Stephen Fry - Mythos. Was uns die Götter heute sagen/Mythos. The Greek Myths Retold

  • Egal, welchen Themen sich Stephen Fry annimmt, bisher hat er mich damit immer begeistern können.


    Mit der griechischen Götterwelt hat er sich nun ein Gebiet vorgenommen, das mich in der Unterstufe sehr interessiert hat, mir aber irgendwann ziemlich aus dem Blick geraten ist. Und was könnte besser sein, die alten Kenntnisse aufzufrischen und zu ergänzen, als eine Nacherzählung der Mythen aus der Feder von Stephen Fry?


    Er geht, soweit das möglich ist, chronologisch vor und beginnt mit den Schöpfungsmythen und fährt fort mit der Entstehung des bekannten Pantheons mit Zeus an der Spitze und seiner leidgeplagten Frau Hera neben ihm auf dem höchsten Thron, die im Laufe des Buches einige Male eifersüchtig intervenieren wird, wenn sich ihr Göttergatte mal wieder als Schürzenjäger betätigt. Und schließlich geht es um die Interaktion zwischen Göttern und der neu entstandenen Menschheit, die es nicht lassen kann, immer wieder die Götter herauszufordern, zu beleidigen, zu ärgern oder zu missachten, und die Konsequenzen tragen muss.


    Auf 400 Seiten lässt Fry diese archaische Mythenwelt wunderbar lebendig werden, selbstverständlich nicht ohne eine gehörige Portion Phantasie, Humor und Augenzwinkern (ich musste öfter mal laut lachen), und natürlich spürt man auch hier wieder seine Leidenschaft für Sprachspielereien und Stilmittel.


    Und während man sich bestens unterhält, kann man auch noch so einiges lernen. Nicht nur über das eigentlichen Thema des Buches - Götter, Halbgötter, Titanen, Nymphen, Zentauren, Giganten, Zyklopen, Dryaden und wie sie alle heißen -, sondern auch über die vielen Kunstwerke, denen die Sagen zugrundeliegen, und die äußerst zahlreichen (Fremd)Wörter, die sich von den Mythengestalten ableiten.


    Ein rundum gelungenes, intelligentes und witziges Lesevergnügen und mein erstes Jahreshighlight!

  • Magdalena

    Hat den Titel des Themas von „Stephen Fry - Mythos. Was uns die Götter heute sagen/Mythos. A Retelling of the Myths of Ancient Greece“ zu „Stephen Fry - Mythos. Was uns die Götter heute sagen/Mythos. The Greek Myths Retold“ geändert.
  • Und während man sich bestens unterhält, kann man auch noch so einigeslernen. Nicht nur über das eigentlichen Thema des Buches - Götter, Halbgötter,Titanen, Nymphen, Zentauren, Giganten, Zyklopen, Dryaden und wie sie alleheißen -, sondern auch über die vielen Kunstwerke, denen die Sagenzugrundeliegen, und die äußerst zahlreichen (Fremd)Wörter, die sich von denMythengestalten ableiten

    Nur so ein Gedanke: Wäre dieses Buch dann nicht besser bei den Sachbüchern einzuordnen?

  • Wäre auch denkbar - ich war mir nicht so sicher, denn die Sagen an sich sind ja schon fiktiv und er erzählt sie mehr nach, als sie zu analysieren (die weiteren Erläuterungen sind eher "Abfallprodukte" davon in Form von Fußnoten und kurzem Nachwort).


    Mir ist es aber auch recht, wenn Ihr den Thread verschiebt.