Liguori Lecomte - Das Geek-Kochbuch Rezepte inspiriert von Kultfilmen, TV-Serien, Computerspielen / Cuisine pour les geeks

  • Kurzmeinung

    Ambermoon
    Herrlich, um darin zu schmökern und sich Inspiration zu holen, jedoch leider nichts für Kochanfänger
  • Serienjunkies, Computerfreaks und Super-Geeks aufgepasst! Das ist euer Kochbuch. Feiert noch einmal die dramatische Hochzeit des Königs mit Joffrey Baratheons Taubenpastete, gönnt euch einen Schluck von Omas Flaschen-Suppe, um eure Herz- und Magieleiste aufzufüllen, oder lasst euch von Schoko-Cupcakes à la Bertie Bott verzaubern. Möge die Kochkunst mit euch sein!...(Klappentext)


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    "Oft wollen die Leute wissen, was für ein Koch ich bin.
    Ich antworte dann immer, dass ich mich eher als Spieler sehe,
    der sich in der Küche kreativ austobt."
    (S. 3)


    Ich liebe jede Art von Kochbüchern - je ausgefallener und schräger, um so besser. Ebenso liebe ich zocken, bin ein wahrer Serienjunkie und lasse mich noch viel öfter von einem Buch in fremde Welten entführen. Ja, ich bin wohl so etwas was man heutzutage einen Nerd nennt.

    Dieses Kochbuch vereint quasi gleich mehrere meiner Leidenschaften und es macht wirklich Spaß darin zu schmökern und natürlich auch daraus zu kochen.


    Bevor man sich durch Rezepte wühlt, erhält man ein paar Facts bezüglich der Filme und Games, welche in diesem Buch eine Rolle spielen.

    Danach kommen Küchen-Basics. Leider nur zwei und die wären "Gemüse karamellisieren" und Räuchern mit Heu". Ich persönlich fand ja nur das Heuräuchern interessant, wobei ich das sicher nie anwenden werde. Für absolute Küchenanfänger sind es jedoch eindeutig zu wenig Basics.


    Dann kommen die Rezepte. Dabei wurden die Themen in Kinofilme, TV-Serien, Computerspiele, Comics & Animationsfilme und Snacks unterteilt. Bei den Rezepten hat sich Lecomte - Koch, Autor und Gamer - einiges einfallen lassen. Man reist mit den Rezepten zu Harry Potter nach Hogwarts und genießt Hähnchen mit Pilzen aus dem verbotenen Wald, taucht ins Matrix-Universum ein und muss sich für die blaue oder rote Pille, eingebettet in einen Muffin, entscheiden. Man bäckt mit Mr. Whites aus "Breaking Bad" Blue-Meth-Donuts, man erhält das Rezept von Links Großmutter für ihre Flaschen-Suppe (The Legend of Zelda), welche unsere Lebens- und Magieleiste auffüllt und man stellt seinen eigenen Pokéball her.

    Für Abwechslung ist also gesorgt. Jedes Rezept enthält ein stimmungsvolles Bild und eine Info zum jeweiligen Film. Es steht hierbei zwar "Achtung Spoiler!", aber so richtig gespoilert wird man hier nicht. Also unbedingt lesen, da dies wirklich interessant und amüsant ist.


    "Ich lade euch auf einen kleinen kulinarischen Trip ein.
    Dabei werdet ihr sehen, dass Kochen geekig sein kann -
    und dass geekige Gerichte toll schmecken und einfach zuzubereiten sind,
    selbst für Noobs."
    (S. 3)


    Diesem Zitat kann ich nicht wirklich zustimmen, denn ein Koch-Noob sollte man wirklich nicht sein. Selbst ich hatte bei manchen Rezepten so meine Probleme. So werden z.B. spezielle Utensilien benötigt, welche bei den Zutaten nicht angegeben werden. Beim Pokèball benötigt man nämlich eine Kugelform. Aha - ja eh, aber was für eine genau?

    Zudem setzt der Autor wohl voraus, dass manche Küchenhandgriffe logisch sind und hat diese daher gleich ganz unter den Tisch fallen lassen. Bei manchen Rezepten hätte ich mir mehr Bilder bezüglich der Arbeitsschritte gewünscht und für manche Geek-Rezepte müsste man ziemlich tief in die Geldbörse greifen, da die Zutaten ausgefallen, eher für gut Betuchte zu sein scheinen und daher in normalen Supermärkten nicht erhältlich sind, wie z.B. Rotbarbenfilet, Totentrompeten (eine Pilzart) oder Tintenfischtinte. Vereinzelt werden wiederum 08/15-Zutaten wie z.B. Mehl nicht angegeben, da davon ausgegangen wird, dass man das sowieso zur Hand hat.

    Man kann natürlich alles entsprechend ersetzen, so habe ich anstatt der Totentrompeten andere Pilze genommen und anstatt Tintenfischtinte tut es schwarze Lebensmittelfarbe auch.


    Lecomte scheint auch der Meinung zu sein, dass man im Besitz einer Großküche mit unzähligen Herdplatten und Töpfen ist. Also wenn ich mir die Küche von ein paar Nerd-Freunden ansehe, kann ich froh sein überhaupt zwei verschiedene Töpfe zu finden. Die Suche nach speziellen Küchenutensilien kann man hier sowieso gleich vergessen. Ich habe eine kleine aber wirklich gut ausgestattete Küche, trotzdem möchte ich nicht unbedingt 5-7 Töpfe herumstehen haben und gestresst in allen einmal kurz umrühren, würzen, schwenken, etc.

    Es gibt aber auch genug einfache Rezepte, welche schnell von der Hand gehen und einen Film- oder Gamingabend zu etwas Besonderem machen.


    Fazit:

    Es hat wirklich Spaß gemacht darin zu schmökern und Rezepte daraus nachzukochen. Ich habe z.B. "Pochierte Hähnchenbrust 'Hogwarts'" und "Schattenwolf-Brot von Heiße Pastete" und mehr, nachgekocht/-gebacken. Dabei habe ich mich jedoch niemals 1:1 an das Rezept gehalten, sondern improvisiert, da entweder Zutaten nicht erhältlich waren, es mir nicht geschmeckt hätte (was eher an meinem persönlichen Geschmack und nicht am Rezept lag), oder es mir schlicht zu viel Arbeit gewesen wäre. So wurden aus dem "Schattenwolf-Brot" einfach mal "Wolfsbrote aus dem Schwarzen Königreich" und aus dem pochierten Huhn "Gebratenes Hogwarts-Huhn mit Pilzen und Gemüse aus dem verbotenen Wald".

    Dieses Buch ist also durchaus inspirierend und regt die eigene Phantasie an. So habe ich nun ein neues Projekt für meinen Blog im Kopf und unsere TV- und Gaming-Abende werden in Zukunft auch alles andere als kulinarisch langweilig.

    Für Kochanfänger ist es jedoch gänzlich ungeeignet. Für die wenigen sehr einfachen Rezepte, würde ich mir dieses Buch also nicht extra kaufen, sondern stattdessen Google befragen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    © Pink Anemone (inkl. vieler Bilder, Autoren-Info und nachgekochter Rezepte)

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Liguori Lecomte - Das Geek-Kochbuch Rezepte inspiriert von Kultfilmen, TV-Serien, Computerspielen - Cuisine pour les geeks“ zu „Liguori Lecomte - Das Geek-Kochbuch Rezepte inspiriert von Kultfilmen, TV-Serien, Computerspielen / Cuisine pour les geeks“ geändert.