Daniel H. Wilson - Die Dynastie der Maschinen / Clockwork Dynasty

  • Klappentext:


    Sie wissen alles, sie beherrschen alles - und sie sterben nicht. Sie sind die awtomat, uralte meschenartige Roboter. Seit Jahrtausenden leben sie unerkannt unter uns.


    Doch ihre Zeit läuft ab: Sollte es ihnen nicht gelingen, eine neue Energiequelle zu finden, droht ihnen der Untergang. Noch dazu sind die eiden mächtigsten awtomat in einen Machtkampf verstrickt. Mitten in diesen mörderischen Konflikt gerät die Archäologin June: Beim Versuch, etwas über die Herkunft eines mysteriösen Artefakts herauszufinden, macht June eine ebenso sensationele wie tödliche Entdeckung....


    Eigene Beurteilung(Eigenzitat aus amazon.de:


    Seit ihrem sechszehnten Lebensjahr weiß June von einer geheimen Welt der Automaten, in der menschenähnliche Maschinen wirken und zum Teil in das Leben der Menschen eingreifen, denn sie hat in einer Werkzeugkiste ihres Großvaters ein Artefakt gefunden, das dieser von der Schlacht um Stalingrad mitgebracht hat, bei der ein einzelner Mann mit bloßen Händen einen deutschen Tigerpanzer mit Begleitgruppe vernichtet hat - vor seinen ungläubigen Augen. Und dieses Fundstück und die Geschichte ihres deduschka haben die junge Frau zur Erforschung der alten Geschichte getrieben und sie so zu einer Spezialistin für mechanisch angetriebene, äußerlich Lebewesen nachempfundenen Lebewesen gemacht.


    Jahre später, bei der Sichtung eines Schreibautomaten, findet sich June auf einmal in einer Auseinandersetzung zwischen zwei unheimlichen Männern, die sich beide als mächtige Maschinenwesen herausstellen. Mit einem von ihnen, der sich Peter nennt, gelingt ihr die Flucht von der Szene der Auseinandersetzung und ihr Einstieg in eine neue Welt beginnt.

    Peters Erinnerung reicht bis in das Jahr 1709 zurück, als er in einer Werkstatt des Mechanikers Favorini in Moskau erwacht und dort zuerst das Gesicht einer anderen awtomat sieht. Peter wurde im Schlamm eines Flußes zusammen mit seiner Begleiterin gefunden und wird nun äußerlich an Zar Peter angeglichen, denn er soll nach dessen Tod seine Nachfolge als "Ewiger Zar" antreten. Doch die Zarin hat ganz andere Pläne, die es für Peter und seine Begleiterin notwendig machen, den Palast so schnell wie möglich zu verlassen - und eine Odyssee zu beginnen. Nicht nur auf der Suche nach Sicherheit, sondern auch nach einer Erklärung ihrer eigenen Existenz und ihrer Bestimmung. Und diese scheinen sehr weit in der Vergangenheit der menschlichen Geschichte zu liegen. Und Peter - und seine Begleiterin Elena - sind beileibe nicht die einzigen awtomat, die sich in der Welt herumtreiben. Und einige von ihnen sind dem Pärchen überaus feindselig gesonnen.


    Als Peter auf June trifft hat er immer noch kaum Antworten auf seine vielen Fragen gefunden - aber die werden zunehmend überlebenswichtig. Denn eine sehr alte Bedrohung nähert sich den beiden immer schneller und im Reich der awtomat bahnt sich ein vernichtender Endkampf an.


    Seit dem Film über den Schachautomaten sind mir solche Gerätschaften ein wenig unheimlich. Wenn man kein großer Freund von starren Puppen ist, dann sind sich bewegende Puppen richtig beunruhigend. Und dieser Roman gibt einem weitere Gründe zur Unruhe.


    Die Geschichte hat viele interessante und spannende Wendungen und es macht sowohl Spaß mit Peter und Elena - oder auch nur mit Peter - durch drei Jahrhunderte bis in unsere Zeit zu reisen und auch die Abenteuer, die Peter und June zusammen erleben haben es in sich - auch wenn sie im Vergleich dann ein wenig angeheftet an die Restgeschichte wirken. Es gibt einige ziemlich amüsante Erklärung für bisher noch ungeklärte archäologische Funde und auch ein gewisses Fotsetzungspotential. Lohnt sich zu lesen. :thumleft::study:

  • Verlagsinfo


    Daniel H. Wilson, der König der Roboter-Thriller, ist zurück! In seinem Fantasy-Roman "Die Dynastie der Maschinen" erlebt June, eine junge Archäologin, ein fantastisches Abenteuer um jahrtausendealte Roboter und wird in einen Kontinente und Jahrhunderte umspannenden Kampf ums Überleben verwickelt.


    Sie wissen alles, sie beherrschen alles – und sie sterben nicht. Sie sind die »Avtomat«, uralte menschenartige Roboter. Seit Jahrtausenden leben sie unerkannt unter uns. Doch ihre Zeit läuft ab: Sollte es ihnen nicht gelingen, eine neue Energiequelle zu finden, droht ihnen der Untergang. Noch dazu sind die beiden mächtigsten Avtomat in einen Machtkampf verstrickt. Mitten in diesen mörderischen Konflikt gerät die Archäologin June: Beim Versuch, etwas über die Herkunft eines mysteriösen Artefakts herauszufinden, macht June eine ebenso sensationelle wie tödliche Entdeckung …


    Meine Meinung


    Ich bin ganz unvoreingenommen an diese Geschichte herangegangen und war dennoch überrascht, wie düster und unheilvoll die Atmosphäre ist.

    Erzählt wird aus zwei Perspektiven:


    June ist fasziniert von alten Artefakten, die eine sehr ausgeprägte und fortschrittliche Mechanik in sich tragen. Immer wieder entdeckt sie solche menschenähnlichen "Puppen", aber hinter das Geheimnis, sie zum laufen zu bringen, ist sie noch nicht gekommen.

    Ihren Weg verfolgt man in der Gegenwart, in der sie zwischen die Fronten der sich bekämpfenden Awtomaten gerät.


    Über Peters, oder auch Pjotrs, Vergangenheit erfährt man durch Rückblicke, die sich vom Jahr 1709 bis ins 20. Jahrhundert erstrecken. Durch ihn erhält man Einblicke über die Ursprünge dieser roboterähnlichen Maschinen, die trotz aller technischen Finessen auch eine Seele, eine Anima, in sich tragen.


    Die Kapitel wechseln sich immer sehr schnell ab zwischen den beiden, was manchmal etwas zu kurz wirkt, andererseits aber natürlich die Spannung erhöht. Während June in der Gegenwart versucht, hinter das Rätsel zu kommen, entdeckt man durch Peters Erinnerungen den langen Weg, den die Awtomaten schon hinter sich haben.


    Die Idee hinter diesen künstlichen "Menschen" fand ich sehr interessant. Jeder von ihnen hat eine Bestimmung, ja eine Verpflichtung in einer ganz bestimmten Eigenschaft, der er sich komplett verschrieben hat und nur danach handeln kann. Die Logik dahinter hab ich auch am Ende nicht so ganz durchblicken können, obwohl der Autor hier schon viele Details und Zusammenhänge erklärt hat.


    Obwohl es viele brutale Kampfszenen gibt bleiben die Action und das Tempo eher gedämpft, was vor allem an der Atmosphäre lag, die ich wirklich schwer beschreiben kann. Auch zog es sich für mich teilweise etwas zu viel, vor allem gegen Ende. In der ersten Hälfte habe ich beide Wege noch sehr fasziniert verfolgt, zum Schluss war es mir dann zu langatmig, was eben wahrscheinlich auch daran lag, dass ich nicht so recht verstanden habe, wo der Autor mit seiner Geschichte hinwollte.


    Ein bisschen hat es mich natürlich erinnert an die vielen Thesen von heute, ob Computer irgendwann ein Bewusstsein entwickeln könnten - die Maschinen hier konnten ja eigenständig denken und auch fühlen, auch wenn sie von einer Pflicht, also ihrer Bestimmung, getrieben wurden. Dieses Zusammenspiel von Gefühlen und gleichzeitig dem "nicht erleben können" von Liebe war irgendwie faszinierend - wobei man hier Liebe neu definieren müsste, denn der Zusammenhalt mancher Awtomaten kann durchaus Liebe genannt werden.


    Die Atmosphäre, wie oben erwähnt, kam sehr deutlich rüber und auch den Schreibstil fand ich schon eher anspruchsvoll mit außergewöhnlichen und schönen Wortspielereien, aber von der Handlung her halt leider manchmal etwas zäh. Der Schluss hat einiges aufgeklärt, in manchen Dingen hat er mich aber noch etwas ratlos zurückgelassen - es gäbe auf jeden Fall noch einigen Stoff für eine Fortsetzung.


    Mein Fazit: 3 Sterne


    Weltenwanderer