Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Als die Novizin Thomasine ihr Gelübde ablegt, trifft ihre Großtante zu einem Besuch ein. Selbst von den Schwestern wird die adelige Dame wegen ihres Auftretens gehasst. Immer wieder hat sie gedroht, Thomasine aus dem Kloster zu holen und zu verheiraten. Wenig später ist die Adelige tot - vergiftet. Und Schwester Frevisse hat ihren ersten Fall.
Autorin (Quelle: amazon)
Margaret Frazer lebt mit ihren vier Katzen und viel zu vielen Büchern in der Nähe von Minneapolis, Minnesota. In den USA hat sie sich mit ihrer Serie um Schwester Frevisse über viele Jahre ein Millionenpublikum erschrieben. Im Aufbau Verlag erschien bisher von ihr: "Die Novizin", "Die Magd" und "Der Vogelfreie".
Allgemeines
Erster Band der 17-teiligen Reihe um Schwester Frevisse
Erstveröffentlichung 1992, ET der vorliegenden Ausgabe: 20.08.2008 im Aufbau Verlag als TB mit 298 Seiten, ins Deutsche übersetzt von Anke Grube
Gliederung: 14 Kapitel – Autorennachwort – Autoreninfo
Erzählung in der dritten Person, hauptsächlich aus der Perspektive von Schwester Frevisse
Handlungsort und -zeit: Kloster St. Fridewide´s (England), September 1431
Inhalt
Zwei Wochen bevor die tiefgläubige, aber auch egozentrische Novizin Thomasine ihr endgültiges Gelübde als Nonne im Kloster St. Fridewide´s ablegen will, trifft deren adelige Großtante Ermentrude ein. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, die widerstrebende Großnichte aus dem Kloster zu holen und zu verheiraten, wie sie es auch schon mit Thomasines älterer Schwester Isobel getan hat. Lady Ermentrude ist egoistisch, rücksichtlos und manipulativ, sie führt sich im Kloster in ihrer herrischen Art unmöglich auf….und kommt plötzlich zu Tode.
Der Sohn der Verstorbenen, ein ebenso cholerischer und unangenehmer Charakter wie seine Mutter sowie der inkompetente Leichenbeschauer halten Thomasine für die Mörderin und würden sie am liebsten sofort aburteilen. Doch Schwester Frevisse und Schwester Claire, der Heilkundigen des Klosters, fallen Ungereimtheiten auf, die nicht recht zur Täterschaft Thomasines passen wollen. Ihre Ermittlungen führen zu der Erkenntnis, dass es mehrere Menschen gibt, deren Hass Lady Ermentrude auf sich gezogen hat.
Beurteilung
Das erste Drittel des Romans beginnt ein wenig zäh und liest sich nicht sehr spannend. Die Ermittlungen von Schwester Frevisse, einer Art mittelalterlicher Miss Marple, und ihrer Mitschwester, der Infirmarin Claire, gehen langsam vonstatten, da den beiden Frauen keine modernen Untersuchungsmethoden zur Verfügung stehen und sie darauf angewiesen sind, immer wieder mit allen Anwesenden zu sprechen. Nach dem Erscheinen des cholerischen Sir Walter, der so schnell wie möglich jemanden für den Mord an seiner Mutter an den Galgen bringen will, nimmt die Handlung Fahrt auf. Frevisse gerät unter Zeitdruck, die (vermutete) Unschuld Thomasines zu beweisen und intensiviert ihre Ermittlungen. Jetzt zeigt sich, dass es sich um einen komplexeren und intelligent konstruierten Kriminalfall handelt, dessen Lösung nicht zu früh absehbar ist und der es dem Leser erlaubt, eigene Theorien zu ent- und verwerfen. Dabei wird auch auf ein konkretes historisches Ereignis Bezug genommen.
Die Charaktere der wichtigsten Romanfiguren sind gründlich ausgestaltet, wobei Lady Ermentrude, Sir Walter und Thomasine keine Sympathieträger darstellen. Eindrucksvoll sind die beiden Ermittlerinnen Frevisse und Claire in ihrer Beharrlichkeit und Unvoreingenommenheit.
Der Erzählstil des Romans ist flüssig und anschaulich, er weckt Interesse, weitere Romane dieser Reihe historischer Krimis zu lesen.
Ein Autorennachwort über Fakten & Fiktion rundet den Roman ab.
Fazit
Ein lesenswerter historischer Krimi über eine mittelalterliche Nonne als Ermittlerin!