Marc Levy - Die zwei Leben der Alice Pendelbury / L' étrange voyage de Monsieur Daldry

  • Alice Pendelbury hat bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg ihre Eltern verloren. Seither lebt sie allein in London und kreiert Parfüms, da sie über einen ganz außergewöhnlichen Geruchssinn verfügt.

    Kurz vor Weihnachten 1950 überreden sie ihre Freunde zu einem Besuch bei einer Wahrsagerin. Obwohl Alice an derlei Prophezeiungen nicht glaubt, gehen ihr die seltsamen Worte, die sich mit ihrer Herkunft und dem künftigen wichtigsten Mann ihres Lebens befassen, nicht aus dem Sinn.

    Mit ihrem Nachbarn, dem Maler Ethan Daldry, macht sie sich schließlich auf eine Reise, die nicht nur die Rätsel der Vergangenheit lösen, sondern auch richtungsweisend für die Zukunft werden wird.


    Mit diesem Roman hat der Autor einen ganz ungewöhnlichen Roman vorgelegt, der mich von der ersten Minute an völlig in seinen Bann gezogen hat. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Alice, die mit ihrer Begabung für Düfte beeindruckt, und ihr exzentrischer Nachbar Ethan Daldry. Die Dialoge zwischen den beiden sind wirklich originell, wobei mir besonders Daldrys trockener Humor sehr gut gefallen hat. Seine distinguierte Art wurde durch den hervorragenden Sprecher Uwe Büschken ganz vortrefflich in Szene gesetzt.

    Die Flugreise von London nach Istanbul, Alices Suche nach ihren Wurzeln, und die Charaktere, die den beiden Engländern dabei über den Weg laufen, schildert Marc Levy so eindrucksvoll und lebensecht, dass ich mich nur ungern bei meiner Lektüre unterbrechen ließ. Wunderbare Ortsbeschreibungen haben mich fasziniert, und Alices dunkle Erinnerungen an Häuser und Stadtteile, die ihr bekannt vorkommen, sind so fesselnd erzählt, dass niemals Langeweile aufkommt. Sehr gut hat mir auch der Briefwechsel zwischen Alice und Ethan nach dessen Abreise gefallen, da er sehr viel über das Verhältnis der beiden zueinander verrät. Die humorvolle Note der Korrespondenz fand ich ebenfalls sehr passend. Auch ein ernstes Thema, den Völkermord am armenischen Volk während des 1. Weltkrieges, hat Marc Levy gekonnt in seine Geschichte eingebettet, und das Schicksal einer betroffenen Familie berührend geschildert.

    Sehr charmant entwickelt sich schließlich auch die Beziehung zwischen Alice und Ethan, wenngleich die Vorhersage der Hellseherin zwischen den beiden Protagonisten zu stehen scheint. Dadurch bleibt die Geschichte spannend bis zum Schluss, und der Leser rätselt gerne über den möglichen Ausgang mit.

    Von Anfang an liegt über dem Roman eine sehr geheimnisvolle Atmosphäre, die noch durch die Reise in die Stadt am Bosporus verstärkt wird und bis zum Ende erhalten bleibt. Die Auflösung sämtlicher Rätsel fand ich letztlich sehr gut gelungen, da sie mir logisch nachvollziehbar erscheinen und keine Fragen offen lassen.

    Eine interessante Handlung, wunderschön erzählt von Marc Levy und exzellent vorgetragen von Uwe Büschken hat mir ein großartiges Hörerlebnis von 9 Stunden 16 Minuten beschert.


    Faszinierende :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Marc Levy - Die zwei Leben der Alice Pendelbury“ zu „Marc Levy - Die zwei Leben der Alice Pendelbury / L' étrange voyage de Monsieur Daldry“ geändert.