Klappentext:
Emmett Farmer arbeitet auf dem Hof seiner Eltern, als ein Brief ihn erreicht. Er soll bei einer Buchbinderin in die Lehre gehen. Seine Eltern, die wie alle anderen Menschen Bücher aus ihrer Welt verbannt haben, lassen ihn ziehen – auch weil sie glauben, dass er nach einer schweren Krankheit die Arbeit auf dem Hof nicht leisten kann. Die Begegnung mit der alten Buchbinderin beeindruckt den Jungen, dabei lässt Seredith ihn nicht in das Gewölbe mit den kostbaren Büchern. Menschen von nah und fern suchen sie heimlich auf. Emmett kommt ein dunkler Verdacht: Liegt ihre Gabe darin, den Menschen ihre Seele zu nehmen? Nach dem plötzlichen Tod der Buchbinderin erkennt der Junge, welch Wohltäterin sie war – und in welche Gefahr er selbst geraten ist.
Autorin:
Bridget Collins hat an der London Academy of Music and Dramatic Art studiert. Sie hat bisher mehrere Romane geschrieben sowie zwei Stücke, die beim Edinburgh Festival uraufgeführt wurden. »Die verborgenen Stimmen der Bücher« wurde in mehrere Länder verkauft.
Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 15. Februar 2019
Seitenanzahl: 467
Verlag: Rütten & Loening
Originaltitel: The Binding
Eigene Meinung:
Was für ein schön aufgemachtes Buch! Auch der Klappentext hat mich angesprochen, leider ist dieser auch wieder nur eine Mogelpackung. Denn das, was angespriesen wird, ist im Grunde nur der erste Teil des Buches. Doch dieser ist auch wirklich gut gelungen muss man sagen! Emmett hat ein Fieber, was sich keiner wirklich erklären kann. Seine Familie ist schon länger der Meinung, dass er den Hof verlassen soll und als die Buchbinderin Seredith ihn als Lehrling anfordert, ist für alle klar, dass er gehen muss. Emmett, von Selbstzweifeln geplagt, findet jedoch heraus, dass Seredith keine gewöhnliche Buchbinderin ist, wie auch in einer Welt, in der Bücher fast verboten sind!
Die ganze Atmosphäre hat mir gut gefallen, die leicht märchenhaft angehauchten Geheimnisse um Seredith haben ihren ganz eigenen Charme. Der Anfang des Buches hat mich wirklich verzaubert. Doch ab dem zweiten Teil ging es dann leider rapide bergab. Ohne zuviel spoilern zu wollen, muss ich darauf hinweisen, dass sich im Verlauf der Geschichte eine gleichgeschlechtliche Beziehung entwickelt. Das an sich hätte mich noch nicht mal gestört, aber wer mich kennt, weiß, dass ich Schnulzen in jeglicher Form eher abgeneigt bin und fast der komplette zweite Teil berichtet von der Tändelei und Liebelei der Darsteller. Das war mir tatsächlich dann einfach nur noch zu öde. Auch diese zauberhaften Elemente sind von jetzt auf gleich verschwunden, es herrscht ein Ton des Unterdrückens, denn diese Liebe darf nicht sein und die Atmosphäre wird eher düster. Im dritten und letzten Teil wird dann nochmal aus der Sicht des Liebhabers erzählt und den habe ich nur noch überflogen. Den Strang des Geheimnisses wird zwar durch die Geschichte gezogen, aber der zweiten Hälfte konnte mich das Buch aber leider so gar nicht mehr packen.
Fazit: Ein traumhafter Beginn, der leider rapide nachlässt und sich in Beziehungselementen einer gleichgeschlechtlichen Beziehung verliert. Schnulze… und leider für mich daneben