Stephanie von Hayek - Als die Tage ihr Licht verloren

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Ein Buch mit dessen Schreibstil ich sehr zu kämpfen hatte und einem Thema das mir nicht immer tiefgründig genug war.
  • 30er-40er Jahre Berlin. Linda und Brigitte Hoffmann leben mit ihren Eltern Leonhard und Margarethe in Berlin. Großmutter Elizabeth wohnt nur einige Straßen weiter. Jugendfreundin Lene wohnt in der Nachbarschaft und hat sich schon immer als 3. Tochter der Familie gesehen, doch mit dem Teenageralter entfremden sich die Frauen. Lene heiratet einen aufstrebenden NS-Anhänger, doch noch immer will sie von der Familie Hoffmann nicht lassen, die sich niemals der Partei anschließen würden. Während Gitte von einem Jurastudium träumt und durch Beziehungen im Reichsministerium arbeitet, ist Linda mit ihrem Job Sekretärin unzufrieden, sie gar nicht weiß, was sie will. Das ändert sich mit der Begegnung des Schuhmachermeisters Erich Kupfer. Die beiden heiraten schnell, und Linda hilft schon bald in dem außergewöhnlichen Laden mit. Als Hitler immer mehr an Macht gewinnt, wird der Laden bald von NS-Soldaten frequentiert. Erwin wird eingezogen und kommt von der Front nicht mehr zurück, was Linda in eine tiefe Depression fallen lässt. Das Gesetz zur Euthanasie ist zu diesem Zeitpunkt noch geheim, die geistig Verwirrten und Kranken werden heimlich deportiert. Durch Denunziation aus der Nachbarschaft wird auch Linda abgeholt, die Familie weiß nicht, wo sie ist, bis Gitte ein Dokument in die Hände fällt…


    Stephanie von Hayek hat mit dem Buch „Als die Tage ihr Licht verloren“ ihren Debütroman vorgelegt, eine Familiengeschichte vor historisch belegtem Hintergrund. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schnell in das alte Berlin eintauchen, um bei der Familie Hoffmann einzuziehen und als stiller Beobachter die Ereignisse mitzuverfolgen, die bei ihnen Einzug halten. Die Autorin hat den historischen Hintergrund gut recherchiert und gibt ihm einen relativ großen Raum in ihrer Geschichte. Die Vorbereitung der Nazis, die Gesellschaft von psychisch und seelisch Kranken zu säubern, sowie die geheime Planung und Ausführung wird hier sehr sachlich geschildert, was dem Leser bei der Lektüre Gänsehaut beschert. Hinter verschlossenen Türen und mit unterzeichneten Geheimhaltungsvereinbarungen ketteten die Oberen normale Bürger für die Durchführung ihres „Säuberungsaktionsprogramm“ an sich, vom LKW-Fahrer bis zum Arzt. Wie schnell jemand nur durch üble Nachrede in diesem Programm landen konnte, ist geradezu beängstigend. Auf niemanden war mehr Verlass, nicht auf die Nachbarn oder Freunde, auch nicht auf den Arzt. Stellte man Fragen nach dem Verbleib der Angehörigen, dann bekam man keine Auskunft. Schon das Verschwinden von so vielen Angehörigen aus Klinken und Hospitälern sowie aus der Familienwohnung hätte viele Menschen stutzig werden lassen sollen. Man mag gar nicht glauben, dass so wenige Menschen Fragen gestellt haben.


    Die Charaktere sind sehr differenziert ausgearbeitet und spiegeln die gesamte Palette von verschiedenen Eigenheiten wieder. Der Leser steht zwar außen vor, kann sich jedoch gut in einzelne Personen hineinversetzen. Linda ist eine sensible Frau, die lange nicht weiß, was sie vom Leben erwartet, bis ihr die Liebe begegnet. Sie wirkt zu Beginn fröhlich und aufgeschlossen, doch insgeheim schlummert in ihr eine Sehnsucht nach dem Unbekannten. Als sie die Liebe verliert, verliert sie sich selbst. Doch als sie aus dem Alptraum endlich erwacht, zeigt sich eine starke und mutige Frau. Gitte ist die Selbstbewusste, die genau weiß, was sie will. Doch erst als ihr die Augen geöffnet werden, ist sie bereit, etwas gegen den Wahnsinn zu unternehmen. Oma Elisabeth ist eine Patriarchin, die das Herz am rechten Fleck hat und schon früh alles durchschaut hat, was auch auf ihren Sohn Leonhard zutrifft. Lene ist eine naive Frau, die sich im Glanz ihres NS-Ehemanns sonnen will und gleichzeitig Teil der Familie Hoffmann sein möchte. Durch unbedachte Äußerungen bringt sie eine Maschinerie in Gang, auf dessen Zug einige andere aufspringen und andere damit ins Unglück stürzen. Auch die weiteren Protagonisten wie Dr. Vogeler, Herr Linden oder auch der Schuhverkäufer bereichern die Handlung durch ihr Auftreten.


    „Als die Tage ihr Licht verloren“ ist ein sowohl spannender als auch tragischer Roman, der einen nach Luft schnappen lässt ob der Dinge, die dort geschildert werden als auch, um den Mut und die Courage einiger weniger zu bewundern, die sich dem unglaublichen Treiben entgegen stellten. Ein sehr tiefer Einblick in die dunkelste Seite der damaligen Geschichte sowie die Hoffnung, dass es solche Zeiten niemals wieder geben wird! Absolute Leseempfehlung ist hier wirklich verdient!


    Man sollte nie vergessen für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Linda und Gitte sind Schwestern und kommen aus einer gut bürgerlichen Familie. Sie sind jung und haben ihre Träume. Gitte ist Sekretärin im Reichsinnenministerium und möchte sich als Juristin einen Namen machen. Obwohl die Schwester immer zusammenhalten, sind sie doch unterschiedlicher. Linda ist die lebenslustigere der Schwestern, aber in ihr ist manchmal etwas „Verknubbeltes“ und dann weiße sie nicht, was sie will und ist lieber alleine. Dann begegnet sie Erich Kupfer. Er ist die Liebe ihres Lebens. Lind ist glücklich und sie heiraten. Linda arbeitet dann im Geschäft ihres Mannes mit. Doch als der Krieg kommt, wird Erich eingezogen. Bald bleiben die Nachrichten von ihm aus und Linda fällt in ein tiefes Loch. Doch solche psychischen Krankheiten sind gefährlich in jener Zeit.

    Stephanie von Hayek hat einen außergewöhnlichen und ruhigen Schreibstil, der aber gut zu lesen ist. Mit diesem Buch greift sie ein dunkles Thema der deutschen Geschichte auf, die Euthanasie. Die Geschichte ist fiktiv und trotzdem sehr realistisch. Ich habe bisher noch keinen Roman gelesen, der so die Hintergründe und Fakten beleuchtet. Bei dem Schrecklichen, was da geschieht, ist Geheimhaltung alles und wird mit dem Begriff „Tarnung“ verschleiert.

    Die Charaktere sind authentisch und individuell ausgearbeitet.

    Die Zeit vor und während des Krieges ist eine Zeit, in dem man sich vorsichtig verhalten muss. Kaum etwas bleibt verborgen und zu schnell wird man denunziert. Solche Verräter sind überall zu finden, manchmal sogar in der eigenen Familie. Man kann also niemandem trauen.

    So verschwindet Linda nachdem sie verraten wurde. Ihre Familie weiß nicht, wo sie ist. Doch Gitte findet bei ihrer Arbeit heraus, welche Diagnose gesellt wurde. Die Familie ist schockiert. Besonders Großmutter Elisabeth lässt mit ihrer resoluten Art nichts unversucht, um Linda zurückzuholen. Dabei wissen sie nicht, was für ein Wahnsinn da wirklich abläuft. „Gnadentod“ heißt es harmlos, doch es ist ein Massenmord an Menschen, die eigentlich Schutz und Hilfe gebraucht hätten.

    Am Ende bleibt einiges offen und so bleibt es der eigenen Vorstellung überlassen, was aus den Personen geworden ist.

