Sarah Kuttner - Kurt

  • Kurzmeinung

    Marie
    Leichte schwebende Erzählung vom schlimmsten, das einem Menschen passieren kann. Leider schnodderige Sprache
  • Kurzmeinung

    cardamomma
    Banaler Hipsterkitsch, Geschmacksrichtung: Tragedy
  • Klappentext

    Von der Suche nach Familie, der Sehnsucht nach dem richtigen Ort und darüber, dass nichts davon planbar ist "Ich bin mit zwei Kurts zusammengezogen. Einem ganzen Kurt und einem Halbtagskurt. Jana und Kurt haben sich entschieden, dass sie ihr Sorgerecht teilen, vor allem wenn Kurt schon extra aufs Land zieht. Und so pendelt das Kind nun wochenweise zwischen seinen beiden Oranienburger Zuhauses hin und her: zwei Häuser, zwei Kinderzimmer, unterschiedliche Regeln und alle Menschen, die er liebt. Und dann bin da noch ich." Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.

    Meine Meinung

    Meiner Meinung nach der bisher beste Roman von Sarah Kuttner!


    Sie erzählt in der Ich Form von der Trauer um ein Kind.

    Wie geht man mit der Trauer des Partners um? Wie trauert man selbst? Wie sehr darf man trauern, wenn es nicht das eigene Kind ist? Was kann es aus der Partnerschaft machen?


    Es ist sehr einfühlsam geschrieben, ich war sofort bei der Protagonistin. Ich fühlte die Trauer den Schmerz, die Einsamkeit, einfach jede Situation wird einem fühlbar gemacht. Die Autorin verzettelt sich nicht in Kleinigkeiten sondern erzählt mit einfachen Worten und klaren Sätzen.

    Trotz der traurigen Geschichte ist es ganz locker geschrieben, ganz in der frechen flockigen Art die Sarah Kuttner auszeichnet.

    Für mich ist dieses Buch ganz klar ein Highlight des Jahres! :thumleft:

  • syko Prinzipiell vertrauen wir ja den Einordnungen unserer Rezensenten, aber warum hast Du diesen Roman unter Sonstiges eingeordnet? Du sprichst ja selbst von einem Roman in deiner Rezension. :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus auf dem Land gekauft. Dort zieht sie aber mit zwei Kurts ein, dem großen Kurt und dem kleinen Kurt. Der Sechsjährige ist ihr ans Herz gewachsen, doch er ist nur alle zwei Wochen bei ihnen, da sich Kurt und Jana bei der Trennung geeinigt haben, das Sorgerecht für den kleinen Kurt zu teilen. Es ist nicht so einfach, einem Kind, das einem nur halb gehört, gerecht zu werden. Aber Lena und Kurt kümmern sich beide liebevoll um den kleinen Kurt. Da schlägt das Schicksal zu und der Kleine stirbt durch einen Sturz. Alle trauern um ihn. Doch wie weit hat Lena überhaupt das Recht zu trauern – um einen Jungen, der doch nicht wirklich der ihre ist?

    Dies ist mein erstes Buch von Sarah Kuttner und sie hat mich gleich gepackt mit ihrer Geschichte und ihrem unvergleichlichen Schreibstil.

    Lena ist ziemlich unsicher, wie sie nach dem Zusammenziehen in das Haus mit dem kleinen Kurt umgehen soll. Es ist das Schicksal einer Patchwork-Familie und der dazu gekommene Partner hat es nie leicht. Wie sehr darf man erziehen? Darf man streng sein oder ist man zu streng? Doch sie bekommen das gut hin.

    Dann passiert dieses furchtbare Unglück und für drei Menschen bricht eine Welt zusammen. Die Trauer ist riesengroß. Aber Lena gesteht sich dieses Recht nicht zu. Sie verbirgt ihre Gefühle. Dieser Verlust wird zu einer Bewährungsprobe für ihre Beziehung, denn die wirklichen Eltern trauern und sie gehört irgendwie nicht richtig dazu.

    Das Leben ist nicht fair. Aber ein Kind zu verlieren, ist wohl das Schlimmste überhaupt. Die Geschichte ist traurig und doch sorgt der Schreibstil Sarah Kuttners dafür, dass es nicht zu heftig wird. Das Schicksal von Kurt, Lena und Jana macht betroffen und man kann gut mit ihnen fühlen.

    Eine sehr emotionale und ergreifende Geschichte.

  • Das Buch beginnt Harmonisch und Idyllisch von Lena und ihren Kurts. Die drei haben sich ihr Leben gerade eingerichtet, als ein Unfall den kleinen Kurt aus dem Leben reisst.


    Wie geht man nun mit dem Tot des eigenen Kindes um? Und hat man als Stiefmutter, an deren Rolle man sich doch noch gar nicht richtig gewöhnt hatte, auch das Recht zu trauern? Wie geht es miteinander weiter, wenn die Trauer den größten Raum in der Beziehung einnimmt? Diese und weitere Themen greift Sarah Kuttner hier auf.


    Ich mag den unaufgeregten Schreibstil. Ohne, das Seitenlang Gefühle beschrieben werden, weiss man ganz genau, wie es den Protagonisten geht. Ohne Kitsch oder Gefühlsduselei schafft Sarah Kuttner es mich zu berühren.


    Sarah Kuttner regt zum Nachdenken an und zeigt, wie Unterschiedlich trauern sein kann und wie trauern das Leben verändert.


    Die Protagonisten sind sehr Liebenswert und wirken einfach menschlich, keiner der Protagonisten ist perfekt, so wie wir alle auch nicht perfekt sind. Das wirkt Authentisch und echt.


    Kurt ist ein bewegendes Buch, dass es schafft trotz der Dunkeln Thematik ein bisschen Licht und Hoffnung zu bringen. Absolut Empfehlenswert!