ob du auch problemlos zwischen Buch und Hörbuch wechseln kannst. :wink:

    Das habe ich leider erst nach dem Abholen gemerkt, beim Bestellen habe ich es versaust, darauf zu achten...ich versuche es jetzt einfach mal und bald sollte ja das Buch zurückkommen...

    Danke!


    Jetzt geht´s wirklich LOS, 1.04.!!!!!

    Gfrei mi (= ich freue mich schon sehr :))! Ich habe heute recht viel Aussendienst und werde richtig Gas geben - mit dem Eschbach natürlich:rambo:

    Viel Spass Euch - ein neues Buch anzufangen ist immer wieder toll, genießt es.

  • Hallo Bücherfreund ,

    ich bin zwar die allerunerfahrenste hier, aber: schön, dass Du dabei bist, freut mich :anstossen:.


    Die ersten drei Seiten haben mich schon angefixt. Außerdem habe ich dann mehr Zeit für Gedanken übers Buch und Ablenkung von der Abwesenheit meiner Holden.

    Lucivarsadi , ich habe das Zitat jetzt hierher verlegt, weil es zum Thema psst, hoffe, das ist o.k. so.

    mich auch die ersten Tracks - eine CD ist schon durch, ich nähere mich vermutlich dem Wochenziel (morgen dann...hoffe ich!!!)

    Und genau das hatte ich auch vor: reflektieren und nochmal reinhören. Ich sehe mich allerdings schon jetzt in meiner Datenparanoia bestätigt - ich sage nur: "Haben Sie Payback?" :twisted:

    Vermisst Du Deine Holde schon recht? Du armer Strohwitwer, Du. Ich hoffe, Du kannst trotzdem besser schlafen als anscheinend letzte Nacht...

    Viel Spass allen beim Lesen und Hören - ich find´s toll :D

  • Heuschneider, mich würde ja später interessieren, wie weit Deine kürzere Hörbuch-Version abweicht.

    Und was Deine Unerfahrenheit angeht, bin ich auch nicht so weit entfernt. Dies ist meine zweite Leserunde und meine erste Leserunde läuft parallel (aktuell Band Drei von Sechs).


    Und danke für Dein Mitgefühl. Übermorgen ist sie wieder da.

  • Ich hab 2/3 des Pensums durch und muss sagen das es mir auch sehr gut gefällt bisher - Hab mir auch schon ein paar Kleinigkeiten aufgeschrieben - Einen Punkt frage ich mal direkt in die Runde: Als der prominente Parteifunktionär (Aus Spoilergründen nenne ich mal keinen Namen :wink: ) beim NSA ankommt rümpft er die Nase als er den Wahlspruch der da in Latein über dem Tor steht liest - Nun kann ich kein Latein und da ich das Hörbuch habe kann ich nicht mal schnell abtippen um den zu googeln - Hat den mal jemand übersetzt? :scratch:


    mich würde ja später interessieren, wie weit Deine kürzere Hörbuch-Version abweicht.

    Falls das rauszufinden ist würde mich das auch interessieren - Ich hab mal vorsichtig bei Audible gespickt um zu sehen wie stark gekürzt wurde - Das Gekürzte hat 11,5 Stunden, das Ungekürzte 22 Stunden. Klingt drastisch, aber muss nicht unbedingt heisen das wesentliches fehlt. Ich hab mal bei "Die Chemie des Todes" direkt nach dem Buch das gekürzte Hörbuch gehört - Hier hat das ungekürzte 12 Stunden und das gekürzte 7 Stunden, mir ist aber wirklich nichts aufgefallen das fehlte, außer kleineren, tiefergehenden Detailbeschreibungen (Ok, ganz anderes Genre, deshalb hinkt der Vergleich natürlich :ergeben: )

  • Falls das rauszufinden ist würde mich das auch interessieren - Ich hab mal vorsichtig bei Audible gespickt um zu sehen wie stark gekürzt wurde - Das Gekürzte hat 11,5 Stunden, das Ungekürzte 22 Stunden. Klingt drastisch, aber muss nicht unbedingt heisen das wesentliches fehlt. Ich hab mal bei "Die Chemie des Todes" direkt nach dem Buch das gekürzte Hörbuch gehört - Hier hat das ungekürzte 12 Stunden und das gekürzte 7 Stunden, mir ist aber wirklich nichts aufgefallen das fehlte, außer kleineren, tiefergehenden Detailbeschreibungen (Ok, ganz anderes Genre, deshalb hinkt der Vergleich natürlich :ergeben: )

    ich wollte Dich auch schon fragen, wie lang denn Deine Version ist...das klingt jetzt aber schon wirklich heftig...

    Den Spruch hatte ich zumindest schon mal nicht - oh oh :-?.

    Ich habe nachgeschaut, im Buchhandel gibt es meines Wissens als Hörbuch nur die gekürzte Fassung, die hat 679 Min. - wo ist der Taschenrechner???? YEP: das sind die genannten 11,5 Stunden. Wo hast Du denn Deine ungekürzte Fassung her?

    Ich glaube, ich muss jetzt mal im Buchladen in einem Print nachschauen, in welchem Kontext unser "Pensum" endet. Vielleicht habe ich schon drüber rausgehört, weil das Zitat mit den Braunhemden (noch?) oder eben gar nicht nicht gelesen wird...Bisschen ungünstig, aber hilft jetzt nichts. Bald kommt das Buch aus der Bib, dann geht´s auch leichter.

    Aber: es gefällt mir! Ist jetzt schon sauspannend. Und eine richtig gut gemachte Verbindung von Historie und Fiktion, wie ich finde.

    Viel Spass Euch weiterhin und liebe Grüße

  • Wo hast Du denn Deine ungekürzte Fassung her?

    Ich habe hier die Audible Version bei mir. Ist immer ein wenig lästig die im Auto ans laufen zu bringen, aber was ungekürzte Hörbücher angeht sind die echt super

    in welchem Kontext unser "Pensum" endet.

    Ich habs gerade vor einer Stunde fertig gelesen (Längerer Beitrag folgt demnächst) - Ich packe es mal in einen Spoiler :wink:

    Aber: es gefällt mir! Ist jetzt schon sauspannend. Und eine richtig gut gemachte Verbindung von Historie und Fiktion, wie ich finde.

    Definitiv - Die Mischung mag ich auch sehr und ist bis jetzt sehr gut gelungen :thumleft:

  • War gestern Abend dann nicht mehr Online und hatte nur "knapp 100 Seiten" im Gedächtnis, weshalb ich auf Seite 97 mit Lesen aufgehört hatte, d. h. ich muss noch Kapitel 6 für das Wochenpensum lesen.


    Heuschneider , mir scheint, Du bist schon weiter als das Wochenpensum. Obwohl das Buch verlangt, gelesen zu werden, versuche ich möglichst nur das Wochenpensum zu lesen, damit ich mich nicht spoilere, d. h. damit das Vorwissen, wie es im Buch weitergeht, meine Wortbeiträge nicht beeinflusst.


    Studentine , Hörbuch-Freak , Bücherfreund , wie handhabt ihr das Ganze? Ich stelle die Frage, da ich noch nicht wirklich Erfahrung mit Leserunden habe

  • Heuschneider : Da bist du schon drüber, der war bei mir noch nicht 8-[


    wie handhabt ihr das Ganze?

    Also ich für meinen Teil höre tatsächlich meist an der Stelle auf. Außer ich weis da ich in der nächsten Woche eventuell Probleme habe auf das Pensum zu kommen. Wenn ich schon weiter gelesen habe, versuche ich aber auch immer das in den Beiträgen zu trennen, so das keine Spoiler passieren. Klappt manchmal leider nicht :lol: (Wobei das immer eher Kleinigkeiten sind) - In meiner ersten Leserunde war das etwas schwerer, weil ich die Buchreihe schon mal gelesen hatte. Ich hab zwar unglaublich viel vergessen, wusste aber natürlich noch über die großen Stroytwists oder wer überlebt bescheid. Da habe ich es mir logischerweise verkniffen über die weitere Handlung zu spekulieren, was ich bei unbekannten Büchern ganz gerne mal mache :wink:

  • Hörbuch-Freak

    Eben. So geht es mir gerade in meiner parallelen Leserunde. Da sind wir gerade in Band 3, den ich schon zum dritten Mal angehe. Vieles vergessen, aber mit dem Erneut-Lesen tauchen Erinnerungen an den Story-Verlauf wieder auf. Also zurückgehalten. Dabei finde ich es spannend, welche Erwartungen an den weiteren Verlauf entstehen, wenn man(n) ohne Vorkenntnisse des weiteren Verlaufs über das bisher Gelesene spricht und dann schaut, was sich bewahrheitet hat und was nicht.

  • Da bist du schon drüber, der war bei mir noch nicht 8-[

    Hörbuch-Freak , Lucivarsadi YEP! Jetzt habe ich´s auch gemerkt, ich war in der Buchhandlung und habe ein "bisschen" im Print gelesen - liest sich auch sehr gut. Es fehlt in meiner Hörbuchversion schon einiges, das mir jetzt beim Anlesen auch wichtig erschienen wäre.

    Ich schaue jetzt mal bis zum Wochenende und unseren ersten Austauschbeiträgen und entscheide dann, ob ich as Buch auch noch kaufe, oder halt warte, bis es ENDLICH in der Bib zurückkommt.

    Lieben Dank für Eure Unterstützung bei der Textsuche :musik:


    Hörbuch-Freak wer liest eigentlich Deine Version? Laura Maire macht es gewohnt gut, wie ich finde.

  • , wie handhabt ihr das Ganze? Ich stelle die Frage, da ich noch nicht wirklich Erfahrung mit Leserunden habe

    Ich weiß, dass ein Wochenabschnitt so ca. 100 Seiten sind und würde, wenn ich mich der "Zielmarke" nähere, hier im Startbeitrag nochmal nachsehen, bis wohin ich lesen muss. Wenn die Woche dann noch nicht um ist, greife ich einfach zum Zweitbuch, denn irgendwas muss ich immer lesen. :lechz:


    Bin aktuell bei Seite 47 und es gefällt mir richtig gut. Die ersten Anmerkungen und Notizen sind schon ins Tablet getickert, aber ich lese erst noch den Wochenabschnitt zu Ende. Aber jetzt muss ich erst mal Werder gucken. :lechz::mrgreen:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Hey,


    also ich schließ mich mal ganz offiziel der Leserunde an. Da ich weder ein großer Freund von EBooks oder Hörbüchern bin habe ich mir das Buch gerade bestellt. Sobald es ankommt fange ich auch an. Werde aber schon noch hinterher kommen :)

  • 1. Woche: Kap. 1 - Kap 6 (S. 7 - 104): 97 Seiten


    Das Buch beginnt genau so wie ich es mir erhofft habe - Eine kurze Erklärung dessen was eben Fiktion, aber auch für mich der Reitz des Buches ist. Wir sind in den dunklen Jahren des 20 Jahrhunderts und es gibt Computer - sogar schon seit vielen Jahren - Erst mit Dampf, dann mit Strom. Außerdem gibt es das "Deutsch-Netz" und nachdem sich diese Deutsche Erfindung nach dem ersten Weltkrieg in andere Länder verbreitet hat auch das Welt-Netz. Der Kaiser selbst hatte mit der Verbreitung dieser Technologien aber auch die Befürchtungen das sich das ganze zu einem Austaschplatz für Staatsfeindliche Bewegungen entwickeln könnte, so lies er diese Netze von anfang an Restlos überwachen - Alle Daten landen in Weimar im Nationalen Sicherheits Amt. Diese Umsicht die der Kaiser hatte scheint seine Nachfolger weniger zu interesieren, denn seit jender Zeit scheint sich wenig zu tun. Es gibt zwar Technologische Fortschritte wie eine Art Smartphone, das mittlerweile jeder Deutsche hat. Wie Smart dieses tragbare Gerät ist, ist mir noch unklar. Man kann auf jeden Fall damit ins Deutsche Forum schreiben und damit bezahlen. Letzteres ist nicht so wie bei uns heute ein kaum genutztes Gadget, sondern absolut Verbreitet, denn in dieser alternativen Vergangenheit gib es kein Bargeld mehr. Auch wenn es so nicht geplant war ist es dadurch dem NSA möglich alle Zahlungen zu Überwachen und nachzuverfolgen und auszuwerten. Klingt erstmal wie nettes Beiwerk, nur wenig später wird aber eindrucksvoll gezeigt wie mächtig diese Informationen sein können, denn: Wissen ist Macht (Wie auch ich dank Lucivarsadi mittlerweile weiß :lol:)


    Soweit finde ich das Startszenario wirklich gelungen und gut umgesetzt. Ich halte es zwar für etwas unglaubwürdig das es so viele Jahre dauert bis jemand auf die Idee kommt die Daten des NSA für sich zu nutzen. Außerdem frage ich mich ob die Waffen mit den uns bekannten Waffen dieser Zeit identisch sind. Wer es schafft tragbare Telefone mit denen man sich in Netzwerke einloggen kann zu konstruieren hat sicherlich gerade in diesen Zeiten auch viele Ideen für militärisches Gerät. Ich vermute aber einfach mal das dieser Bereich ausen vor gelassen wird. Stört mich auch nicht wirklich, im gengenteil, zu viel High-Tech will ich hier ja gar nicht.


