Hans Fallada - Christkind verkehrt

  • Autor: Hans Fallada
    Titel: Christkind verkehrt, die einzelnen Kurzgeschichten erschienen erstmals zwischen 1931 - 1946
    Seiten: 144 Seiten, 10 Kurzgeschichten
    Verlag: Aufbau Taschenbuch
    ISBN: 9783746653099


    Der Autor: (der Homepage des Aufbau-Verlags entnommen)
    Rudolf Ditzen alias HANS FALLADA (1893–1947), zwischen 1915 und 1925 Rendant auf Rittergütern, Hofinspektor, Buchhalter, zwischen 1928 und 1931 Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter, 1920 Roman-Debüt mit "Der junge Goedeschal“. Der vielfach übersetzte Roman "Kleiner Mann – was nun?" (1932) machte Fallada weltberühmt. Sein letztes Buch, „Jeder stirbt für sich allein“ (1947), avancierte rund sechzig Jahre nach Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere Werke u. a.: »Bauern, Bonzen und Bomben« (1931), »Wer einmal aus dem Blechnapf frißt« (1934), »Wolf unter Wölfen« (1937), »Der eiserne Gustav« (1938)


    Inhalt: (Klappentext)
    Weihnachten ist für Fallada ein magisches, duftendes, freundliches Fest, eines, zu dem Geheimnisse, Kinder und Lachen gehören, auch und gerade wenn die Umstände, unter denen es begangen wird, so gar nicht freundlich sind. Für ein paar Stunden wandelt sich alles zum Guten: Mit Liebe und ein paar Mark werden Überraschungen gezaubert, die falschen Geschenke werden die schönsten, und sogar die Pechvögel, bei denen zu jedem Weihnachten alles schiefgeht, haben am Ende Glück.


    Meinung:
    Hans Fallada schreibt sehr unterhaltsam. Es fällt leicht sich in die Handlung rein zu versetzen, die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar, die Atmosphäre nüchtern beschrieben. Keine Ahnung, weshalb mich die Geschichten dennoch weitestgehend kalt gelassen haben. Einige waren vielleicht zu kurz (die titelgebende Kurzgeschichte umfasst bspw nur 2 Seiten), andere waren mir zu gestellt / offensichtlich (Lüttenweihnachten z.Bsp., wo Kinder unerlaubterweise die Schule schwänzen, um für die Tiere einen Christbaum herzurichten) – da fehlte mir irgendein Überraschungsmoment, um die Erzählung interessanter zu machen. Die einzige Geschichte, die ich richtig toll fand, handelte von einem verloren gegangenen Kuscheltier für ein Kind (Lieber Hoppelpoppel von 1932). In den meisten Fällen waren es nette Anekdoten, wie Weihnachten vor 70 Jahren vermutlich in Deutschland aussah. Weniger kommerziell, irgendwie besinnlicher, weniger hektisch – jedenfalls in diesen Geschichten. Da ist nichts verkehrt daran, vielleicht war ich auch nicht in der richtigen weihnachtlichen Stimmung. Kann man mal lesen, aber ich werde diesen Band sicherlich bei zukünftigen Weihnachtsfesten nicht wieder hervorholen.

  • Ich muss mal dumm fragen: Sind diese Weihnachtsbücher von Fallada nicht nur Zusammengewürfeltes aus seinen Romanen (wobei ich noch längst nicht alles von ihm gelesen habe)? Als eigenständige Titel werden sie ja bei seinen Werken nicht aufgezeigt.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 84 von 80 - geschafft :)

  • Gute Frage; ich habe bisher noch gar nichts von ihm gelesen - daher kam mir auch keine Geschichte bekannt vor :wink:

    Aber am Ende des Buches gibt es ein Quellenverzeichnis, in dem aufgelistet ist, wann welche Geschichte in welcher Form erstmals veröffentlicht wurde. Da kann ich mal nachschauen, komme aber erst an Silvester wieder dazu...

  • Biografiefan , jetzt konnte ich im Buch nochmals im Quellenverzeichnis nachlesen:

    Ein Text (Familienbräuche) stammt aus Falladas autobiographischen Kindheitserinnerungen "Damals bei uns daheim", ein weiterer wurde dem Roman "Kleiner Mann, grosser Mann" entnommen (Weihnachtsfriede)

    Ansonsten handelt es sich dabei um alleinstehende Texte, die zunächst in Tageszeitungen veröffentlicht wurden (bspw Baberbeinchen-Mutti aus Tägliche Rundschau, Berlin am 24. Dez 1945), bzw als Kindergeschichte einzeln verlegt wurden (Hoppelpoppel, Erstausgabe 1936)

    In der Werksausgabe vom Aufbau-Verlag Berlin und Weimar 1985 sind diese Weihnachtstexte in Band 9 und 10 zu finden