Lara Kessing - Mondgeflüster in Fella

  • Das Cover von „Mondgeflüster in Fella“ passt sehr gut zum Cover des ersten Teils, doch diesmal liegt das Augenmerk doch deutlicher auf dem Mond, der groß und hell über der Stadt zu sehen ist. Die junge Frau, die mit einzelnen weißen Strichen skizziert ist, hat viel glatteres Haar, als noch in Teil 1 und da hätte mir schon auffallen sollen, dass man die beiden Teile sehr gut unabhängig voneinander lesen kann. Denn in diesem Teil begleiten wir Andra auf ihrem Weg durch die Welt nach dem Unwetter. Andra ist ganz anders, als noch Sorija im ersten Teil. Andra ist bei den Senk ausgestiegen. Das war etwa ein Jahr vor dem Unwetter. Ihr hat ihre Art zu handeln einfach nicht mehr gefallen und empfand es als nicht richtig, was die Senk tun. Dadurch hat sie einen guten Freund verloren, aber auch jetzt, wo die Senk an Macht gewinnen, hat sie schlechte Karten, denn so einige Leute können sich noch an sie erinnern und das kann zu einem Nachteil werden, denn wer steigt schon aus so einer Gruppe aus und das ohne Folgen?

    Da ich den ersten Teil vorher gelesen habe, gab es hier und da Stellen des Erkennens und des Wiedersehens. Andra ist von ihrer Art her viel taffer, sie riskiert so einiges und will anderen Leuten helfen. Meist denkt sie da eher an alle anderen, als an sich selbst und das kann ihr in dieser Gesellschaft sehr schnell das Genick brechen, denn es könnte gerade für sie als Aussteigerin schwer werden. Wer diesen Teil liest, der sollte sich gleich darauf einstellen, dass er dann auch den dritten Teil der Reihe lesen muss, denn diesmal ist es nicht so schön abgeschlossen, wie noch „Windgeflüster in Fella“, denn hier geht es weiter und das lädt sehr schön dazu ein, unbedingt weiterzulesen, denn so ging es mir.

    Ich fand die handelnden Personen unglaublich interessant, auch gab es immer wieder Momente, in denen nicht nur Andra nicht wusste, wer nun ein falsches Spiel mit ihr spielt. Auch hat es Lara Kessing sehr gut geschafft aufzuzeigen, was Macht aus einem Menschen machen kann und wie schwer manche Entscheidungen wiegen können, gerade wenn es darum geht, dass ein Freund zum eigenen Feind wird.

    Das Weltensetting wird nun noch deutlicher geschildert, da wir uns nicht mehr nur in der Sicherheitszone befinden, sondern gerade einen deutlich stärkeren Einblick in die Welt der Senk bekommen, der einen teilweise wirklich erschrecken lässt, wie die Leute so reagieren. Lara Kessing hat hier eine wirklich interessante Weltordnung erschaffen, die ich mir sogar wirklich gut im echten Leben vorstellen könnte, Die Charaktere wachsen an ihren Aufgaben und der Leser wird immer wieder dazu gedrängt, dass er sich auch Gedanken über sein eigenes Handeln macht, denn es hat nun einmal Folgen und meist nicht nur für einen allein. Würden wir Nachteile für uns in Kauf nehmen, wenn wir anderen Menschen damit in der Not helfen könnten?

    Ich mag diese dystopische Reihe sehr und werde mich deshalb bald an den dritten Teil machen. Wie ist es bei euch?