    Danach gehts direkt rein in die Story. Himmler besucht das NSA und bekommt eindrucksvoll demonstriert welche Ableitungen man aus scheinbar harmlosen Daten ziehen kann. Diesen Teil fand ich absolut Klasse. Ich selbst habe auch ab und an mit großen Datenmengen zu tun aus denen ich irgend eine Aussage herausziehen soll. Hier wird ganz klar gezeigt was passieren kann wenn so etwas in die falschen Hände fällt. Eschbach nutzt das dann gleich doppelt geschickt in dem er direkt mit hitorischen Fakten spielt und die Jüdische Famile Frank in Amsterdam auffliegen lässt, und auch Annes Tagebuch erwähnt, das vernichtet werden soll, damit es nicht zu Propaganda Zwecken genutzt werden kann. Ich muss gestehen das ich über die genauen Umstände von Anne Frank wenig wusste. Das von Eschbach beschriebene Haus incl. Versteck scheint ganz nah an der Realität zu sein. Auch weitere kleine Details wie Himmlers kurzer Gefühlsausbruch als er voller pathos erklärt das das Reich 1000 Jahre bestand haben wird tragen zur Athmophäre bei. Wirklich teilweise beklemmend, vor allem wenn man bedenkt das solche Menschenverachtenden Gedanken die da teilweise geäußert werden leider so gar nichts mit Fiktion zu tun haben. Man lernt auch weitere Personen kennen. Vor allem Helen und Eugen werden dem Leser/Hörer danach näher gebracht - Hierzu ist erstmal ein Zeitsprung zurück von Nöten. Wie ich finde ein guter Kniff das Buch hier zu beginnen und nicht streng chronologisch zu Erzählen - Der Anfang war somit richtig feselnd.


    Zunächst geht es um Helena und ihre Famile. Sie scheint die Protagonitin zu werden, wirkt sympatisch. Es wird aus ihrer Kindheit erzählt, ihrem ersten Kontakt zu Computern, ihrer Jüdischen Freundin, Schulbesuchen, ihr beginnendes Interesse für as Zeitgeschehen. Man ahnt immer wie es weitergeht da man ja den Geschichtsverlauf kennt - Trotzdem ist das nicht langweilig sondern (dem sensiblem Thema absolut folgerichtig) bedrückend. Was mich ein wenig stutzig macht ist die eine Aussage am Ende des Abschnittes mit Himmler in der NSA. Dort wird erwähnt das sie gerade eben ihre Liebe getötet hat - Ich vermute mal das sie sich in einen Juden verliebt, anders kann ich mir den Satz gerade nicht erklären.

    Helen hat noch einen Bruder der sicherlich ein Vorzeige-Nazi wird, eine Mutter die auch sehr nationalistisch denkt und einen recht sympatischen Vater. Auch letzterer ist allerdings bei Hitlers Machtergreifung klar auf dessen Seite und unterstützt dessen Gedankengut (Genehsung des Deutschen Volkes, mal so als Stichwort). Ein sehr guter Charakter der ganz gut zeigt wie sehr es Hitler eben Verstand verchiedenste Personengruppen für sich zu einzunehmen und wie damals Gedacht wurde.


    Eugen ist da schon Überraschender. Beim NSA dachte ich mir noch er ist vermutlich eigentlich ganz nett, handelt aber aus dem Antrieb selbst nicht an die Front zu müssen so Gewissenlos. Spätestens als seine Vergangenheit beleuchtet wird erscheint er aber in einem anderen Licht. Kleinkrimineller, Interessiert an den Gehemnissen von Fremden, gut im Ausspionieren, Rachsüchtig, Sexuell sehr fragwürdig und wie oft erwähnt der stolze Sohn eines Kriegshelden. Ich vermute mal er wird Helens Haupt-Gegenspieler beim NSA werden. Vor allem als er seine Freunde nach der Pokerrunde über die Klinge springen läst, ohne mit der Wimper zu zucken (Auch wenn das was sie mit ihm gemacht haben sicherlich auch nicht nett war) zeigt wie Gewissenlos er zu sein scheint....


    Eigentlich dachte ich:"Echt cool, aber was willste dazu den schreiben" - Dafür ist es dann doch recht lange geworden. 2 Punkte habe ich mir noch aufgeschrieben die ich noch nicht irgendwo untergebracht habe. Nummer 1 ist einfach eine Feststellung das ich die Worte wie "Welt-Netz, Elektro-Brief oder Programstrickerin" richtig gut in die Zeit passend finde. Nummer 2 ist etwas das mir erst im Nachgang eingefallen ist, und ich mir gar nicht mehr sicher bin ob das wirklich so war. Ganz am Anfang wird Erwähnt das es Computer schon lange gab, auch im ersten Weltkrieg, diese aber nichts daran änderten das Deutschland verlohr - Soweit so gut, aber irgendwann wird meines Wissens auch aml die Jahreszahl 1914 bis 1917 genannt. Ging der nicht bis 1918? Fehler oder Absicht?


    Soweit erstmal von mir.....


    wer liest eigentlich Deine Version? Laura Maire macht es gewohnt gut, wie ich finde.

    Bei mir auch Laura Marie - Ich muss gestehen, ich kenne sie gar nicht, aber sie liest echt gut. Auch die schwierigkeit die man als Frau hat Hitler zu vertonen meistert sie richtig gut :)

  • Ich fange dann mal von hinten an:

    die Jahreszahl 1914 bis 1917 genannt. Ging der nicht bis 1918? Fehler oder Absicht?

    Yep, der erste Weltkrieg ging von 1914 bis 1918 und nicht wie hier 1917, meiner Meinung nach absichtlich so genannt. Ich denke dass, er den historischen Begebenheiten Rechnung trägt. Die sogenannte "Dolchstoßlegende", dass die politischen Parteien, die Regierung, dem deutschen Volk den Dolch in den Rücken gestoßen haben, müsste meines Wissens wahrscheinlich schon Ende 1917 geschehen sein, dass es Verhandlungen mit dem Feind zur Beendigung des Krieges (also Kapitulation) gab. Da passen dann die 1918 stattgefundenen Matrosenaufstände nicht so Recht ins Bild. Also ist 1917 einfach besser.

    Helen hat noch einen Bruder der sicherlich ein Vorzeige-Nazi wird, eine Mutter die auch sehr nationalistisch denkt und einen recht sympatischen Vater. Auch letzterer ist allerdings bei Hitlers Machtergreifung klar auf dessen Seite und unterstützt dessen Gedankengut (Genehsung des Deutschen Volkes, mal so als Stichwort).

    Das Gedankengut wird dann noch historisch gestützt durch das "Ermächtigungsgesetz" (24.03.1933), welches ja eigentlich "Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich" hieß. Habe mich mal schlau gemacht. Hitler hat sich damit zum alleinigen Herrscher ausgerufen. Im Kapitel von Helenes Vergangenheit gab es hier einen wunderbaren Einwurf zur Behandlung des Römischen Reiches im Schulunterricht und der Erklärung des Begriffes "Diktator". Interessant ist, dass es historisch vorher schon einmal zwei Entwürfe für ein Art Ermächtigungsgesetz gab und Hitler deren "Schwächen" ausgemerzt hat, in dem es keinerlei regulativen Einschränkungen mehr zulässt, also der Reichstag keinerlei Einspruchsmöglichkeit mehr hat. Hitler ist alleiniger Herrscher, der die Gewaltenteilung aufgehoben hat und damit auch die Gesetzgebung auf sich vereint. Und gleichzeitig gab es auch eine Klausel im Ermächtigungsgesetz, dass neue Gesetze von der Verfassung abweichen können. Die ersten Gesetz waren dann natürlich die Verlängerung seiner "Amtszeit", dieser Gesetzeseintrag wurde erst durch die Alliierten nach dem WK II als Gesetz gestrichen. Dann natürlich das Verbot der politischen Parteien (sogar der DNVP, die bei Hitlers Machtergreifung mit der NSDAP koaliert hatte) durch das Gleichschaltungsgesetz (Einheit von Staat und Partei) und natürlich direkt nach der Machtergreifung das "Gesetz zur Wiederherstellung des Beamtentums" (07.04.1933), was dazu führte, dass alle Beamten jüdischer Abstammung (bis zurück zu ihren Großeltern) ihrer Ämter enthoben wurden.

    Ein Klassenkamerad hat mir mal erzählt, wie ihm sein Opa von den Straßenschlachten der "Rothemden" gegen die "Braunhemden" in Stuttgart-Wangen erzählt hat. Diese Auseinandersetzungen der Kommunisten mit den Nazis gab es vor der Machtergreifung wohl an vielen Orten. Nach der Machtergreifung wurden die Kommunisten noch vor der Gleichschaltung verhaftet und weggesperrt. Beides wird im Kapitel um Helenes Vergangenheit beschrieben. Wie ihre Freundin plötzlich Jüdin ist, obwohl sie christlich erzogen wurde. Wie der Deutschlehrer in den "Ruhestand" versetzt worden ist (hier stellt sich die Frage, welchen Fleck er auf der Weste im SInne der Nazis hatte). Und wie ihre Eltern über die Verhaftung der Kommunisten sprechen. Interessant noch, dass Helenes Vater die Übergriffe auf die Juden noch abwiegelt, weil es nur Einzelfälle seien.

    Eugen ist da schon Überraschender. Beim NSA dachte ich mir noch er ist vermutlich eigentlich ganz nett, handelt aber aus dem Antrieb selbst nicht an die Front zu müssen so Gewissenlos. Spätestens als seine Vergangenheit beleuchtet wird erscheint er aber in einem anderen Licht.

