Elisabeth Herrmann - Schatten der Toten

  • Gelungener Reihenabschluss


    Im dritten Teil der Reihe um Tatortreinigerin Judith Kepler geht die Reise ins ukrainische Odessa. Dort versucht Judith, den letzten Geheimnissen ihrer Vergangenheit auf die Spur zu kommen ...


    Das Cover entspricht nicht so wirklich meinem Geschmack, auch wenn die an die Wand gespritzten Blutspritzer durchaus für Spannung sorgen.


    Um es gleich vorneweg zu sagen: Man sollte unbedingt die beiden Vorgänger lesen, bevor man sich dieses Buch zu Gemüte führt. Fast alles ist aufeinander aufgebaut und ohne dieses Vorwissen kann ich mir vorstellen, dass diese Geschichte etwas verwirrend sein kann. Dadurch tut man sich selbst und dem Buch nichts Gutes.

    Der Schreibstil ist angenehm und die Geschichte lässt sich flüssig lesen, d. h. keine verschachtelten Sätze, die einem das Lesen erschweren. Die Protagonisten sind wie zuvor auch sympathisch dargestellt, wenn auch zuweilen etwas eigensinnig. In der Mitte hat das Buch leider eine kleine Durststrecke, wo es nicht so recht voran geht, da wären ein paar Seiten weniger vielleicht besser gewesen. Danach geht es aber wieder aufwärts: Unerwartete Wendungen und Enthüllungen treiben den Puls in die Höhe. Das Ende gefällt mir ausgesprochen gut und ich finde, es ist ein durchweg würdiger und gelungener Abschluss dieser Reihe.


    Eine klare Leseempfehlung mit 4 Sternen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Danke niggeldi für Deine Rezension :thumleft:. Ich habe den ersten Teil sehr gerne gelesen, den zweiten als Hörbuch genauso gerne gehört und Du motivierst mich jetzt zusätzlich für das Reihenende. Hau ich jetzt gleich unter must-have auf meine Wunschliste. Merci!

  • Verlagstext

    Judith Kepler kennt den Tod wie wenige andere – denn sie ist Tatortreinigerin. Gerade beginnt sie, über ihr weiteres Leben nachzudenken: Ihr Chef will, dass sie die Firma übernimmt, und ihre Beziehung zu einem Waisenmädchen entwickelt sich auf unerwartete Weise. Doch dann stirbt Eva Kellermann, eine frühere Stasi-Spionin. Ihr letztes Geheimnis setzt eine tödliche Jagd in Gang, auf einen der größten Verbrecher dieser Zeit: Bastide Larcan. Er ist Judiths Vater – der so viel Leid
    verursachte und sich nie dafür verantworten musste. Seine Spur führt nach Odessa, und Judith muss sich entscheiden: für ihr Leben oder für eine Reise in
    die Vergangenheit, in der die Schatten der Toten sie erwarten


    Die Autorin

    Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin.


    Inhalt

    Judith Kepler ist bei einer Berliner Gebäudereinigungsfirma auf Tatortreinigung spezialisiert. In „Zeugin der Toten“ (2011), dem ersten Band der Reihe, wurde sie damit konfrontiert, dass sie Kind eines Stasi-Agenten war. Beim Versuch der Familie, in den Westen überzulaufen, wird vor über 30 Jahren Judiths Mutter
    erschossen, sie selbst landet in Sassnitz in einem staatlichen Kinderheim. Ihr Vater verunglückt angeblich kurz darauf tödlich. Während Judith in der Firma ihren schwer erkrankten Chef vertritt, werden die Ereignisse dieser Operation Sassnitz noch einmal aufgewühlt, als ein Buch über die Opfer des Kalten Krieges veröffentlicht wird. Judith weiß, dass ihr Vater lebt, weil er sie bereits einmal frech als Komplizin für seine Geschäfte in Anspruch nehmen wollte. Er nennt sich inzwischen Larcan, arbeitete für den KGB und handelt im Auftrag Russlands mit Waffen.


