Jørn Riel - Die Grönland Saga - Gesang des Lebens / Sangen for livet

  • Zum Produkt:

    Hörbuch gesprochen von Samy Andersen

    Aus dem Dänischen übersetzt von Wolfgang Recknagel


    Zum Autor (Quelle: Verlag, gekürzt):

    Jørn Riel wurde 1931 in Odense (Dänemark) geboren. Sein Werk umfasst über vierzig Romane, Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen und Gedichte und wurde in acht Sprachen übersetzt. 1951 bis 1953 nahm Jørn Riel, gerade zwanzig Jahre alt, an einer geologischen Expedition in die Arktis teil. Insgesamt lebte Riel sechzehn Jahre auf Grönland, wovon er zwei Jahre auf der Insel Ella mit einem Eskimo seines Alters verbrachte.

    Riel war Zeit seines Lebens ein Reisender; so durchquerte er z. B. zu Fuß Sumatra in elf Monaten. Jahrelang war er für die Vereinten Nationen in zahlreichen Ländern auf verschiedenen Kontinenten als Beobachter tätig. Heute lebt Riel sowohl in Malysia als auch in Südschweden.

    Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, und er wurde mit zahlreichen internationalen Preisen geehrt.

    1971 begann Riel, seine Geschichten über die Arktis niederzuschreiben. In allen geht es um die Jäger und Fallensteller im Nordosten Grönlands, und sie geben ein außergewöhnliches Zeugnis ab von der Zivilisation der Arktis, der Kultur und dem Leben der Inuit. Jørn Riel folgt in seinen Romanen und Erzählungen den mündlichen Erzähl-Traditionen und dem Sprachgestus dieses nordischen Volkes, bringt den Lesenden das Leben und die Kultur der arktischen Eiswüste in reichhaltiger wie schalkhaft schillernder Weise nahe.


    Zum Inhalt:

    Riels Grönland-Saga besteht aus drei Büchern.


    Buch I. Der Raub der Stammesmutter

    … erzählt die Landnahme der Inuits, ca. 1000 n. Chr., die sich vom nördlichen Kanada ausgehend aufmachen in das unbekannte Land Grönland, dem „Land der großen Erwartungen“. Die Indianerin Tewee-soo wird von den Inuits verschleppt und wird zur Stammmutter eines Schamanengeschlechts.


    Buch II. Arluks große Reise

    … führt Arluk, einen Nachkommen Tewee-soos, ca. 300 Jahre später auf eine lebenslange Reise rund um Grönland, das er als die ganze Welt betrachtet.


    Buch III. Sorés Heimkehr

    Im 20. Jhdt schließlich entschließt sich die Dänin Soré, eine Nachfahrin des legendären Arluk und einer Wikingerin, zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Sie bereist Alaska, Grönland und das nördliche Kanada und lebt das Leben der dort ansässigen Jäger.


    Mein Höreindruck:

    Jorn Riel liebt den hohen Norden. In fast allen seinen Büchern geht es um die Arktis und um die Lebensweise der dort ansässigen Inuit. In diesem großen Dreiteiler merkt der Hörer seine Liebe zu Land und Leuten auf jeder Seite. Riel entwirft beeindruckende und sehr plastische Landschaftsbilder von den großen Eiswüsten, dem Meer, von Eisgang und Unwettern. Das harte und karge, fast archaisch einfache Leben der Inuit entsteht sehr deutlich vor dem inneren Auge des Lesers. Wir hören schreckliche und blutige Geschichten von Stammesfehden, Überfällen, von Mord und Totschlag, von Hunger, von Verschleppungen, Brandschatzungen und Vergewaltigungen. Wir hören aber auch Geschichten von der tiefen Liebe zur Natur, dem Verständnis für natürliche und übernatürliche Zusammenhänge und großer selbstloser menschlicher Zuwendung und Aufopferung bis hin zum Kannibalismus.

    Der Hörer begleitet die Inuits bei ihren langen Wanderungen, die auch durch klimatische Veränderungen verursacht wurden, und er begleitet sie auch bei ihrer Sesshaftwerdung, die jedoch niemals auf Dauer angelegt wurde.

    Im dritten Teil spart er auch nicht die ethnischen und sozialen Probleme aus, die mit der Eingliederung in den dänischen Staat zusammenhängen.

    In klaren Zügen lässt der Erzähler die jahrhundertealte Kultur der Inuit lebendig werden und verweilt lange bei ihrer Erzählkultur, die auf der mündlichen Tradierung beruht, und vor allem bei den mythischen und mystischen Traditionen, die das Leben der Inuits prägten – bei ihren Jenseitsvorstellungen, bei ihren Beschwörungen und Seelenreisen.

    Dabei trifft er den eher sachlichen und berichtenden Erzählton der nordischen Sagas mit großer Sicherheit. Niemals wird er larmoyant oder dramatisch, sondern verbleibt stets in seiner eher strengen Erzählweise.

    Der Sprecher trübte mit seiner näselnden Stimme gelegentlich die Freude am Zuhören.


    Fazit: eine spannende, farbenprächtige Erzählung über eine aussterbende Kultur.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:












    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Jorn Riel - Gesang des Lebens. Die Grönland-Saga. Die ganze Trilogie“ zu „Jorn Riel - Gesang des Lebens. Die Grönland-Saga“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Jorn Riel - Gesang des Lebens. Die Grönland-Saga“ zu „Jørn Riel - Die Grönland Saga - Gesang des Lebens / Sangen for livet“ geändert.