    Yep. Ich hatte vor kurzem den Film "The Experiment" (ein Remake des besseren Films "Das Experiment" mit Moritz Bleibtreu) angeschaut. Und die Mechanismen sind ähnlich. Ein "Looser", und Eugen ist in seiner Jugend definitiv auch einer, bekommt Macht in seine Hände und berauscht sich daran, findet Gefallen daran, andere zu unterdrücken, ist aber durch und durch selbst ziemlich schwach. Oder der Film "Eine Stadt sucht einen Mörder" mit Gert Fröbe und Heinz Rühmann wo ebenfalls der "Schwache" zum Mörder wird. Oder dann das Buch "Jugend ohne Gott" von Ödön von Horvath, wo ein emotionsloser Nazijunge in einem Zeltlager einen Mord begeht, weil er sehen wollte, wie das Leben verlischt. Alles Beispiele für die Person Eugen.

    Was mich ein wenig stutzig macht ist die eine Aussage am Ende des Abschnittes mit Himmler in der NSA. Dort wird erwähnt das sie gerade eben ihre Liebe getötet hat - Ich vermute mal das sie sich in einen Juden verliebt, anders kann ich mir den Satz gerade nicht erklären.

    Den Satz habe ich tatsächlich gar nicht so richtig im Visier. Vielmehr hat mich die Situation fasziniert, dass Frauen, die Strickerinnen (Stricken von Programm-Codezeilen) sind, aber sonst nicht wahrgenommen werden. Und sie dabei sitzt bzw. automatisch die Tasteneingaben macht, die zur Ergreifung der Familie Frank führt, sie aber andererseits schon jetzt völlig verschreckt ist von der Ungeheurlichkeit dieses menschenverachtenden Tuns. Das fand ich dann durch ihre Vergangenheit, mit der Beschreibung ihrer tierischen Pflegefälle und ihrer (dann doch) jüdischen Schulkameradin und Freundin bestätigt. Hier sehe ich viel Potenzial für eine Keimzelle des Widerstands. Wenn dies mit ihrer ersten Liebe dann auch zutrifft, dann vielleicht sogar erst Recht.


    Ich halte es zwar für etwas unglaubwürdig das es so viele Jahre dauert bis jemand auf die Idee kommt die Daten des NSA für sich zu nutzen. Außerdem frage ich mich ob die Waffen mit den uns bekannten Waffen dieser Zeit identisch sind. Wer es schafft tragbare Telefone mit denen man sich in Netzwerke einloggen kann zu konstruieren hat sicherlich gerade in diesen Zeiten auch viele Ideen für militärisches Gerät. Ich vermute aber einfach mal das dieser Bereich ausen vor gelassen wird. Stört mich auch nicht wirklich, im gengenteil, zu viel High-Tech will ich hier ja gar nicht.

    Auch ich finde es eine gelungene Mischung von modernerer Technik, aber eben mit den Möglichkeiten um 1942. Die Beschreibung des Bildprojektors (eines Beamers) mit Glühkohlen und Bogenlampen der Firma Siemens passt wunderbar in die Zeit. Siemens hat zu dieser Zeit tatsächlich bis in die 50er solche Bogenlampen hergestellt. Andererseits bleibt die Technik auch glaubwürdiger, wenn die Technik nicht zu smart und zu digital wird. Ein guter Schachzug für die Überwachung ist hier die Abschaffung des Bargelds. Und die Überwachung des Telefonnetzes, das eben nicht mehr darin besteht, die Vermittlung anzurufen und dort die Verbindung stecken zu lassen, sondern auch Mobilgeräte (kennt noch jemand Handys der 90er?) und Komputer integriert, finde ich einen glaubwürdigen Plot.

    Wissen ist Macht

    Hier noch eine historische Ergänzung. Dieses Zitat wird Francis Bacon (1561-1626) zugeschrieben und ist eigentlich eine verkürzte Form. Im Endeffekt ging es Bacon darum mit neuen naturwissenschaftlichen Methoden zu neuem Wissen zu gelangen und den Geist des Menschen auf eine erhöhte Daseinsebene zu bringen. Dies hat dann Wilhelm Liebknecht (1872) ein Jahr nach der Nationalstaatsgründung des Deutschen Kaisserreiches (1871) noch einmal aufgenommen. Vielleicht hat Himmler deshalb die Nase gerümpft, als er das Zitat "Scientia Potentia Est" auf dem Torbogen gelesen hat. Durch die NSA bekommt "Wissen ist Macht" eine völlig gegenteilig Bedeutung: Nicht Wissen für alle, sondern Wissen als Macht über alle.

    Ich halte es zwar für etwas unglaubwürdig das es so viele Jahre dauert bis jemand auf die Idee kommt die Daten des NSA für sich zu nutzen.