    Isa Kellermann arbeitet für die Spionageabwehr der Bundesrepublik und setzt damit die Familientradition fort; denn schon ihr Vater arbeitete für den BND. Während ihre Mutter im Sterben liegt, bereitet Isa einen Einsatz in Odessa/Ukraine vor, bei dem eine Waffenlieferung abgefangen werden und damit eine Verbindung zu deutschen Rechtsextremen offengelegt werden soll. Isa besteht darauf, selbst vor Ort zu sein. Sehr ungewöhnlich in ihrer Position, begründet sie ihren Einsatzplan damit, sie müsse vor Ort sein, weil ihr V-Mann in Odessa aktiv sein wird. Für einen Führungsoffizier gehört Storytelling zum täglichen Geschäft. Isa erhält damit normalerweise die Legenden ihrer Agenten aufrecht. In einem dicht gesponnenen Netz aus konkurrierenden Geheimdiensten, aus Landes- und Bundesbehörden, die sich jeder den Erfolg gern ans eigene Revers heften würden, verfolgt Isa jedoch in Odessa ein sehr persönliches Ziel.


    Während im Prolog Bastide Larcan sich in Odessa offenbar den Dank eines reichen und einflussreichen Gauners verdienen kann, setzen sich die beteiligten Gruppen zur Übergabe der Waffenlieferung in Bewegung. Judith will Rache an ihrem Vater üben für ein Leben, das allein auf Lügen aufgebaut war, und muss sich hier mitten in ihrem eigenen Schachzug fragen, ob sie evtl. anderen als Marionette dient.


    Der erste Judith-Kepler-Roman wurde noch als Krimi vermarktet, das letzte Band der Reihe kommt als Spionage-Thriller entsprechend verwickelt. An den Handlungsverlauf des ersten Bandes konnte ich mich nicht mehr vollständig erinnern. Eingeschobene Details aus Judiths Leben brachten die Erinnerung jedoch allmählich wieder zurück.


    Judith Kepler erlebe ich als faszinierende Figur mit einem für den Kalten Krieg zwischen Ost und West nicht ungewöhnlichen Schicksal. Elisabeth Herrmann legt einige Sorgfalt selbst in die Ausarbeitung der Nebenfiguren ihrer Romane. So stellt sie Judith mit Tabea ein - wie sie selbst - verwaistes Kind zur Seite oder lässt Judith in einem Café nach einer Schießerei klar Schiff machen und sich so die lebenslange Treue des Besitzers verdienen. Die Hafenstadt Odessa als Schauplatz mit ihren Katakomben unter der Altstadt hat mich gefesselt, wie von einem Schauplatz-Fan zu erwarten war. Sorgfältige Recherche ist hier schon die halbe Miete. Für Judith scheint es nicht der letzte Aufenthalt in der Stadt gewesen zu sein …


    Fazit

    Wer Judith Kepler aus den Vorgängerbänden kennt, wird schnell in die Handlung hinein kommen. Kein Problem sehe ich darin, diesen Band zuerst zu lesen und später in den vorhergehenden Bänden ausführlich zu ergründen, was Judith Kepler antreibt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Ravik Strubel - Blaue Frau

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Die Schatten der Vergangenheit

    Da ich die ersten beiden Bücher der Reihe nicht gelesen habe und der vorliegende Band auf den beiden anderen aufbaut, hatte ich anfangs ziemliche Probleme damit, der Handlung zu folgen. Es wird zwar auf die Vorkommnisse dieser Vorgängerbände Bezug genommen, aber es ist so eine Fülle an Informationen in zusammengefasster Form, dass es nicht unbedingt ratsam ist, so wie ich, mit dem 3. Band zu beginnen.

    Zunächst handelt die Story von der Tatortreinigerin Judith Kepler, die in einem Reinigungsunternehmen in Berlin beschäftigt ist. Ihr Chef, Dombrowski, scheint große Stücke auf sie zu halten, denn als er notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert wird, übergibt er ihr die Schlüssel zum Unternehmen und bittet sie, die Geschäfte für ihn weiterzuleiten.

    Judith Kepler ist die Tochter eines Doppelagenten aus der Zeit des kalten Kriegs, der unter dem Namen Bastide Larcan inzwischen als Waffenhändler tätig ist. Er hat sie bereits zweimal verraten, einmal, als er mit ihr und ihrer Mutter aus der DDR ausreiste und Judiths Mutter dabei ums Leben kam und ein zweites Mal bei der sogenannten Operation Saßnitz, die wohl Gegenstand des letzten Bands der Reihe war. Die Protagonisten dieser Operation tauchen in „Schatten der Toten“ wieder auf, was für Leser, die mit der Reihe vertraut sind, sicher interessant ist, für mich jedoch äußerst verwirrend war. Da gibt es beispielsweise zwei Männer namens Kaiserley, Vater und Sohn, doch mir war nicht immer klar, von wem gerade die Rede ist.

    Eine frühere Mitarbeiterin des Verfassungsschutzes, Isa Kellermann, deren Mutter Bastide Larcan (damals noch unter seinem eigentlichen Namen Lindner) als sogenannter Romeo verführte, um an geheime Informationen zu kommen, schwört sich nach dem Tod der Mutter, Rache an Larcan zu nehmen und ist bereit, dafür auch über Leichen zu gehen. Bei einer Operation in Odessa, bei der sämtliche Hauptbeteiligten wieder zusammenkommen, kommt es zu einem Showdown, bei dem allerdings nicht alles so läuft wie geplant.

    Mir hat „Schatten der Toten“ ganz gut gefallen, auch wenn ich es streckenweise doch sehr verwirrend fand. Elisabeth Hermanns Stärke liegt in ihren Beschreibungen. Der Markt der tausend Wunder in Odessa, bei dem man von Wachstuchtischdecken bis zu Waffen alles kaufen kann, was das Herz begehrt, war so detailliert und gut beschrieben, dass ich das Gefühl hatte, vor Ort zu sein. Auch die Katakomben von Odessa und die Beschreibung der Stadt an sich haben mich sehr beeindruckt. Mit der Zeit kam ich auch gut in die Geschichte rein. Für Fans von Frederick Forsyth ist dieser Spionagekrimi sehr zu empfehlen, allerdings mit den eingangs erwähnten Einschränkungen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Judith Kepler kennt den Tod wie wenige andere – denn sie ist Tatortreinigerin. Gerade beginnt sie, über ihr weiteres Leben nachzudenken: Ihr Chef will, dass sie die Firma übernimmt, und ihre Beziehung zu einem Waisenmädchen entwickelt sich auf unerwartete Weise. Doch dann stirbt Eva Kellermann, eine frühere Stasi-Spionin. Ihr letztes Geheimnis setzt eine tödliche Jagd in Gang, auf einen der größten Verbrecher dieser Zeit: Bastide Larcan. Er ist Judiths Vater – der so viel Leid verursachte und sich nie dafür verantworten musste. Seine Spur führt nach Odessa, und Judith muss sich entscheiden: für ihr Leben oder für eine Reise in die Vergangenheit, in der die Schatten der Toten sie erwarten …

    Autor (Quelle: amazon)

    Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg/Lahn geboren. Sie machte Abitur auf dem Frankfurter Abendgymnasium und arbeitete nach ihrem Studium als Fernsehjournalistin beim RBB, bevor sie mit ihrem Roman "Das Kindermädchen" ihren Durchbruch erlebte. Fast alle ihre Bücher wurden oder werden derzeit verfilmt: Die Reihe um den Berliner Anwalt Vernau sehr erfolgreich mit Jan Josef Liefers vom ZDF. Elisabeth Herrmann erhielt den Radio-Bremen-Krimipreis und den Deutschen Krimipreis. Sie lebt mit ihrer Tochter in Berlin.


    Inhalt

    s. Kurzbeschreibung

    Daten zum Buch

    Verlag:  Goldmann Verlag

    ISBN:    3442313929

    Preis Broschiert: 15,00 Euro
    Preis Kindle: 9,99 Euro


    Beurteilung

    Zunächst fällt das Cover ins Auge. Eine dunkle Treppe, eigentlich nichtssagend, aber düstere Spannung verheißend.

    Die Leseprobe und die Inhaltsangabe haben mich dann sehr neugierig gemacht. Die Protagonistin Judith Kepler ist Tatortreinigerin – ein nicht ganz so häufig vorkommender Beruf.

    Die beiden bereits schon erschienen Bände über Judith Kepler hatte ich nicht gelesen. Nach Beendigung nun dieses dritten Bandes muss ich sagen, dass man zum besseren Verständnis der Zusammenhänge bzw. der Vorgeschichte der Protagonistin die beiden vorherigen Bücher gelesen haben sollte.

    Zudem habe ich einen Kriminalthriller erwartet. Tatsächlich handelt es sich aber um einen Spionagethriller, bei dem es in erster Linie um die Vergangenheit der Judith Keppler geht. Umso wichtiger sind hier die entsprechenden Vorkenntnisse.

    Obwohl der Schreibstil der Autorin sehr flüssig und verständlich ist, war das Buch doch sehr langatmig. 150/200 Seiten weniger hätten meiner Meinung nach dem Buch gutgetan.

    Zum Schluss hin wird es dennoch recht spannend.

    Fazit

    Ein guter Kriminalroman, den man lesen kann, wenn man die beiden vorherigen Bücher über die Protagonistin ebenfalls gelesen hat.

    Ansonsten aufgrund der vielen Handlungsstränge (BND, Verfassungsschutz, Geheimdienst) sicher interessant aber zu langatmig. Kürzer hätte mir dieses Buch besser gefallen.

    Ich vergebe daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.

  • URSPRUNG DER STORY: OPERATION SASSNITZ


    Leider habe ich mich nicht vorher informiert, dass dieser Krimi bereits der dritte Band einer Reihe ist. Deshalb hatte ich ab und zu Mühe alles in den richtigen Kontext zu bringen. Doch es gelang mir, aber es störte natürlich meinen Lesefluß. Es wäre daher von Vorteil mit Band 1 zu beginnen.

    Judith Kepler, von Beruf Tatortreinigerin, ist das Bindeglied zu den anderen wichtigen Figuren im Roman. Durch ihre aktive, direkte Art zu kommunizieren, zu agieren kommt einiges in Gang. Der grundlegende Auslöser für die Dynamik in diesem Band ist der frühe Tod der Eva Kellermann. Sie wird im Klappentext als Stasi-Spionin bezeichnet. Doch das war sie meiner Meinung nach nicht. Sie arbeitete beim BND als Sekretärin. Durch die Weiterleitung höchstbrisanter Dokumente an ihren vermeintlichen Liebsten im Bundeskanzleramt war sie in eine Riesenfalle getappt. Ihr Fauxpas wird durch ihren Chef vertuscht, der bald darauf seinen Dienst quittieren muss und sie heiratet. Durch das Geheimnis, das Eva kurz vor ihrem Ableben Tochter Isa anvertraut, setzt sie eine unglaubliche, tödliche Szenerie in Gang. Das erklärte, gesuchte Ziel ist Bastide Larcan, der als skrupelloser Waffenhändler einen Ruf wie Donnerhall besitzt. Er ist Judiths Vater, der vor Jahren aus ihrem Leben nach großem Leid verschwand. Seine Spuren führen nach Odessa und Judith hat viele Fragen an ihn. Wird sie diese beantwortet bekommen?


    Die Geschichte hat ihren Ursprung in der Zeit des Kalten Krieges als es noch zwei deutsche Staaten und deren Geheimdienste gab. Hauptschauplätze sind Berlin und Odessa.


    Auf 672 Seiten, in acht Teilen mit jeweils mehreren Kapiteln, berichtet die Autorin in einem angenehmen, unterhaltenden Schreibstil von dem Irrtum einer BND-Sekretärin, von einer hochgradig schiefgegangenen Aktion eines gigantischen Landesverrats und den daraus erwachsenden Folgen. Es ist das Desaster zweier deutscher Geheimdienste, das Opfer forderte. Die Schauplätze in den beiden Städten wechseln ständig und sind sehr vielfältig. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit konnte ich mir vieles ohne Kenntnis der Vorgängerbände erklären. Der Leser wird durch mehrere Handlungsstränge geführt und es war nicht leicht immer den Überblick zu behalten. Richtige Probleme hatte ich mit dem Charakter der Isa Kellermann, die vom BND zum Verfassungschutz wechselte. Sie agierte wie der personifizierte Racheengel zwischen mehreren Auftraggebern. Für ihre drastischen, kreuzgefährlichen Handlungen war mir die Motivation dafür nicht stark genug. Es gelang mir nicht, sie zu begreifen. Doch wie schon angemerkt, mir fehlen die Infos der beiden Vorgängerbände. Judith Kepler empfand ich als sehr starke, junge Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Bei ihr hatte ich den Eindruck, dass sie das Wohlbefinden der anderen über ihr eigenes stellte. Wie rührend sie sich um die kleine Tabea kümmert, um ihren erkrankten Chef und um den Mann, für den sie viel Liebe empfindet. Ihrem selbstlosen Einsatz ist es zu verdanken, dass das Buch schließlich optimistisch endet. Nicht für alle, aber für einige...


    Mit Band drei erhielt ich einen Einblick in die Auswirkungen einer mißlungenen Geheimdienstaktion, hier Operation Saßnitz genannt. Es ist eine Geschichte, die von Schuld, Fehleinschätzung, Verrat, Hinterlist, Brutalität und Mord getragen wird. Das Buch besaß einige Längen. Es hätte kürzer gefaßt werden können. Ja, und so ganz rund kam mir die ganze Gestaltung zwischen den Charakteren auch nicht vor.


    Fazit:

    Ich kann es nur empfehlen, wenn man die Story von Anfang an gelesen hat. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mir hat das Buch leider nicht so gefallen.

    Judith, die ich bisher sehr mochte, finde ich nervig und dem Schreibstil kann ich dieses Mal auch nix abgewinnen.

    Es sind umständlich politische Beschreibungen denen ich nicht immer ganz folgen kann.

    Die Intrigen von Isa fand ich lang und unverständlich.


    Schade, ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung gefreut

  • Das Buch ist der Abschlussband der Trilogie um die Tatortreinigerin Judith Keppler. Man sollte schon die Vorgängerbände gelesen haben, um die Zusammenhänge zu verstehen und Freude am Buch zu haben.

    Ich diesen Buch treffen wieder auf alte Bekannte. Die Handlung von Band zwei wird direkt weitergeführt. Die Jagd auf Bastide Lacran ist eröffnet. Man taucht sehr tief in die Welt der Geheimdienste ein. Jeder spielt hier ein doppeltes Spiel und verfolgt eigene Interessen. Der kalte Krieg wirkt noch nach und inzwischen haben sich neue Allianzen gebildet. Manchmal war es mir etwas zu viel. Man muss schon dran bleiben um nicht den Überblick zu verlieren.

    Die Personen, besonders Judith und Isa, waren gut beschrieben. Man hat ihre Zerrissenheit gespürt auf der Suche nach ihrer Vergangenheit und ihrer Identität.


    Ich gebe eine Leseempfehlung für die Trilogie. Nach dem letzten Kapitel frage ich mich aber, ob hier eine Hintertür für eine Fortsetzung offen gelassen wird.

    Sub: 5537:twisted: (Start 2024: 5533)

    Gelesen 2024: 14 / 1 abgebrochen

    gelesen 2023: 55/ 2 abgebrochen / 26075 Seiten

    gelesen 2022: 65 / 26292 Seiten

    gelesen 2021: 94 / 1 abgebrochen / 35469 Seiten


    :montag: Anders Roslund - Engelsgabe

    :study: John Katzenbach - Der Wolf


    Lesen... das geht 1 bis 2 Jahre gut, aber dann ist man süchtig danach.

  • Die Story würde straffer noch besser zur Geltung kommen


    Ein großes Plus des Krimis/Thrillers: er lässt sich wunderbar lesen auch ohne die beiden Vorgängerbände (Zeugin der Toten, Stimme der Toten) mit Tatortreinigerin Judith Kepler gekannt zu haben. Natürlich gibt es Personen, die sie schon länger begleiten und auch kurze Anspielungen auf Dinge, die einige Monate oder ein paar Jahre vorbei sind, dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt und aus dieser Hinsicht ist dieses 669 Seiten starke Buch eine runde Sache.


    Was mich weniger zufrieden stimmte, ist das Ende - angedeutet wird, dass dies der letzte Kepler-Band ist, aber die Geschichte hört eigentlich mit einem klassischen Cliffhanger auf. Meiner Meinung nach ist es einer und ich finde es mutig, das so am Ende einer Reihe stehen zu lassen.


    Nun aber genug gemeckert. Wobei, eines muss ich auch noch loswerden: die Länge ist zwar beachtlich, aber dadurch (und das ist nur logisch) gibt es auch viele kürzere und längere Phasen im Buch, wo man es ohne Probleme weglegen kann. Die Handlung springt zwischen verschiedenen Schauplätzen hin und her, dennoch ließe sich das meiner Meinung nach teilweise schon straffer erzählen.


    Die Geschichte liest sich ansonsten noch relativ flott, zeitweise eben wenn es spannend ist, dann auch wieder aufgrund der kurzen Abschnitte. Blut, Leichen, Intrigen, Geheimdienstkram, private Probleme, Zwischenfälle und emotionale Schieflagen: es ist ansonsten alles dabei, was man in einem guten (Reihen-)Krimi erwarten kann. Story und Charaktere sind grundsätzlich schlüssig und glaubwürdig, auch wenn die Hauptfigur für mich stellenweise gar ein bisschen “überdreht” wirkt, schnell überreagiert. Aber vielleicht liegt das daran, dass ich “Putzfrau” Judith vorher nicht kannte.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: