• Kurzmeinung

    BarbSie
    Reise- und Liebesgeschichte mit wenig Tiefgang, zuviel Esoterik (wer's mag)
  • Episoden aus dem Leben des Autors


    Wer sich hier “Blumenmagie und Drogenprobleme” erwartet, wird enttäuscht werden. Auch allzu viel Action gibt es in “Hippie” nicht. Ernst und mit einer gewissen Portion Distanz beschreibt Paulo Coelho Ereignisse aus seinem Leben als er selbst noch wie ein Hippie aussah und herumreiste.


    Wenn wir heutzutage keine Ahnung haben, was damals genau los war und wie man Hippies definieren soll, ist das nicht so verwunderlich. Interessant ist aber, dass, wie Coelho durchblicken lässt, das auch damals keine so klar abgegrenzte Gruppe von jungen Leuten war, wie man gerne vermutet.


    Die mit Absicht gewählte Distanz im Roman fußt auf der Erzählperspektive der dritten Person. Es gibt bewusst kein “ich” hier. Auch die Reise verläuft nicht immer so wie man es erwarten würde. Wenig Action, banale Gespräche und viel Landschaft.


    Man kann über den Erzählstil streiten, das Cover mögen oder nicht, den Inhalt der Geschichte - da ja grundsätzlich so passiert - wage ich nicht zu kritisieren. Wozu hätte Coelho seine Erinnerung “verleugnen” sollen um den Roman für Leser vermeintlich aufregender zu gestalten? Er muss niemandem mehr etwas beweisen und kann als sehr erfolgreicher Autor jedes Wort so wählen wie er das möchte und es ihm in seinen persönlichen “Plan hinter dem Roman” passt.


    Immer dann, wenn beliebige historische Gegebenheiten, Ereignisse durchschimmern, wird das Buch besonders authentisch und ruft ein ganz spezielles Gefühl hervor. Man sitzt dann irgendwie mit im Bus und hört den Mitreisenden dabei zu wie sie Episoden aus ihrem Leben zum Besten geben. Und genau das ist auch dieser Roman.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • und das sagt Amazon:

    Als der rebellische junge Paulo aus Brasilien und die Holländerin Karla sich in Amsterdam begegnen, trifft sie die Liebe wie ein Blitz. Sie beschließen, gemeinsam aufzubrechen und als Reisende auf dem Hippie-Trail Erfahrungen zu sammeln, nach eigenen Werten zu suchen und danach zu leben. Mit an Bord sind ihre Freunde Rahul, Ryan und Mirthe sowie die Musik, die damals die Welt aus den Angeln hob. Eine inspirierende Reise von Amsterdam nach Kathmandu, an Bord des ›Magic Bus‹. Geschrieben von Paulo Coelho, der uns an einem unbekannten, frühen Kapitel seines Lebens teilhaben lässt.

    das auch damals keine so klar abgegrenzte Gruppe von jungen Leuten war, wie man gerne vermutet

    Falls es interessiert, hier die Meinung von einer, die dabei war: Als Hippies galten der Elterngeneration generell ALLE 15-25jährigen, die lange Haare hatten (Männlein und Weiblein), sich mit Jeans und Shirt / Holzfällerhemd / Omas alten Blusen / Opas alten Pyjama-Jacken u.ä. kleideten, den Frieden ernst nahmen, zu Befehlsempfängern nicht taugten und am liebsten in Ruhe gelassen wurden von Eltern, Lehrern und allen, die meinten, etwas zu sagen zu haben. Das Wort "chillen" war noch nicht erfunden, wurde aber schon praktiziert.

    Ein Buch darüber würde mich generell reizen, wenn der Autor nicht Coelho wäre, der für mich ein Anwärter für die heutige 365er Frage war.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zu früheren Zeiten, sehr früheren Zeiten habe ich Coelho gelesen, mich von seiner Pseudophilosophie einlullen lassen. :) Irgendwann wurde ich jedoch wieder geheilt. Nun hat er ein Buch über seine Hippie Zeit geschrieben. Der Neugierde halber hab ich mehrere Rezensionen gelesen wobei diese auf der Seite von 54books.de so wunderbar klingt, man muss das Buch gar nicht lesen, denn sie informiert umfassend über das was den Leser erwartet.


    Besonders das Schlusswort ist bemerkenswert -

    Zitat

    Man möchte fast meinen, den Kopf des Lesers vollständig auszuleeren, könnte auch das erklärte Ziel Coelhos mit seinem Roman sein.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Ein Buch darüber würde mich generell reizen, wenn der Autor nicht Coelho wäre, der für mich ein Anwärter für die heutige 365er Frage war.

    Genauso geht es mir, ich war ein Hippie bin 1948 geboren und 1968 als wir in die Bewegungen der verschiedenen Studentengruppen wechselten, schon 20 also zu alt für die Hippies. Ich kann mir den Pseudophilosophen gar nicht als Hippie vorstellen aber was soll es:roll:
    Hier steht ganz gut beschrieben was ein Hippie ist
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hippie

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: