Matthias Morgenroth - I can see U

  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Interessante Thematik, gut umgesetzt, jedoch sehr vorhersehbar und eher durchschnittlich geschrieben
  • Kurzmeinung

    Gaymax
    Ein unerwartet interessantes Jugendbuch.
  • Hochaktuell und spannend!


    In Maries Klasse ist alles ganz normal - soweit eine pubertierende Klasse normal sein kann -, bis Ben, der Neue, dazukommt. Marie ist sofort hin und weg von ihm und setzt alles daran, Zeit mit ihm verbringen zu können. Doch mysteriöse Vorkommnisse machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Die Klasse wird zwiegespalten und plötzlich heißt es: jeder gegen jeden!


    Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches, ein schönes Gesicht, das wohl für den perfekten Ben steht!


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Sprache ist dem Jugendbuch-Stil angemessen. Marie ist mir anfangs ein bisschen zu naiv, was aber auch daran liegen kann, dass ich mit 25 Jahren etwas außerhalb der Zielgruppe liege. :D

    Das Buch baut langsam Spannung auf, gegen Ende der Geschichte kommt man nicht mehr los und muss einfach weiterlesen. Die Thematik ist hochaktuell, es wird beschrieben, wie sorglos die Jugend mit ihren Daten im Internet umgehen und das smarte System, das den Protagonisten Artikel liefert, indem es die Personen im Alltag "abhört" und die passenden Dinge heraussucht, ist gar nicht so weit entfernt, wenn man an Alexa denkt. Man fragt sich das ganze Buch über, was das alles soll und was der geheimnisvolle Ben damit zu tun hat.


    Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 4,5 Sterne. :) :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Gläserne Gesellschaft!


    Es ist Liebe auf den ersten Blick als Ben ins Klassenzimmer kommt. Marie sieht den neuen Mitschüler und ist hin und weg. Ihre Freundin Elli findet ihn weniger toll. Doch Marie lässt sich nicht beirren. Endlich ein Junge, der sie versteht, ihre Wünsche und Träume zu erfüllen versucht. Auch der Rest der zehnten Klasse ist begeistert von Ben. Als Fotos, die verschiedene Mitschüler in peinlichen Posen zeigen, im Internet kursieren, verdächtigt jeder jeden etwas damit zu tun zu haben. Nur Ben bleibt relativ gelassen….




    Ich mochte den Schreibstil von Matthias Morgenroth sehr. Mit seinem prägnanten und klaren Stil konnte er mich mit diesem Jugendbuch auch als Erwachsene, und weit ausserhalb der Zielgruppe, erreichen. Immer wieder hat er tiefsinnige, sehr schön klingende oder bedeutungsvolle Sätze, die nachhallen, eingeflochten.


    Die Geschichte ist über und für Jugendliche und so geht es hauptsächlich um Marie und ihre Klassenkameraden. Cybermobbing, den Umgang mit sozialen Medien und die Folgen bei Missbrauch zeigen topaktuelle Probleme, die Jugendliche heutzutage haben können. In der Story wird vom Prolog an unterschwellig ein grosses Geheimnis angedeutet. Die Andeutungen, die auf einem Vorfall hinweisen, machen neugierig und sind sehr spannend. Irgendwann fragt man sich, wer wer ist … und wer für die sonderbaren Vorfälle verantwortlich ist?


    Die Jugendlichen in diesem Buch sind in der zehnten Klasse und relativ brav. Drogen, Alkohol oder andere Suchtprobleme bleiben aussen vor. Auch Ausgang und Partys sind kein Thema. Was dann doch die Figuren etwas unrealistisch macht. Ausgrenzung wird anhand eines Klassenkameraden angedeutet. Wird jedoch so dargestellt, dass er selbst keinen Kontakt zu seinen Mitschülern möchte. Dafür ist Mobbing ein grosses Thema bei den Jugendlichen. Doch auch das ist relativ harmlos beschrieben. So scheinen die verleumderischen Fotos im Netz für die Betroffenen wenig Konsequenzen zu haben. Marie weint ein wenig, als ein gefaktes Foto von ihr und Elli im Klassenchat kursiert. So wirklich abgenommen habe ich ihr die Verzweiflung darüber jedoch nicht. Wenn man bedenkt, dass im realen Leben so was einen Jugendlichen völlig aus der Bahn werfen kann. Ganz seltsam war die Burn out Geschichte von Ellis Mutter. Zu welchem Zweck, die und auch noch so oberflächlich, eingefügt wurde, bleibt mir ein Rätsel.


    Meiner Meinung nach hätte man etliche Themen tiefer … eindringlicher …. darstellen dürfen. Im Anbetracht des Alters der Zielgruppe (12 bis 15 Jahre), hätte es da schon noch einen Schuss Authentizität vertragen.


    Der Autor konnte mich zum Schluss sehr überraschen. Denn er hat in seinem Plot ein Horrorszenario der heutigen, stark Technik- und Ueberwachungs- gezeichneten Gesellschaft gezeigt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • I Can't See U


    Mit „I can see u“ ist dem Journalisten Matthias Morgenroth ein weiteres spannendes und den Strom unseres fortschreitenden SocialMedia Lifes treffendes Kinder und Jugend-Buch gelungen.


    "I can see u" ist nicht nur leicht lesbar und mitreißend geschrieben, auch die Charaktere sind alle wunderbar originell - ich habe sie gleich ins Herz geschlossen! Gerne lernte ich die Flieder liebende, eher introvertierte Romantikerin Marie kennen, die vom ersten Blick an in Bens „Sonnenaufgang-Augen“ hin und weg ist. Oder Maries Beste, die taffe Elli, die kritisch der modernsten SmartHome Technik noch nichts abgewinnen kann, dafür aber mit wildem Temperament ihrem Ex Boyfriend Marco das Leben schwer macht, sowie den lustigen „YouTube- Star“ Josh, der Marie stets zum Lachen bringt und in seiner Freizeit mit dem kleinen Bruder virtuelle Pokemons quer durch die Stadt jagt. Und dann gibt es da natürlich noch den geheimnisvollen Ben. Maries Schwarm ist freundlich, hilfsbereit und mit immer einem coolen passenden Spruch auf den Lippen macht er sich schnell in der Klasse beliebt. Seine Markenklamotten wirken auf Jungs inspirierend, die Mädels fliegen auf ihn und auch sonst schweißt er die Klassengemeinschaft mit seinem raschen Organisationstalent zusammen.

    Eine Gemeinschaft, die zu zerfallen droht, als auf dem digitalen Jahrmarkt der Möglichkeiten brisante, teils gefakte Bilder auftauchen, lang gehütete Geheimnisse ausgeplaudert werden und jeder beginnt jeden zu verdächtigen. Plötzlich steht die Frage „Glaubst dus?“ im Klassenzimmer. Wem kann man überhaupt noch vertrauen? Und wer ist eigentlich dieser „the_true_frankenstein99“ überhaupt, der alles zu wissen scheint?


    Schon zu Beginn werden wir als Leser mit zahlreichen Rund-Um Informationen gefüttert. So lernen wir bereits auf den ersten Seiten durch Zeitsprünge Marie nicht als braves verliebtes Schulmädchen, sondern als gewaltbereites Opfer kennen. Wir lesen mit „I Can See U“ ihr Tagebuch, eine mit Tinte geschriebene Geschichte, „damit mir niemand die Worte verfälschen kann, denn geschrieben ist geschrieben – aber eben nur, wenn es Papier ist und wenn es keine Pixel sind.“ und werden von ihr aufgefordert, ihre Aufzeichnungen mit „Ehrfurcht“ und „Furcht“ zu lesen. 2 Begriffe, die meinem Empfinden nach für den Inhalt dieses Romans und allem was da noch kommt, nicht passender sein könnten. Früh im Text bekommen wir bereits Einblick in einige Mails, die zwischen einem gewissen „Michi“ und seinem derzeit in Singapur Lebenden Studienfreund „Sokrates59“ über soziale Experimente, Prävention und fortschreitender Digitalisierung ausgetauscht werden. Spätestens jetzt war meine Neugierde als Leserin vollkommen geweckt.

    Auch mein Lese-Auge wurde wacher, sodass ich früh diverse Vermutungen hatte, in welche Richtung sich die Geschichte weiterentwickeln würde, was eine gewisse Vorhersehbarkeit mit sich brachte. Dies ist für mich auch der Haupt-Kritikpunkt an dem Text. Ich hätte mir gewünscht, dass Anfangs etwas spärlicher mit den Informationen umgegangen worden wäre sodass wir als Leser, genau wie Marie, eine größere Überraschung erlebt hätten. Ist das erste Rätsel gelöst, löst sich für mich auch ein Großteil der Spannung auf und es wird ein anderer Fokus gesetzt, der die Geschichte aber schließlich abrundet.


    Fazit: Ein beeindruckendes, absolut lesenswertes Werk rund um das Thema Jugend, Liebe und SocialMedia. Das Buch kratzt an dem Rand einer nahenden Dystopie und setzt sich packend geschrieben mit den Chancen und Gefahren unserer stetig wachsenden Technik auseinander. Es lädt dazu ein, hin zuschauen. Was wir teilen. Wann. Mit wem. Und uns bewusst zu werden, was für unser Leben, egal ob Teen oder Grandma, wirklich zählt.

  • Meine Meinung:


    Der Klappentext und das Cover haben mich definitiv angesprochen und das Cover passt auch hervorragend zum Inhalt, denn es ist ein junger schöner Mann abgebildet indem sich die Hauptprotagonistin verguckt.

    Dann auf den ersten Seiten eine Enttäuschung, weil ich sehr viel Teenie - Romantik und oberflächliche Schwärmerei zu lesen bekam, aber mit dem Verlauf des Buches war ich dann doch angenehm überrascht über die Spannung und über die aktuelle Problematik die sich von Burn-Out über Cyber - Sicherheit bis hin zu Mobbing erstreckt. Über das Ende kann man geteilter Meinung sein, aber da hätte ich mir definitiv etwas anderes gewünscht. Mit den Protagonisten konnte ich mich nicht direkt identifizieren, das lag zum Teil daran, dass sie zu oberflächlich beschrieben wurden und zum anderen auch daran, dass mein eigenes Alter nicht der Zielgruppe entspricht, aber der Inhalt und die Probleme, die dort angeschnitten wurden sagten mir zu und deswegen ist für mich das Buch auch kein schlechtes geworden, aber halt auch nicht 5 Sterne. Ich vergebe 4 Sterne was sicherlich auch kein schlechtes Ergebnis ist.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Das Cover des Buches hätte mich im Buchladen wahrscheinlich nicht wirklich angesprochen. Dennoch macht es, in Bezug auf den Inhalt des Buches, sehr wohl Sinn. Diese Schrift, die doch sehr an Computer erinnert, die Abkürzung “U” und das Gesicht des jungen Mannes, welches einen ohne Probleme beobachten kann.

    Der Inhalt:

    In dem Jugendroman von Matthias Morgenroth geht es im groben betrachtet um eine Schulklasse. Im Detail wird aus der Sicht von Marie geschildert, was passiert. Als der neue Mitschüler, ben, nämlich in ihre Klasse kommt, verspürt Marie sofort ein Kribbeln im Bauch- eine kleine Verliebtheit. Und auch Ben scheint von Maries Schwärmereien nicht ganz abgeneigt zu sein..

    Während die beiden sich immer besser kennenlernen, geschehen jedoch plötzlich seltsame Dinge. Im Klassenchat werden falsche Fotos von Marie umher geschickt, die tiefsten Geheimnisse ihrer Mitschüler werden offengelegt und der “Auftrag”, von welchem Ben ihr erzählt, entpuppt sich als ein Größerer, weit über Maries Vorstellungskraft hinaus. Das Ende wird nicht nur sie überraschen.

    Meine Meinung:

    Den Anfang und den Einstieg in die Story für den Leser fand ich etwas holprig. Sehr viele Informationen auf sehr wenigen Buchseiten. Die Erzählperspektive- aus Maries Sicht- fand ich widerrum sehr gut, da meines Empfindens nach ihre Gedanken und Gefühle fast die waren, die am wichtigsten zu verstehen sind. Das Buch lies sich schnell und flüssig lesen. Jedoch finde ich auch, dass es nicht nur für Jugendliche geeignet ist und schon gar nicht nur Jugendliche die Themen Cybermobbing, Datenschutz im Internet etc. näher gebracht bekommen müssen.

    Das Ende der Story kam sehr überraschend, obwohl ich selber meine Meinung zum Ausgang des Buches nach jeder 5. Seite geändert habe.

    Leider muss ich sagen, dass mir das Ende des Buches dahingehend nicht gefallen hat, dass ich einige Dinge zu wenig aufgeklärt finde und der Schluss ansich zu offen war. Alles in Allem würde ich dennoch sagen, dass das Buch gut zu lesen war und ich mich über einen aufklärenderen zweiten Teil sehr freuen würde.

  • Was ist noch real und was nicht



    Das Buch I can see u beginnt damit, dass ein neuer Mitschüler in die Klasse von Marie, Elli und Josh kommt und Marie beginnt, sich in ihn zu verlieben. Doch auf einmal passieren immer mehr Ereignisse, die für Unfrieden in der Klasse und der Schule sorgen und irgendwie scheint der Neue - Ben - etwas damit zu tun zu haben. Was als klassisches Jugendbuch über die ersten Erfahrungen von Verliebtheit beginnt steigert sich im Laufe des Buches immer mehr in einen Jugendthriller und niemand weiß, wie diese Geschichte ausgehen wird.
    Dem Autor gelingt es in gelungener Art und Weise die Gefahren des Umgangs mit neuen Technologien in ein Jugendbuch zu verpacken und bei den Leser_innen eine Sensibilisierung für diesen Bereich anzustoßen. Das Buch ist sehr spannend geschrieben und mensch ist gut in der Lage intensiv in die Geschichte und die Erlebnisse der Protagonist_innen einzutauchen, so dass ich es definitiv sehr empfehlen kann.

  • Du wirst beobachtet.


    Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
    Wir standen am Fenster neben dem Haupteingang und schauten in die Nacht. Wolken zogen über den Mond, die Schatten der Büsche tanzten im bleichen Licht. Wir dachten alle dasselbe. „Er ist irgendwo da draußen", flüsterte ich. Als Ben neu in die Klasse kommt, ist Marie fasziniert: Ben sieht gut aus, ist immer freundlich und liest ihr geradezu die Wünsche von den Lippen ab. Endlich jemand, der sie wahrnimmt! Doch dann geschehen merkwürdige Dinge: Im Klassenchat kursieren Fake-Bilder von ihr, gut gehütete Geheimnisse ihrer Mitschüler verbreiten sich plötzlich wie ein Lauffeuer; und was ist das für ein „Auftrag", den der Neue angeblich hat? Langsam beginnt Marie zu ahnen, dass etwas Größeres dahintersteckt … Packend geschrieben und umfassend recherchiert von BR-Journalist Matthias Morgenroth


    Meine Meinung:
    Dieser Jugendroman war absolut mein Ding; er ist sehr spannend und angenehm lesbar geschrieben.
    Das Thema ist meiner Meinung nach nicht ganz so weit hergeholt und somit nicht komplett unrealistisch; die Geschehnisse sind jedoch realitätsnah beschrieben.
    Meinen Geschmack hat diese Story absolut getroffen.


    Fazit: Super.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die Geschichte empfand ich als sehr spannend und vor allem als sehr aktuell. Wir werden immer vernetzter, man steuert mit Smartphone und App inzwischen das Haus oder bestellt über Alexa seine benötigten Sachen direkt im Internet. Es ist schon ein bisschen unheimlich, wohin das Ganze gerade geht und wir werden immer gläserner. Wir werden immer nachlässiger mit unseren Daten, geben Kontodaten auf diversen Webseiten ein, bestellen online und bekommen dann auf unser Profil zugeschnittene Werbung oder wir teilen Fotos über das Internet. Was damit passiert/ passieren kann… darüber machen wir uns meist nur am Rande Gedanken. Genau dieses Thema greift das Buch auf.


    Was ist, wenn plötzlich Dinge zugeschickt werden, über die du nur am Rande gesprochen hast, oder über die du mit Freunden per Messenger geschrieben hast? Was ist, wenn gefakte Bilder von dir im Internet oder im Gruppenchat auftauchen? Leicht bekleidet oder in anderen Posen, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren? Genau dieses Problem wird hier thematisiert. Man gibt seine Fotos aus der Hand und hat plötzlich keine Kontrolle mehr darüber, wo sie landen. Entweder so, wie man sie tatsächlich gemacht hat, oder eben retuschiert. Die Gefahr ist definitiv real. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Die Geschichte ist schlüssig geschrieben und nach und nach tauchen immer mehr Fakten auf, die das Puzzle Stück für Stück zusammensetzen.


    Die Protagonisten Marie, Ellie, Josh und Ben wurden von Matthias Morgenroth sehr gut ausgearbeitet. Von jeder der Figuren hatte ich ein Bild vor Augen. Ellie und Josh sind eher die rationalen Charaktere in der Geschichte. Ellie fängt schon früh an, Warnungen auszusprechen, leider hört nur niemand auf sie. Marie ist diejenige, die eher ein bisschen naiv an die Sache herangeht. Als erwachsener Leser hat man natürlich ab und an die Augen verdreht, weil Marie einfach zu sehr für Ben geschwärmt hat. Sie entschuldigt alles, was Ben tut oder redet es schön. Ich finde aber, dass es ihr in ihrem Alter zu steht, genau so zu sein, wie sie war. Das erste Mal so richtig verliebt, da darf man vor lauter rosaroter Brille durchaus über Einiges hinwegsehen. Das Buch wird vom Verlag ab 12 Jahren empfohlen und ich finde, dass es für diese Zielgruppe genau richtig geschrieben ist.


    Gefallen hat mir, dass die Dinge, die geschehen, der Freundschaft zwischen Ellie und Marie keine Narben verpasst haben. Auch wenn sich vor allem Ellie kurz mal zurück ziehen musste, um mit sich selbst ins Reine zu kommen, so haben sich die beiden Mädchen nicht gegenseitig hängen lassen. Im Gegenteil, sie habe mit Josh sogar einen neuen Verbündeten, und ich denke auch, einen neuen Freund gewonnen. Gemeinsam sind die drei stark und kommen nach und nach auf die richtigen Denkansätze. Durch ihre Ermittlungen finden sie heraus, was es mit Ben auf sich hat und gehen mutig ihren Weg.


    Ich finde, dass Matthias Morgenroth mit diesem Buch auf jeden Fall den Leser aufrüttelt. Nach dem Lesen des Buches macht man sich doch deutlich mehr Gedanken darüber, was mit den eigenen Daten so passieren kann. Gerade wir Blogger geben ja doch so Einiges von uns im Internet preis. Ob das immer so gut ist, darüber habe ich durchaus schon öfter nachgedacht, aber letzten Endes muss man eben immer abwägen, was man noch posten kann und was man lieber im privaten Rahmen behält.


    Das Ende ist relativ offen gehalten, aber ich fand es trotzdem passend.


    Von mir gibt es 4 Sterne für einen spannenden Jugendroman, der ein sehr aktuelles Thema aufgreift.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Inhalt:

    Marie ist ein eher unscheinbares Mädchen, das von keinem Jungen wahrgenommen wird.

    Aber sie hat sowieso noch nicht den Richtigen getroffen. Doch als dann schließlich Ben in ihre Klasse komm, verschwinden ihre Bedenken. Denn Ben sieht total gut aus, hat einen tollen Charakter und interessiert sich als Erster für sie. Marie schwebt auf Wolke sieben und merkt deshalb nicht, dass er irgendein großes Geheimnis mit sich herum schleppt...

    Meine Meinung:

    Mich hat der Klappentext von "I can see u" total angesprochen und deshalb bin ich auch total froh darüber, dass ich das Buch schon vorab lesen durfte.

    Leider hat mich der Verlag, in Form eines beigelegten Zettels, schon bevor ich das Buch gelesen habe über den Inhalt gespoilert. Das war aber keine böse Absicht sondern ein blödes Missverständnis und diese Tatsache wird meine Rezension auch in keiner Weise negativ beeinflussen.


    Matthias Morgenroth hat mit diesem Buch auf ein paar wirklich wichtige und aktuelle Themen aufmerksam gemacht. Es dreht sich vor Allem um die Digitalisierung und darum, was in unserem heutigen Zeitalter schon alles möglich ist.


    Die Protagonistin des Buchs ist die 15-jährige Marie. Außerdem spielen ihr neuer Mitschüler Ben, ihre beste Freundin Elli und Josh noch eine große Rolle. Leider bin ich mit Marie nicht so recht warm geworden. Auch im Verlauf der Geschichte hat sich daran nichts geändert. Das lag einfach daran, dass alle Leute, aber vor Allem Marie sehr kindisch, unreif und naiv waren, obwohl sie die 10. Klasse besucht haben. Vielleicht liegt das einfach daran, dass "I can see u" von einem Autor und nicht von einer Autorin stammt. Eine Autorin hätte sich vielleicht etwas besser in Marie einfühlen können, dass kann ich aber auch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Jedenfalls ist es mir oftmals etwas schwer gefallen, die Handlungen und Gedanken von Marie nachzuvollziehen.

    Der Schreibstyl hingegen hat mir wieder sehr gut gefallen. Er war sehr flüssig und nicht schwer zu verstehen. Außerdem bin ich immer noch von der Idee hinter dem Buch begeistert. Trotz dessen, dass ich gespoilert wurde und dadurch schon einiges wusste, kamen immer wieder neue Wendungen auf mich zu. Deshalb wurde das Lesen auch niemals langweilig. Außerdem hat man gemerkt, wie viel Recherche hinter dem Buch steckt. Es ist sehr detailreich und unheimlich gut durchdacht. Mich hat nur noch ein kleines bisschen gestört, dass manches doch etwas unrealistisch wirkte. Allerdings bin ich kein Profi und kann deshalb auch nicht sagen, was in ein paar Jahren möglich sein wird.

    Mein größtes Highlight war dann definitiv das Ende. Es sind nochmal so viele Dinge passiert, mit denen ich unter keinen Umständen gerechnet und noch nicht mal ansatzweise erahnt hätte.


    Insgesamt erhält das Buch 3/5 Sternen von mir.

  • Beitrag an bestehenden Thread angehängt :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich hatte keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber die Rezensionen hier hatten mich neugierig gemacht. Die Prämisse des Romans ist faszinierend und ich habe mich sehr bemüht, es zu mögen, aber nach langem Abwägen kann ich es mit nicht mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: bewerten. Der halbe Punkt ist der Tatsache geschuldet, dass es mich dazu brachte, mich auch nach der Lektüre gedanklich damit zu beschäftigen.


    Auf Seite 33 hätte ich fast abgebrochen, als Marie schreibt ...


    Zitat von Seite 33

    Jetzt habe ich schon sieben Tintenpatronen leer geschrieben.

    Echt? Sind Patronen heutzutage so viel kleiner als früher oder Notizbücher soviel größer?! 3 Tintenpatronen wären mir wohl nicht aufgefallen, aber nach dem Bohei, dass Marie um die analoge Aufzeichnungen macht, stach es mir direkt ins Auge. Immerhin sollen wir doch diese Art der Kommunikation voll Ehrfurcht betrachten. Schade, dass sie sich dann selbst so unglaubwürdig macht. Und, dass wo sie als Gegenpol zu manipulierbaren digitalen Medien dienen soll.


    Wie auch immer, ich bin froh, dass ich weitergelesen habe, denn es gibt viel Gutes - inhaltlich gibt es wenig zu den obigen Rezensionen hinzuzufügen, also stattdessen ein paar subjektive Anmerkungen.


    Der Stil ist eine gelungene Mischung aus Beschreibung und wörtlicher Rede, so dass ich das Buch nach 3 Abenden durch hatte. Die Freundschaft zwischen Marie, Ellie und Josh war sehr gut dargestellt und fühlte sich sehr authentisch an. Dieses Dreiergespann ist das Rückgrat dieser chaotischen Frankensteinadaption und ein gelungenes Plädoyer für persönliche Interaktion und Individualität.


    Maries Schwärmerei für Ben fand ich erst niedlich. Wer mag es nicht wenn die Vögel im Kopf zwitschern und leise Musik dazu spielt? Dass sie sichin sein gutes Aussehen und Sonnenaufgangsblick verknallt, finde ich auch altersgerecht. Und dass sie sich von ihm "gesehen" und verstanden fühlt, wenn er sie nicht mit eigenen Interessen volllabert, sondern versucht, ihren Aussagen etwas hilfreiches hinzuzufügen, ist auch nachvollziehbar. Mir ist es als 16-Jähriger mal ähnlich gegangen - tollster Typ, eher ruhig und zurückhaltend und sehr nett, bis wir bei unserem ersten Date feststellten, dass wir absolut keine Themen hatten, und die Aufmerksamkeit, die ich mir eingebildet hatte, daher kam, dass wir vorher immer von anderen umgeben waren, die Fragen stellten. Komischerweise hatte ich komplett ignoriert, dass nicht er diese Nachfragen gestellt hatte und somit Gespräche am Laufen hielt, sondern seine Freunde. Er grinste aber immer so charmant, dass es schien, als würde er Interesse haben. So kann man sich täuschen und ist noch so unerfahren, dass man sich gern von seinen Wunschvorstellungen leiten lässt. Wie dem auch sei, das Bedürfnis gesehen zu werden, ist einer der Nebenschauplätze im Roman. Und somit Maries Naivität nicht nur ihrem Alter geschuldet, sondern auch notwendig, um die Geschichte voranzutreiben.



    Fazit:

    Insgesamt hatte ich immer wieder den Eindruck, dass der Autor sich nicht recht entscheiden konnte, welche Geschichte er letztendlich WIRKLICH erzählen will. Da ist der Strang über das Cybermobbing, dann der über unseren legeren Umgang mit personalisierten Technikangeboten. Dann die Frankensteinperspektive, und wenn man so weit gehen will, die Unterfinanzierung von Bildung in Deutschland, die ambitionierte Direktoren Sponsoren in die Arme treibt. Alles an sich voll auf meiner Wellenlänge, aber leider haben manche Dinge für mich einfach nicht funktioniert. Zwischenzeitlich redete ein kleines Gedankenteufelchen auf mich ein: "Vieles hier ist so bewusst offen gelassen, als rechne der Autor damit auf ein Ethik- oder Deutschunterrichtscurriculum zu kommen und die bewussten Auslassungen und fehlenden Bewertungen nur darauf WARTEN von Schülern analysiert zu werden". An sich spricht da natürlich nichts gegen und ist ein löbliches Ziel, aber das war mir etwas zu platt [auch wenn, ich dem Buch einen halben Stern nur dafür gegeben habe, weil er mich zum Nachdenken brachte. Ich fühle mich manipuliert ... :lol:].


    Interessiert wäre ich jedoch an


    Trotz aller Kritik: ein zeitgemäßes Buch, das seine Fans haben wird!

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +