David Safier - Die Ballade von Max und Amelie

  • Kurzmeinung

    Studentine
    Eine Geschichte aus tierischer Perspektive mit einigen Schwächen - aber mit Figuren, die mich sehr berührt haben.
  • Kurzmeinung

    Lesezeichenfee
    Leider nicht so toll, super geschrieben, aber sehr brutal und in Richtung Fantasy.
  • Mieses Karma


    Die Geschichte:

    Amelie lebt auf der Müllkippe und wird erst mal Fleck genannt. Nachdem sie eine Auseinandersetzung mit ihrem Bruder hat, der während der Krankheit ihrer Mutter, das Rudel übernimmt, verliert sie ein Auge. Sie heißt nun Narbe. Im Verlauf des Buches bekommt sie noch weitere Namen Amelie, Moritzine (oder so ähnlich), Orchidee. Manche Namen sind auch noch von einem Leben davor.

    Meine Meinung

    Als Buch fand ich es nicht so toll, weshalb ich mir dann das Hörbuch besorgen musste, um überhaupt eine Rezension schreiben zu können.

    Mein Mann hat es treffend auf den Punkt gebracht: So Fantasie Romane sind nicht unser Fall. Hunde die sprechen können, die von vergangenen Zeiten träumen und Menschen, die seit Tausenden von Jahren leben und mit Hass alles vergiften. Sonst war es sehr gut beschrieben, man hat sich alles gut vorstellen können, wie sie rumgelaufen sind. Das Ende war „to much“ und völlig „unglaubwürdig“


    Am Schluss war alles irgendwie zu viel Action, so dass man unwillkürlich dachte, vielleicht sollte es David Safier lieber mit Krimis ausprobieren. Ich hatte dann den Eindruck, dass der Autor versucht hat, mit seinem Ende das ganze rohe und brutale wieder gut zu machen.


    Ich wurde ja gewarnt, dass dies nicht so ein Buch ist, wie ich sie bisher von David Safier kenne. Und so war es dann. Nur dachte ich an eine schöne Tiergeschichte, nicht dass da so viel Fantasie drin vor kommt und so viel Brutalität und Hass. Also es ist definitiv keine Weihnachtsgeschichte. So was sollte man im Sommer raus bringen, aber nicht im Winter, wo man ganz andere Sachen erwartet.


    Das Cover ist wunderschön, aber ich finde, dass es nicht ganz zum Buch, vor allem zur Brutalität passte. Natürlich dachte ich, dass es nicht einfach ist, heim zu finden. Aber das was in dem Buch passiert ist nichts für Kinder und empfindliche Menschen. Als Narbe Max aus den Klauen der Hundefänger rettet, das ist so was von heftig.


    Nicht, dass der Autor nicht schreiben kann. Ich finde nach wie vor, dass David Safier wirklich super toll schreiben kann. Auch die Charaktere wurden sehr schön beschrieben. Man kann sich alles wunderbar vorstellen. Aber es war „to much“.


    Da ich ja dann das Hörbuch gehört habe, möchte ich natürlich noch was zu den Sprecherinnen sagen. Wir haben im Verlauf des Hörbuchs nicht bemerkt, dass es zwei Sprecherinnen sind. Jodie Ahlborn und Vanida Karun haben ähnliche Stimmen, so fiel das überhaupt nicht auf. Wäre das Hörbuch schöner wurde ich es noch mal hören, um mit meinem jetzigen Wissen herausfinden zu können, ob man es hört, dass es zwei Frauen sind. Jedenfalls haben es beide beachtlich gut gemacht. Ihre Stimmen sind wunderschön und passen eigentlich nicht wirklich zu der harten Brutalität. Trotzdem haben sie es sehr gut gemacht und ich kann sie für ihre Arbeit nur loben!


    Mein Fazit

    Das zu bewerten fällt mir extrem schwer. David Safier beschreibt sehr gut und anschaulich, man konnte sich alles zu gut vorstellen. Das Ende war zu übertrieben und auch so, es war nicht wirklich eine schöne Geschichte. Wahrscheinlich gab es auch manche witzige Szenen, aber durch die Alpträume, den Hass und die Brutalität ging das ganze unter. Trotzdem möchte ich das Buch mit 3 Sternen – als Hörbuch – empfehlen für Menschen, die gerne Psychothriller gemischt mit Fantasie mögen.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „David Safier Die Ballade vom Max und Amelie“ zu „David Safier - Die Ballade vom Max und Amelie“ geändert.
  • Ein Roadtrip aus Tierperspektive, der einiges zu erzählen hat: über die Einsamkeit der Außenseiter, Wiedergeburt, unsterbliche Liebe, Selbstvertrauen, Verzeihen, Sehnsucht, Stärke, Freundschaft, Familie...


    Mir gefiel sehr die tierische Erzählperspektive, da der Blick auf die Welt aus dieser Sicht oftmals angenehmer wirkt (und leider den Menschen oft als das Monster zeigt, dass er immer wieder sein kann:cry:). Auch die Gefühle und Absichten der Figuren kamen durch die Erzählperspektive sehr geradlinig und ehrlich rüber. Und natürlich gab es auch witzige Szenen, die der tierische Blick auf uns Menschen zwangsweise mit sich bringen muss. :loool:


    Eines der Themen im Buch ist die Wiedergeburt, was eigentlich nichts so ganz meins ist. Ich konnte mich beim Lesen jedoch ganz gut darauf einlassen und habe es als Teil der Geschichte wahrgenommen. Manches Mal wirkten einige Ausführungen ein wenig ziellos und das Ende war auch mir etwas zu viel des Guten.


    Aber mir sind die tierischen Figuren so richtig ans Herz gewachsen, so dass sie die Schwächen des Buchs mehr als wett machen. Die Hündin Narbe ist ein starker und vom Autor sehr gut gezeichneter Charakter und wird mir noch länger in Erinnerung bleiben. :love: Von mir gibt es dafür :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:



    Squirrel oder K.-G. Beck-Ewe: Könntet Ihr bitte den Namen der Rezi korrigieren, das Buch heißt richtig "Die Ballade von Max und Amelie" :wink:

    Liebe Grüße,
    Tine


    :study: Ken Follett - Die Waffen des Lichts

    :study: Taylor Jenkins Reid - Daisy Jones & The Six

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „David Safier - Die Ballade vom Max und Amelie“ zu „David Safier - Die Ballade von Max und Amelie“ geändert.
  • Die Hündin Narbe lebt auf einer Müllkippe und schlägt sich dort durch, nachdem ihr Bruder ihr in einem Kampf ein Auge herausgerissen hat. Sie hat viel von ihrem Lebensmut verloren, als plötzlich der Hund Max bei der Müllkippe aufgetaucht. Sie bewahrt ihn davor, von Menschenkindern erschlagen zu werden. Er wiederum überzeugt sie, ihn auf der Suche nach seiner Menschenfamilie zu begleiten. Zusammen begeben sich die beiden auf eine gefährliche Reise…


    „Die Ballade von Max und Amelie“ ist ein fantasievoller Roman von David Safier.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus 72 Kapiteln mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Hündin Narbe, die später Amelie heißt. Der Aufbau funktioniert gut.


    Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich. Sprachlich ist der Roman an eine Ausdrucksweise angepasst, die auch von Hunden verwendet werden könnte, falls sie tatsächlich ähnlich wie Menschen denken würden. Das gefällt mir gut, obgleich dieser Versuch nicht immer ganz konsequent durchgehalten wird. Als etwas störend habe ich empfunden, dass es mehrere Vorausdeutungen gibt, die gewisse Aspekte vorwegnehmen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.


    Die Idee, einen Erwachsenenroman zu schreiben, bei dem Hunde die Protagonisten sind, finde ich schön. Als Hauptcharaktere sind mir Narbe und Max schnell sympathisch gewesen. Beide sind recht unterschiedlich, haben aber positive Eigenschaften: Bei Narbe sind es Mut und Kampfgeist, bei Max ist es seine sanfte, liebevolle Art. Wie in einer Fabel sprechen die Hunde nicht nur innerhalb ihrer Art, sondern auch mit anderen Tieren.


    Von Beginn an verspricht die Geschichte Abwechslung und Spannung. Sie nimmt gleich Fahrt auf und bleibt trotz eines eher ruhigen Mittelteils kurzweilig.


    Ein Pluspunkt des Romans ist es auch, dass er sowohl traurige als auch lustige Passagen beinhaltet. Mehrfach konnte mich die Geschichte bewegen. Das liegt auch daran, dass es um universelle Themen wie Liebe, Freundschaft, Krankheit und Leid geht. Somit regt das Buch durchaus zum Nachdenken und Mitfühlen an. Leider spielt der Reinkarnationsaspekt eine zu große Rolle. Während der Autor das Thema in „Mieses Karma“ noch eher augenzwinkernd und sehr humorvoll behandelt, driftet „Die Ballade von Max und Amelie“ stark ins Spirituelle und zum Teil auch ins Kitschige ab. Vor allem gegen Ende wirkt die Geschichte damit übertrieben.


    Das Cover ist stimmig. Die hübsche Gestaltung wird im Inneren des Hardcovers aufgegriffen, denn zu Beginn der Kapitel ist jeweils eine Hundesilhouette abgebildet ist. Der Titel ist durchaus passend.


    Mein Fazit:

    Mit „Die Ballade von Max und Amelie“ konnte mich David Safier nicht restlos begeistern. Eine kurzweilige, unterhaltsame Geschichte ist es dennoch – vor allem für Tierfreunde.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: