George Saunders - Zehnter Dezember: Stories/Tenth of December : Stories (ab 5. März)

  • Für Callie habe ich mehr Verständnis.

    Ja, geht mir auch so. Zumindest momentan.

    Sie ist authentisch.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Die Geschichte habe ich jetzt gelesen, aber mit den vielen Vornamen komme ich noch nicht klar. Bevor ich Eure Beiträge anschaue, muss ich das nochmals lesen. Einiges scheint ja Realität und Anderes Fiktion zu sein, darüber bin ich mir noch nicht im Klaren :scratch: Ich muss gestehen, dass ich Mühe habe, mich auf den Autor und die Erzählungen einzulassen :pale: Irgendwie ist es die Furcht vor Negativem/Traurigem.

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Zitat von drawe

    Ich sehe es aber eher als ein Nebeneinanderstellen der beiden Mütter und wir dürfen entscheiden, welche grausamer ist.

    Oder anders ausgedrückt:

    Wir dürfen entscheiden, welche ihre Kinder mehr liebt?

    Makaber, der Gedanke, aber davon sind beide überzeugt.


    Marie, u.a. weil sie gemeinsam lachen, weil sie ihrem Jungen das schräge Brot-PC-Spiel gekauft hat, mit dem sie sich selbst auskennt (Zitat Marie S.40: „Diese Kinder wurden nicht verzogen. Diese Kinder wurden richtig geliebt.“).


    Oder Callie, weil sie ihrem Jungen, den sie anscheinend nicht im Zaum halten kann, einen Tag im Freien „ermöglicht“ (Zitat Callie S.50: „Wer liebte ihn mehr als irgendwie sonst auf der Welt? Sie. Sie war das.“).

  • Wir dürfen entscheiden, welche ihre Kinder mehr liebt?

    Provozierend gefragt: Wie misst man Liebe? 8-[


    (Meine Erstlektüre beschäftigt sich nämlich auch mit diesem Thema: Julian Barnes - Die einzige Geschichte)

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ok, nach dem ersten Lesen gebe ich euch mal spontan Recht - ich finde auch nichts positives, nicht mal ansatzweise. :(


    Außerdem muss ich definitiv nochmal lesen, bisher bin ich echt ratlos, was eigentlich der Inhalt ist. Aus den beiden ersten Geschichten konnte ich mir einen Reim machen, auch nach der ersten Lektüre hatte ich schon Ideen. Hier ist noch ganz große Leere, was ideen angeht ... mal drüber schlafen und dann nochmal lesen. :-k

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Alex Haley - Roots

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 5 :bewertung1von5:

  • Dies war von den drei Erzählungen, die wir bisher gelesen haben, für mich die einfachste. Vielleicht, weil ich a) in meinem weiteren Umfeld eine Frau wie Marie kenne, b) vor 35 Jahren Probleme mit einem Sohn hatte, der nach dem Laufenlernen jede Gelegenheit nutzte, um auszubüxen und der mir von Leuten aus dem Ort nach Hause gebracht wurde, derweil ich noch Garten, Keller, Haus, ... absuchte. Na gut, so rabiat wie Callie habe ich nicht gehandelt, aber ich verstehe sie.


    Wenn man die beiden Frauen gegenüber/nebeneinander stellt, kann man genauso auch mit Jimmy und Robert verfahren. Oder mit der jeweiligen Ehe. Das passt dann auch.

    Hat Saunders die beiden Familien in ihrer radikalen Gegensätzlichkeit nicht ein wenig plakativ gezeichnet? Sie überlappen sich im Grunde nur an einer Stelle: Maries Herkunftsfamilie scheint Callies nicht unähnlich.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ja, Saunders läßt wirklich nicht viel Licht durchscheinen... Dennoch sind manche Dinge "interessant", da sie uns eventuell herausfordern und einladen zu , ja zu was?, größerer Ehrlichkeit? Lauterkeit?


    Mary ist einerseits bewußt, woher sie kommt, doch irgendwie ist es, als ob sie nicht die richtige Form einer gewissen Bescheidenheit gefunden hat. Carrie und Co werden ge- und verurteilt als ob es uns fern läge... Ich frage mich, ob es uns manchmal nicht ähnlich ergeht. Man vergisst schnell woher man kommt.


    Mary hat anfangs jenes Maisfeld und die Assoziation des "gespensterischen Hauses". Fühlte sie sich wohl - und sie wird es dann tun! - wenn sie ihren "Albtraum teilt und quasi überträgt? Eine Form der Ehrlichkeit, mit der wir unsere Ängste übertragen?!


    Das Motiv des Maisfeldes taucht dann am Ende im Zusammenhang mit der anderen Familie auf!!! Interessant, nicht wahr? Jemanden, bzw den Welpen, alleine zurücklassen...


    Hinter der Fassade der heilen Familie? Verborgene Gewalt, oder? Wie kommt zB im Deutschen jene Stelle daher (2.Seite), wo Josh seiner Mutter den Game Boy irgendwie reinstößt? DAS erinnert an eine Szene ihrer eigenen Kindheit. Ist Übertragung schon geschehen? Dann die "ungewollte" (?) Ohrfeige! Und man lacht und überspielt es: ist ja alles sooo lustig.


    Ich finde dahingegen eine gewiße Ärmlichkeit bei Carrie irgendwie verständlicher und bewohnter von einem echten Willen zu lieben? Oder nicht?

  • weil sie ihrem Jungen das schräge Brot-PC-Spiel gekauft hat, mit dem sie sich selbst auskennt

    Aber gewünscht hat er sich ein anderes und Marie hat dies wohl nicht erlaubt. Da musste er sich seiner Mutter unterordnen/anpassen

    Hinter der Fassade der heilen Familie? Verborgene Gewalt, oder?

    Verborgene Gewalt - das könnte gut so sein. Er greift mit der Nichtspielhand nach ihr und klappst liebevoll nach ihr - ist das wirklich liebevoll gemeint oder interpretiert Marie es nur so? Ebenso bei dem versehentlichen Herunterschlagen der Brille...


    Alkohol und Vergessenwerden im Schneesturm sind Erinnerungen aus der Kindheit von Marie.


    Caille dagegen - ja, da muss ich mir noch Gedanken machen. Sie will ihrem Jungen Grenzen setzen, kann man das angekettet sein so interpretieren?

  • Maries Familie ist wie ein Alptraum gezeichnet. Sie will perfekt sein, ach-es-ist-ja-alles-so-lustig, die Kinder werden richtig (was immer das ist) erzogen und "richtig" geliebt (S. 40). Mir kommt das vor wie eine Persiflage auf das amerikanische Familienidyll.

    Marie formuliert Plattitüden, die mich an Reklame erinnern:

    "das Funkeln der Herbstsonne auf dem perfekten Maisfeld"

    Innerhalb ihrer Familie ist die Kommunikation aber gestört: es gibt keinen Austausch. Sie redet, auch die Kinder reden, aber alle aneinander vorbei und über etwas anderes, und ihr Mann ist auch nicht besser mit seinem "Ho ho".

    Und da muss nun ein Welpe her, um die Familie zusammenzuhalten, um Gemeinsamkeit herzustellen.


    Callies Familie: der Junge Bo reißt offenbar gerne aus und erkundet die Welt. Ich dachte erst, dass er behindert ist, weil er Medikamente nimmt, um seine Aggressivität zu mindern - aber vielleicht nimmt er nur Medikamente, damit er sich verträglich verhält? Innerhalb dieser Underdog-Familie scheint die Kommunikation aber zu funktionieren, auch wenn es makabrerweise um das Töten "überflüssiger" Tiere geht.

    Callie liebt jedenfalls ihren schwierigen Sohn und hält das Anketten für eine gute Idee.


    Die Berührungspunkte der beiden Familien sind der Welpe und das Maisfeld, und die Falltür (ich bleibe mal bei dem Bild, mir fällt nichts anderes ein) öffnet sich (für mich) auf S. 47: "Ich fürchte, wir nehmen ihn doch nicht", sagte Marie kalt."

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • So, ich habe die Geschichte heute morgen noch einmal gelesen. Ich muss erst mal für mich sortieren. Ich fasse mal zusammen und schreibe schon mal meine ersten Gedanken dazu auf.


    Die Geschichte teilt sich in vier Teile. Zwei Mütter und ihre Lebensentwürfe werden gegenüber gestellt. Wir dürfen nun entscheiden, welche die bessere ist. Wer liebt ihre Kinder mehr, wer weniger. Was ist falsch und was ist richtig.


    Im ersten Teil lernt man Marie kennen, die krampfhaft versucht, dass ihre Familie glücklich ist. Koste es was es wolle. In dem Fall kostet es den Respekt der Kinder gegenüber ihre Mutter. Ich empfinde es als ziemlich respektlos, wenn ein Kind nach seiner Mutter mehrmals spielerisch in verschiedenen Situationen schlägt, dass sogar einmal deren Brille runterfliegt. Der Welpe soll gekauft werden, weil ihre Tochter (Abbie) sich nicht mehr daran erinnern kann, wie der Familienhund Goochie als Welpe war, weil sie da noch zu klein war. Man erfährt in diesem Teil, dass Marie selbst aus nicht so guten Verhältnissen kam. Auf die Nerven sind mir das Weihnachtsmanngelächter ihres Ehemannes (Robert) gegangen. Inwiefern interessiert er sich für die Familie? Ob Leguan oder Frettchen, er würde sogar ein Nilpferd akzeptieren, alles wird fast kommentarlos akzeptiert.


    Im zweiten Teil wäre da Callie. Man erfährt über ihren Sohn Bob, dass er krank ist, Medikamente braucht. Die er nicht regelmäßig nimmt. Man erfährt von Nebenwirkungen. Eine perfekte Lösung wird angedeutet, dass Bob im Garten sein kann, ohne das er weg läuft und sich damit selbst in Gefahr bringt.

    Es wäre gut, wenn der Welpe vermittelt werden könnte, weil ihn sonst Jimmy (der Ehemann von Callie) töten würde. Er war ja (angeblich) auf einer Farm aufgewachsen. Und da man auf einer Farm kranke und überzählige Tiere tötet, hat er auch die Kitten ertränkt. Brianna und Jessie (zwei weitere Kinder der Familie) hatten ihn deshalb als Mörder bezeichnet. Jimmy, der zu seinem Wort stehen will, weil sonst die Kinder Drogen nehmen würden, wenn er das nicht täte. Jimmy, der Callie mißhandelt. Callie träumt davon, wie sie als Familie ein besseres Leben führen könnten.


    Im dritten Teil sieht man das Haus von Callie durch die Augen von Marie. Alles ist verdreckt und verkommen. Marie versucht tolerant zu sein. "War sie etwa aus einem perfekten Elternhaus gekommen? Alles ließ sich verändern." (S. 45) Sie sieht aus dem Fenster und entdeckt etwas was sie völlig schockiert. Josh soll es auch sehen, damit er weiß, dass das Leben nicht immer so perfekt schön ist, wie er es doch zu Hause hat. Der Junge (Bob) ist draußen an dem Baum mit einer Kette festgebunden. Der Welpe wird nicht gekauft, auch geschenkt will Callie ihn nicht haben. Sie bekommt einen Flashback ihrer eigenen Kindheit (Schrank gesperrt, nicht abgeholt im dicksten Schneetreiben) und hätte es sich dringendst gewünscht, dass ihr damals jemand geholfen hätte. Aber sie will es besser machen und ohne zu hinterfragen, ohne irgendetwas besser zu wissen, zeigt sie Callie beim Jugendamt an.


    Im vierten Teil sind wir wieder bei Callie. Sie setzt den Welpen im Maisfeld aus. Besser sie macht es, so denkt sie, als das Jimmy ihn ertränken müsste. Keine perfekte Frau ist sie. Sehr kräftig, keine besonders tollen Kleider. Wie sagt sie über sich: "Sie war ja nicht blöd. Sie traf nur schlechte Entscheidungen." (Seite 49) Und auch sie macht sich Gedanken über die Liebe. Liebe ist das, wenn man jemanden so mag wie er ist und ihm hilft besser zu werden.

    Zum Schluss sehen wir noch Bo durch Callies Augen. Ein kleiner glücklicher Junge. Dem es im Garten angebunden besser geht, als zu Hause im Bett.


    Tja, und da steht man als Leser da und darf entscheiden. Welche der beiden ist die bessere Mutter? Wer hat ihre Kinder lieber? Welchen der Kinder geht es zu Hause besser. Callies Haus mag völlig verdreckt und verwahrlost sein, aber sie ist mir im Moment noch näher als Maries perfekte Umgebung.

    In der Geschichte geht es ja auch noch irgendwie um Vorverurteilung aufgrund eigener Erfahrungen.


    Ach Mensch, was für eine traurige Geschichte.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Wie kommt zB im Deutschen jene Stelle daher (2.Seite), wo Josh seiner Mutter den Game Boy irgendwie reinstößt?

    Meintest du diese Szene?

    Zitat

    Gestern Abend, als Josh sie andauernd mit seinem Gameboy piekte, hatte sie eine Fontäne Zahnpasta über den Spiegel gespritzt, und sie hatten sich alle kaputtgelacht und waren mit Goochie am Boden herumgerollt, und Josh sagte mit solcher Sehnsucht in der Stimme. "Mom, weißt du noch, wie Goochie ganz klein war?"


    Dann die "ungewollte" (?) Ohrfeige! Und man lacht und überspielt es: ist ja alles sooo lustig.

    Welche Ohrfeige?

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Wir dürfen nun entscheiden, welche die bessere ist. Wer liebt ihre Kinder mehr, wer weniger. Was ist falsch und was ist richtig.

    Welche der beiden ist die bessere Mutter? Wer hat ihre Kinder lieber? Welchen der Kinder geht es zu Hause besser.

    :shock: Wer verlangt das von uns? Saunders sicher nicht. Er stellt lediglich zwei Lebensentwürfe vor, von denen einer so schockierend ist wie der andere.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Danke für Eure Kommentare!

    Zu 1) Das "pieken" der deutschen Übersetzung ist im Französischen ein richtiges "stossen, bzw nahezu "reinrammen"!


    Zu 2) Auch hier eine Übersetzungsfrage: Conor erwähnte es als "klapsen". Im Französischen klar eine "gifle", also soweit ich es sehe: Ohrfeige, heftiger Klaps. Zumindest kommt das gewaltsamer rüber. Interpretation...


    Was Callie und ihren Mann anbetrifft: Das "Töten" der Kätzchen bewirkte ein nahezu "traumatisches" Erlebn bei ihrem Mann. Callie will dies vermeiden mit dem Welpen. Hilflos, unbeholfen - wie sie von sich sagt. Aber auf ser schräge Weise doch auch eine Form von Behütung. Sie erinnert wohl, wie ihr "harter" Mann sich an ihre Schulter lehnte und unbeholfen schluchzte. Jeder mag es anders empfinden, aber ich kann verstehen, dass für Callie soetwas zählt und man das zurückbehalten will bei aller Rohheit?!

  • Auch hier eine Übersetzungsfrage: Conor erwähnte es als "klapsen". Im Französischen klar eine "gifle", also soweit ich es sehe: Ohrfeige, heftiger Klaps. Zumindest kommt das gewaltsamer rüber. Interpretation...

    Im englischen ist es entweder "old school slang" für >fucked<, oder einfach nur "kneifen". Schon ein gewaltiger Unterschied.............:-k

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Marie Natürlich verlangt das niemand von uns, eine der beiden Mütter als die Bessere zu wählen. Trotzdem vergleicht man doch unwillkürlich beim lesen. Also mir ging das so. Sonst wäre mir doch Callie nicht näher, als Marie. Und auch bei Callie ist einiges im argen. Ich sage ja, eine sehr traurige Geschichte. Da kann keine von beiden "die Bessere" sein.

    Auf diese "Vergleichsache" kam ich gerade wegen der Gegenüberstellung. Das hat bei mir einfach diese -zugegeben- provokative Fragestellung oben ausgelöst. Ich hoffe, ich habe mich jetzt etwas verständlicher ausgedrückt. Wenn nicht, einfach nachfragen.


    Zu 2) Auch hier eine Übersetzungsfrage: Conor erwähnte es als "klapsen". Im Französischen klar eine "gifle", also soweit ich es sehe: Ohrfeige, heftiger Klaps. Zumindest kommt das gewaltsamer rüber. Interpretation...

    Ich glaube, ich habe die Stelle gefunden.


    Zitat

    "Wow, Liebes, ich wusste ja gar nicht, dass du Pumpernickel kannst"oder "Schatz, versuch mal das mit Sägeschliff, es schneidet schneller. Versuch es gleichzeitig mit Fenster Verriegeln" dann griff er mit seiner Nichtspielhand nach hinten und klapste liebevoll nach ihr, und gestern hatten sie herzhaft gelacht, als er ihr aus Versehen die Brille von der Nase klapste.


    Das war auch die Szene, wo ich meinte, dass sich der Junge respektlos gegenüber seiner Mutter zeigt. Man könnte auch sagen latent gewalttätig. (Da wäre bei mir Endegelände und ein Mega-Gespräch fällig gewesen. Darüber gelacht, hätte ich garantiert nicht.)


    taliesin Ich bin mal neugierig, wie lauten die Stellen, die ich mit tom leo verglichen habe in Original? Ich finde solche Vergleiche nach wie vor interessant.

    Edit: Hat sich gerade erledigt. Ich habe gesehen, du hast schon geantwortet. :)

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  • Ich habe spaßeshalber mal "Mais als Symbol" gegoogelt und Mais hat tatsächlich eine Bedeutung in der Traumanalyse. Aber vielleicht auch zu weit hergeholt? Ich überlege noch, vielleicht liege ich ja ganz daneben.

    Klick oder Klick :

    Zitat:

    • guten, reifen sehen, essen oder ernten: gute Gesundheit und langes Leben,-
    • schlechter: schlechte Aussichten im Beruf haben,-
    • Maisfeld sehen: Geld kommt ins Haus,-
    • Maiskolben: das Vermögen wächst,




  • Welche der beiden ist die bessere Mutter? Wer hat ihre Kinder lieber?

    Ich hatte oben in einem ersten Beitrag gemeint, dass es um Grausamkeit geht - zumindest habe ich es so gelesen. Callies Anbinden des Kindes wirkt auf Fremde grausam; sie selber aber sieht es als Zeichen ihrer Liebe zu dem Kind, weil sie ihm einen Tag im Garten ermöglicht.


    Und Marie, die Reklame-Zahnpasta-Vorzeigemutter, ist indirekt grausam, wenn sie den Welpen ablehnt. Sie lehnt ihn ab, weil sie "zu einer solchen Situation nicht das Geringste beitragen" (S. 47) will. Was heißt das? Sie will nicht helfend eingreifen, und ich habe die Vorstellung, dass sie sehr wohl weiß, dass damit der Welpe keine Lebenschancen mehr hat.


    Das Maisfeld, das zu Beginn der Geschichte für herbstliche Schönheit steht, wird nun zu einer Falle. Und warum macht Callie das? Weil sie ihrem Mann das Töten ersparen will, weil sie ihn liebt.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Es tut mir leid, seid mir bitte nicht böse, aber diese Lektüre ist überhaupt nicht mein Ding und ich klinke mich hiermit aus :uups:

    Ich wünsche Euch noch viel Spass und gerne ein andres Mal wieder bei einer anderen Art Buch zu einer MLR :winken:

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