Kim Forester - Der Zorn des Pegasus

  • Kurzmeinung

    LaRelieuse
    Vielschichtig und im Vergleich zu anderen Fantasy-Geschichten ähnlicher Art originell.
  • Die Welt von Cavallon ist seit knapp hundert Jahren von Frieden geprägt und die verschiedenen Bewohnerclans - Menschen, Einhörner, Pegasuse, Zentauren und Kelpies - kommen meist mehr oder weniger harmonisch miteinander aus. Die freie Stadt ist das Symbol für dieses friedliche Miteinander, so dass auch hier die Feiern zum 100 Jahrestag des Friedenspaktes zwischen den verschiedenen Clans abgehalten werden sollen. Doch die Geschehnisse dieses Tages verändern die Stimmung grundlegend und bald wird überall wieder nach den Waffen gerufen um einander zu bekriegen. Doch in allen Clans finden sich Individuen, die bei dieser Kriegstreiberei nicht mitmachen wollen und versuchen den anderen die Augen zu öffnen.

    Der Autorin gelingt es treffend in einem Jugendbuch in einer Fantasywelt grundlegende Fragen des Umgangs miteinander, der Macht von Vorurteilen, aber auch des Gewinns von Dialog zwischen den Kulturen herauszuarbeiten und deutlich zu machen, dass der Austausch untereinander und mit anderen ein Weg ist, um aus dem Kreislauf der Gewalt herauszukommen.

    Das Buch ist sehr spannend und einfühlsam geschrieben und lohnt sich auch für Erwachsene, die mit offenen Augen durch die Welt gehen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Kim Forestzer: Clans von Cavallon“ zu „Kim Forestzer - Der Zorn des Pegasus“ geändert.
  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Kim Forestzer - Der Zorn des Pegasus“ zu „Kim Forester - Der Zorn des Pegasus“ geändert.
  • Clans von Cavallon 1 (Der Zorn des Pegasus) - Kim Forester


    Arena Verlag

    320 Seiten

    Kinderbuch Fantasy

    Band 1

    04. Februar 2019


    Inhalt:


    Die erbitterten Feindschaften zwischen den Clans von Cavallon kennt Sam Quicksilver nur aus alten Legenden. Mit seinen Einhorn- und Zentaurenfreunden lebt er friedlich in der Freien Stadt. Kriegerische Einhornherden oder gar einen blutrünstigen Pegasus hat er noch nie gesehen. Unvorstellbar, dass sich die Einhörner der Schwarzhornwälder Menschen als Sklaven halten! Doch am Jubiläumstag des Friedenspakts kommt es zur Katastrophe:

    Albtraumhafte Kreaturen attackieren die Stadt!

    Sie sehen aus wie Pegasus – dabei gelten diese als ausgestorben!

    Sam bleibt nur die Flucht und er muss erkennen, dass all die Gefahren und düsteren Legenden über Cavallon wahr sind …


    Meinung:


    Was haben Einhörner, Menschen, Kelpies und Zentauren gemeinsam?

    Sie leben fast alle friedlich zusammen in der Freien Stadt im Herzen von Cavallon.

    Doch manche der Kreaturen, die man sonst nur aus Mythen und Legenden kennt, haben sich dazu entschieden getrennt von den anderen Völkern ihren Ritualen zu frönen.

    Außerhalb der Freien Stadt gelten Kelpies als listig und grausam.

    Sie werden verantwortlich gemacht für Schiffsunglücke aller Art und sind die Ungeheuer der Meere. Die kriegerischen Einhornclans sind die Herrscher über die Wälder.

    Menschen sollten sich nicht dorthin verirren.

    Die allwissenden, weisen Zentauren bewahren die Chroniken Cavallons in Coropolis am Rande des Meeres auf. Sie sind die Hüter des Wissen, so sagt man sich.


    Das alles kennt Sam Quicksilver jedoch nur aus Erzählungen.

    Denn in der Freien Stadt sind alle gleich und leben in Eintracht.

    Bis es am Tag des Friedensabkommens zu einem überraschenden Angriff kommt, er die Flucht antreten muss und sich damit in das Abenteuer seines Lebens stürzt.


    Zuallerallererst: Ich liebe diese Aufmachung. Es gibt direkt zu Beginn nicht nur eine wunderschöne Karte, mit der man sich einen Überblick über Cavallon verschaffen kann, nein, zur besseren Orientierung wird man auch gleich in die verschiedenen Clans eingeführt.

    Das fand ich alleine schon mal mega genial.

    Ja, ich kann es nicht oft genug erwähnen: Ich bin kein Fan von Büchern, die für jüngere Generationen gemacht sind. Aber beim „Clans von Cavallon“ hat sich die Ausnahme definitiv gelohnt. Ich bin begeistert von der Idee einfach mal alle möglichen legendären Geschöpfe, die man nicht so oft in Büchern antrifft, in einen Topf zu werfen und daraus ein Land zu machen, in dem alle Seite an Seite leben. Grandios.

    Deshalb ging mir der Rest der Geschichte auch echt fix von der Hand und das obwohl das Ganze in der personellen Erzählperspektive gehalten ist.


    Das Abenteuer beginnt mit Sams Geschichte in der Freien Stadt, aber dabei bleibt es nicht.

    Die Charaktervielfalt fand ich enorm gut gewählt, es wirkt nicht chaotisch und man kann als Leser fast in jeden Clan seine Fühler ausstrecken.

    Insgesamt gibt es vier Charaktere, die immer abwechselnd ihre Sicht der Story erzählen bzw das, was sie eben gerade in ihrem Teil des Landes erleben.

    Zusammengenommen ergibt das dann ein atemberaubendes Bild von dem die Autorin uns hier berichtet.


    Im Grunde genommen steht der Frieden in Cavallon auf recht wackligen Beinen.

    Jedes Volk hat theoretisch Gründe, auf die es einen Krieg bauen könnte.

    Aber die Pegasus, die seit Jahren als verschollen gelten, sind der Auslöser dafür, dass alle die Hufe, Beine und Flossen still halten - denn nur von ihnen droht scheinbar Gefahr.

    Ich wusste zu Beginn nicht so recht, worauf ich mich einlasse, aber die Geschichte rund um Sam und seine Mitstreiter hat mich schnell gefesselt und für sich eingenommen.

    Die Autorin hat es geschafft eine ganz eigene Story zur Entstehung des Friedens - oder eben nicht - zu entwickeln. Während im Vordergrund alles friedlich zu sein scheint, werden im Hintergrund dubiose Geschäfte abgewickelt, damit das auch so bleibt.

    Verträge und Abkommen, Machtspielchen und Lügen bewahren den Sonnenschein in Cavallon. Doch mit dem Angriff auf die Freie Stadt wird das Lügenkonstrukt eingerissen und beginnt zu bröckeln. Und hier beginnt dann die interessante und spannende Geschichte rund um Sam, Nixi, Lysander und Aquilla.


    Wie hängen sie zusammen? Wohin führt das Ganze?

    Sind die Pegasus wirklich so böse?

    Halten sich Einhörner menschliche Sklaven?

    Und für wie erhaben halten sich die Zentauren?

    Das und mehr gibt’s in Cavallon.


    Fazit:


    Mit dem ersten Teil von „Clans von Cavallon“ konnte mich die Autorin voll für sich gewinnen.

    Ich mag keine Kinderbücher, aber das hier ist einfach absolut genial. Ich liebe den Weltenentwurf, die Umstrukturierung der verschiedenen Völker, die man eigentlich ganz anders kennt. Die Storyline ist vielleicht durch den Angriff ein wenig düster angehaucht, für die, die es brauchen ist reichlich Action vorhanden, aber auch Listen und Lügen stehen an der Tagesordnung.

    Alles in allem hat das Lesen unheimlich viel Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon darauf nach Cavallon zurückkehren zu können, um zu erfahren, wie die Sache ausgeht.


    Klare Leseempfehlung für Abenteurer, ohne Liebesschnickschnack, mit ungewöhnlichen Geschöpfen und außergewöhnlichen Ereignissen.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)

  • Seit 100 Jahren herrscht Frieden unter den Clans von Cavallon, in der Freien Stadt leben sie sogar freundschaftlich miteinander, als ausgerechnet am Jahrestag die Stadt angegriffen wird – offenbar sind Pegasus, der Clan, dessen Mitglieder man nach der Friedensvereinbarung nicht mehr gesehen hat, die Aggressoren.


    Erzählt wird die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven, was immer wieder zu kleinen Cliffhangern führt, aber auch dazu, dass man schnell erkennt, dass es mit dem Frieden nicht allzuweit her ist, denn es gibt eine Menge Vorurteile untereinander, aber auch handfeste Probleme.

    Sam, der Menschenjunge aus der Freien Stadt hat Freunde in den verschiedenen Clans und kennt keine Vorurteile. Erst als seine Stadt angegriffen wird und er flüchten muss, erfährt er, wie gefährlich es sich außerhalb der Stadt lebt, er fällt Einhörnern in die Hände, die Menschen als Sklaven halten. Dort erlebt er aber auch, dass es Bande untereinander gibt, die über allen Ressentiments stehen.


    Auch Nixi ist ein Mensch, zumindest zu Anfang der Geschichte. Das Waisenmädchen kann seine Gang und sich nur durch Gaunereien am Leben halten, hin und wieder fährt es aber auch mit den Fischern hinaus, um diesen die Kelpies vom Leib zu halten, denn eine Legende sagt, ein Mädchen an Bord hält diese gefährlichen Wesen fern. Eines Tages geht Nixi bei einem Sturm über Bord und muss erkennen, dass die Geschichten über die Kelpies nicht wahr sind.


    Lysander ist ein junger Zentauer, der in Coropolis, der Zentaurenstadt lebt. Die Zentauren hier halten sich für die Krone der Schöpfung, sie sind gebildet und blicken auf die anderen Clans, vor allem die Menschen herab. Hier entstehen auch die Chroniken, in denen alles aufgezeichnet wird. Eines Tages muss Lysander erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint.


    Schließlich lernt der Leser Aquilla kennen, ein junges Pegasusmädchen – und auch hier erlebt man schnell, dass nicht alle Legenden wahr sind. Die Pegasus lebten bisher zurückgezogen, doch nun ist ihre Welt in Gefahr, und sie müssen handeln.


    Alle vier Protagonisten müssen also erkennen, dass Geschichten und Legenden nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, dass manches anders ist, als es scheint und mancher die Wahrheit biegt, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Letztlich greifen die Geschichten von Drei der Vier ineinander, nur ein Part will noch nicht so recht passen. Da es aber mindestens einen Folgeband geben wird, wird sich das sicher dort ändern. Die verschiedenen Perspektiven lassen sich gut lesen, nur Nixis Hintergrundgeschichte über ihre Waisenkindergang will mir nicht so recht gefallen, sie ist mir zu wenig originell.


    Die Geschichte ist sehr spannend, und manchmal, bedenkt man die Zielgruppe, etwas zu blutrünstig, ältere Kinder, die schon Erfahrungen mit Fantasygeschichten gemacht haben, wird das aber wohl nicht abschrecken. Die verschiedenen Clans sind gut ausgearbeitet, zu Beginn des Romans gibt es eine kleine Einführung in jeden Clan, die aber schon ein bisschen zu viel verrät. Die Karte im inneren Buchdeckel dagegen ist nicht nur schön gestaltet, sondern auch sehr nützlich, wenn man die Wege der Protagonisten mitverfolgen will.


    Die Autorin erzählt sehr bildhaft, man kann sich nicht nur jeden Einzelnen, sondern auch die Welt gut vorstellen. Nicht nur zwischendurch, sondern auch am Ende gibt es Cliffhanger, so dass man am liebsten weiterlesen möchte, es dauert aber noch ein bisschen, bis Band 2 erscheint. Mir haben vor allem die vielen überraschenden Wendungen gefallen, aber auch der Zusammenhalt, der hier immer wieder eine Rolle spielt, und die Botschaft, auch einmal hinter die vermeintliche Wahrheit zu schauen.


    Kim Foresters Roman ist fantasievoll und spannend geschrieben, manchmal aber etwas sehr grausam und blutrünstig, so dass ich ihn vor allem älteren Kindern, die bereits Erfahrung mit Fantasy haben, empfehle, aber auch Jugendlichen und Erwachsenen, die gerne auch einmal ins Kinderbuchregal greifen. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht und vergebe 4 Sterne.

  • Richtig coole Idee, die mit bisherigen Vorstellungen von Einhörnern und Co aufräumt!


    Klappentext

    „Die erbitterten Feindschaften zwischen den Clans von Cavallon kennt Sam Quicksilver nur aus alten Legenden. Mit seinen Einhorn- und Zentaurenfreunden lebt er friedlich in der Freien Stadt. Kriegerische Einhornherden oder gar einen blutrünstigen Pegasus hat er noch nie gesehen. Unvorstellbar, dass sich die Einhörner der Schwarzhornwälder Menschen als Sklaven halten! Doch am Jubiläumstag des Friedenspakts kommt es zur Katastrophe: Albtraumhafte Kreaturen attackieren die Stadt! Sie sehen aus wie Pegasus - dabei gelten diese als ausgestorben! Sam bleibt nur die Flucht und er muss erkennen, dass all die Gefahren und düsteren Legenden über Cavallon wahr sind …“


    Gestaltung

    Richtig schön finde ich, dass das Covermotiv eine Szene darstellt, die zeigt, wie eine Gruppe Pegasus auf eine Stadt zufliegt. Durch die Perspektive und den Hintergrund sieht man eine atemberaubende Landschaft unter den Tieren, welche die Farben des Covers nochmal untermalt. Die Farbkombination aus Blau und Orange gefällt mir sehr gut, da die Stadt so in strahlendem Licht dargestellt wird und besonders ins Auge fällt. Auch die Aufmachung des Titels mit den Pegasus-Symbolen am Rand gefällt mir sehr, da dies vor dem an der Stelle dunkleren Hintergrund sehr schön hervortritt.


    Meine Meinung

    Besonders angesprochen an „Clans von Cavallon“ hat mich der Klappentext, welcher Kämpfe und brenzlige Spannung andeutet. In dem Buch geht es um Sam, der in der freien Stadt lebt, in welcher verschiedene Clans wie Menschen, Zentauren und Einhörner friedlich zusammen leben. Doch dieser Friedenspakt scheint nur ein Trugbild zu sein, denn die Stadt wird angegriffen und Sam erkennt, dass all die Legenden über die Clans von Cavallon wahr sind.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn es ist geheimnisvoll, kreativ und fantasiereich. Die Grundidee von verschiedenen Clans, die miteinander in einer Welt namens Cavallon leben fand ich sehr ansprechend. So gibt es neben Menschen auch Einhörner, Zentauren, Pegasus und Kelpies. Diese Kombination und auch die Umsetzung dieser verschiedenen Clans hat mir richtig gut gefallen, da ich sie einfalls- und abwechslungsreich fand. Jeder Clan zeichnet sich durch verschiedene Besonderheiten aus und hat anscheinend Geheimnisse, die im Verborgenen lauern.


    Hierdurch wurde es auch nie langweilig, da ich mich gemeinsam mit Sam auf Entdeckungstour begeben habe und hinter die Legenden von Cavallon geblickt habe. Dabei gefiel mir auch, wie mit vorherrschenden Bildern und Klischees von Einhörnern, Pegasus und Co umgegangen wurde, denn hier ist vieles anders, als man erwarten würde. Genau dies hat mir sehr zugesagt, da beispielsweise Einhörner hier nicht die Wesen mit der lupenreinen Weste sind, sondern es faustdick hinter den Ohren haben!


    Die Handlung fand ich enorm spannend, weil ich hautnah mitverfolgen konnte, wie der Frieden in Cavallon zerbricht. Zum einen erfuhr ich, wie der Frieden überhaupt aufrechterhalten wurde, da er auf mehr als nur wackeligen Beinen steht. Zum anderen geht dann mit dem Angriff auf die freie Stadt eine temporeiche Geschichte voller Action los. Genau nach meinem Geschmack! Von hintergründigen Machtkämpfen und seltsamen Geschäften bis hin zum Einsturz des Friedens ist hier ein großartiges Leseerlebnis erschaffen worden, das mir unendlich viel Freude bereitet hat.


    Erzählt wird „Der Zorn des Pegasus“ dabei aus vier verschiedenen Perspektiven, welche sich kapitelweise abwechseln und Einblicke in die verschiedenen Clans und die Vielfalt der Charaktere liefern. Hierdurch wurde die Spannung nochmal enorm angezogen, da die Geschichte einerseits mitten im Geschehen beginnt und andererseits immer an spannenden Stellen die Perspektive gewechselt wird. Zudem konnte ich so alle Clans sehr anschaulich und nachvollziehbar kennen lernen. Nicht unerwähnt möchte ich die tolle Karte und die Übersicht über die Clans am Anfang des Buches lassen. Hierdurch konnte ich der Handlung sehr angenehm folgen, da ich zwischendurch immer wieder einen Blick auf die Karte geworfen habe und mich so orientieren konnte.


    Fazit

    Mir hat der Auftaktband der „Clans von Cavallon“ unglaublich gut gefallen, da hier mit stereotypen Bildern von Einhörnern, Menschen und Co gebrochen wird und sie in eine fantasievolle Welt gesteckt werden, in welcher ihr friedliches Zusammenleben mehr als brüchig ist. Die Handlung hat mir aufgrund der Verbindung aus hintergründigen Machtdemonstrationen und offen ausgeführten Kämpfen gut gefallen, da sie temporeich und voller Action ist. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

    5 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos

    1. Clans von Cavallon – Der Zorn des Pegasus

    2. Clans von Cavallon – Der Fluch des Ozeans (erscheint voraussichtlich im Juni 2019)