Wo kann ich 440 Normseiten lektorieren lassen?!

  • Hallo zusammen!

    So, das Buch ist endlich fertig und nach der Freude der große Schock.

    Ein Lektorat soll ca 1500€ kosten.

    Das jedoch überschreitet deutlich mein Budget.

    Ich bin gern bereit dafür Geld zu investieren, jedoch muss ich noch essen und tanken.


    Ich habe schon einmal ein wenig im Netz gestöbert, jedoch gibt es zu viele Angebote.

    Hier erhoffe ich mir nun kompetente Hilfe.


    Anbei schon mal ein selbstgebastelten Cover.


  • Wenn Du niemanden findest, der Dir das Buch als Freundschaftsdienst lektoriert, dann wirst Du billiger nicht wegkommen. Umgerechnet 3,40 je Normseite sind merklich weniger als die mir bekannten Honorare.

    Ich bin gern bereit dafür Geld zu investieren, jedoch muss ich noch essen und tanken.

    Das muss der Lektor auch. Und da die meisten Lektoren, die solche Dienste auf Honorarbasis anbieten, Freiberufler sind, müssen sie nicht nur Brot und Sprit bezahlen, sondern auch Krankenversicherung und Altersvorsorge ohne Arbeitgeberzuschüsse bestreiten. Ich habe im Bekanntenkreis einige wenige Erfahrung als Lektor sammeln können (ohne Bezahlung) und schaffe dabei zwei bis vier Normseiten pro Stunde. Deine 440 Seiten wären für mich also mindestens 110 Stunden Arbeit, das entspricht etwa zwei Dritteln der monatlichen Arbeitszeit bei einem normalen Bürojob. Also müssen für den Lektor auch zwei Drittel seines monatlichen Lebensunterhalts rausspringen.


    Noch eine Anmerkung zum Coverentwurf: Die rote Schrift ist an den Stellen, an denen der Hintergrund hell ist, kaum zu lesen. Da solltest Du noch etwas verändern, um mehr Kontrast zu schaffen.

  • Hallo Kurier,

    von Deiner Seite habe ich es nicht ganz betrachtet. Ich habe nicht erwartet, das dies 110 Std Arbeit nach dich zieht.

    Ein neues Cover soll ebenfalls entworfen werden, irgendwas knackiges, was den potentiellen Käufer zum anschauen animiert.

    Mein Titel klingt noch nach 1€ Groschenroman.

    Kosten für Cover und Lektorat sind dann ca 1800€, das schreckt mich schon ab, da ich zwar die Arbeit würdige aber dafür noch sparen muss.

    Bekommt man das Geld langfristig wieder raus oder verschollt das fertige Buch irgendwo im Netz?

    Für jeden Ratschlag bin ich sehr dankbar, da ich quasi bei Null anfange.

    Gruß

    HotRod

  • Ich habe nicht erwartet, das dies 110 Std Arbeit nach dich zieht.

    Ich habe aus meiner eigenen Erfahrung mit fremden Texten hochgerechnet. Ein Profi mag ein Stück schneller sein, aber 10 Bücher im Monat zieht der auch nicht durch, wenn das Ergebnis was taugen soll.


    Ein neues Cover soll ebenfalls entworfen werden, irgendwas knackiges, was den potentiellen Käufer zum anschauen animiert.

    Die Illustration für die Vorderseite finde ich persönlich nicht schlecht. Der Rechtschreibfehler auf dem Namensschild links im Bildvordergrund sollte allerdings noch korrigiert werden. Oder heißt das Haus wirklich "Flesenhof"?


    Mein Titel klingt noch nach 1€ Groschenroman.

    Ja, XY des Grauens gibt es wirklich viele. Ich muss aber gestehen, mit dem Finden von Titeln tue ich mich auch oft schwer, und wenn mir was einfällt, finde ich ein Buch mit gleich oder zu ähnlich lautendem Titel schon bei Amazon.


    Kosten für Cover und Lektorat sind dann ca 1800€, das schreckt mich schon ab, da ich zwar die Arbeit würdige aber dafür noch sparen muss.

    Bekommt man das Geld langfristig wieder raus oder verschollt das fertige Buch irgendwo im Netz?

    Da eine verlässliche Vorhersage zu treffen, ist schwierig. Laut Statista hatten wir in den letzten zehn Jahren relativ konstant um die 80.000 Neuerscheinungen pro Jahr in Deutschland. Das verteilt sich natürlich auf verschiedene Genres, aber von einer mittleren bis hohen vierstelligen Anzahl von Titeln, die in mehr oder weniger direkter Konkurrenz zu Deinem Buch stehen, würde ich schon ausgehen. Dagegen gerechnet müsstest Du 900 Exemplare Deines Buchs verkaufen, wenn Du eine Marge von 2 Euro pro Exemplar durchsetzen kannst, um die Kosten wieder reinzuholen. Mehr Marge dürfte schwierig werden. In Summe würde ich sagen: Mindestens mal ambitioniert, ich würde mich nicht drauf verlassen, dass das klappt. Vielleicht können Autoren, die in Deinem Genre zu Hause sind, da etwas konkreter werden.

  • Mal so als Tipp: Um für den ersten Roman teure Investitionen zu vermeiden, kann man das Manuskript zunächst einmal probelektorieren lassen, d.h. z.B. erst einmal nur das erste Kapitel. Oft hilft das schon, um immer wiederkehrende Fehler im Rest des Romans selbst auszumerzen. Kritische Probeleser sind ebenfalls eine gute Hilfe. Von denen darf man keine Fehlerkorrekturen erwarten, wohl aber, dass sie einen darauf hinweisen, wenn die Geschichte an bestimmten Punkten stockt, Fragen aufwirft oder sie Logikfehler aufweist.

    Dann habe ich hier ein paar Punkte aufgeführt, auf die man seinen Roman selbst noch einmal untersuchen kann. Die gesamte Diskussion drumherum ist ebenfalls lesenswert, denn da gibt es gute Tipps.

    Das alles ersetzt zwar kein gutes Lektorat, dennoch ist es schon mal ein Anfang und mehr, als manch anderer Autor seinem Manuskript vor der Veröffentlichung angedeihen lässt.

    Was den Verkauf der Bücher angeht, wirst du dir erst einmal eine entsprechende Leserschaft aufbauen müssen, d.h. du wirst die Leute von deinem Können überzeugen müssen. Aber das ist noch Zukunftsmusik - ein Schritt nach dem anderen :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Hallo Zusammen,

    Ich war die letzten Tage im Weihnachtsstress.

    Ja, auf dem Schild steht wirklich „Fiesenhof“, weil die Erzieher dort alle fies sind.

    Ich muss noch mal Brainstorming betreiben, mit den bisherigen Lesern. Vill bekommen wir einen besseren, passender Titel hin: Flucht aus dem Mädchenheim, etc. Aber eigentlich ist der Titel total passend.


    Es wäre natürlich schön, wenn ich an dem Buch ein paar Groschen verdiene, aber wenn nicht dann nicht.

    Mir hat das nebenbei schreiben Spaß gemacht und ich würde mich einfach freuen, wenn ich dies nun teilen kann.


    Danke Divina für Deine Tipps. Eine Lektorin hat bereits die ersten 2 Kapitel korrigiert und hat mir viele Tipps, um ihr die Arbeit und mir die Kosten zu ersparen gegeben.


    Ich werde nun noch einmal Kontakt mit meinem ehemaligen Deutschlehrer aufbauen und ihn nach einer Korrektur fragen.

  • schaue mal auf Bookrix.de nach. Da sind viele die selber Bücher schreiben, dort einstellen und Probelesen lassen. Es gibt in passenden Gruppen auch welche die gerne die Bücher anderen durchschauen nach Fehlern.

  • Du kannst natürlich auch eine professionelle Schreibsoftware wie Papyrus verwenden.

    Dessen Textanalyse ist wirklich gut, ersetzt durchaus ein Korrektorat aber keinen Lektor.


    Beim Titel "Mädchencamp des Grauens" musste ich schmunzeln. :uups:

    Mir fallen spontan noch solche Alternativen ein:

    "Schrecknis aus dem Mädchencamp"

    "Verderben vom Fiesenhof"

    oder

    "Unheilvolles Mädchencamp"


    Oder auch "Fürchterliche Fallen des Fiesenhof" so als (nicht ganz vollständige) Alliteration :wink:


    Aber ich wette, über die Titelfindung bist du schon hinweg, es hat mich gerad ein wenig in meiner Phantasie beflügelt, seh es mir bitte nach. :wink:

  • Wow,

    danke für Deinen Tip Soulprayer, ich habe mich über Papyrus Autor auf deren Homeseite informiert und werde mir die Tage die Demoversion laden.

    Damit werde ich wohl alles abarbeiten können. Und die 179€ sind es mir absolut wert.

    Ein passenden Titel habe ich noch nicht und über Deine musste ich auch schmunzeln, da ich ja die Geschichte kenne.

    Die Band Rammstein hat auf ihrem ersten Album bunte Blumen anstatt eines harten Metal- Cover verwendet.

    Wie wäre es mit: Frivoles Schnetzeln im Kinderheim?