Corinna Mell - Marienfelde

  • 1952. Während sich ihr Onkel in Ostberlin für ein freies Deutschland engagiert, schicken Sonjas Eltern die 16-jährige in eine Schule für junge Bräute am Wannsee, denn sie soll einmal eine gute Ehefrau und Mutter werden, wie es dem damaligen Weltbild für junge Frauen entspricht. Als der Arbeiteraufstand 1953 niedergeschlagen wird, ist Sonja völlig durcheinander und flieht nach Westberlin, wo sie sich in einem Notaufnahmelager um diejenigen kümmert, die die DDR verlassen haben und einer unsicheren Zukunft entgegengehen. Sonjas Entscheidung hat auch weitreichende Folgen für ihr eigenes Leben…


    Corinna Mell hat mit ihrem Buch „Marienfelde“ einen Roman vorgelegt, der sich zeitlich in der Nachkriegszeit ansiedelt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, jedoch konnte das Buch den Leser zu keiner Zeit fesseln. Vielmehr liest sich der Roman wie eine geschichtliche Abhandlung, die allerdings nicht in die Tiefe geht, sondern jeden wichtigen Punkt nur kurz streift, um ihn dann so stehen zu lassen. Durch die fehlende Ausarbeitung und recht lieblose Aufzählung kommt keinerlei Spannung auf, selbst ein Geschichtsbuch ist da informativer und spannender zu lesen.


    Leider hat die Autorin es auch nicht geschafft, ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Alle wirken oberflächlich gezeichnet und blass, so dass der Leser sich überhaupt nicht mit ihnen identifizieren und mit ihnen fiebern kann. Es baut sich keinerlei Beziehung auf, was das Lesen mühselig macht und auch für Langeweile sorgt.


    „Marienfelde“ hatte zwar eine gute Idee als Handlung, davon war allerdings leider gar nichts zu merken. Dies Buch sollte man getrost ignorieren.


    Nicht empfehlenswert :bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Mit sehr hohen Erwartungen habe ich mit der Lektüre des Romans begonnen, da mich der Klappentext sehr angesprochen hat.

    Leider wurde ich etwas enttäuscht, denn dies ist wieder einmal eines der Bücher, bei denen der Klappentext den Käufer/Leser in die Irre leitet.

    Erwartet hatte ich die Auseinandersetzung einer jungen Frau mit den politischen Gegebenheiten der fünfziger/sechziger Jahre, die tatsächlich im Buch nur einen sehr geringen Anteil hat.

    In erster Linie geht es um die Schulmädchenschwärmereien eines jungen, naiven Mädchens eingebettet in die Wirtschaftswunderzeit.

    Natürlich gehört das auch in einen Roman über das Leben einer jungen Frau, aber dieses ewige hin und her und vor allen Dingen „der schöne Walter“ haben mich irgendwann nur noch genervt. Ich musste lange warten, dass irgendetwas (wichtiges) passiert.

    An und für sich ist der Roman schön erzählt und auch die bekanntesten Ereignisse der damaligen Zeit finden sich wieder, aber mir fehlte doch der „Tiefgang“.


    Mein Fazit: Ein Roman, den man lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.


    :bewertung1von5::bewertung1von5: