Zum Inhalt:
Kitty ist stolz darauf, eine Katze zu sein. Doch jetzt muss sie sich alleine um das Überleben kümmern, was für eine Hauskatze gar nicht so einfach ist. Im Hof der alten Bäckerei findet Kitty Freunde – Flecki, Anusch und den weisen Kater Bruno, mit dem sie über das Gute und das Böse in der Welt philosophiert. Doch das Leben ist gefährlich und Kitty weiß, dass sie bald ein Zuhause finden muss. »Du wirst es schaffen«, hat Emma zu ihr gesagt. »Du bist klug und stark, und du hast ein größeres Herz als viele Menschen.«
Eine zutiefst menschliche Katzengeschichte über das Leben und die Liebe.
(Quelle: amazon.de)
Meine Meinung:
Die Geschichte ist "ganz nett", wenn man Katzenbücher mag, aber weder von den Ideen her sehr originell noch besonders gut geschrieben. Zuviel wird in Rückblenden erzählt statt direkt miterlebt, und v.a. im Mittelteil gilt es einige Längen zu überwinden. Dieses Buch ist also meiner Meinung nach nicht unbedingt Mirjam Presslers Meisterwerk, obwohl ich die Bücher der Autorin ansonsten durchaus schätze.
Ich hatte als Katzenfan zwar Freude an dem Buch, einfach, weil es sich um Katzen dreht, würde es so aber nicht meinen Kindern vorlesen - oder wenn doch, dann nur mit intensiven und pädagogisch gehaltvollen Gesprächen über Kittys Verhalten.
Vor allem möchte ich kritisch anmerken, und das beeinflusst auch stark meine Bewertung des Buches, dass Kitty als eine Katze dargestellt wird, der zwar das Frauchen abhanden kommt (Krankenhaus / Pflegeheim), die aber ansonsten einfach Glück im Leben hat, immer Hilfe bekommt und diese auch gern und dankbar annimmt, jedoch ihrerseits anderen keine Hilfe anbietet. Sie nimmt, aber sie gibt nicht:
Weder ihrem angeblich so geliebten Menschen Emma, wo sie kein einziges Mal auf die Idee kommt, sie nach der Verlegung in ein Pflegeheim mal zu suchen und ihr vielleicht beizustehen, noch der Katze Anusch, die einen Herbstwurf durchzufüttern hat und bei deren Anblick die selber trächtige Kitty nur voller Selbstmitleid an ihr eigenes drohendes Schicksal denkt, aber keinen Gedanken daran verschwendet, der armen Anusch vielleicht zur Unterstützung mal ein Mäuschen zu fangen und vorbeizubringen. Wo da Kittys oben beschworenes großes Herz ist, konnte ich beim Lesen nicht entdecken.
Die Katzen sind hier ja total vermenschlicht und ich mag solche Menschen einfach nicht, die immer nur nehmen (wenn auch dankbar), aber nicht geben, wenn sie es könnten.
Ansonsten ist das Buch zwar ganz niedlich, aber man muss es nicht gelesen haben...