Das Leseverhalten in Eurer Familie

  • In der heutigen Frage des 365-er-Threads klingt es schon teilweise an, wie in euren Familien das Lesen gehandhabt wurde bzw wird.


    Jetzt würde ich es gerne genauer wissen, z.B.:

    Seid ihr der einzige Vielleser der Familie oder teilt ihr eure Leidenschaft mit (Groß)eltern, Partnern, Geschwistern, Kindern, ...?

    Tauscht ihr euch aus oder sind die Geschmäcker zu verschieden?

    Wurdet ihr als Kind gefördert oder waren Bücher eher nicht gern gesehen?

  • Ich bin die einzige Vielleserin in der Familie. Meine Mom und meine Oma haben früher zwar auch gelesen, aber nie sehr viel.

    Allerdings wurde meine Leseleidenschaft von kleinauf von meiner Familie gefördert. Jedes Jahr bekam ich zum Geburtstag und zu Weihnachten Bücher. Das ist auch heute noch so.

    Der Austausch über Bücher fängt dann eher hier an als zuhause. Da sie zwar mein Lesen akzeptieren, sich aber nicht so für Bücher interessieren.

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)

  • Der größte Bücherverschlinger in der Familie bin ich definitiv seit vielen Jahren, aber nicht der einzige.


    Sowohl Opa und Onkel mütterlicherseits als auch mein Onkel väterlicherseits haben gerne gelesen. Meine Mutter hat mal erzählt, dass mein Opa und mein Onkel (ihr großer Bruder) mal eine halbe Nacht gemeinsam am Küchentisch verbrachten, jeder die Nase in einem Buch, und dabei einen kompletten Laib Brot verspeist haben :lol:


    Meine Eltern waren keine riesigen Leser, aber sie haben uns immer viel vorgelesen, wir wurden von ganz klein auf mit Büchern groß. Die Gute-Nacht-Geschichte war natürlich auch ein wichtiges Ritual. Ich konnte dann auch schon mit vier Jahren lesen, weil ich so neugierig auf die Buchstaben war. Das haben meine Eltern nicht forciert, aber, als sie merkten, dass es mich so brennend interessiert, liebevoll gefördert.


    Es gab auch oft Buchgeschenke. Mittlerweile kommt von meiner Mutter aber immer mal der sinnige Spruch, ich hätte doch schon so viele #-o


    Später schimpfte meine Mutter immer mal, weil ich lieber die Nase in ein Buch steckte, als im Haushalt zu helfen (meine Schwester hat das immer freiwillig gemacht und wurde natürlich gerne als leuchtendes Beispiel hingestellt). War mir aber dann doch ziemlich wurscht.


    Mein Mann liest auch gerne, nur aus Zeitgründen eher wenig. Im Urlaub verbringen wir gerne mal einen Tag lesend nebeneinander am Strand und haben auch einen relativ ähnlichen Büchergeschmack (wobei meiner etwas breiter gefächert ist). Bücher, die uns sehr beeindruckt haben, tauschen wir gern untereinander aus.


    Meiner Schwester und meiner Schwiegermutter (Gerne-, aber eher Gelegenheitsleserinnen) leihe ich auch mal was aus oder sie mir, in sehr seltenen Fällen auch mal meiner Mutter. Die behauptet aber immer, sie könne sich nicht auf ein Buch konzentrieren. Ich halte das zwar für Quatsch und ihrer Erziehung wider jeglichen Müßiggang geschuldet, aber zwingen kann man's ja auch nicht.


    Mein Stiefpapa und mein Schwiegervater haben auch gerne gelesen, mit denen hab ich immer mal historische Romane hin- und hergetauscht. Leider leben beide inzwischen nicht mehr.


    Dafür bebüchere ich jetzt meine beiden Neffen. Der Große ist 3 und liebt Bücher aller Art, und der Kleine, 7 Monate, guckt auch schon superneugierig, wenn sein Bruder ein Buch vorgelesen bekommt, und meckert lautstark, wenn er nicht mit reinschauen kann :loool:

  • Wir waren und sind eine eher bücherverrückte Familie, und es gab Tage, wo meine Eltern und wir drei Geschwister allesamt in irgendeiner Ecke saßen oder lagen (gesegnete Sonntage waren das!) und lasen, lasen, lasen. Früh war das Buchgeschenk ein Bestandteil des Inventars, doch natürlich änderten sich dann später die Geschmäcker. Als Kinder waren wir alle bei Blyton, Karl May, Lindgren und Co daheim.


    Heute lese ich das, was Ihr so mitbekommt und wahrscheinlich am Internationalsten. Mein Bruder mag Krimis und Thriller (sein Haus ist voll); meine Schwester eher die historischen Romane. Mutter mag schon eher Romantisch-Sentimentales, während Vater bis heute Spirituelles liest, aber auch literairsches, halt Klassik: als ehemaliger Deutsch-Lehrer bleibt die Liebe für Gedichte, Klassik, deutsche Erzähler... Thematisch kann ich mich am ehesten mit ihm austauschen, bzw konnte ihmauch einige Tipps geben. Beim Rest der Familie gehen unsere Geschmäcker zu weit auseinander...

  • Meine Mama hat gerne und viel gelesen, eher anspruchsvolle Literatur.

    Ich bin die einzige, die ansonsten in meiner Familie liest.

    Sehr schade....

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich bin mit circa 5 Zimmern voller Bücher aufgewachsen, da meine Eltern beide in der Unibibliothek gearbeitet haben. Meine Mutter als Bibliothekarin hat mich also zu einem Bücherwurm erzogen ;) So wie der Rest meiner Familie - meine Schwester und mein Bruder sind es also ebenfalls geworden

  • Wie ich zum lesen kam, weiß ich gar nicht. Meine Oma las gerne, aber nur Groschenromane. Die habe ich als Kind, neben kindgerechter Lektüre, auch verschlungen. in der Schule hatte ich mal ein Buch gewonnen was einen Besuch eines "Bertelsman"vertreter zur Folge hatte. Ab da bekam ich viele Bücher. Eine Tante hatte ich, die auch gerne gelesen hat. Durch sie wurde ich Mitglied in der Bücherei.

    Ansonsten gab es in der Familie weit und breit niemand, der sich für Bücher interessierte.

    In der Familie meines Mannes gibt es auch keine Leser.

    Zwei meiner Kinder lesen auch, der Sohn aus Zeitgründen weniger, meine Tochter mehr. Und ich glaube es fast nicht, unser anderer Sohn (40) hat sich die Tage sein allererstes Buch gekauft.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Zitat von tom leo

    Wir waren und sind eine eher bücherverrückte Familie, und es gab Tage, wo meine Eltern und wir drei Geschwister allesamt in irgendeiner Ecke saßen oder lagen (gesegnete Sonntage waren das!) und lasen, lasen, lasen.


    Ein schönes Bild.

    Der Teenager hier im Haus ist leider inzwischen nicht mehr eine so große Leseratte wie noch vor zwei, drei Jahren. Ich habe im Vergleich früher viel mehr gelesen, aber Zwang bringt sicher nichts. Ich hoffe, die Erinnerung daran, dass es im Elternhaus viele Bücher gibt, hat sich schon irgendwo eingepflanzt.


    Wenn ich selbst zurückdenke:

    Da ist das kleine Bücherregal der Großeltern mütterlicherseits, für die Lesen Zeitverschwendung bedeutete, weil man dabei nichts mit dem Händen tat.

    Dann das Regal der Oma väterlicherseits, Bücherbund - Exemplare, alle gelesen und nicht jahrelang in Schutzfolie verpackt, wie damals oft üblich. „Der geschenkte Gaul“ von Hildegard Knef taucht da vor meinem inneren Auge auf, alle Agatha Christie-Romane, aber auch „Dracula“, „Frankenstein“, „Vampire und Untote“ - Oma mochte gruselige Geschichten.


    Der Schrank der Eltern dann: Einerseits Konsalik, Simmel, Marie Luise Fischer, Christine Brückner, Kishon - Autoren, die meine Mutter in den 70ern/80ern las. Andererseits Bertelsmann - Ausgaben von Steinbeck, Updike, John James - eher das, was meinen Vater interessierte. Sehr spannend fand ich damals die Ausgaben von Henry Miller, die ich heimlich durchblätterte, um die schlüpfrigen Stellen zu finden:loool:.

    Beide lasen viel Sachbücher über den Holocaust, der in dieser Zeit ,Anfang der 70er, in das Bewusstsein der Deutschen rückte.

    Einige richtig kuriose Titel und Raritäten gibt es in diesem Bücherschrank heute noch, z.B. die u.a. Autobiografie (Erscheinungsjahr 1971) einer Dame namens Viva, die zu der Gruppe um Andy Warhols Factory gehörte. Muss ich unbedingt mal ausleihen.

    Deutsche Klassiker sucht(e) man in meiner also durchaus lesebegeisterten Familie allerdings vergebens. Brecht kam dem noch am nächsten, man hielt sich an Zeitgenössisches.


    Was den aktuellen Lesegeschmack betrifft, gibt es einige Überschneidungen in der eigenen und in der ebenfalls lesenden Schwiegerfamilie, so dass auch immer mal wieder Austausch herrscht - von Büchern und Meinungen.

  • Meine Mutter liest ebenfalls sehr viel, wesentlich mehr als ich sogar. Hauptsächlich Horror und Thriller. Meine Schwester liest ebenfalls gern, meine Brüder haben das nicht ganz so mitbekommen. Mein jüngster Bruder steht allerdings auf Manga und zeichnet auch selbst, nur Romane interessieren ihn nicht so.


    Meine Eltern und Großeltern haben mir während meiner Kindheit Geschichten erzählt und auch viel vorgelesen. Das war ein festes Ritual vor dem Zubettgehen. Sobald ich selbst lesen konnte, wollte ich mir dann nicht mehr vorlesen lassen (ich war ja schließlich schon groß :wink: ). Das Lesen wurde auch immer gefördert, an Büchern hat es in unserem Haus wirklich nie gemangelt. Da mir auch niemand Grenzen gesetzt hat und ich praktisch alles gelesen habe, was mir zwischen die Finger kam, habe ich recht früh damit angefangen, mich mit "Erwachsenenliteratur" zu beschäftigen - das ging von Goethe bis Stephen King.


    Mein Mann liest ebenfalls gerne, allerdings eher Sachbücher und (Auto-)Biografien. Mit meiner Mutter tausche ich heute noch manchmal Bücher aus, wenn sich auch unsere Geschmäcker mittlerweile sehr auseinander entwickelt haben.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Zitat von Traute

    Und ich glaube es fast nicht, unser anderer Sohn (40) hat sich die Tage sein allererstes Buch gekauft.

    :shock: Wow! Was ist es denn für eines?

    Das hier. Er ist sehr angetan davon. Muss ich mir unbedingt ausleihen, wenn er es durch hat.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Ein schönes Thema, Danke fürs Eröffnen!


    Wir sind eine Leser-Familie, meine Mutter liest, wann immer sie Zeit findet, und sie ist auch diejenige in der Familie, die mich immer mit Büchern beschenkt hat, als ich noch kein eigenes Geld hatte, und sie hat uns Kindern auch immer vorgelesebn.


    Mein Vater kauft ständig Bücher, liest aber zur Zeit eher wenig.


    Auch meine Geschwister lesen, wenn sie die Zeit dazu haben.


    Geliehen werden die Bücher querbeet durch die Familie, aber Hauptleiherin bin ich :).

    Da mir auch niemand Grenzen gesetzt hat und ich praktisch alles gelesen habe, was mir zwischen die Finger kam, habe ich recht früh damit angefangen, mich mit "Erwachsenenliteratur" zu beschäftigen - das ging von Goethe bis Stephen King.

    So war das bei uns auch, ich hatte von Kindheit an die Möglichkeit zu Lesen, was immermich interessierte, und dadurch habe ich schon früh mit Erwachsenen-Litertaur begonnen. Kinderbücher hatten wir zwarauch en Masse im Haus, aber die Bücherregale meiner Eltern standen und stehen mir immer offen.

  • Mein Papa liebt Bücher, aber findet nur selten die Ruhe zum Lesen. Von seinen Büchern würde er sich nie trennen und liebt es (wie ich), volle Regale zu haben. Wenn er liest, liest er aber eher Politisches oder Abenteuer. Von ihm hatte ich meine frühe Liebe zu Karl May, James Fenimore Cooper, Jules Verne usw.


    Meine Schwester ist so buchverrückt wie ich, mag aber etwas andere Genres. Sie liebt zum Beispiel Jojo Moyes, mit der ich nicht so viel anfangen kann. Einig waren wir uns aber bei Reihen wie Harry Potter oder Die Tribute von Panem. Leider hat sie nur eine recht kleine Wohnung, so dass man sie nicht mit Büchern "überschütten" darf. Mein Neffe hat als Kind noch gerne Harry Potter gelesen, danach hat es leider aufgehört - nun unterhalten wir uns eben übers Zocken.


    Grundsätzlich hat meine Familie das Lesen immer gefördert und unterstützt. Bücher gab es eigentlich zu jeder Gelegenheit geschenkt. Und auch heute bekomme ich noch Bücher von meiner Wunschliste, zuletzt zum Beispiel die Harry Potter-Neuausgabe.

  • Ich bin in der Familie der wohl größte Leser - war schon immer so. Meine Ma hat zwar früher auch sehr viel gelesen, aber mit der Zeit hat sie einfach kaum Bücher gefunden, die ihr gefallen haben. Meine Schwester liest zwar auch, aber nur sehr selektiv. Großeltern... um ehrlich zu sein, weiß ich nicht. Meine Opas sind schon früh gestorben und meine Oma mütterlicherseits könnt ich noch sagen, dass sie ab und zu gern mal gelesen hat, aber sie hat mehr das Leben genossen und war ständig auf Achse.

  • Ein schönes Thema, Danke fürs Eröffnen!

    das finde ich auch und es ist spannend zu lesen, wie unterschiedlich unsere Familien-Lesegewohnheiten sind :)


    Wenn ich so in meinen Erinnerungen krame, dann gab es bei uns nicht viele Bücher in der Wohnung. :-k Ich glaube aber, dass mein Vater gerne gelesen hätte, nur war er viel zu müde und kaputt dazu, wenn er dann endlich mal auf seinem Hintern sitzen konnte. :( Ich selbst kam wirklich als absoluter Bücherwurm auf die Welt und meine Eltern müssen uns als Kindern auch viele Märchen vorgelesen haben - mein Bruder und ich hatte jeweils unser eigenes absolutes Lieblingsmärchen (bei mir war es der Eisenhans), das wir auswendig kannten. Genetisch kann ich meine Büchersucht auf eine genauso lese-verrückte Tante mütterlicherseits zurückführen, der ich in vielem gleiche. Meine Eltern haben das aber immer unterstützt so gut sie konnten. Der Lesenachschub wurde leichter als irgendwann ein Bücherbus wöchentlich zu uns ins Dorf kam. :D


    Mein Bruder liest auch und tatsächlich wurde es immer mehr und vielfältiger je älter er wurde. Durch das Germanistikstudium meiner Nichte hat sich auch seine Lesegewohnheit geändert. Meine Nichte kommt total nach mir und wir haben auch einen sehr ähnlichen Lesegeschmack. Mein Neffe liest gar nicht - er ist ein Beispiel dafür, dass die familiären Gewohnheiten leider gar nichts bewirken können wenn das Kind halt einfach nicht lesen will.

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Der größte Bücherverschlinger in der Familie bin ich definitiv seit vielen Jahren, aber nicht der einzige.

    Das kann ich so genauso auch für mich sagen :lol: Aber Failadiel folgt mir dicht auf den Fersen :wink: , mein Sohn liest auch und auch die Partner meiner Kinder wissen Bücher durchaus zu schätzen. Ich bin mit einer lesenden Mama aufgewachsen und somit sehr früh mit Büchern in Berührung gekommen. Und ich bin ihr sehr dankbar dafür, dass ich das "Vor dem Einschlafen ein paar Seiten lesen" Ritual von ihr übernehmen durfte und nicht sofort das Licht löschen musste, wenn ich im Bett war. Dieses Ritual lebt auch heute noch.

    Auch meine Oma hat gern gelesen, aber bei ihr waren es auch eher Romanheftchen (zum Glück aber Krimis und keine Schnulzen). Mein Papa dagegen hat die Tageszeitung gelesen und hin und wieder ein Fachbuch, wenn er musste. Sonst konnte er mit Büchern nix anfangen. Mein Bruder ist ein ähnlicher Vielleser wie ich.


    Buchgeschenke gehören bei uns einfach dazu, wenn ich auch zugebe, dass es für die anderen schwierig ist, mir Bücher zu schenken. Aber dafür gibt es ja die Wunschliste im Büchertreff :wink: Ich verschenke regelmäßig mit Begeisterung Bücher an alle, die damit etwas anfangen können :lol:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Von mütterlicher wie väterlicher Seite waren die Väter kleine Handwerker im Allgäu, in Thüringen und in Oberfranken und die Mütter sind bis zur Heirat in Stellung gewesen. Da war bis in die Großelterngeneration Lesen Luxus. Die Großeltern mütterlichseits haben nicht gelesen, meine Mama und ihre 4 Geschwister haben als Kinder und Jugendliche gerne gelesen und mangels Lesestoff alles, was ihnen zwischen die Finger geriet. Damals hat meine Mama geschworen, ihren Kindern würde es nie an Büchern mangeln. Im Erwachsenenalter haben ein Onkel und zwei Tanten hin- und wieder gelesen. Das Leben kam halt dazwischen (Handwerksbetrieb aufbauen, Kinder, Haus bauen etc.) Meine Mutter hat mir viel vorgelesen und in ihrer Freizeit neben ihrer Handarbeit auch immer gelesen. Sie war mindestens 40 Jahre im Buchclub und dementsprechend wuchs ich von ihren und meinen Büchern umgeben auf. Väterlicherseits lebte nur noch meine Großmutter, die am Feierabend mit Begeisterung ihren Lesezirkel verschlungen hat. Mein Vater, ein Einzelkind, hat in seiner Kindheit auch gern gelesen. Dann kam die harte Nachkriegszeit und in der Freizeit hat er später jede freie Minute in den Bergen verbracht. Wie ich schon woanders geschildert habe, kenne ich es aber nicht anders, daß er zu Weihnachten ein besonderes Buch geschenkt bekam. Da hatte er Zeit zum lesen, aber auch nur wenn Schnee und Wetter für Skitouren zu schlecht waren. :wink: Meine Mutter (fast 82) liest heute immer noch gern. Den Lesestoff besorge ich ihr inzwischen, ich habe das Gefühl, vom Angebot in Buchhandlungen fühlt sie sich mittlerweile überwältigt. Bis jetzt habe ich meistens das richtige Händchen gehabt. :loool: Ach ja, wir haben schon immer fast alle Bücher geteilt. Unser Lesegeschmack ist oft der gleiche. Im Sommer hat sie übrigens wenig Zeit zum Lesen. Da muß sie sich um ihren Garten kümmern. :lol:

    :study: Georg Schmidt: Die Reiter der Apokalypse

    :montag: Wolfgang Will: Der Zug der 10 000

    :montag: Jürgen Paul: Zentralasien



    Geburtstage sind gut für die Gesundheit! Man hat herausgefunden, dass Menschen, die öfter Geburtstag haben, länger leben! (Uli Stein) :lol:

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht (Afrikanisches Sprichwort)

    Mögen hätt' ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut! (Karl Valentin)

  • In meiner Familie wurde viel gelesen. Meine beiden älteren Geschwister hatten viele Bücher, und ich kannte sie fast alle . Bücher gehörten immer dazu und es gab auch zu Geburtstagen und zu Weihnachten immer wieder neue. Unsere Mutter hat bis zu ihrem Tod viel gelesen, die Tageszeitung natürlich und dazu sehr gerne Romane, geliehen aus dem "Bücherbus". Dort war sie gute Kundin und ich als Kind natürlich auch.

    Unsere Vater war da eher zurückhaltend, er hatte mit der Arbeit und seinen Tieren genug zu tun hat uns aber nie am Lesen gehindert.

    Meine Geschwister lesen heute noch viel, jeder hat da so seine Lieblingsrichtung.

    Mein Mann liest auch sehr viel, es war für ihn auch schon als Kind fast eine Art Flucht aus dem Alltag, allerdings unterscheiden sich unsere Interessen sehr, so dass wir uns da weniger drüber austauschen.

    Meine Kinder lesen auch, zumindest meine Tochter hat die Regale voll und liebt vor allem historische Romane. Mein Sohn hat als Kind viel gelesen, zur Zeit tut er es weniger. aber vielleicht kommt das ja noch wieder. :wink:

    2019 gelesene Bücher : 80

    2020 gelesene Bücher : 85

    2021 gelesene Bücher : 90

    2022 gelesene Bücher : 104 + eins abgebrochen

    2023 gelesene Bücher : 57

    2024 gelesene Bücher : 11

  • Ein wirklich schöner Thread!


    Ich weiß gar nicht genau, ob Leseleidenschaft vererbt werden kann. Meine Eltern waren begeisterte Leser, und mein Vater hatte bis vor kurzem sogar noch seine alten Käpt. Konny-Bücher und die üblichen Klassiker für Jungs (Robert Louis Stevenson und Jack London). Ein paar Lieblingsbücher meiner Mutter habe ich heute noch, z.b. Gwen Bristow und Pearl S. Buck. In unserem Wohnzimmer gab es Regale voller Bücher, doch da meine Eltern berufstätig waren, lasen sie später meist nur im Urlaub, und die ollen Schinken (oft auch Bertelsmann-Lesekreisausgaben), haben wir auf diversen Flohmärkten verhökert. Es gibt ein Foto von meinem Vater, ein Buch in der Hand und mich schlafend auf dem Bauch. :D Natürlich wurde auch vorgelesen.


    Mit dem Lesen habe ich mich anfangs schwer getan. Geschichten erfinden war toll, lesen eher anstrengend, Ich weiß noch, dass ich mit meiner Mutter oder Oma oft brütend über "Nessie" im Esszimmer saß, um zu üben, und mich insgeheim ein bisschen geärgert habe, nicht mit den anderen Kindern draußen spielen zu können. Aber als es dann klappte, war das wie ein Tor zur Zauberwelt. Meine Eltern haben meine aufflammende Leseleidenschaft unterstützt, indem sie einen Buchlieferservice abonnierten, bei dem man Bücher zur Probe bekam und die, die gefielen, kaufen konnte. Ich glaube, ich war das Kind mit den meisten Büchern in meiner Klasse.


    Mein Opa mütterlicherseits hatte ebenfalls einen Buch-Lieferservice, und meine Oma hat gern die ReadersDigest gelesen. Von meinem Onkel habe ich sämtliche Karl May-Ausgaben verschlungen, die er mir dann nach und nach zu besonderen Anlässen geschenkt hat. Ich glaube, wir sind insgesamt eine recht "belesene" Familie. :wink:

  • Das Leseverhalten wurde mir praktisch in die Wiege gelegt. Mir wurde immer vorgelesen und ich habe auch sehr schnell den ersten Schul- und später Stadtbibliotheksausweis bekommen. Bei uns waren aber auch immer Bücher im Haus. Mein Vater hat mehr stadtgeschichtliche Sachen, ab und zu mal Grass, ansonsten viel über Architektur gelesen, meine Mutter Krimis und Thriller. Ich bin sehr schnell in die Sachbuchschiene hinein gerutscht. Geschichte, Naturwissenschaft und Forschung (natürlich kindgerecht erklärt) haben mich schon früh interessiert, Romane und Krimis kamen erst viel später dazu. Auch heute lese ich ja lieber Sachbücher als Fiktionales. Mein Bruder ist der einzige totale Nichtleser, meine Schwester liest dafür um so mehr. Meine Eltern, Tanten und meien Oma lesen ebenfalls, meine anderen Großeltern haben sogar einen E-Book-Reader. Mir wurden auch immer Bücher geschenkt und so mancher Gang zum Arzt oder irgendwo anders hin mit der Aussicht auf ein Was-ist-Was-Buch. Von der Menge der Bücher her und der Genre-Vielfalt habe ich sie wohl alle übertroffen.


    Der Blog wurde am Anfang nur mit Augenrollen zur Kenntnis genommen. Mittlerweile muss ich jedoch, wenn ich Bücher verschenke, die im Buchladen im mit Logo versehenen Geschenkpapier verpacken lassen, damit die nicht denken, dass ich das von den Verlagen bekomme und nur weitergebe, weil's mir nicht gefallen hat.