Enid Blyton - Hanni und Nanni kommen groß raus / Sixth Form at St Clare's

  • Weil ich das Buch im Sammelband gelesen habe, kann ich leider keine Angaben zum Klappentext, richtigen Autor, etc. machen.


    Inhalt: Im letzten Jahr in Lindenhof werden die Zwillinge zu Schülersprecherinnen ernannt. Und die bekommen ganz schön viel zu tun: Die sechste Klasse soll eine Sprechstunde anbieten, in die die jüngeren Schülerinnen mit ihren Sorgen und Nöten kommen können. Schon bald kriselt es nämlich gewaltig in der ersten Klasse und auch unter Hanni und Nannis Mitschülerinnen gibt es schwarze Schafe.


    Meine Meinung: Die Handlung setzt offenbar nach dem letzten Band der Originalautorin an. Die Zwillinge sind in der sechsten Klasse und damit merklich reifer. Dass die Geschichte nicht an braven Oberstufenschülerinnen scheitert, ist ganz schön gelöst, indem durch eine von Frau Theobald initiierte Sprechstunde die Erstklässlerinnen und damit die nächste Generation Schülerinnen in Boot geholt wird. Man hat zwar nach über zwanzig Bänden keine wirklichen Überraschungsmomente mehr, Konflikte und Enthüllungen wiederholen sich also, aber da muss man sich auch nicht drüber aufregen. Natürlich sind es auch die neuen Mitschülerinnen in der Klasse der Zwillinge, die wieder einen entscheidenden Beitrag zu den kleinen Krisen in Lindenhof leisten. Dass die sitzengebliebende Patrizia eine böse Intrigantin ist, mag sehr viel Klischee sein und wie eine der richtig Neuen - Maja - ihre Abneigung gegenüber dem Internat überwindet, ist doch sehr simpel gelöst, aber es ist auch nur ein Kinderbuch. Wie gesagt, nach über zwanzig Büchern erwartet man auch kein Feuerwerk und von Mord und Totschlag darf sich die Reihe gerne weiter fernhalten.

    Was allerdings stört, sind die Namen. In einer Amazonrezension zum Buch wird das Gott sei Dank nochmal aufgegriffen, weil ich nur etwas verwirrt war, aber auch ein schlechtes Namensgedächtnis habe. Die Ghostwriterin dieses Buches - ich weiß aber nicht, welche sie noch verfasst hat - hält sich sehr eng an Blytons Originale im Englischen. Davor kamen wohl in der Reihe einige Bücher, die es so nur im Deutschen gibt, und dementsprechend ist die Reihenfolge, wie sie auch hier im BT zu finden ist, auf das Erscheinungsdatum bezogen. Chronologisch müsste man das ganz anders einordnen und dann würde stärker auffallen, was eigentlich mein Punkt ist: Es gibt keine Einheit über die Bücher hinweg. Sicher hält man sich in diesem Buch nah an die Vorlage, aber die Übersetzung scheint das richtig in den Sand gesetzt zu haben. Irgendwie sind die Namen wild durcheinander geworfen. Hilda, die man bereits seit dem ersten Buch kennt, heißt hier offenbar auf einmal Marianne, wobei der Name in vielen Büchern die Sportbegeisterte der Klasse trägt. Immerhin das hatte ich noch im Kopf und war dementsprechend von der Charakterbeschreibung verwirrt. Und das passiert mit einigen Namen. Sogar Jenny wird jetzt "Jenni" geschrieben:roll:

    Fazit: Kopf ausschalten, Namen nicht versuchen zuzuordnen und dann kann man sicher etwas mit dem Buch anfangen.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Jenni wurde in meinen alten Ausgaben auch immer mit -i geschrieben und erst in den neueren Auflagen mit y. Komisch, dass sie das hier so durcheinanderschmeißen.