Kelly Murphy betreibt gemeinsam mit ihrem Vater Jeff eine Tulpenfarm und liebt ihre Arbeit über alles. Ihre Schwester Olivia hat sie seit Jahren nicht gesehen, denn diese ist damals in ein Internat gegangen, nachdem Mutter Marilee die Familie verlassen hat. Danach ist Olivia zu ihrer Mutter nach Phoenix gezogen, um mit ihr in deren Immobiliengeschäft zusammen zu arbeiten. Der Kontakt zwischen Kelly und Olivia war seitdem nur spärlich. Ausgerechnet zum jährlichen Tulpenfestival kündigt Olivia nun ihren Besuch an und zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Schwestern schwelen so einige Konflikte. Dann taucht Mutter Marilee auf einmal auch auf und macht sich wieder an ihren Ex-Mann Jeff heran. Kellys heile Welt wird völlig durcheinander gewirbelt. Als sie dann noch auf ihre alte Highschool-Liebe Griffith trifft, ist das Gefühlschaos eigentlich perfekt, wenn da nicht noch Kellys beste Freundin wäre, die anscheinend auch ein Geheimnis mit sich herumträgt….
Susan Mallery hat mit ihrem Buch „Die Tulpenschwestern“
einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der dem Leser diesmal
gleich drei Frauencharaktere als Hauptprotagonistinnen präsentiert. Der
Schreibstil ist locker-flockig und warmherzig, gespickt mit jeder Menge
Gefühlschaos, Sorgen und Nöten, so dass der Leser schnell in die Geschichte
hineintaucht und sich mal dieser, mal jener „Tulpenschwester“ an die Fersen
heftet, um nach und nach die verschiedenen Unstimmigkeiten und kleinen
versteckten Geheimnisse zu entdecken und diese ans Tageslicht zu bringen. Für
ihre Protagonisten hat die Autorin eine kleinstädtische Kulisse als Bühne
entworfen, umrahmt von liebenswerten Bewohnern, die sich alle schon jahrelang
kennen und zusammengewachsen sind. Durch wechselnde Erzählperspektiven erhöht
die Autorin nicht nur die Spannung innerhalb ihrer Geschichte, sondern gibt dem
Leser auch die Möglichkeit, die drei Frauen von Grund auf kennenzulernen sowie
ihren Gedanken und Gefühlen folgen zu können.
Die Charaktere hat die Autorin wunderbar menschlich gezeichnet und ihnen Leben eingehaucht. Sie sind sowohl unterschiedlich wie individuell angelegt und wirken sehr authentisch, so dass der Leser sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fiebern kann. Die 30-jährige Kelly lebt noch bei ihrem Vater und hat ein Herz für Tulpen. Sie wirkt manchmal etwas entrückt, naiv oder auch unterkühlt, doch je mehr man sie kennenlernt, umso sympathischer wird sie einem. Olivia ist Kellys jüngere Schwester, die zu Beginn recht abgehoben und arrogant wirkt, dann aber langsam auftaut und in ihrer alten Heimat zu sich selbst findet. Kellys beste Freundin Helen fehlt es an Selbstbewusstsein, so gibt sie sich meist zurückhaltend und hütet ein Geheimnis. Auch die weiteren Charaktere wie Griffith, Marilee oder Jeff bringen Schwung in die Handlung und lassen sie nie vorhersehbar werden.
„Die Tulpenschwestern“ ist ein unterhaltsamer Liebesroman mit jeder Menge Verwicklungen, Geheimnissen und Konflikten, wobei die Romantik aber ebenso ihren Platz hat. Schönes Lesevergnügen für sehr kurzweilige Lesestunden. Empfehlenswert!
Was für's Herz für