Thomas Carl Sweterlitsch - Am Ende der Zeit / The Gone World

  • Kurzmeinung

    Aleshanee
    Düster, spannend, aber nicht ganz überzeugend
  • Kurzmeinung

    Dave2311
    Vielleicht haben Hardcore-Sci-Fi-Zeitreise-Liebhaber mehr von der Geschichte als ich.
  • Autor - Titel / Serie:

    Thomas Carl Sweterlitsch - Am Ende der Zeit

    Schlagworte: Sci-Fi, Zeitreise, Thriller, Multiversum

    Verlag: Heyne

    ISBN/ASIN: 9783453316492

    Bindung: Taschenbuch


    Autor:

    Thomas Carl Sweterlitsch hat seinen Master in Literaturwissenschaft und Kulturtheorie an der Carnegie Mellon University gemacht und danach zwölf Jahre in der Carnegie Library gearbeitet. Nach seinem Debütroman Tomorrow & Tomorrow hat er mit Am Ende der Zeit international Bekanntheit erlangt - die Filmrechte daran wurden in einem Millionendeal in Hollywood verkauft. Er lebt mit Frau und Tochter in Pittsburgh, Pennsylvania.

    ( Q Am Ende der Zeit)


    Inhalt:

    Abgeschirmt von der Öffentlichkeit hat die US Navy bereits in den Neunzigerjahren ein eigenes Raumfahrtprogramm begonnen - schließlich durfte niemand erfahren, dass man eine Technologie entwickelt hatte, mit der das Reisen durch die Zeit möglich war. Als Shannon Moss, eine Spezialagentin und Ermittlerin der Navy, zum Schauplatz eines grausigen Mordes gerufen wird. entdeckt sie schon bald Hinweise darauf, dass der Mörder, ein Ex-Navy-SEAL, auf einem dieser geheimen Raumschiffe stationiert gewesen war. Das macht die Ermittlungsarbeit nicht einfacher, da Moss diese Informationen vor dem FBI verheimlichen muss, während die Suche nach der Tochter des Mörders, die als vermisst gilt, fieberhaft weitergeht. Moss bleibt also nichts anderes übrig, als sich selbst auf Zeitreise zu begeben, zumal die USS Libra, das Raumschiff des Mörders, als verschollen gilt, verloren in den Tiefen den Zeit. Doch wie ist das möglich? Je weiter Shannon Moss der Spur des Mörders folgt, umso näher kommt sie einem furchtbaren Geheimnis, das die US Navy vor dem Rest der Menschheit verbirgt: Ein mysteriöses Ereignis namens Terminus, das Ende der Zeit, rückt immer näher und es droht alles zu vernichten.

    (Q Am Ende der Zeit)


    Meinung:

    Am Ende der Zeit


    Gleich zu Beginn der Geschichte begleiten wir eine Frau bei ihrem ersten Ausflug in eine ferne Zukunft, leider stirbt sie dabei in einer unwirtlichen Welt, dennoch wird sie gerettet.

    Kurz darauf befinden wir uns im Jahr 1997 und Shannon Moss (die gerade angesprochene Frau), beim NCIS tätig, wird zu einem brutalen 3-fach Mord gerufen. Die Ermittlungen in diesem Fall führen Shannon durch unterschiedliche Zeiten und verschiedene Zukünfte.


    Das hört sich etwas merkwürdig und verwirrend an und das ist es auch.

    Ich will jetzt gar nicht großartig auf die Geschichte eingehen, denn das könnte ich hier gar nicht, ohne den Rahmen zu sprengen. Es sei nur soviel gesagt, dass es wirklich viel zu entdecken gibt, es erschreckend verwirrend und durcheinander wird und man am Ende nicht genau weiß ob man jetzt alles verstanden hat. Ich für meinen Teil hatte jedenfalls noch reichlich Fragen zum Thema Zeitreisen, mögliche Zukünfte und auch zu einigen anderen Dingen.

    Das hört sich jetzt vielleicht an, als wäre ich nicht zufrieden mit dem Buch, doch die Tatsache, dass ich die knappen 480 Seiten an nur wenigen Abenden durch hatte, was für mich doch überraschend war, legt nahe, dass ich mich dennoch sehr gut unterhalten gefühlt habe.


    Die Geschichte kommt immer voran. Es gibt zwar viele Rückblenden und einige Erklärungen, aber die stören nur bedingt. Ich hatte nie das Gefühl von der Geschichte gelangweilt zu werden. Hinzu kommt, dass man als Leser sehr darauf Acht geben muss nicht den Überblick zu verlieren. Durch die Zeitsprünge haben praktisch alle Charaktere (bis auf Shannon, die ja die Zeitreisende ist) neue Aktionen und Verhaltensmuster.

    Wobei wir auch schon beim Thema Zeitreisen sind. In der Geschichte wird die Theorie aufgegriffen, dass nur die Gegenwart fix ist, alles was danach kommt ist nur eine Möglichkeit, resultierend aus der gegenwärtigen Zeit. Somit bestehen also vom Sprung aus der Gegenwart in die Zukunft unendlich viele Möglichkeiten wie diese sich entwickelt. Der Zeitspringer kommt, beim Wiedereintritt in seine eigene Zeit, immer zum gleichen Zeitpunkt wie beim Abflug wieder an. In der Gegenwart vergeht also die Zeit nicht, für den Reisenden läuft die Uhr aber weiter. Was wiederum dazu führt, dass der oder die Reisende älter wird.

    Bis hierhin hört sich das ja ganz nett an und auch halbwegs übersichtlich. Aber, und jetzt wird es verrückt, die mögliche Zukunft besteht nur solange der Reisende sich in ihr befindet (lebendig wohlgemerkt), sobald er sie verlässt kollabiert diese Zukunft. Es kann aber etwas oder jemand aus dieser Möglichkeit mitgenommen werden, was dann Echo genannt wird. Dieses Echo kann dann, völlig frei in anderen Zeiten (sofern Zugang zu Zeitsprüngen) oder der Gegenwart agieren.

    Hier muss ich sagen, dass ich so meine Probleme mit der Erklärung hatte. Ich will das jetzt nicht auf den folgenden 2 Seiten erklären, aber das war eine Aussage im Buch, die mich wirklich gestört hat. Natürlich hätte die Geschichte nicht funktioniert, wenn der Übergang von Echos nicht möglich wäre, aber gerade das hat bei mir doch zu reichlich Verwirrung geführt.

    Es gab auch noch einige andere Dinge die mir unschön aufgestoßen sind. Vielleicht lag das an meinem mangelndem Verständnis, etwas Kurzsichtigkeit meinerseits zu diesem Thema, dem fehlenden Doktortitel in Quantenphysik oder einfach daran dass die Erklärungen nicht ganz rund liefen.


    Wie dem auch sei, die Geschichte hat mich dennoch gut unterhalten, was ich ihr hoch anrechne. Wahrscheinlich auch gerade wegen dem etwas schlecht verdaulichem Thema. Trotzdem will ich die Erzählung nicht unnötig lobpreisen. Die Hauptdarstellerin war für mich immer nur ein Schatten in der Erzählung. Sie hat nie wirklich Form angenommen. Das Thema mit der Zeitreise war interessant aber am Ende waren nicht alle Unklarheiten bereinigt.


    Fazit:

    Das behandelte Thema ist interessant und die Verpackung als Krimi liest sich gut und schnell. Nach einer kurzen Einführung und mehreren Rückblicken, geht die wilde Zeitreise los und unterhält gut, zumindest solange bis man den Überblick verliert. Dennoch kam mir nicht alles ganz rund vor. Die Protagonistin war mir zu flach und ich hatte am Ende viele Fragen und so manche Zweifel an den Geschehnissen. Vielleicht haben Hardcore-Sci-Fi-Zeitreise-Liebhaber mehr von der Geschichte als ich.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Klappentext


    Shannon Moss ist Spezialagentin und Sonderermittlerin. Als sie zum Tatort gerufen wird, an dem die Familie eines Ex-Navy-SEALs ermordet wurde, entdeckt sie schon bald, dass der Exsoldat mit einem streng geheimen Raumfahrtprogramm in Verbindung stand. Aber was war so geheim an Bord des Raumschiffs, dass Moss durch die Zeit reisen muss, um der Spur des Mörders nachzugehen? Wohin ist der Exsoldat verschwunden? Und welches Grauen wartet an den Grenzen der Zeit selbst?


    Meine Meinung


    Zeitreisen, dieses paradoxe Thema ist auch wirklich nicht einfach umzusetzen, weil man durch die Natur der Sache immer wieder auf Ungereimtheiten stößt. An sich war es aber wirklich gut aufgebaut und gut durchdacht. Dass die Zukunft keine feste Realität sondern wandelbar ist, ist sinnig - weshalb man sich aber dann von Reisen dorthin Erkenntnisse erhofft, war mir nicht wirklich schlüssig. Wenn kleine Ereignisse alles Zukünftige ändern können, hilft es mir ja nicht, eine von unzähligen Variationen aufzusuchen, um Rückschlüsse zu ziehen, wie sich etwas in meiner Gegenwart entwickelt hat.

    Lässt man das außen vor, ist alles andere wirklich anspruchsvoll ausgearbeitet. Auch wenn ich nicht alle technischen Details dazu 100%ig verstanden habe.


    Sehr gut gefallen hat mir auch ein schauriger, ja unheimlicher Aspekt, dem die Spezialagentin Shannon Moss hier entgegenwirken möchte. Er hängt mit dem jüngsten Mordfall 1997 zusammen, das Jahr der Gegenwart in dieser Geschichte. Ich war auch anfangs sehr gefesselt von den Umständen und den möglichen Motiven, die mit dem Mord zu tun haben können - auch den Zusammenhängen mit den Zeitreisen, allerdings hat es dann nach einiger Zeit etwas nachgelassen, denn es plätscherte für mich dann doch eine zeitlang eher vor sich hin.


    Obwohl es immer wieder Abwechlsung gab und überraschende Entwicklungen in der Aufklärung des Mordes, war ich nicht mehr so in der Geschichte drin. Vielleicht lag es daran, dass ich in dem Moment manches nicht so verstanden hatte, wie es der Autor rüberbringen wollte, gerade die Zusammenhänge mit der Vergangenheit und der Zukunft, jedenfalls hat es mich in der zweiten Hälfte nicht mehr so packen können.


    Die Atmosphäre in der Geschichte war immer etwas düster, unheilschwanger und typisch für einen Krimi mit gewaltvollen Morden und einer Zukunftsvision, die einen gruseligen Wandel bereit hält, der eigentlich nicht mehr aufzuhalten ist.


    Auch die Figuren selbst sind alle durch ihre Rolle eher ernst, mitgenommen und durch ihr Leben bzw. ihre Arbeit geprägt, so dass es an Humor und Warmherzigkeit fehlt. Auch wenn es einige Momente gibt, in denen Gefühle zugelassen werden, wird aus Angst bzw. Überlebenswillen lieber darauf verzichtet. Das hat aber nicht gestört, sondern war einfach dem Umfeld geschuldet, in dem die Charaktere leben, arbeiten und handeln müssen.


    Ich fand es nicht schlecht und für die Thematik gut konstruiert, aber so ganz überzeugen konnte es mich leider nicht.


    Mein Fazit: 3.5 Sterne