Anne Barns - Honigduft und Meeresbrise

  • Kurzmeinung

    Lavendel
    Schöne Geschichte über die Vergangenheit, Familie, Freundschaft und Verlust. Mit leckeren Rezepten zum Nachkochen!
  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Ein bezaubernder Roman, über Trauer, Verlust, Familie, Freundschaft, Bienen, Liebe und einen 80 Jahre alten Brief
  • Nachdem ihre beste Freundin Mona durch einen Unfall ums Leben kam und auch ihr Opa verstarb, ist die Webdesignerin Anna in ein Loch gefallen. Sie nimmt sich zwei Wochen Urlaub, um ihren gewohnten Lebensraum, den sie mit Freund Jens in Dortmund teilt, mit Lüdinghausen zu tauschen, wo ihre Oma lebt und sich als Imkerin betätigt. Diese Auszeit hat Anna auch bitter nötig, denn die Beziehung zu Jens ist nicht mehr das Gelbe vom Ei und so richtig zufrieden ist sie mit ihrem Leben auch nicht. Als Oma Johanna einen Brief überbracht bekommt, der 80 Jahre mit der Post unterwegs war und eigentlich an Annas Uroma Martha adressiert ist, wird Anna neugierig. Was hat ihre Uroma in Ahrenshoop gemacht? Auch Johanna weiß nichts von den damaligen Geschichten, so reisen die beiden für einige Tage an die Ostsee, um der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei erfahren sie nicht nur völlig neue Dinge über ihre eigene Familie, sondern Anna trifft auch einige Entscheidungen für ihre Zukunft…


    Anne Barns hat mit ihrem neuen Buch „Honigduft und Meeresbrise“ wieder einmal ein absolutes Wohlfühlbuch hingelegt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll, hat einen tollen unterschwelligen Humor und ist bildgewaltig. Der Leser taucht mit den ersten Silben direkt in die Handlung ein und klebt sich wie ein siamesischer Zwilling an Annas Seite, deren Gedanken- und Gefühlswelt jederzeit ein offenes Buch sind. Annas Trauer ist gut nachvollziehbar, denn sie muss gerade Abschied von vielen geliebten Menschen nehmen, die ihr Leben auf die eine oder andere Art geprägt haben. Das Schwelgen in Erinnerungen ist dabei ebenso wichtig wie Offenheit gegenüber neuen Bekanntschaften. Alte Zöpfe werden abgeschnitten, so dass neue wachsen können. Die Autorin hält die Handlung durch überraschende Wendungen immer wieder aufs Neue lebendig und lässt den Leser gleichzeitig miträtseln, was die Auflösung des Familiengeheimnisses betrifft. Wunderbar gelungen sind die Landschaftsbeschreibungen mit dem Haus an der Ostsee, das tolle Bilder in den Kopf zaubert. Und die Gemälde, die Oma Johanna von sich hat machen lassen, treiben einem die Lachtränen in die Augen. Aber auch die Arbeit mit den Bienen und die Gewinnung des Honigs sind sehr interessant beschrieben, aus ihm werden Köstlichkeiten gezaubert, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die tollen Rezepte findet man am Ende des Buches zum Ausprobieren – toll!


    Die Protagonisten sind liebevoll erschaffen und mit Herz und Seele ausstaffiert. Sie glänzen mit ihren individuellen Eigenschaften und schleichen sich still und leise immer mehr in das Leserherz, so dass der Abschied am Ende richtig schwer fällt. Anna ist eine patente Frau, mit der man sich sofort wohl fühlt. Sie ist selbstbewusst, ehrlich, hilfsbereit und offen. Sie hat ein inniges Verhältnis zu Oma Johanna, es wirkt fast so, als wäre sie ihr Elternersatz, da sich Vater und Mutter getrennt haben. Johanna ist eine tolle ältere Dame, sie besitzt Witz und Schlagfertigkeit, ist unternehmungslustig, ebenso umtriebig und hat ein großes Herz. Monas Freund Tom ist Lehrer und ein alter Freund von Anna. Er ist ein liebenswerter Mann. Peggy ist eine alte Freundin aus der Vergangenheit, die Anna eine gute Stütze ist und gleichzeitig Hilfe benötigt. Auch Jens und Josephine tragen dazu bei, dass die Geschichte immer in Bewegung bleibt und sehr kurzweilig ist.


    „Honigduft und Meeresbrise“ ist ein durch und durch wunderschöner Roman über die Familie, Trauer, die Liebe, die Freundschaft und neue Chancen. Herrlich erzählt mit einem wunderbaren Kopfkino während der Lektüre. Besser kann man sich eine absolute Leseempfehlung nicht verdienen - Chapeau!


    Wunderschöne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • "Honig wohnt in jeder Blume, Freude an jedem Orte, man muss nur, wie die Biene, sie zu finden wissen." (Heinrich von Kleist)
    Schon als Kind war Anna Blumenthal fasziniert von Oma Johannas Bienen, deshalb war es naheliegend das sie sich nach dem Verlust ihrer Freundin Mona durch einen Unfall ein paar Tage Auszeit bei ihr und den Bienen suchte. Im idyllischen Lüdinghausen erhoffte sie wieder neue Kräfte zu sammeln und sich über einige Dinge ihres Lebens klar werden. Und Anna kommt gerade zur rechten Zeit, den Johanna ist gerade dabei den Honig aus den Waben zu entnehmen.

    Doch dann flattert ein fast 80 Jahre alter Brief der aus einem verschollenen Postsack stammte ins Haus. Adressiert war er an Martha Rotermund in Ahrenshoop, Johannas Mutter. Johanna die bis dahin keine Ahnung hatte, das ihre Mutter je dort gelebt hat, ist sehr überrascht. Doch der Brief bringt noch viel mehr unglaubliches zutage, dass die ganze Familienchronik verändern könnte. Deshalb machen sich Johanna und Anna auf den Weg nach Ahrenshoop um weiter nachzuforschen und ein paar schöne Tage am Meer zu genießen. Dabei kommen sie nicht nur einem Familiengeheimnis auf die Spur, sondern entdecken noch viel Merkwürdiges, Schönes und Anna findet sogar ihr Leben wieder.


    Meine Meinung:
    Ein bezaubernd, gestaltetes Cover das dem Titel gerecht wurde, hatte mich wieder auf den Geschmack zu Anne Barns neusten Roman geführt. Man spürte und schmeckt schon allein vom Anblick her den Honiggeschmack. Der Schreibstil, war wieder einmal locker, unterhaltsam und ich konnte erneut durch ihre schöne bildhafte Beschreibung eine Reise in den Norden Deutschlands machen. Beim Plot ging es um viele verschiedene Themen Tod, Trauer, Verlust, Trennung, Familie, Freundschaft, Liebe und natürlich auch um Bienen und das Zubereiten von Honig. Eindrucksvoll beschrieb die Autorin mit welcher Hingabe Johanna ihre Herstellung von Honig und Honigschnaps betrieb, so das selbst ich noch viel Unbekanntes entdeckte. Gerade heute wo die Thematik Bienen und Bienensterben in aller Munde ist, passt dieses Thema hervorragend. Außerdem regte es die Autorin zu besonderen Rezepten an, die man wie immer am Ende ihres Buches vorfindet. Besonders die Honigseufzer kann ich empfehlen, ich durfte sie kosten und sie bringen einen wirklich zum Seufzen durch ihren köstlichen Geschmack. Die Charaktere waren wieder sehr gut gewählt, allen voran die quirlige, humorvolle und lebenslustige Johanna, die noch in ihrem Alter sehr agil war. Anna erschien mir zu Anfang betrübt, niedergeschlagen und müde doch das ändert sich relativ schnell, als sie in Lüdinghausen ankommt, schließlich wurde sie von ihrer Oma dort liebevoll umsorgt. Gefallen hat mir auch Peggy eine frühere Schulfreundin Annas, die sich aus den Augen verloren hatten. Sie hilft Anna über ihren Verlust, Trauer und den Schmerz zu reden, auch wenn sie selbst einige Probleme hat. Der Ausflug ans Meer brachte außer dem Geheimnis um den Brief, dann noch viele weitere Seiten und Begabungen von Anna und Johanna ans Licht. Oft saß ich auch nur schmunzelnd da und wünschte mir, ich hätte selbst so eine Großmutter besessen. Gerade das ist es was mir an Anne Barns Büchern gefällt, sie nimmt mich mit in eine Welt, die nicht immer rosig sein muss, aber bei der irgendwo immer Herzlichkeit, Harmonie und Liebe eine große Stelle einnimmt. So ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn Sätze wie diese auftauchen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen: "Zu viel nachdenken ist wie schaukeln. Man ist in Bewegung, kommt aber kein Stück weiter." "Oben fit und unten dicht, meine liebe Johanna, mehr wünsche ich dir fürs Alter nicht". Ich jedenfalls bin inzwischen schon süchtig nach ihren Büchern und gebe hier gerne wieder eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::applause:

  • Endlich ist es soweit: Mit ihrem Roman "Honigduft und Meeresbrise" hat die beliebte Schriftstellerin Anne Barns alias Andrea Russo wieder ein neues Buch vorgelegt, das die Bestseller-Listen erklimmen wird. Geliebte Martha, von dir zu lesen, gibt mir unendlich viel Kraft! – So beginnt der Brief, den Anna in Händen hält. Die mit Tinte auf das vergilbte Papier geschriebenen Buchstaben sind noch immer gut sichtbar. Trotzdem fällt es Anna schwer, die geschwungene Schrift zu entziffern. Nur am Datum gibt es keine Zweifel: Dezember 1941. Vor fast achtzig Jahren wurde dieser Brief an ihre Urgroßmutter adressiert, und doch hat Anna ihn eben erst gemeinsam mit ihrer Oma geöffnet. Sein Inhalt lässt ein Familiengeheimnis vermuten und Anna beschließt, nach Ahrenshoop zu fahren und dem auf den Grund zu gehen.



    Das Cover fügt sich harmonisch in die Reihe der Inselromane von Anne Barns, die beim MIRA Taschenbuch Verlag erschienen sind. Der Roman "Honigduft und Meeresbrise" lockt mit den zuckersüßen Verführungen, mit denen Anne Barns ihre Leserinnen im Sturm erobert hat. Der Blick des Betrachters fällt auf einen selbstgebackenen Kuchen, der mit frischen Erdbeeren dekorativ verziert worden ist. Ein Töpfchen Honig, das mit einem leicht gebräunten Toast in Szene gesetzt wird, nimmt wie der auf der Zunge zergehende Titel das Motiv der Bienen auf, die sich in dieser Saison im Buchhandel großer Beliebtheit erfreuen.




    Anne Barns schlägt einen weiten Bogen von der idyllischen Kleinstadt Lüdinghausen im Kreis Coesfeld bis zum Ostssebaad Ahrenshoop auf der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst, das durch seine Künstlerkolonie zu einem Treffpunkt für Maler und andere Künstler geworden ist. Wie in ihren Bestsellern "Apfelkuchen am Meer" und "Drei Schwestern am Meer" kreist dieser Roman um ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das nach einem Aufenthalt am Meer gelüftet wird. Manche Kritiker mögen einwenden, dass Anne Barns ihre erfolgreichen Wohlfühlromane immer nach dem gleichen Schema gestaltet. Dieser Ansicht möchte ich mich nicht anschließen. Denn Anne Barns kopiert sich nicht selbst, sondern variiert ihre literarischen Texte, und man darf sich auf eine herzerfrischende, spannende Lektüre an reizvollen Orten am Meer freuen, die mit tollen Rezepten abgerundet wird, die jedem Leser das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.




    Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Anna, einer 30-jährigen Webdesignerin, vermittelt, die gemeinsam mit ihrer 77-jährigen Oma Johanna Blumenthal im Mittelpunkt dieses Buches steht. Anna leidet nicht nur unter dem Tod ihres Opas, der an Krebs gestorben ist, sondern hat auch ihre beste Freundin Mona verloren, die mit ihrem Auto tödlich verunglückt ist. Als ihre Beziehung zu ihrem Freund ins Schlingern gerät, findet sie einen festen Halt bei ihrer patenten, warmherzigen Oma, die trotz ihres hohen Alters mitten im Leben steht und ihr die nötige Nestwärme und die richtige Einstellung zum Leben vermittelt.




    Anne Barns schreibt in einem gut lesbaren, mitreißenden Stil. Als Leser hat man das Gefühl, hautnah dabei zu sein, wenn die sympathischen Protagonistinnen die Suche nach ihren familiären Wurzeln aufnehmen und der Spur ihrer verstorbenen Vorfahrin folgen, Dank der gelungenen Landschaftsbeschreibungen hat man ein klares Bild von allen Örtlichkeiten vor Augen, kann sich jede einzelne Szene vorstellen und glaubt die reine Luft an der Ostsee zu atmen. Für mich ist der Roman "Honigduft und Meeresbrise" wie eine kleine Auszeit am Meer, herzerfrischend und warmherzig geschrieben, liebens- und lesenwert.

  • Als Anna ihre Oma Johanna in Lüdinghausen besucht, erhält diese überraschend einen Brief aus dem Jahre 1941. Es handelt sich um verlorengegangene Feldpost, ursprünglich abgeschickt von der Insel Jersey, und diese ist an Johannas Mutter Martha in Ahrenshoop adressiert. Der Brief beginnt mit den Worten "Geliebte Martha, von dir zu lesen, gibt mir unendlich viel Kraft" und Absender ist ein Johannes. Annas Urgroßvater hieß allerdings Friedrich. Gemeinsam mit ihrer Oma beginnt sie zu forschen und fährt schließlich an die Ostsee nach Ahrenshoop, um einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen. Dabei ergeben sich auch für ihr eigenes Leben ganz neue Perspektiven.


    "Der Krieg ist wie das Meer. Was er sich einmal geholt hat, gibt er nicht immer wieder zurück." Ein Satz, der mir im Gedächtnis geblieben ist.

    Erzählt wird in der Ich-Form von Anna, der Urenkelin von Martha. Zusammen mit ihrer Oma, Marthas Tochter, deckt sie Geheimnisse aus der Vergangenheit auf, die ihre bisherigen Familienverhältnisse stark durcheinander wirbeln.

    Anna ist emotional noch ziemlich angeschlagen, denn vor einem Jahr starb ihre beste Freundin Mona bei einem Autounfall, als sie gerade auf dem Weg zu Anna war. Und seit kurzem läuft es in ihrer Beziehung zu Jens auch nicht mehr gut.

    Kurz nach Mona starb auch Annas Großvater, Johannas Mann. Aber Johanna ist eine starke Frau und dankbar für die vielen Jahre, die sie mit ihm hatte. Seit seinem Tod widmet sie sich noch intensiver ihren Bienen und der Tätigkeit als Imkerin.


    "Honigduft und Meeresbrise" hat mir sehr gut gefallen, es ist ein richtiges Wohlfühlbuch, besonders gut geeignet für den Sommer. Anne Barns gelingt es mal wieder, dass man von Beginn an in ihre Geschichte eintaucht.

    Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe, Trauer und auch den Mut, neu anzufangen.


    Die Beschreibungen und der Schreibstil sind wie immer sehr lebendig und anschaulich. Sowohl die Gegend rund um Ahrenshoop an der Ostsee als auch Lüdinghausen konnte ich direkt vor mir sehen. Das kann auch daran liegen, dass ich Lüdinghausen kenne und selbst schon in der Altstadt und an der Burg Vischering war. ;-)

    Die Figuren sind liebevoll und mit Tiefe gezeichnet, was sie sehr authentisch macht. Neben Anna und Johanna gibt es noch Peggy, eine alte Freundin von Anna, Monas Ex-Freund Timo und Annas Freund Jens.


    Die Geschichte hat emotionale, aber auch witzige Momente und es wird nie langweilig, da immer wieder etwas Neues passiert.


    Und am Ende gibt es auch wieder leckere Rezepte. Das Vanilleeis mit Honig habe ich am Wochenende ausprobiert. Sehr lecker! Den Honigkuchen werde ich auch noch testen. :)


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