    Eigentlich weiß man, was damals geschehen ist, dennoch ist es immer wieder schockierend darüber zu lesen. Diese Geschichte ist mir sehr nahegegangen.

    Ein empfehlenswertes Buch, das Erinnerung und Warnung zugleich ist. Jedes Leben ist lebenswert.

  • "Euthanasie umschrieben mit dem schönen Decknamen "Aktion Gnadentod" bei dem man Kinder, Psychisch Kranke und Anstaltsinsassen zunehmend als Ballastexistenzen ansieht, die zu beseitigen sind."

    Berlin 1940: Die beiden Schwester Linda und Gitte, die aus einer gutbürgerlicher Berliner Familie stammen geniessen ihre unbeschwerte Jugend. Beide arbeiten als Sekretärinnen auch wenn Gitte gerne Jura studiert hätte und Linda eher die künsterische Ader ihrer Mutter geerbt bekommen hat. Dann jedoch lernt Linda den sensiblen, künsterischen Schuhhändler Erich kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten. Als Erich eingezogen wird und an die Front abkommandiert wird ist Linda untröstlich. Anfänglich schreibt sie ihm fast täglich weil sie ihn so sher vermisst, doch dann bleiben Erichs Briefe aus. Niemand weiß etwas was mit ihm geschehen ist und Linda fällt in tiefe Depressionen. Alles ist ihr auf einmal egal, sie ißt kaum mehr etwas und ihre Familie ist verzweifelt über Lindas Teilnahmslosigkeit. Das dies nicht gerade gut, ist in Zeiten wo Euthanasie Einzug hält und immer mehr Kranke, Behinderte, Alkoholiker vergast werden weiß noch kaum jemand. Als man dann eines Tages Linda zwangseinweist, denkt jeder das sie Linda helfen wollen.

    Stephanie von Hayek verbindet in ihrem Debüt die fiktive Geschichte zweier Schwestern in Berlin, mit einer wahren Geschichte eines verhängnisvollen Transports aus dem Jahr 1940 zu einem faszinierenden Roman um Liebe, Neid, Verrat und Ideologie.


    Meine Meinung:

    Das Cover zeigt zwei junge Frauen, die unbeschwert durch die Straßen flanieren und bei dem man nicht unbedingt solch eine Thematik erwartet. Bei dem Buch selbst war ich hin- und hergerissen, da ich mit dem Schreibstil der Autorin schwer zukämpfen hatte. Ich vermisste die Harmonie und gleichförmigen Sätze, dagegen gab es oft viele Wiederholungen in den Sätzen und ich empfand sie oft als sehr holprig. Auch bei einigen Szenen konnte ich nicht alles nachvollziehen. Da war z. B. eine Frau die Linda mit ihrem Auto nach Berlin fuhr und das in Kriegszeiten, wo doch sicher die meisten Autos konfisziert wurden, wo es Ausgangssperren gab und sicher auch die Bombengefahr groß war. Das schien mir ein wenig unrealistisch dargestellt, zu mal Linda ja auch noch gesucht wurde. Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, sie bleiben eigentlich bis zum Schluss sehr oberflächlich, blass und unscheinbar. Ich hätte mir da lieber weniger Charaktere, dafür aber tiefgründiger ausgearbeitet gewünscht. Da ich schon viele Bücher über Holocaust und Euthanasie kenne, muss ich sagen das auch diese Thematik meiner Ansicht nach zu kurz kam. Das Buch konnte mich erst im letzten Drittel so richtig fesseln, vorher war es für mich eher eine Qual. Hätte ich nicht bei einer Leserunde mitgemacht, ich hätte es sicher abgebrochen. Lediglich die einigermaßen guten Recherchen im Nachwort und das fesselnde Drittel lassen mich ein wenig gnädiger stimmen. Negativ stoßte mich allerdings auch das Ende auf, das mich mit vielen Fragen zurückließ. Da hätte ich mir doch einen Epilog gewünscht bei dem die Autorin noch mehr auf die Zukunft der Protagonisten eingeht. Ob ich ein weiteres Buch der Autorin lesen würde weiß ich noch nicht. Ich jedenfalls kann diesem Buch auf Grund des Schreibstils und meinem Empfinden leider nicht wie die anderen Leser die volle Punktzahl geben, sondern nur gerade noch knappe 3 von 5 Sterne. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:8-[

  • Klappentext von der Verlagsseite

    Berlin, 30er-Jahre: In der Stadt brodelt das Leben, aber am Horizont drohen dunkle WolkenStephanie von Hayek verbindet in ihrem Debüt »Als die Tage ihr Licht verloren« die fiktive Geschichte zweier Schwestern in Berlin und die wahre Geschichte eines verhängnisvollen Transports aus dem Jahr 1940 zu einem faszinierenden Roman um Liebe, Neid, Verrat und Ideologie.Linda und Gitte, Töchter einer liberalen, gut bürgerlichen Berliner Familie, genießen ihre Jugend. Gitte, die als Sekretärin im Reichsinnenministerium arbeitet, hofft, einst als Juristin Karriere zu machen, Linda, die ungestüme Träumerin, schlägt den künstlerischen Weg ein und heiratet den sensiblen Erich, die Liebe ihres Lebens. Als seine Nachrichten von der Front ausbleiben und sein Schicksal ungewiss ist, fällt sie in tiefe Melancholie – gefährlich in einer Zeit, in der psychische Krankheiten zum Todesurteil werden können. Denn die Nationalsozialisten planen bereits, was sie verharmlosend »Euthanasie«, den guten Tod, nennen …Große Gefühle und dramatische Ereignisse vor dem Hintergrund des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte – packend erzählt und exzellent recherchiert.


    Autoreninfo von der Verlagsseite:


    Stephanie von Hayek wurde 1971 in Wolfratshausen als Tochter einer finnlandschwedischen Mutter und eines deutschen Vaters geboren. Nach einer Lehre als Buchhändlerin studierte sie Politische Wissenschaften in München und Paris. Sie arbeitete als Referentin in internationalen Organisationen, unter anderem für die Weltbank in Washington D.C. und die europäischen Regionen in Straßburg. Sie schreibt Literaturrezensionen, leitet Schreibkurse und arbeitet im Feld der internationalen Beziehungen und Völkerverständigung. „Als die Tage ihr Licht verloren“ ist ihr erster Roman


    Erster Satz:


    "Weil ich noch nicht den richtigen gefunden habe!", rief Linda.


    Aufbau:


    "Als die Tage ihr Licht verloren" ist in drei große Teile aufgeteilt, Schmetterlinge (1932-1938) - Mitten unter uns (1939-1940) - Pusteln (1940), die wiederum in Unterkapitel eingeteilt sind. Erzählt wird in der auktorialen Erzählform, teilweise mit indirekter Rede. Angehangt sind ein Nachwort, eine Danksagung und Zitathinweise.


    Meinung:


    "Als die Tage ihr Licht verloren" von Stephanie von Hayek ist ein Debütroman und erzählt von einem ernten Thema: Euthanasie im dritten Reich. Sie verbindet eine fiktive Geschichte um zwei Schwestern mit der wahren Begebenheit eines Transports von 1940.


    Fangen wir mal vorne an. Das Cover ist sehr schön gestaltet und zeigt zwei vergnügte Frauen vor einer Stadtsilhouette. Es ist sehr ansprechend und für mich ein Hingucker. Auch die Aufteilung der Kapitel mit ihren Kapitelüberschriften gefällt mir und die Überschriften passen genau zum Inhalt der einzelnen Teile. Was sie genau bedeuten erfährt man im Laufe der Handlung.


    Ich würde gerne sagen, dass alle fiktiven Charaktere prägnant und gut durchdacht sind, aber leider ist dem nicht so. Die beiden Protagonistinnen Linda und Gitte, stechen heraus. Beide möchten ein gutes Leben und sind auch auf dem Weg Karriere zu machen. Wobei Gitte etwas nüchterner und abgeklärter wirkt, als Linda die emotionaler und feinfühliger ist.Gerade diese Emotionalität, sehen die Nationalsozialisten als Schwäche, wird ihr zum Verhängnis. Denn Linda hat mit ihrer offenen Art sich auch Feinde gemacht, ohne dass sie es in ihrer Naivität bemerkt. So wird sie aus Neid, Missgunst und Habgier eingewiesen.


    Der erste Teil "Schmetterlinge", der im Prinzip die Vorgeschichte ist, war noch ziemlich langatmig, ich fragte mich öfters, was Frau von Hayek uns sagen möchte. Denn die aufkommende Gefahr spürte man, schon deutlich und ich musste immer wieder den Kopf schütteln wie naiv und gutgläubig, die Charaktere waren. Gut mit dem Wissen von heute ist dies einfach zu sagen, aber es wurde in der Familie diskutiert und die Repressalien spürte man auch selbst. Dennoch glaubte man, das alles nicht so schlimm werden würde.


    "Mitten unter uns" ist hingegen heftig. Die Führungsebene des Reiches tritt stärker in den Vordergrund und es wird nun das Stilmittel der indirekten Rede verwendet. Das macht das Ganze noch heftiger und erschreckender. Wenn auch Frau von Hayek nicht ins Detail bei Euthanasie und Konzentrationslagern geht, so ist dieser nun recherchierte Teil, sehr prägnant geschrieben. Mir liefen immer wieder Schauer über den Rücken, über die Kaltherzigkeit, Herrschsucht und Machtbesessenheit. Nicht nur in der Führungsebene, sondern auch bei den Menschen auf der Straße. Es war eine Zeit des Misstrauens und des Grauens. In diesem Teil finde ich die Charaktere wieder sehr stark dargestellt und sie gewährte einen guten Einblick in die Herangehensweise der Vernichtung.Die ersten Seiten des Kapitels haben mich fassungslos gemacht, obwohl ich schon viel Literatur zu der Zeit gelesen habe, erschreckt es mich immer wieder. Gegen Ende des Kapitels flaute der Spannungsbogen wieder abrupt ab und es plätscherte wieder dahin. Das empfinde ich heute noch als Schade, denn sie hätte hier mehr in die Tiefe gehen können.


    "Pusteln" der abschließende Teil des Buches ist für mich eine Aneinanderreihung von Begebenheiten, die parallel ablaufen, aber ohne jegliche Tiefe. Es werden Sachen wie Widerstand und Flucht angerissen, aber nicht weiter beleuchtet. Gerade der dritte Teil lässt mich enttäuscht zurück. Auch, weil die Handlung für mich abrupt endet. Ich hätte gerne noch erfahren, wie es den handelnden fiktiven Personen ergangen ist, ob sie es geschafft haben oder in den Wirren des Krieges ihr Leben gelassen hat.Bei den realen Personen hat sie es ja im wirklich gut gemachten Nachwort erklärt und genau so etwas hätte ich mich als Epilog gewünscht. So ist es mir und den anderen Lesern selber überlassen, uns ein Ende für die fiktiven Charaktere zu überlegen.


    An dem Schreibstil habe ich weniger auszusetzen, teilweise ist er etwas holprig und für mich nicht melodisch, aber ich halte dies Mal für gewollt, da es sehr gut zur Handlung passt. Gerade die Passagen der indirekten Rede sind mit kurzen Sätzen bestückt. Die dann knapp daher kommen, wie auch die Führungsebene. Eine abgehackte und einfache Sprache, welches ich als Stilelement empfinde, die das Grauen des Regimes noch deutlicher machen.


    Fazit


    "Als die Tage ihr Licht verloren" von Stephanie von Hayek ist ein Debtütroman, der fiktive Elemente mit realen Begebenheiten verknüpft. Nicht immer spannend und gut erzählt, dennoch ein Buch, dass man lesen kann, wenn man sich für die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Vorgehensweise des Regimes interessiert.


    Bewertung

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße von der buechereule :winken:


    Im Lesesessel


    Kein Schiff trägt uns besser in ferne Länder als ein Buch!
    (Emily Dickinson)



    2024: 010/03.045 SuB: 4.302

    (P/E/H: 2.267/1.957/78)