Insgesamt gut, aber im Mittelteil etwas verworren
Klappentext
„Vincent ist sechzehn Jahre alt und hat es alles andere als leicht: Seit dem Tod des Vaters lebt er mit seiner Mutter in einer schäbigen Sozialwohnung und kümmert sich eigentlich um alles. Dann bricht die Mutter zusammen und kommt ins Krankenhaus. Vincent muss also nur noch für sich selbst sorgen, was aber gar nicht so leicht ist. Er bekommt unverhofft Hilfe: Am Tag der Toten, dem Día de los muertos, lernt er am Grab seines Vaters Jane kennen. Durch sie begreift Vincent, dass zum Sound seines Lebens auch Freundschaft und Vertrauen gehören. Aber Jane verschwindet immer wieder … Wer ist dieses Mädchen eigentlich?“
Gestaltung
Ich mag das Cover mit seinen bunten Farben vor dem schwarzen Hintergrund richtig gerne, denn so strahlen die Muster geradezu. Zudem passt das Motiv eines Totenkopfes mit den vielen Blumenmustern und dem schwarzen Hintergrund super zum im Buch wichtigen Tag der Toten. Ich mag die Farbgebung unheimlich gerne und finde auch die Blumenmuster richtig schön, da das Cover so auffällt und etwas Besonderes ist.
Meine Meinung
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da mich der Klappentext sofort angesprochen hatte und ich neugierig war, was es mit Jane auf sich hat. In „Borderland“ geht es um Vincent, dessen Vater starb und in Folge dessen seine Mutter mit ihm in eine neue Wohnung zieht. Während seine Mutter mit Depressionen kämpft, ist Vincent auf sich alleine gestellt. Er ist mit einigen (finanziellen) Problemen, dem Einleben in der neuen Schule und vielen anderen Dingen komplett auf sich allein gestellt. Doch dann sind da noch Vida und Jane, die sein Leben aber auch nicht einfacher machen…oder doch?
Der größte Spannungspunkt für mich war, dass ich unbedingt herausfinden wollte, was es mit Jane auf sich hat. Jane trifft Vincent auf dem Friedhof. Sie scheint obdachlos zu sein und er nimmt sie mit zu sich nach Hause. Sie scheint jedoch nur dann da zu sein, wenn er sie wirklich braucht. So kümmern die beiden sich gegenseitig umeinander, wobei Jane stets deutlich macht, dass sie nicht mehr da sein wird, wenn Vincent sie nicht mehr in seinem Leben braucht. Sie spiegelt geradezu seinen Gemütszustand wieder. Daher schwebt beim Lesen über der Handlung die Frage, wer Jane ist. Ist sie menschlich? Ein Geist? Diese Ungewissheit weckte meine Neugierde und machte das Lesen spannend.
Die Handlung war für mich zwischendurch jedoch etwas schwammig und fahrig, denn in „Borderland“ scheint die Wahrnehmung und die Wirklichkeit nicht zueinander zu passen. Geradezu zu verschwimmen. So musste ich mich immer wieder dazu anhalten, am Ball zu bleiben beim Lesen, um in der Geschichte nicht den Faden zu verlieren. Ich hatte manchmal den Eindruck, als würde ich nur an der Oberfläche der Geschichte kratzen und nicht gänzlich in ihre Tiefen eindringen können. Als sei eine Wand zwischen mir und dem Buchinhalt, die ich nicht überwinden kann. Das Ende konnte mich dafür wieder erreichen und mir aufzeigen, dass es im Leben immer verschiedene Möglichkeiten gibt, mit Problemen umzugehen.
Die Beziehung zwischen Vincent und Jane gefiel mir im Buch am besten, da Jane für Vincent der Anker ist, den er im Leben braucht. Sie ist die Familie und Unterstützung, die ihm momentan fehlt und Jane gibt ihm den Halt, den Vincent sonst von seiner Familie bekommen würde. Die Intensität der Beziehung der beiden war für mich spürbar. Auch fand ich es gut, wie der Autor die Auswirkungen von Trauer und Depression verdeutlicht hat, da Vincents Mutter an diesen zu zerbrechen droht.
Fazit
Wäre „Borderlands“ im Mittelteil nicht so schwer zu durchschauen gewesen, hätte es mir besser gefallen. So habe ich mit dem Gefühl gekämpft, als würde ich nur an der Oberfläche der wichtigen Dinge des Buches kratzen. Dennoch konnte die Handlung meine Neugierde wecken, da ich unbedingt erfahren wollte, was es mit Jane auf sich hat. Ihre Beziehung zum Protagonisten Vincent gefiel mir zudem gut.
3 von 5 Sternen
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Einzelband