    Dies lässt sich vielleicht damit erklären, dass ja auch beschrieben wird, wie alle alten aus dem Kaiserreich stammenden Institut und Ämter geschlossen wurden. Himmlers Besuch birgt ja auch die Gefahr, dass der Laden geschlossen wird und Eugen z. B. an die Front muss. Und es wird beschrieben, dass das Nationale Sicherheitsmamt bisher verschont war, weil kaum einer weiß, welche Bezeichnung sich hinter den Buchstaben NSA verbirgt. Die "Magie der Buchstaben" wird erwähnt. Die Nazis haben sich deshalb dieses Amtes von Anfang an bedient. Es wäre aber möglicherweise anders gekommen, wenn es weiterhin "Kaiserliches Komputer- Kontrollamt" gehießen hätte. Es war also eine glückliche Fügung, dass es während der Weimarer Republik neu geordnet und umbenannt wurde. Und somit bei Machtergreifung der Nazis kein Amt mit einem "falschen" Namen war. Eben die "Magie der Buchsteben".


    Soweit so gut. Als Buch hat es für mich bisher absolute Sogwirkung und ich muss mich zusammenreißen, nicht voraus zu lesen.

  • mir scheint, Du bist schon weiter als das Wochenpensum. Obwohl das Buch verlangt, gelesen zu werden, versuche ich möglichst nur das Wochenpensum zu lesen, damit ich mich nicht spoilere, d. h. damit das Vorwissen, wie es im Buch weitergeht, meine Wortbeiträge nicht beeinflusst.


    Studentine , Hörbuch-Freak , Bücherfreund , wie handhabt ihr das Ganze?

    Ich mache es genauso und versuche mich zurückzuhalten und nicht weiter zu lesen. Falls ich auch weiß, dass ich in der nächsten Woche kaum Zeit habe, lese ich vielleicht schon mal etwas vor.

    Wenn ich schon weiter gelesen habe, versuche ich aber auch immer das in den Beiträgen zu trennen, so das keine Spoiler passieren. Klappt manchmal leider nicht :lol: (Wobei das immer eher Kleinigkeiten sind)

    So mache ich das auch, man versucht sein Bestes :loool:

    Es fehlt in meiner Hörbuchversion schon einiges, das mir jetzt beim Anlesen auch wichtig erschienen wäre.

    Oh, das ist ärgerlich. Habe mir bei der Onleihe auch das Hörbuch vorbestellt, um zwischendurch mal auf das Hörbuch umzusteigen. Aber wenn da jetzt so viel fehlt, überlege ich es mir doch noch mal.

    Ich weiß, dass ein Wochenabschnitt so ca. 100 Seiten sind und würde, wenn ich mich der "Zielmarke" nähere, hier im Startbeitrag nochmal nachsehen, bis wohin ich lesen muss. Wenn die Woche dann noch nicht um ist, greife ich einfach zum Zweitbuch, denn irgendwas muss ich immer lesen

    Ich lese auch immer mehrere Bücher parallel und steige dann um.

  • WOW, Ihr seid ja schon mehr als produktiv und dabei ist doch erst Donnerstag!!! Da muss ich in Zukunft wahrscheinlich ein bisschen aufpassen, wann ich den Thread aufmache, beim Lesen bin ich langsamer als beim Hören :).

    Danke für Eure tollen Beiträge, die meisten meiner Gedanken habt Ihr schon angesprochen, so dass ich mir jetzt einfach die zitate, zu denen mir auch viel eingefallen ist rausgepickt habe.

    Soweit finde ich das Startszenario wirklich gelungen und gut umgesetzt. Ich halte es zwar für etwas unglaubwürdig das es so viele Jahre dauert bis jemand auf die Idee kommt die Daten des NSA für sich zu nutzen.

    Ich finde den Start auch sehr gelungen, von Anfang an hat Eschbach es (mal wieder) geschafft, mein Kopfkino anzuwerfen, ich habe das NSA und die beschriebenen Geräte förmlich vor mir gesehen und war sozusagen live dabei. Zu Beginn hatte ich ein bisschen zu überlegen, was z. B. mit "Silos" (hab´s für mich mal mit Server übersetzt) gemeint war oder auch dem Begriff der "analytischen Maschine" der Engländer. Natürlich sind sie wie der genannte Bildprojektor absolut stimmig für die Zeit, in der der Roman spielt und insofern nach der Eingewöhnungsphase echte Volltreffer.

    Danach gehts direkt rein in die Story. Himmler besucht das NSA und bekommt eindrucksvoll demonstriert welche Ableitungen man aus scheinbar harmlosen Daten ziehen kann. Diesen Teil fand ich absolut Klasse.

    Ich muss gestehen das ich über die genauen Umstände von Anne Frank wenig wusste. Das von Eschbach beschriebene Haus incl. Versteck scheint ganz nah an der Realität zu sein.

    Ich finde nach wie vor, dass die Verquickung von historischen Fakten und Fiktion begeisternd gut gelungen ist- das ist es für mich, was das Buch so nachvollziehbar und damit auch so beängstigend macht. Die Verbindung aus dem munteren und überbordenden Datenverkehr, der letztlich alle Menschen zu Marionetten eines totalitären und brutalen Systems macht. Es gibt kein Versteck, keinen Ausweg - kann jederzeit wieder passieren.


    Ich habe als Jugendliche "Das Tagebuch der Anne Frank" gelesen, die nach der Flucht nach Polen mit ihren Eltern im Warschauer Ghetto gelebt hat und später im KZ (bin nicht mehr sicher, ich glaube Auschwitz) war. Ganz harter Stoff! Das geschilderte Versteck ist tatsächlich sehr nahe an ihren Beschreibungen.

    eine Mutter die auch sehr nationalistisch denkt und einen recht sympatischen Vater.

    Das ist ulkig, auf mich hat der Vater gar nicht so sympathisch gewirkt, eher so der typische Mitläufer. Nicht zucken nur ducken und die gerade modernen Parolen nachplappernd - kommt aber vielleicht auch von meiner gekürzten Fassung ????

    Auch die schwierigkeit die man als Frau hat Hitler zu vertonen meistert sie richtig gut :)

    Das macht Laura Maire tatsächlich beeindruckend gut, man hat Hitlers schnarrende Stimme fast 1:1 im Ohr. Zwar als weibliche Version, aber ehrlich: Hut ab. Ich kenne sie aus einigen anderen Hörbüchern und fand sie immer gut.

    Ein "Looser", und Eugen ist in seiner Jugend definitiv auch einer, bekommt Macht in seine Hände und berauscht sich daran, findet Gefallen daran, andere zu unterdrücken, ist aber durch und durch selbst ziemlich schwach.

    Eugen ist z. B. eine Figur, die im gekürzten Hörbuch nicht so präsent ist - ich habe ihn eigentlich erst gestern beim querlesen des Buches im Buchladen etwas einsortiert bekommen und über seinen Hintergrund erfahren. Schade, da er vielleicht doch noch wichtig werden könnte. Da ist dann tatsächlich spannend, wie das in diesem Fall dann im Hörbuch gelöst wird. Für mich ein waschechter Feigling und Nichtschwimmer, der sich dann an Macht aufgeilen und an ihrer Ausübung sein mangelndes Selbstwertgefühl aufbauen kann :puker:.

    Den Satz habe ich tatsächlich gar nicht so richtig im Visier.

    männlich halt :mrgreen:. Da bin ich beim Fahren wie elektrisiert zusammengezuckt ud dachte oh sch... jetzt weiß ich, warum sie so ferngesteuert tippt und ihr so mulmig ist.

    Und somit bei Machtergreifung der Nazis kein Amt mit einem "falschen" Namen war. Eben die "Magie der Buchsteben".


    Soweit so gut. Als Buch hat es für mich bisher absolute Sogwirkung und ich muss mich zusammenreißen, nicht voraus zu lesen.

    Diese "Magie der Buchstaben" war für mich neben dem Satz "Die Schärfe der Daten steht der des Stahls in nicht nach" (oder so ähnlich, sorry habe meinen Notizblock im Büro vergessen...) mit das beeindruckendste Zitat in diesem ersten Abschnitt - genau so ist es. Erschreckend!

    Lucivarsadi , vielen Dank für das Auffrischen des geschichtlichen Hintergrundes - echt toll!!!

    Oh, das ist ärgerlich. Habe mir bei der Onleihe auch das Hörbuch vorbestellt, um zwischendurch mal auf das Hörbuch umzusteigen. Aber wenn da jetzt so viel fehlt, überlege ich es mir doch noch mal.

    Ja, einiges fehlt schon - die oben bei Eugen genannte Pokerunde z. B. lese ich gerade zum ersten Mal...und einiges mehr auch. Vielleicht wirde es noch besser...sonst bin ich fast soweit, mir das Buch halt auch noch zu kaufen.

    Ich lese auch immer mehrere Bücher parallel und steige dann um.

    Das mache ich auch so, auch unabhängig von MLRs. Eins reicht irgendwie nicht:-,


    Ich bin sehr froh, hier mitzumachen, mir gefällt das Buch bis jetzt saugut und die Runde mindestens genau so. Ich freu mich schon auf den weiteren Austausch und das Lesen / Hören nächste Woche. Danke, dass ich mitmachen darf :flower: