Grant Morrison - Revolution gefällig? / Say You Want a Revolution!

  • Invisibles Vol. 1


    Paperback 1 – englisch sprachige Ausgabe


    „Say you want a revolution!“


    von Grant Morrison und andere Künstler


    Klappentext: Throughout history, a secret society called the Invisibles works against the forces that seek to hold back humanity's growth. Their latest recruit, a teenaged lout, must survive a bizarre, mind altering training course before being whicksed back in time to wit.

    Grant Morrison was born in Glasgow in 1960. As a comics writer, he is renowned for his bold reinventions of existing superheroes and his own authored titles. He has had successful runs on Animal Man, Doom Patrol, JLA, The Invisibles, New X-Men, Fantastic Four and All Star Superman His Batman- Arkham Asylum is the best-selling original graphic novel ever published. A documentary on his life and work, Grant Morrison- Talking with Gods, will be released in November 2010.


    Inhalt: Invisibles handelt von dem ewigen Ringen zweier unterschiedlicher gesellschaftlicher Strömungen um Einfluss und Vorherrschaft auf unserer Erde. Auf der einen Seite die konservativen Kräfte, repräsentiert durch Wirtschaft, Politik, Adel. Und auf der anderen Seite die Kräfte der Veränderung, der Anarchie. Eine Zelle, die für die Anarchie kämpft, sind die „Invisibles“ um den charismatischen King Mob.


    Der Handlungsort ist unsere Erde, auf der Mythen, Verschwörungstheorien, Spiritualität, Innerlichkeit, Metaphysik, Alientheorien in einer von Popkultur geprägten Umwelt die Realität sind. Die Lektüre der Invisibles ist für den Leser hinsichtlich Anspruch und Geist durchaus eine Herausforderung. Es werden diverse Genres vermischt, hinzu gesellen sich noch jede Menge an Verweisen, Zeitsprüngen und Verbindungen innerhalb der Story. Vom Panini Verlag wurden leider nur etwa 20 US-Heftausgaben in zwei Paperbacks in deutscher Sprache veröffentlicht. Den Rest der - zugegeben schon in deutscher Sprache schon komplizierten Stoffes - muss ich als interessierter Leser also in englischer Sprache weiterlesen.


    Man wird sich jetzt fragen: Warum das alles? Nur, um die spleenig-paranoiden Ergüsse eines schottischen Spinners zu lesen, der vielleicht zu viele Drogen konsumiert hat? Bisweilen musste ich mich das tatsächlich fragen. Morrison packt viel Symbolik in das Werk und verliert dabei den Faden. In anderen Worten, ein Fokus ist nicht immer zu erkennen. Und das ist das Problem dieser Serie. Durch die vielen von ihm geöffneten Fässer, Hinweise und Einwürfe kann er keine übersichtliche Prägnanz schaffen. Vielen Lesern wird durch die auf den ersten Blick scheinbare Willkür des Plots sicherlich ein klares Muster fehlen.


    Ein weiteres Problem ist nach meiner Auffassung, dass nicht alle eingesetzten Zeichner auch seine Scrips so umsetzen konnten, dass Morrisons Gedanken beim Lesers Fuß fassen können. So sind viele Panels auf den ersten Blick verwirrend und scheinen zusammenhangslos. Mir haben da bisweilen die „annotations“ zu diesem Werk unter www.barbelith.com weiterhelfen können, ohne die ich es als solches und die vielen Verweise vielleicht wohl nie richtig verstanden hätte.


    Apropos „Das Werk verstanden“: Wer hier nach einer Achterbahnfahrt ein rundes Ende erwartet, hat sich geschnitten. Auch der Abschluss lädt wieder einmal zu jeder Menge Spekulation und Interpretation ein, die wohl nur im Kontext gesehen werden können. Da lässt Morrison dem Leser zum Ende viel Raum, den dieser dafür auch nutzen sollte. Die Befreiung der Seele und des Körpers von den Zwängen der Zivilisation und von dem Diktat der Macht und die damit einhergehende Befreiung von den inneren Konflikten ist nur eine gedankliche Richtung, zu dem Grant Morrison den Leser inspiriert.


    Fazit: Der Leser wird nicht konventionell mit Unterhaltung berieselt, er wird bei der Lektüre gefordert, man muss mitdenken und eigene Schlüsse ziehen. Anders funktioniert das nicht. Wer eine in sich abgeschlossene und stimmige Story sucht, sollte Superman oder so lesen. Wer aber sich auf Invisibles einlässt, der findet ein Comicerlebnis, das man wohl nie wieder vergisst.


    Als Anlage noch zwei Cover, die verdeutlichen, mit welch Anspielungen von Beatles bis Bergmann gearbeitet wird.

  • Adam_1982

    Hat den Titel des Themas von „Grant Morrison Bd. 1: Say you want a revolution!“ zu „Invisibles Bd. 1: Say you want a revolution!“ geändert.
  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „G. Morrison & S. Yeowell & J. Thompson - Say you want a revolution!“ zu „Grant Morrison - Revolution gefällig? / Say You Want a Revolution!“ geändert.