Mignon Kleinbek - Die Gabe

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Ein beeindruckende, emotionale, schicksalhafte Lebensgeschichte mit einer besonderen Prise Fiktion.
  • "Schicksalsschläge lassen sich ertragen – sie kommen von außen, sind zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden – das ist der Stachel des Lebens." (Oscar Wilde)
    Ein verschneiter Winter 1940 im österreichischen Forstau, irgendwo in einer Hütte in den Bergen, setzen bei der jungen Marie die Wehen ein. So früh hatte sie das Kind nicht erwartet, den eigentlich wollte sie bei der Geburt längst im Dorf unten sein. Doch nun muss sie ausgerechnet bei dem vielen Schnee ihren Ehemann Toni hinunterschicken, um ihre Schwester Barbara, die ihr bei der Geburt helfen wollte zu holen. Doch unter dramatischen Umständen gebärt Marie ihr Mädchen selbst und sofort ist ihr klar das Anna (Anneli) ein ganz besonders Kind ist. Den Anna trägt eine besondere Gabe in sich, die nur die weiblichen Familienmitglieder bisher betroffen hatten. Diese Gabe wird für Anna und Marie zum einen Segen, aber auch Fluch bringen. Doch zuvor erfährt Marie von Barbara, das Toni auf dem Weg ins Dorf tödlich verunglückt ist. Für Marie ist es ein harter Schlag den Toni war die Liebe ihres Lebens. Nun muss sie Anneli ganz alleine großziehen und ihre Gabe macht das ganze noch unberechenbarer. Zum Glück erfährt Anneli von Barbara sehr viel über diese Gabe, den auch sie trägt sie in sich. Viele Jahre gehen ins Land, ehe Marie dann in Roman einen neuen Mann findet. Doch diese Verbindung wird weder Marie noch Anna wirklich Glück bringen.


    Meine Meinung:
    Ein unscheinbares Cover mit einer schlichten Berghütte im Schnee passten sehr gut zu dieser Geschichte. Der Klappentext hatte mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, das es dabei teils um einen fiktiven Inhalt ging, wusste ich da noch nicht. Der Schreibstil war sehr gut, selbst wenn ab und zu ein paar Sätze wiederholt wurden, hatte mich die Geschichte sehr berührt. Gerade durch ihre bildhafte Schreibweise, konnte ich mir vieles gut vorstellen, z. B. wie es bei Marie im Winter mit dem vielen Schnee auf dem Julianenhof sein könnte. Beeindruckt hatten mich außerdem die drei Frauen, um die sich diese Geschichte
    hauptsächlich drehte und mit welcher Ehrlichkeit die Autorin sie darstellte. Da ist zum einen Marie die sich nach einem harten Schicksalsschlag ganz alleine um ihre kleine Tochter Anna und den Hof kümmern musste. Ihr Schicksal hat mich sehr bewegt, da sie vor allem im letzten Drittel noch viel Schweres erdulden musste. Barbara gefiel mir besonders wegen ihrer Fähigkeit wie sie mit Anneli und ihrer Gabe umging. Außerdem unterrichtete sie ihre Nichte in Heil- und Pflanzenkunde was später noch eine große Bedeutung haben würde. Anna die sehr unter ihrer Gabe litt, tat mir von Anfang an leid, den sie musste gerade deshalb auch viel erdulden und einstecken. Manchmal kam sie mir fast ein bisschen älter vor, als sie in Wirklichkeit war, besonders weil sie meist mit soviel Verantwortung belastet wurde. Dass sie am Ende noch einige schwere Schicksalsschläge einstecken musste, bei dem sich ihr Leben für immer verändern würde hatte ich nicht vermutet. Drei Frauen drei beeindruckende Leben und Schicksale vereinen dieses Buch und machen es zu einem beeindruckenden Drama und Lebensgeschichte. Natürlich weiß ich nicht wie viel an dieser Geschichte wahr oder fiktiv ist und sicherlich gibt es keine solche Gabe, wie sie Anna hatte. Doch es gibt sicher auch heute noch immer Menschen, die besondere Begabungen vererbt bekommen und dadurch ausgegrenzt oder Ängste haben wie bei Anna. Eine Geschichte, die mich vor allem am Ende sehr berührt hatte. Nur das offene Ausgang am Ende war etwas abrupt, doch er weist auf eine Fortsetzung hin. Ein Buch das für mich auf alle Fälle eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne verdient hat. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause::thumleft:







  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Mignon Kleinbek - Wintertöchter“ zu „Mignon Kleinbek - Die Gabe“ geändert.