Ragnar Jónasson - Totenklippe / Andköf

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Two days before Christmas, a young woman is found dead beneath the cliffs of the deserted village of Kalfshamarvik. Did she jump, or did something more sinister take place beneath the lighthouse and the abandoned old house on the remote rocky outcrop? With winter closing in and the snow falling relentlessly, Ari Thor Arason discovers that the victim's mother and young sister also lost their lives in this same spot, twenty-five years earlier. […]


    Autor (Quelle: amazon)
    Icelandic crime writer Ragnar Jonasson was born in Reykjavik, and currently works as a lawyer, while teacher copyright law at the Reykjavik University Law School. In the past, he's worked in TV and radio, including as a news reporter for the Icelandic National Broadcasting Service. Before embarking on a writing career, Ragnar translated fourteen Agatha Christie novels into Icelandic, and has had several short stories published in German, English and Icelandic literary magazines. Ragnar set up the first overseas chapter of the CWA (Crime Writers' Association) in Reykjavik, and is co-founder of the International crime-writing festival Iceland Noir. Ragnar's debut thriller, Snowblind became an almost instant bestseller when it was published in June 2015 with Nightblind (winner of the Dead Good Reads Most Captivating Crime in Translation Award) and then Blackout and Rupture following soon after. To date, Ragnar Jonasson has written five novels in the Dark Iceland series, which has been optioned for TV by On the Corner. He lives in Reykjavik with his wife and two daughters. […]


    Allgemeines
    Vierter Band der Dark Iceland-Reihe um den Polizisten Ari Thór Arason
    Titel der Originalausgabe: „Andköf ", ins Englische übersetzt von Quentin Bates

    Erschienen am 1. November 2017 bei Orenda Books als TB mit 240 Seiten

    Gliederung: Islandkarte – Hinweise zur isländischen Aussprache - Prolog – Drei Hauptteile mit nummerierten Kapiteln – Nachwort – Autoreninfo
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perpektiven
    Handlungsort und -zeit: Kalfshamarvík, Nord-Island, Weihnachten 2012


    Zum Inhalt
    Ari Thór Arason und sein Kollege Tómas müssen von Reykjavík in den Norden Islands reisen. In dem verlassenen kleinen Dorf Kalfshamarvík ist eine junge Frau namens Ásta unter mysteriösen Umständen bei einem Sturz von den Klippen ums Leben gekommen. Ásta, die ursprünglich aus dem Dorf stammte und in Reykjavík lebte, ist zum ersten Mal seit mehr als zwanzig Jahren an ihren Heimatort zurückgekehrt.
    Es stellt sich heraus, dass sowohl ihre Mutter als auch ihre damals fünfjährige Schwester genau auf dieselbe Art zu Tode gekommen sind…


    Beurteilung
    Die beiden Ermittler wollen herausfinden, weshalb die verunglückte Ásta nach so langer Zeit in ihr früheres Elternhaus zurückgekehrt ist, ob es sich bei ihrem Tod um einen Unfall, Selbstmord oder Mord handelt und wer von den wenigen Personen, die noch dort wohnen, ein Mordmotiv gehabt haben könnte. Zu diesem Zweck ermitteln sie - fast ohne moderne Methoden – durch Gespräche mit den Zeugen. Ásta hat offenbar direkt vor ihrem Tod mit einem Mann geschlafen, auf die Ergebnisse einer DNA-Analyse kann man vor Ende der Feiertage allerdings nicht hoffen.
    Der Handlungsverlauf schreitet ziemlich gemächlich voran und ist nicht von großer Spannung geprägt, dies liegt nicht zuletzt an wiederholten Einschüben über Privatangelegenheiten des Ari Thór Arason, der offensichtlich durch das Verschwinden seines Vaters vor fünfzehn Jahren traumatisiert ist und der mit seiner Freundin Kristín ein Kind erwartet. Diese Vorgeschichte wurde offensichtlich in den vorhergehenden Bänden der Reihe thematisiert, man hat aber auch als Neu-Einsteiger keine gravierenden Verständnisprobleme. Was diesem Roman an Spannung fehlt, wird gewissermaßen im Hinblick auf die düstere Atmosphäre ausgeglichen: Der Leser bekommt einen guten Eindruck von der Stimmung in einem kleinen nordisländischen Dorf im Winter.
    Die Auflösung des Falls birgt eine Überraschung, erscheint aber ein wenig zu konstruiert, um glaubwürdig zu sein.
    Ein Autorennachwort gibt Auskunft zu Fakten & Fiktion.


    Fazit
    Ein atmosphärisch dichter Island-Krimi, der aber mehr Spannung vertragen könnte!

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Dieses Buch wurde ins Deutsche übersetzt und ist im Dezember 2018 im Fischer Verlag erschienen.


    Kurzbeschreibung (amazon) zur deutschen Ausgabe:


    Die Leiche der jungen Frau fand man nur zwei Tage vor Weihnachten. Sie lag unterhalb der Klippen. Genau an der Stelle, an der vor 25 Jahren ihre Mutter und jüngere Schwester gelegen hatten. Beide zu Tode gestürzt. Als Ari Thor den Tatort begutachtet, stellen sich ihm viele Fragen. Ist die junge Frau gestürzt, oder wurde sie gestoßen? Was wissen die letzten verbliebenen Einwohner des Dorfes? Als dichter Schneefall einsetzt, kommt Ari einer unfassbaren Tragödie auf die Spur.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Inhalt

    Zwei Tage vor Weihnachten stürzt im hohen Norden Islands eine junge Frau von einer Klippe. Jahre vorher sind hier bereits ihre Mutter und ihre jüngere Schwester ums Leben gekommen. In weiteren Handlungsfäden begegnen wir Ásta, die als Kind Zeugin eines dramatischen Ereignisses wurde und als Erwachsene nun in ihren Heimatort zurückkehrt. Ástas Vater war hier früher Leuchtturmwärter und ein Zusammenhang der Ereignisse mit dem Leuchtturm scheint nahezuliegen.


    Ari Thor, der junge Polizist aus Siglurfjördur, wird in diesem sonderbaren Fall von seinem ehemaligen Chef sehr kurzfristig um Hilfe gebeten. Tómas Dienststelle in Akureyri hätte nicht genug Personal, behauptet er forsch. Ari hat sich im vierten Band der Serie in seiner beschaulichen Polizeiwache eingerichtet, aber den Traum noch nicht endgültig begraben, sich beruflich zu verändern. Dass Tómas mit ihm zusammenarbeiten will, ist für Ari Thor deshalb schmeichelhaft, kommt kurz vor Weihnachten und mit einer im 8. Monat schwangeren Partnerin jedoch unpassend. Da Kristin während ihrer Schwangerschaft ihr Interesse an der eigenen Familiengeschichte entdeckt hat, will sie Ari unbedingt an den Fundort der Leiche nahe Skagaströnd begleiten. Ari und Tómas treffen dort auf ein älteres Geschwisterpaar als Zeugen, Thóra und Óskar, die für einen wohlhabenden Hausbesitzer als Hausmeister arbeiten. Besonders Thóra scheint reichlich verbittert, nachdem sich ihre Pläne zerschlugen und sie als Gescheiterte zurückkehren musste. Óskar dagegen passt sich den Verhältnissen klaglos an. Zwischen den Geschwistern, Ásas Familie, einem einzigen Nachbarn und dem Eigentümer von Haus und Leuchtturm, Reynir, bestehen diverse private und wirtschaftliche Beziehungen, die als Motiv für den Tod der drei Frauen denkbar sind. Eine Menge Groll ist zu spüren und einige Beteiligte haben vermutlich an Depressionen gelitten.


    Kompliziert wird die Angelegenheit dadurch, dass die Menschen hier oben von jeher abergläubisch waren und sich nur ungern mit naturwissenschaftlichen Erklärungen für die Erdstöße in der Gegend abfinden wollen. Je tiefer Tómas und Ari Thor in den Fall einsteigen, umso mehr mögliche Motive tauchen auf. Die eingeschworene Gemeinschaft scheint ihr Geheimnis eisern zu verschließen, weil sie sonst auseinanderbrechen würde.


    Neben der Aufklärung mehrerer Todesfälle in einer Familie lenkt Ragnar Jónasson in diesem Band wieder die Aufmerksamkeit seiner Leser auf eine abgelegene Gegend, in der früher ein Fischerdorf existiert hatte. Als Leser aus dem Ausland kann man sich nur schwer vorstellen, wie die Menschen dort früher die harten, langen Winter überstanden. Im Vergleich zu Ari Thors aktuellem Wanken zwischen Gehen oder Bleiben war die Entscheidung damals sicher weitreichender, Haus und Hof oder den Partner zu verlassen, besonders für die betroffenen Frauen. Im Nachwort berichtet Jónasson, dass sein Krimi an einem realen Ort spielt und die Erdstöße damals höchst reale Ursachen hatten.


    Fazit

    Gemessen an der kleinen Anzahl Beteiligter entwickelt sich Tómas und Ari Thors Fall zu einem komplizierten Geflecht, das mehr Personen verknüpft als anfangs erwartet. Da Ari Thors Beziehung zu Kristin noch einige Überraschungen vermuten lässt, hoffe ich auf eine Fortsetzung der Reihe um den jungen isländischen Provinzpolizisten.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Toibin - Long Island

    :musik: -- Catton - Gestirne; Rehear


    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Neuausgabe 13.10.2022


    Zwei Tage vor Weihnachten: Die Leiche einer jungen Frau wird unterhalb der Klippen im Norden Islands gefunden – genau an der Stelle, an der vor 25 Jahren ihre tote Mutter und ihre jüngere Schwester gelegen hatten. Als Ari, Polizist in Siglufjörður, den Tatort inspiziert, stellt sich bald die Frage: War es ein Unfall, oder wurde die junge Frau gestoßen? Was wissen die letzten verbliebenen Einwohner des Dorfes? Als Schneefall einsetzt, der Dorf und Klippen in einem unwirklichen Licht ersc

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow