Charles Dickens - Eine Geschichte aus zwei Städten / A Tale of Two Cities (Start: 1. Februar 2019)

  • Übersetzung "Nonne" nicht wirklich gelungen ist.

    Danke fürs Nachschlagen. Nein, die Übersetzung ist schlicht und einfach falsch.


    "Norne" gefällt mir sehr sehr gut - Hut ab vor Dickens, da ist ihm meiner Meinung nach ein wunderbares Bild gelungen.


    Es ist nicht nur das Bild der Frauen, die unsere Schicksalsfäden in den Händen halten, und wenn der

    Faden reißt, passiert etwas Schreckliches. Es ist auch das Bild des Brunnens, neben dem die strickende Frau steht, so wie die Nornen

    aus dem Schicksalsbrunnen den Lebensbaum Yggdrasil mit Wasser versorgen.

    Damit bekommt die Tatsache, dass das tote Kind auf den Rand dieses Schicksalsbrunnens gelegt wird, eine ganz besondere Bedeutung.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Es ist auch das Bild des Brunnens, neben dem die strickende Frau steht, so wie die Nornen

    aus dem Schicksalsbrunnen den Lebensbaum Yggdrasil mit Wasser versorgen.

    Damit bekommt die Tatsache, dass das tote Kind auf den Rand dieses Schicksalsbrunnens gelegt wird, eine ganz besondere Bedeutung.

    Stimmt , dass gibt dem Bild noch eine tiefere Bedeutung und beweist mal wieder die hohe Komplexität mit der Dickens diesen Roman meiner

    Meinung nach zu einem echten Leseerlebnis macht. Da muss man hellwach bleiben und es hilft, aufmerksame Mitleser zu haben.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Du schreibst:"Beharrlichkeit einer Norne"


    Steht das tatsächlich so bei Dir? Bei mir heißt es "Beharrlichkeit einer Nonne", und das

    ist ja was anderes.

    Das Bild einer Norne gefällt mir hier wesentlich besser, und dazu passt auch beklemmend gut, dass

    die Nornen ja auch mit Fäden arbeiten, mit Lebensfäden...

    taliesin hat dir ja inzwischen weiterhelfen können. Ein tolles Bild, das Dickens da wieder bringt mit der Norne. Nonne passt doch in diesem Zusammenhang wie die Faust aufs Auge und macht keinen Sinn :shock:



    "A Tale" erschien ja parallel in einem Weekly (All the Year Round) und in einem Monthly und der Herausgeber meiner Ausgabe weist darauf hin, dass es kleine Unterschiede zwischen diversen Ausgaben gibt.

    Wirklich interessant das es auch noch in den Original-Ausgaben Unterschiede gibt. Mit den von euch genannten Übersetzungsmöglichkeiten fühle ich mich wohler. Das andere hatte ja wie gesagt einfach keinen Sinn für mich gegeben.



    Gut, dass es jetzt nur noch einen von ihnen gibt. Das beruhigt mich............ :wink:

    Der war gut! :lol:




    Zweites Buch / Neuntes Kapitel


    Interessante verwandtschaftliche Beziehungen tun sich da auf :lechz: Das Gespräch, diese unterschwelligen Spitzen und als Sahnehäubchen die Beschreibung der Nacht, die Squirrel schon genannt hatte, war einfach genial! Wobei ich es auch ganz schön gewagt von dem Neffen fand, nach einem derartigen Prozess, wieder zurück in seine Heimat zu reisen.

    Da wurde so viel in dem Gespräch angedeutet. Mit am interessantesten fand ich die Bemerkung über den Doktor und seine Tochter. Welche Verknüpfungen werden sich da wieder auftun?

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Zu Kapitel 7, Ende:

    Könnte bitte einer mal nachschlagen, ob die strickende Frau mit einer Norne oder einer Nonne (so steht es in meinem Text) verglichen wird?

    Ich würde es zu gerne wissen...! Und Dickens würde bei "Norne" in meiner Achtung gewaltig steigen:wink: (ja, ich weiß schon, dass ihm das wurscht ist...)

    Bei meiner deutschen Übersetzung steht auch Nonne, aber in meiner spanischen steht "Parca" - was in der nordischen Mythologie eine Norme wäre.

    Kolb scheint mal wieder falsch zu liegen.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Diese Herangehensweise ist aber typisch für Dickens - er spinnt mehrere Fäden parallel und erst nach und nach verbindet er sie zu einem großen Ganzen. Und das kann dauern, bis wir Leser es als Ganzes durchschauen.

    ja, da braucht man Geduld, aber es lohnt sich weil Dickens die Handlungsfäden dann genial verknüpft und auch noch viel Platz für

    Überraschungen schafft.

    Was mir allerdings jetzt beim Lesen des 13. Kapitels aufgefallen ist, dass wir zwar von jedem Charakter ein gewisses Maß an Charakter-

    beschreibungen und damit auch Begründung für ihr Verhalten haben. Von Sydney Carlton jedoch wissen wir nur, dass er selbstzerstörerisch

    und melancholisch ist und vielleicht auch ein wenig zum Selbstmitleid neigt. Aber wir haben keinerlei Hinweis darauf, worin das begründet ist.

    Welches Gift der Vergangenheit da in seinem Blut kocht, hat uns Dickens bisher vollkommen verschwiegen. Es gibt noch nicht mal einenHinweis

    und das ist ja ungewöhnlich für Dickens. Der Mann ist und bleibt bisher ein Rätsel.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Hallo! Ich möchte mich entschuldigen, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Ich bin noch dabei, zu lesen, hinke nur etwas hinterher. Mir ist mal wieder das Leben dazwischen gekommen, meine Kinder haben Scharlach, den Großen hat es ganz schön erwischt . Da fehlte mir die Muße zum regelmässig lesen. Jetzt ist wieder Routine eingekehrt und ich hoffe, euch wieder einholen zu können.

    Ich stecke noch im 2.Teil, 5.Kapitel.

    :study: Junge mit schwarzem Hahn- Stefanie vor Schulte


    No two persons ever read the same book (Edmund Wilson)

  • Buch 2, Kapitel 11 und 12

    Das waren mal zwei boshaft ironische, sehr amüsante Unterhaltungen - wenn ich auch fürchte, dass sie für den armen Carton und Mr. Lorry nicht halb so amüsant waren. Ich hätte nicht erwartet, dass Stryver ebenfalls seinen Hut für Lucie in den Ring wirft.


    So schön ironische Beschreibungen:

    Mr. Stryver having made up his mind to that magnanimous bestowal of good fortune on the Doctor's daughter, resolved to make her happiness known to her before he left town for the Long Vacation.


    In der Tat ein "Fellow of Delicacy" :loool:

    Ich hab die beiden Kapitel gestern noch gelesen und lag feixend im Bett - das war einfach göttlich :loool: Mit Stryver als Galan hab ich auch nicht gerechnet, aber irgendwie passt es zu seiner Persönlichkeit. Zu dem "Fellow of Delicacy" passt noch eine Randbemerkung in meinen Notes: die beiden Gärten, in die der Fellow Lucie ausführen wollte, waren zur damaligen Zeit bereits in Verruf geraten als Ort, in dem sich nicht der passende Umgang mehr herumtrieb - welch Wunder, dass seine Idee ausgeschlagen wurde. Das ist natürlich etwas, dass die Leser zu Dickens Zeit deuten konnten als Hinweis darauf, dass Stryver alles andere als ein "Fellow of Delicacy" war. 8)


    Ihm liegt eher die Arbeit im Hintergrund und er merkt nicht, dass Stryver das perfekt für sich zu nutzen versteht.

    Da bin ich allerdings anderer Meinung als Du. Ich glaube, dass sich Carton dessen sehr wohl bewusst ist, es aber hinnimmt und als sein Schicksal empfindet.

    Wenn ich Austen richtig in Erinnerung habe, wurden Not und Elend aber nicht auf gesamtgesellschaftliche Ursachen bezogen? Sondern eher als privates Schicksal betrachtet, das durch ebenfalls private Mildtätigkeit gelindert werden sollte? Könnte der Einzelne bei Austen dieses Schicksal ändern? Das sind jetzt echte Fragen, vielleicht weißt Du mehr darüber?

    Teils, teils. Gerade im Hinblick auf das Schicksal von Frauen aus Jane Austens Gesellschaftsschicht, die oft von der Mildtätigkeit der Familie abhängig waren, sah Jane Austen meiner Meinung nach das Problem schon als ein gesamtgesellschaftliches, dass die Einzelnen nicht ändern konnten. Ein gutes Beispiel dafür ist für mich "Sense and Sensibility" und die Situation der drei Frauen, die finanziell völlig von dem einen Bruder abhängig sind und nichts daran ändern können. Aber Jane Austen hat sich stets viel indirekter ausgedrückt als Dickens und auch immer von ihrem Stand und ihren Erfahrungen heraus geschrieben und geurteilt. Dickens hat einen anderen Hintergrund und von daher auch andere Möglichkeiten, die Dinge zu betrachten und offen zu kritisieren.

    Ich lese/höre parallel gerade "Norden und Süden" von Elizabeth Gaskell, und das ist für mich eine spannende Parallel-Lektüre. Sie beschreibt sehr deutlich den Hunger und die Not der Textilarbeiter, und sie sieht das auch so, dass der Einzelne auch bei größtem Fleiß und größtem persönlichen Anstand die Lage nicht ändern kann. Sie sieht die Ursachen aber weniger im politischen als im wirtschaftlichen System.

    Das steht auch noch auf meiner Liste der unbedingt zu lesenden Büchern!

    Der Originaltext ist es aber etwas anders ausgedrückt. "with the steadfastness of Fate" was dann eigentlich auch übersetzt werden könnte mit.

    "mit der Beharrlichkeit des Schicksals".

    Das wäre doch eine wunderbare Übersetzung gewesen, warum hat man die nicht genommen? Aber die Norne gibt eine gute Metapher, besonders....

    Es ist nicht nur das Bild der Frauen, die unsere Schicksalsfäden in den Händen halten, und wenn der

    Faden reißt, passiert etwas Schreckliches. Es ist auch das Bild des Brunnens, neben dem die strickende Frau steht, so wie die Nornen

    aus dem Schicksalsbrunnen den Lebensbaum Yggdrasil mit Wasser versorgen.

    Damit bekommt die Tatsache, dass das tote Kind auf den Rand dieses Schicksalsbrunnens gelegt wird, eine ganz besondere Bedeutung.

    ... nach dieser tollen Interpretation. Danke :applause:


    Was mir allerdings jetzt beim Lesen des 13. Kapitels aufgefallen ist, dass wir zwar von jedem Charakter ein gewisses Maß an Charakter-

    beschreibungen und damit auch Begründung für ihr Verhalten haben. Von Sydney Carlton jedoch wissen wir nur, dass er selbstzerstörerisch

    und melancholisch ist und vielleicht auch ein wenig zum Selbstmitleid neigt. Aber wir haben keinerlei Hinweis darauf, worin das begründet ist.

    Welches Gift der Vergangenheit da in seinem Blut kocht, hat uns Dickens bisher vollkommen verschwiegen. Es gibt noch nicht mal einenHinweis

    und das ist ja ungewöhnlich für Dickens. Der Mann ist und bleibt bisher ein Rätsel.

    Findest Du wirklich, dass unser Wissen über die Personen so unterschiedlich ist? Ich finde, wir wissen über alle verblüffend wenig (weniger als sonst bei Dickens Geschichten), aber immerhin wissen wir, dass Carton doch einen gewissen vermögenden, hohen Hintergrund haben muss. Immerhin war er auf einer Eliteschule und für eine gewisse Zeit in Paris zur Ausbildung - er muss aus einer gehobenen Schicht kommen. Von Manette wissen wir gar nichts, von Lucie eigentlich auch nicht. Am meisten wissen wir von Mr Lorry, der sein Leben stets im Dienst seiner Bank verbracht hat und sein persönliches Leben dem gegenüber immer hintenan gestellt hat. :scratch:



    meine Kinder haben Scharlach, den Großen hat es ganz schön erwischt .

    oje, nicht gut :friends: Dafür hast Du aber gut mitgehalten, so weit bist Du gar nicht hintendran. Und Du wirst merken, dass sich die Geschichte jetzt wesentlich leichter liest als zu Anfang. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Buch 2 Kapitel 9, 10 und 11


    Kap. 9

    Eine ganz pragmatische Frage... Wer hat den Marquis getötet?

    Und eine Sache verstehe in dieser Szene auch nicht... Hatte sich das ganze Dorf vor dem Schloss versammelt? Wenn ja warum? Oder habe ich was falsch verstanden?


    Kap. 10

    Warum hat die Liebeserklärung von Herrn Darnay Dr. Manette so durcheinander gebracht, dass er wieder schustern geht?


    Kap. 11

    Armer Herr Carton, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Findest Du wirklich, dass unser Wissen über die Personen so unterschiedlich ist? Ich finde, wir wissen über alle verblüffend wenig (weniger als sonst bei Dickens Geschichten), aber immerhin wissen wir, dass Carton doch einen gewissen vermögenden, hohen Hintergrund haben muss.

    Da habe ich mich denke ich nicht ganz ausgedrückt. Ich bezog mich mehr auf eine Begründung des Verhaltens von Carton. Bei Manette wissen wir,

    warum er sich so seltsam verhält. Er ist durch den langen Aufenthalt im Gefängnis traumatisiert. Warum aber ist Carton so selbstzerstörerisch und

    quasi lebensmüde? Das muss ja irgendwo einen Grund haben. Was ist mit der "Freundschaft" zu Stryver? Warum hilft er ihm, obwohl er beständig

    heruntergeputzt wird? Zitat:

    Zitat


    Sieh dich nach einer achtbaren Frauensperson mit einigem Vermögen um, etwa nach einer, die eine Wrtschaft hat oder Zimmer vermietet -

    und heirate sie, damit du bei ihr unterkriechen kannst. Das passt für dich.

    Daruf kommt nichts von Carton. Ich schätze, zwischen den beiden gibt es ein Geheimnis, das vielleicht alles erklären würde. Ich fasse mich

    weiterhin in Geduld................:-,

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Eine ganz pragmatische Frage... Wer hat den Marquis getötet?

    Und eine Sache verstehe in dieser Szene auch nicht... Hatte sich das ganze Dorf vor dem Schloss versammelt? Wenn ja warum? Oder habe ich was falsch verstanden?

    Das wissen wir noch nicht, aber wir könnten ahnen das es sich um die Gruppe des Herrn Defarge handelt die da ihre Finger im Spiel hatte.

    Das Dorf versammelt sich am Brunnen, nicht am Schloß.

    Kap. 10

    Warum hat die Liebeserklärung von Herrn Darnay Dr. Manette so durcheinander gebracht, dass er wieder schustern geht?

    Das liegt wohl in der Vergangenheit von Dr. Manette verborgen. Charles Darney scheint ihn an etwas furchtbares in seiner Vergangenheit

    zu erinnern.

    Kap. 11

    Armer Herr Carton, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.

    Ich sehe das eher als Zweckgemeinschaft, nicht als Freundschaft.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Zweites Buch - Zehntes bis zwölftes Kapitel


    Da hat sich ja recht viel in Bewegung gesetzt. Nach der Ankündigung Darnays empfand ich besonders interessant die Reaktionen des Doktors. Ich hoffe, dass uns Dickens nicht zu lange in Stich lassen wird und wir bald mehr Informationen über den Doktor bekommen.


    Das elfte Kapitel ist passenderweise (jedenfalls mal in der deutschen Ausgabe) mit "Ein Gegenstück" überschrieben. Auch unser Stryver interessiert sich für das Fräuleinchen. Aus Neigung, wie er so hübsch sagt :roll: Und wenn er schon dabei ist, dann sollte sich auch Carton gefälligst in nächster Zeit verheiraten. Und das Ganze auf eine Art und Weise, das ich ihm recht gerne den Punsch übergeschüttet hätte, den Carton da gerade zubereitet hatte. Brrr, Stryver ist sowas von selbstgefällig.


    Das zwölfte Kapitel (Der Mann aus Zartgefühl) hatte mich köstlichst amüsiert. Herrlich! Das hätte ich Mr. Lorry so nicht zugetraut.



    Ich würde es nur vielleicht, eventuell mal schön finden, wenn sich so langsam etwas ähnliches wie eine Handlung herausschälen würde. Ich kann mir zwar vorstellen, in welche Richtung es geht, bis jetzt erscheint mir das alles aber noch etwas unzusammenhängend.

    Ich weiß ja, dass Dickens irgendwann alle Fäden in die Hand nehmen und die ersten verknüpfen wird, aber ich gestehe, ich werde auch so langsam ungeduldig.


    Ich lese/höre parallel gerade "Norden und Süden" von Elizabeth Gaskell, und das ist für mich eine spannende Parallel-Lektüre.

    Da geht es mir wie Squirrel , das Buch liegt auch auf meiner gedanklichen Leseliste.


    Mir ist mal wieder das Leben dazwischen gekommen, meine Kinder haben Scharlach, den Großen hat es ganz schön erwischt

    Oh je :friends: Und dann gleich mal alle zusammen :-? Gute Besserung für deine Kinder!




    Morgen habe ich einen Ärztetag. Morgens habe ich das Vergnügen einer Wurzelbehandlung bei meiner Zahnärztin und nachmittags geht es zur Routineuntersuchung (hoffentlich kann ich bis dorthin wieder sprechen :loool:) zu einem anderen Arzt. Kann sein, dass ich die nächsten Tage etwas stiller bin. :wink:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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    Klassiker-Challenge 2024


  • cyphella Gute Besserung an die Kids!


    Farast Alles Gute für den Zahnarztbesuch und die anderen Arztbesuche!


    Ich habe mittlerweile auch Buch 2, Kapitel 13 und 14 gelesen.


    In Kapitel 13 bekommen wir ja einen wahren Gefühlsausbruch mit. So sympathisch mir Carton bisher war, für so weinerliche Typen ohne Selbstbewusstsein fehlt mir etwas die Geduld. Sorry. 8-[ Immerhin kaufe ich es ihm ab, dass seine Gefühle echt sind. Er scheint eine Art von Vergebung für seine Verfehlungen zu suchen, aber statt wenigstens den Versuch zu unternehmen, sich zu ändern, lässt er lieber die "Sie sind viel zu gut für mich" Leier vom Stapel... Naja.


    In Kapitel 14 erfahren wir endlich, was es mit Jerry Crunchers rostigen Fingern auf sich hat. Der Mann ist ja auch ein echtes Herzchen. So ganz weiß ich noch nicht, wie sich seine Rolle in die Gesamthandlung einfügt. Aber ich vertraue euch mal, dass irgendwann alle Fäden zusammenlaufen und alles einen Sinn ergibt.

    Das Kapitel beinhaltet auch eine beeindruckende Beschreibung eines Mobs, an dem Jerry kurzzeitig teilnimmt, allerdings aus ganz eigenen Beweggründen.


    The dead man disposed of, and the crowd being under the necessity of providing some other entertainment for itself, another brighter genius (or perhaps the same) conceived the humour of impeaching casual passers-by, as Old Bailey spies, and wreaking vengeance on them. Chase was given to some scores of inoffensive persons who had never been near the Old Bailey in their lives, in the realisation of this fancy, and they were roughly hustled and maltreated. The transition to the sport of window-breaking, and thence to the plundering of public-houses, was easy and natural. At last, after several hours, when sundry summer-houses had been pulled down, and some area-railings had been torn up, to arm the more belligerent spirits, a rumour got about that the Guards were coming. Before this rumour, the crowd gradually melted away, and perhaps the Guards came, and perhaps they never came, and this was the usual progress of a mob.


    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Eine ganz pragmatische Frage... Wer hat den Marquis getötet?

    Und eine Sache verstehe in dieser Szene auch nicht... Hatte sich das ganze Dorf vor dem Schloss versammelt? Wenn ja warum? Oder habe ich was falsch verstanden?

    Das wissen wir noch nicht, aber wir könnten ahnen das es sich um die Gruppe des Herrn Defarge handelt die da ihre Finger im Spiel hatte.

    Das Dorf versammelt sich am Brunnen, nicht am Schloß.

    Danke, ich habe mich irritieren lassen, da der Knecht den Berg hoch geht ...

    Man muss schon sehr genau aufpassen.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Ich bezog mich mehr auf eine Begründung des Verhaltens von Carton. ...


    Ich schätze, zwischen den beiden gibt es ein Geheimnis, das vielleicht alles erklären würde. Ich fasse mich

    weiterhin in Geduld................ :-,

    Auch wenn's schwer fällt, die Geduld brauchen wir wohl alle noch. Cartons Verhalten ist wirklich dubios und ohne Begründung. Aber das war auch ein Grund, warum ich so auf das Motto "die Sünden der Väter" kam, denn auch bei ihm vermuten wir wohl alle ein familiäres Problem als Erklärung für sein Verhalten. Warum er allerdings sich von Stryver derart mies behandeln lässt, kann ich auch nicht einschätzen.

    Das hätte ich Mr. Lorry so nicht zugetraut.

    Tja, auch die braven Protagonisten zeigen bei Dickens hin und wieder ganz ungeahnte Seiten :loool: Das hat er ganz elegant und gegen Ende sehr direkt gelöst. Für seine Verhältnisse ist er ja richtig aus sich heraus gegangen und emotional geworden :lol:

    Und dann gleich mal alle zusammen

    besser als direkt nacheinander 8-[

    In Kapitel 13 bekommen wir ja einen wahren Gefühlsausbruch mit. So sympathisch mir Carton bisher war, für so weinerliche Typen ohne Selbstbewusstsein fehlt mir etwas die Geduld. Sorry. 8-[ Immerhin kaufe ich es ihm ab, dass seine Gefühle echt sind. Er scheint eine Art von Vergebung für seine Verfehlungen zu suchen, aber statt wenigstens den Versuch zu unternehmen, sich zu ändern, lässt er lieber die "Sie sind viel zu gut für mich" Leier vom Stapel... Naja.

    Irgendwie passt diese Szene nicht zu dem kaltschnäuzigen und gelangweilten Gehabe, das Carton bisher an den Tag legte. Ich empfinde das irgendwie als Bruch in der Figur. :scratch: Und nervig war es für mich auch, gerade weil es so unpassend ist. Außerdem ist es leicht, sich mit solchen Sprüchen aus allem rauszureden.


    Ich bin jetzt schon gespannt auf Kapitel 14 und Crunchers nächtliche Nebenbeschäftigung. Einen Verdacht hab ich nach deinem Zitat ja schon. :twisted:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Und nervig war es für mich auch, gerade weil es so unpassend ist.

    Wir sind uns also einig...........Carton fängt an zu nerven...............:loool:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


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  • Hinblick auf das Schicksal von Frauen

    Danke für Deine Ausführungen! Frauenarmut scheint mir demnach ein besonderes Kapitel zu sein (rechtliche Stellung etc.).

    Bei Dickens habe ich eher den Eindruck, und bei Elizabeth Gaskell erst recht, dass sie das beschreiben, was wir dann später "Pauperismus" nennen.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Ich bezog mich mehr auf eine Begründung des Verhaltens von Carton. ...


    Ich schätze, zwischen den beiden gibt es ein Geheimnis, das vielleicht alles erklären würde. Ich fasse mich

    weiterhin in Geduld................ :-,

    Auch wenn's schwer fällt, die Geduld brauchen wir wohl alle noch. Cartons Verhalten ist wirklich dubios und ohne Begründung. Aber das war auch ein Grund, warum ich so auf das Motto "die Sünden der Väter" kam, denn auch bei ihm vermuten wir wohl alle ein familiäres Problem als Erklärung für sein Verhalten. Warum er allerdings sich von Stryver derart mies behandeln lässt, kann ich auch nicht einschätzen.

    Erpressung ?? (Nur Vermutung)

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Buch 2 Kapitel 12, 13 und 14


    Die Fragen, die sich mir wieder stellen...


    Warum fahren plötzlich alle Männer auf Lucie ab?


    Die männlichen Hauptrollen werden mir alle unsympathischer.


    Mr. Stryver ist ein überhebliches Scheusal, Mr. Carton ein Waschlappen und Mr. Cruncher ein herzloser Schläger.

    Mal sehen wie sie sich weiter entwickeln.


    Nun wissen wir auch was Mr. Cruncher nachts so treibt und ich frage mich, wie das passt.


    Aber ich vertraue, dass irgendwann eine Geschichte aus den losen Fäden gewebt wird.


    Langsam habe ich mich auch an die Sprache gewöhnt und komme somit auch flotter voran.

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine