Charles Dickens - Eine Geschichte aus zwei Städten / A Tale of Two Cities (Start: 1. Februar 2019)

  • Bei deiner Interpretation kann ich die Londoner Seite nachvollziehen und auch bestätigen. Die Pariser Seite würde ich nicht nach außen gerichtet sehen, eher als von außen bestimmt, v.a. durch die permanente Überwachung und Beobachtung, den Druck Revolutionsführer-konform zu agieren oder zumindest zu scheinen. :-k

  • Die Pariser Seite würde ich nicht nach außen gerichtet sehen, eher als von außen bestimmt,

    Ist mir auch recht :friends:!

    Die Gedanken kreiseln weiter: Wäre nicht gerade da ein Rückzug in die private Idylle ein Ausweg gewesen? Ich meine, so in der Art, wie wir das im sog. Biedermeier sehen? Das führt uns Dickens aber, Frankreich betreffend, NICHT vor.

    War Dickens eigentlich mal in Paris?

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Laut der Biographie, ja, sogar mehrmals. Hier kann man es auch nachschauen:

    :shock:Der Herr Dickens war ja wohl nicht nur beim Schreiben sehr produktiv. 10 Kinder.................

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Laut der Biographie, ja, sogar mehrmals. Hier kann man es auch nachschauen:

    :shock:Der Herr Dickens war ja wohl nicht nur beim Schreiben sehr produktiv. 10 Kinder.................

    Ein produktiver Mann :mrgreen: Aber dass er so oft in Paris war, war mir auch neu. Aber eigentlich überrascht es mich nicht, er war ja sogar auf Lesereise in Amerika :-k

    Die Gedanken kreiseln weiter: Wäre nicht gerade da ein Rückzug in die private Idylle ein Ausweg gewesen? Ich meine, so in der Art, wie wir das im sog. Biedermeier sehen? Das führt uns Dickens aber, Frankreich betreffend, NICHT vor.

    Ich weiß nicht, ob dieser Rückzug zur damaligen Zeit in Frankreich möglich gewesen wäre. In welche Idylle hätten sich die Menschen auch zurückziehen sollen? :scratch:

  • In welche Idylle hätten sich die Menschen auch zurückziehen sollen? :scratch:

    Na, so wie es uns Dickens in seinem Roman vormacht! Türe zu, Riegel vor, und innen drin heile Welt!

    My home is my Castle!


    Willst Du wirklich ein langes Jahr warten bis zur nächsten Dickens-Leserunde????

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich weiß nicht, ob dieser Rückzug zur damaligen Zeit in Frankreich möglich gewesen wäre. In welche Idylle hätten sich die Menschen auch zurückziehen sollen?

    Ich glaube Dickens nimmt sein England, dass zwar zu dieser Zeit auch kein ruhiger Ort war, aber im Gegensatz zu Frankreich noch

    Möglichkeiten des Rückzugs in die Idylle, in einen sicheren Ort für die Familie, geboten hat, als Gegenbeispiel für das zerrissene

    und unter den Auswirkungen der Revolution leidende Frankreich.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Willst Du wirklich ein langes Jahr warten bis zur nächsten Dickens-Leserunde????

    Das ist doch viel zu lange. Dafür ist Herr Dickens zu gut. Wir dürfen ihn nicht so lange warten lassen......:-,

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Das ist doch viel zu lange

    Ich sehe, Du verstehst mich.

    Ich hätte auch Spaß an einer zeitnahen MLR.

    Jetzt, wo ich warm geworden mit Dickens (und mit Euch...!)

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Na, so wie es uns Dickens in seinem Roman vormacht! Türe zu, Riegel vor, und innen drin heile Welt!

    My home is my Castle!

    Dann ist die Geschichte aber kaputt, welche Geschichte sollte Dickens dann erzählen? Ich sehe das mehr wie taliesin...

    Ich glaube Dickens nimmt sein England, dass zwar zu dieser Zeit auch kein ruhiger Ort war, aber im Gegensatz zu Frankreich noch

    Möglichkeiten des Rückzugs in die Idylle, in einen sicheren Ort für die Familie, geboten hat, als Gegenbeispiel für das zerrissene

    und unter den Auswirkungen der Revolution leidende Frankreich.

    ... nämlich, dass Dickens diesen Gegensatz braucht. Er hat ja auf der einen Seite die Dopplungen drin, aber eben auch die Gegensätze, z.B. Manette im Gegensatz zu den Evrémondes, Darnay im Gegensatz zu Carton und dann diese geniale Szene zwischen Miss Pross und Mme Defarge. Zu den Gegensätzen im kleinen braucht es diese große Gegenüberstellung der zwei Städte. Sonst funktioniert die Geschichte nicht.

    Willst Du wirklich ein langes Jahr warten bis zur nächsten Dickens-Leserunde????

    Das ist doch viel zu lange. Dafür ist Herr Dickens zu gut. Wir dürfen ihn nicht so lange warten lassen......:-,

    Mir tut es gut, Abstand zu haben und die eine Geschichte sacken zu lassen ehe ich mich evtl. übernehme. Und mein SUB ist riesig und die Zeit knapp :-? Und ohne dass ich es erklären kann, ist Dickens für mich ein "Winter-Autor" - ich mag es, seine Geschichten warm eingemummelt auf der Couch zu lesen. :uups: Ich wäre wohl erst im Herbst wieder dabei :ergeben:

  • ch glaube Dickens nimmt sein England, dass zwar zu dieser Zeit auch kein ruhiger Ort war, aber im Gegensatz zu Frankreich noch

    Möglichkeiten des Rückzugs in die Idylle, in einen sicheren Ort für die Familie, geboten hat, als Gegenbeispiel für das zerrissene

    und unter den Auswirkungen der Revolution leidende Frankreich.

    Genau das meinte ich, und Du hast es wunderbar auf den Punkt gebracht.

    Dann ist die Geschichte aber kaputt, welche Geschichte sollte Dickens dann erzählen? Ich sehe das mehr wie taliesin...

    Wir haben bisschen aneinander vorbeigeredet, ich denke, wir sehen das alle genau so.

    Ich wäre wohl erst im Herbst wieder dabei

    Gut, damit könnte ich leben.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Hallo liebe Dickens Fans,


    Da ich vor nicht allzu langer Zeit den Roman >Drood< von Dan Simmons gelesen habe, musste ich feststellen, dass ich von Herrn Dickens

    letztem vollständigen Roman >A Mutual Friend< noch nie gehört hatte, Im Roman von Simmons hält der Erzähler >Wilkie Collins< diesen

    Roman für ein Meisterwerk, obwohl er beim Publikum nicht so gut ankam.

    In >A Mutual Friend< ist Dickens Thema nicht Gesellschaftskritik sondern es geht eher um den "menschlichen Makel", um die Macht der Gefühle

    und Leidenschaften vor der Kulisse eines düsteren, wenig erbaulichen Londons.

    Collins nennt ihn eine satirische Komödie in dunklen Zeiten.


    Vielleicht würde sich für die jährliche Herbstleserunde zu Herrn Dickens dieser Roman auch anbieten. Ihr könnt ja mal in euch gehen und

    vielleicht fällt euch ja auch noch ein anderes Werk von Dickens ein.

    Ansonsten hatten wir ja auch noch >Little Dorrit< oder >Hard Times< im Visier.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • dass ich von Herrn Dickens

    letztem vollständigen Roman >A Mutual Friend< noch nie gehört hatte, Im Roman von Simmons hält der Erzähler >Wilkie Collins< diesen

    Roman für ein Meisterwerk, obwohl er beim Publikum nicht so gut ankam.

    In >A Mutual Friend< ist Dickens Thema nicht Gesellschaftskritik sondern es geht eher um den "menschlichen Makel", um die Macht der Gefühle

    und Leidenschaften vor der Kulisse eines düsteren, wenig erbaulichen Londons.

    Habe auch noch nie etwas davon gehört, aber gäbe es gebraucht auch noch zu kaufen in, auch in deutscher Sprache.


    Vielleicht würde sich für die jährliche Herbstleserunde zu Herrn Dickens dieser Roman auch anbieten.

    Bei mir käme es darauf an, wann im Herbst, da das BT-Wichteln :santa: doch immer sehr zeitanspruchsvoll ist. :lol:

    Ihr könnt ja mal in euch gehen und

    vielleicht fällt euch ja auch noch ein anderes Werk von Dickens ein.

    Ansonsten hatten wir ja auch noch >Little Dorrit< oder >Hard Times< im Visier.

    Klingt auch gut.:thumleft: Ansonsten fiele mir noch "Oliver Twist" oder "Nicholas Nickleby" ein. Oder "Der Raritätenladen" und ich gestehe, dass ich seine "Weihnachtsgeschichte" auch noch gar nicht kenne (sprachs pünktlich zum Sommeranfang :loool:). Wir haben also noch reichlich Auswahl.

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • >A Mutual Friend<


    >Little Dorrit< oder >Hard Times<


    "Oliver Twist" oder "Nicholas Nickleby"

    Ich bin bei allem dabei. Auch beim "Raritätenladen" und der "Weihnachtsgeschichte", auch wenn ich sie schon gelesen habe. Das ist aber schon so lange her, dass es schon nicht mehr wahr ist.

    :study: Percival Everett, James.

    :musik: Agatha Christie, Mord im Pfarrhaus.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich werfe noch die Pickwickier in den Dickens-Lesetopf. "Oliver Twist" und die Weihnachtsgeschichte kenne ich schon, aber die anderen o.g. Bücher nicht. Klingt alles interessant!

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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