Andrea Camilleri - Das Nest der Schlangen

  • Kurzmeinung

    Isabella1978
    Nicht viel Neues, jeder denkt nur an Sex, der übliche Streit mit Livia. Ganz amüsant, doch etwas langweilig.
  • Kurzmeinung

    serjena
    Eine gute Geschichte, gehört zu den besseren auch dank der Fähigkeit des Autors die menschliche Seele auszuloten
  • Commissario Salvo Montalbano wird von Blitz und Donner aus einem angenehmen Traum gerissen. Auf seiner Veranda hat ein Vagabund vor dem Wetter Schutz gesucht. Kaum ist Salvo im Kommissariat von Vigàta, muss er auch schon zu einem Mordfall. Der Buchhalter Cosimo Barletta wurde erschossen in seiner Strandvilla aufgefunden. Dottore Pasquano hat einen Verdacht, der sich dann bestätigt, Barletta war schon tot – vergiftet - als er erschossen wurde. Montalbano macht sich an die Ermittlungen und schon bald hat er das Gefühl, dass der Fall besonders unangenehm werden wird.


    Obwohl dies bereits der 21. Band um Commissario Salvo Montalbano ist, ist es nach „Eine Stimme in der Nacht“ für mich erst das zweite Buch. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Darstellung der Örtlichkeiten und des sizilianischen Lebens sind der atmosphärisch und bildhaft dargestellt.


    Montalbano hat seine ganz besondere Methode, um Täter zur Strecke zu bringen. Er genießt das gute Essen, ganz besonders das seiner Haushälterin Adelina. Seine Verlobte Livia ist nicht erfreut, dass Salvo wenig Zeit für sie hat, da der Fall ihn beansprucht.


    Bei dem Mordfall sieht es so aus, als hätte es zwei Täter gegeben. Verdächtige gibt es genug, denn der Tote war ein unangenehmer Mensch, der Beziehungen zu vielen sehr jungen Frauen hatte und andere schamlos ausnutzte. Kann es sein, dass seine Kinder Giovanna und Arturo Angst um ihr Erbe hatten? Auch wenn Montalbano schnell einige Verdächtige ausschließen kann, so ist es doch nicht ganz einfach den Fall zu klären und am Ende stellt sich heraus, dass es wirklich eine sehr schlimme Geschichte ist, die dahintersteckt. Eine Geschichte, die Montalbano an ein Schlangennest erinnert und ihn ziemlich fassungslos macht.


    Ein spannender und atmosphärischer Sizilien-Krimi.

  • Er genießt das gute Essen, ganz besonders das seiner Haushälterin Adelina. Seine Verlobte Livia ist nicht erfreut, dass Salvo wenig Zeit für sie hat, da der Fall ihn beansprucht.

    Es hat sich anscheinend nichts geändert. Wenn man über 10 Bände aus der Reihe gelesen hat, wünscht man sich, Camilleri würde sich (was Livia angeht, nicht bezgl. des Essens!) etwas Neues einfallen lassen.


    Auf der anderen Seite verhindert der Autor dadurch, dass man die Bände in der Reihenfolge des Erscheinens lesen muss. Es bewegt sich halt nichts. Das Personal ist immer das Gleiche, die Beziehungen untereinander auch, ... #-o ne, halt, ist Mimi nicht in irgendeinem Band Vater geworden? :-k

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • ist Mimi nicht in irgendeinem Band Vater geworden?

    Ja, er hat einen Sohn namens Salvo bekommen. :lol:


    Livia ist ziemlich nervig, ja, und schon einige Male dachte ich, jetzt schießt er sie endlich in den Wind, aber dann haben sie diese seltsame Beziehung doch fortgesetzt. Aber das ist ja im richtigen Leben auch oft so.


    Das neue kommt sofort in meinen Einkaufskorb, denn ein "Montalbano" geht immer! (Vor allem, weil unser nächster Sizilienurlaub bereits geplant und gebucht ist... :dance:)

  • Es bewegt sich halt nichts. Das Personal ist immer das Gleiche, die Beziehungen untereinander auch

    Das war auch einer der Gründe, warum ich eigentlich keinen weiteren Band lesen wollte. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor immer wieder das Gleiche, Band für Band, erzählt und dass auch die Handlung bzw. die Kriminalfälle immer flacher wurde. Zudem wurden manche Charaktere so überzeichnet dargestellt, dass es lächerlich statt humorvoll rüber kam. Aber als ich den neusten Band in der Bibliothek liegen sah, habe ich ihn einfach mal mitgenommen. Viel bewegt hat sich im Privatleben der Beteiligten diesem neuen Band auch nicht, aber man konnte wieder den Charme der älteren Montalbano-Krimis spüren. Ich habe das Gefühl, dass dieser Band etwas tiefsinniger ist als die letzten fünf, die ich gelesen habe. Auch wenn es relativ früh deutlich wird, wie der Fall zusammenhängt, hat es Spaß gemacht zu lesen, wie der Kommissar selbst auf die Lösung kommt.

    Montalbano tut auch hier seine üblichen Dinge - in aller Stille Enzos Gerichte genießen, auf dem Steg und am Strand spazieren gehen, Livia anlügen und mit ihr streiten, mit Dr. Pasquano zanken, die Verdächtigen befragen auf seine einzigartige Art. Natürlich ist er dadurch ein sehr hervorsehbarer Charakter geworden, aber tut diese ganzen Dinge auf eine menschliche und charmante Weise, dass ich oft dazu neige, ihm seine fast vollständige Vorhersehbarkeit zu verzeihen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Es hat sich anscheinend nichts geändert. Wenn man über 10 Bände aus der Reihe gelesen hat, wünscht man sich, Camilleri würde sich (was Livia angeht, nicht bezgl. des Essens!) etwas Neues einfallen lassen.


    Auf der anderen Seite verhindert der Autor dadurch, dass man die Bände in der Reihenfolge des Erscheinens lesen muss. Es bewegt sich halt nichts. Das Personal ist immer das Gleiche, die Beziehungen untereinander auch


    Das war auch einer der Gründe, warumich eigentlich keinen weiteren Band lesen wollte. Ich hatte dasGefühl, dass der Autor immer wieder das Gleiche, Band für Band,erzählt

    Das stimmt, jedoch wie man nachlesen kann Salvo Montalbano ist das vom Autor bewusst so gewählt worden. - Er hat die Gründe in einem Interview (finde es im Moment gerade nicht) geschildert.


    Aber ich möchte hier eine andere Anmerkung machen - seit Mitte Juni liegt Andrea Camilleri in kritischem Zustand im Spital.


    Im Mai 2019 ist seine neueste Geschichte mit und um Salvo Montalbano erschienen (italienisch)

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Im Mai 2019 ist seine neueste Geschichte mit und um Salvo Montalbano erschienen (italienisch)

    … und im März Band 19 auf Deutsch - ich habe ihn gerade zum Geburtstag für eine Sizilien-Liebhaberin verschenkt.

    Aber seine Livia hat er immer noch nicht geheiratet.8-[

    Aber ich vermute, dass sie endlich schwanger ist.

    :study: Joseph Roth, Hiob. MLR.

    :study: Vigdis Hjorth, Ein falsches Wort.

    :musik: Leonie Schöler, Beklaute Frauen.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • So langsam ist die Luft nach 21 Fällen raus.

    Ich weiß eigentlich nicht, warum ich immer noch weiter lese. Vielleicht weil ich trotz allem den Kommissar mag und auch den beißenden Humor des Autors.

    An der Handlung selbst ändert sich schon jahrelang nichts mehr.

    Immer der gleiche Streit in der Fernbeziehung zu Livia, jeden Tag Mittagessen bei Enzo mit Spaziergang danach, der unbedarfte Catarella, der Reporter Pippo Ragonese, der immer den Kommissar kritisiert, der Schürzenjäger Mimí.

    Auch geht es immer mehr um Sex, als ob jeder Sizilianer nur auf eine Gelegenheit wartet, um fremd zu gehen, möglichst mit sehr jungen Frauen, die natürlich ganz wild und experimentierfreudig sind.

    Das war gerade auch in diesem Band so und ist auf die Dauer ziemlich ermüdend.

    Man wünscht sich, daß sich mal was ändert, sonst schläft man irgendwann mal vor Langeweile ein.

    Wahrscheinlich werde ich mir die Folgebände auch noch antun, ich will wissen, wie es ausgeht. Sind ja nicht mehr viele.

    3 :bewertung1von5: für diesen Band.

    Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young. The greatest thing in life is to keep your mind young.

    - Henry Ford-