Irvin D. Yalom - Wie man wird, was man ist: Memoiren eines Psychotherapeuten / Becoming Myself: A Psychiatrist’s Memoir

  • Kurzmeinung

    Schokopraline
    Hätte mir mehr vom Innenleben gewünscht, aber insgesamt sehr interessant und z.T. lehrreich
  • Kurzbeschreibung:

    Sehr persönliche Erinnerungen, geschrieben mit der Offenheit, die ihn als Psychotherapeuten so besonders und letztlich weltberühmt machten.

    Irvin D. Yalom widmete sein Leben dem seelischen Leid anderer, in diesem Buch erzählt er von sich und den Umbrüchen, die ihn und seine Arbeit geprägt haben. Er berichtet von der Kindheit in prekären sozialen Verhältnissen, dem Minderwertigkeitsgefühl in jungen Jahren, der frühen Eigenwilligkeit, aber auch von den Kämpfen der verschiedenen psychotherapeutischen Schulen in den 1960er Jahren, den Anfängen der Studentenrevolte, der Menschenrechts- und Frauenbewegung, Drogen und Esoterik, und auch Berühmtheiten wie Viktor Frankl oder Rollo May kommen zu Wort.

    Entstanden ist so das Porträt eines Mannes, der sein Leben in Gänze ausgekostet und gleichzeitig mit extremen Sinn gefüllt hat – von ausgelassenen Flitterwochen auf dem Motorrad durch Frankreich bis zur therapeutischen Arbeit mit Krebspatienten und dem Reflektieren über den eigenen Tod.


    Zum Autor:

    Irvin D. Yalom wurde 1931 als Sohn russischer Einwanderer in Washington, D.C. geboren. Er gilt als einer der einflussreichsten Psychoanalytiker in den USA und ist vielfach ausgezeichnet. Seine Fachbücher gelten als Klassiker. Seine Romane wurden international zu Bestsellern und zeigen, dass die Psychoanalyse Stoff für die schönsten und aufregendsten Geschichten bietet, wenn man sie nur zu erzählen weiß.


    Meine Meinung:

    Als ich in der Onleihe über dieses Buch stolperte, war ich sehr froh und habe es wohl ein wenig mit dem Hintergedanken gelesen herauszufinden, was ihn so geprägt hat und wie er wurde, was er ist; also mit der Frage, ob der Titel hält, was er verspricht. Spoileralarm: Er tuts. :loool:

    Yalom gehört wohl zu den bekanntesten Therapeuten und wirkt trotz seiner Bekanntheit sehr bodenständig, sympathisch, empathisch und menschlich, weswegen ich gleich vorweg warnen kann: Ich habe das Buch durchaus mit positiven Vorurteilen begonnen.

    Ich werde mich nicht viel zum Inhalt äußern. Das es um seinen persönlichen wie auch beruflichen Werdegang geht, sollte klar sein.

    Was mir besonders gut gefallen hat, war eine Stelle im Buch als er, mit all seinen aktuellen Lebenserfahrungen und Erfahrungen als Therapeut ein therapeutisches Gespräch mit seinem jugendlichen Ich geführt hat. Ich finde diese Idee und auch die Ausführung wirklich schön gemacht und auch die Offenheit mit der er über Erlebnisse spricht, die er im Nachhinein bereut oder für die er sich schämt, berührten mich sehr und machten ihn mir sehr sympathisch. Überhaupt setzt er sich viel mit seinen Erlebnissen und Ängsten auseinander und lässt den Leser auch daran teil haben. Er schreibt eher sachlich-leicht, ohne zu dramatisieren oder auf die Tränendrüse zu drücken. Mir gefällt auch wie spürbar die Liebe zu seiner Frau und der Stolz auf sie in diesem Buch ist.

    Mit seinen 40 kurzen Kapiteln lässt sich das Buch sehr gemütlich lesen, allerdings empfand ich es stellenweise durchaus als langatmig, weil er zum Teil vom Erzählen über das Persönliche abkam und sich auf eine Aufzählung an beruflichen Tätigkeiten konzentrierte. Zum Glück hält sich dies aber wirklich in Grenzen. Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und zudem war es für mich interessant etwas über die Entstehungsgeschichte seiner Bücher erfahren.


    Fazit: Ein sehr interessantes Buch über die persönliche und berufliche Entwicklung Yaloms, über seine therapeutischen Ansätze, seine Leidenschaften und sein Weltbild. Von mir gibts :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Irvin D. Yalom - Wie man wird, was man ist: Memoiren eines Psychotherapeuten“ zu „Irvin D. Yalom - Wie man wird, was man ist: Memoiren eines Psychotherapeuten / Becoming Myself: A Psychiatrist’s Memoir“ geändert.
  • Liebes Pralinchen, :kiss:vielen Dank für die Rezension. Habe ich gerne gelesen. Ich bin ein Fan von dem Autor, allerdings habe ich noch nicht geschafft alle seine Bücher zu lesen. Nur "Die rote Couch" und "Und Nietzsche weinte" (wie jeder es hier so kennt, so viele Bücher, so wenig Zeit ) Aber sein Stil gefällt mich so gut, dass ich dadurch auch Interesse an seiner Persönlichkeit habe. Ich habe mir das Buch vorbestellt. Und freue mich schon drauf. Soll heißen, dass ich es wahrscheinlich noch im diesem Jahr lesen werde :wink:

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Danke für die Vorstellung!


    Ich habe den Eindruck, dass dieses Buch irgendwie der schriftliche Gegenpart des biographischen Filmes über Yalom ist "Yaloms Anleitung zum Glücklichsein". Könnte wahrscheinlich die hier Interessierten ebenfalls interessieren?!


    Der 83-jährige Psychiater und Bestsellerautor (u.a. "Die Liebe und ihr Henker", "Und Nietzsche weinte" und "Die rote Couch") Irvin D. Yalom ist der wohl bedeutendste Vertreter der existentiellen Psychotherapie. Eine faszinierende Persönlichkeit, die uns nicht nur auf die Suche nach den Tiefen und Untiefen der menschlichen Psyche mitnimmt, sondern auch intime Einblicke in sein eigenes Innenleben gibt. In YALOMS ANLEITUNG ZUM GLÜCKLICHSEIN lässt er uns an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben und gibt uns Antworten auf Fragen, die uns alle bewegen: Wie lebe ich ein glückliches und erfülltes Leben? Wie führe ich eine harmonische Beziehung? Und wie kann ich alte Verhaltensmuster durchbrechen und mein eigenes Selbst finden?

    Yaloms Anleitung zum Glücklichsein weckt die Leidenschaft, sich und andere besser zu verstehen und inspiriert den Zuschauer dazu, nie die Neugier auf sich selbst zu verlieren – denn dazu ist es nie zu spät.

    (Quelle: amaz.)

  • Soll heißen, dass ich es wahrscheinlich noch im diesem Jahr lesen werde

    Ich habe es nun tatsächlich noch dieses Jahr lesen können. :) Durchaus interessante Einblicke in das Leben des bekannten Autors und Psychotherapeuten. Stellenweise sehr persönlich und ansprechend, aber nur stellenweise... Zwei seiner Unterhaltungsbücher habe ich gelesen, und "Und Nietzsche weinte" hat mich voll und ganz überzeugt. :thumleft: So dass der Autor damals als Mensch mein Interesse geweckt hat. Doch die Biographie hat mich nicht wirklich in seinen Bann gezogen. Ich empfand die Beschreibungen eher oberflächlich und wenig emotional. Außerdem haben mich die ständige Wiederholungen und Hinweise auf seine Werke gestört. Die Tatsache, dass er mit 84 Jahren immer noch als Therapeut tätig ist, hat mir sehr imponiert, denn Irvin Yalom scheint in seinem Werk gut zu sein. Alles in allem war es nicht uninteressant, doch ich habe wohl eher etwas erwartet, das mich emotional mehr ansprechen würde.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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