Aber ist das nicht allzu menschlich, dass man, wenn man einmal mit einigem Aufwand sich eine Meinung gebildet hat, schwer von einer anderen zu überzeugen ist ?
Was spricht denn gegen Deine Auffassung?
Jeder von uns sieht das in dem Text, was er meint - entscheidend ist doch nur, dass wir dem
Text dabei keine Gewalt antun.
Neinnein, das war auch gar nicht als klagende Beschwerde gemeint, ich finde ja auch, dass nichts und vor allem niemand gegen meine Auffassung spricht.
Und selbst wenn, ich bin da voll deiner Meinung, dass jeder die Geschichte für sich selbst interpretieren soll und muß - denn gerade da zeigt sich ja die Parallele, die wir schon in der ersten Geschichte erörtert haben: Bei so offenen Erzählungen sagt die Interpretation mindestens genauso viel über den Interpretierenden wie über die Geschichte aus.
(Was das jetzt im speziellen Fall über mich und meine Interpretation aussagt, muß ich mir heute abend mal bei einem leckeren Whisky überlegen.)
Achja und was diese Meinung angeht,
Variante 2: Vater hat viel schlimmere, ungesagte Dinge getan.
bin ich ganz klar auf dieser Seite: Der Vater hat es nämlich meines Erachtens offenbar zeitlebends nicht auf die Kette bekommen, eine persönliche Beziehung / Bindung zu seinen Kindern aufzubauen und bittet deshalb flehentlich um Verzeihung und Liebe.