Die Sahara, der blaue Skorpion und die Liebe
Der Regenbogen über der Sahara hat mich wirklich verzaubert.
Aufmerksam wurde ich auf das Buch der Indie-Autorin über eine Leserunde auf
lovelybooks.de, wozu ich eingeladen wurde. Obwohl ich das Buch erst jetzt
gelesen habe, habe ich es keineswegs bereut. Ich bin absolut kein
Historienroman-Leser, sondern eher im Fantasy heimisch.
Umso mehr hat mich dieses Buch wirklich positiv überrascht.
Es ist die Geschichte von der starken und etwas eigensinnigen, vollends
unerschrockenen Französin Chantal, die ihren entführten Vater aus der Wüste
retten will. Begleitet von zwei Freunden und einem kleinen jungen Zasu folgt
sie den Spuren ihres Vaters bis in die Sahara. Ihr Herz verliert sie dabei an
das abenteuerliche Land und einen geheimnisvollen Mann.
Die Autorin hat in ihrem Roman einen großartigen, starken
Frauencharakter mit Chantal geschaffen, wie wir ihn in der Literatur etwas mehr
brauchen. Es ist keine eine Prinzessin wird vom Ritter gerettet Geschichte,
sondern eine abenteuerliche Liebesgeschichte, die mich wirklich in den Bann
gezogen hat.
Die Reise durch die Sahara und all den verschiedenen Stämmen
werden durch den lebhaften und schönen Schreibstil der Autorin wirklich so
malerisch beschrieben, dass ein Historienfilm selbst vor meinem inneren Auge
ablief.
Ein kleines Manko war für mich der etwas gedehnte Einstieg
in die Geschichte, der sich sehr auf französische Bürgergesellschaft und
historische Mode konzentrierte, dennoch aber ein sehr komplexes Bild von Chantals
Welt und Zeit darbietet. Trotzdem wird auch hier große Neugier geschaffen, wann
es denn endlich in das große Wüstenabenteuer geht, wie der Klappentext
prophezeit. Man wird dabei keineswegs enttäuscht. Nach dem ersten Kapitel geht
es sofort sehr spannend weiter.
Ich konnte das E-Book zum Ende nicht mehr aus der Hand
legen. Lange hat mich kein Buch mehr zu Tränen gerührt.
Eine klare Leseempfehlung für Liebhaber historischer
Romanzen, die dennoch nicht flach und oberflächlich geschrieben sind.
Ich finde dieses Buch, mit dem anfangs unverständlichen
Titel „Regenbogen über der Sahara“, sehr gelungen und denke es hat deutlich
mehr Aufmerksamkeit verdient.