Sina Beerwald - Hauptsach, der Baum brennt

  • Verkatert öffnet Sarah Christkind am Sonntagmorgen einem Mann die Haustür, der behauptet, er sei DER Weihnachtsmann und wäre bei IHR genau richtig, da er das letzte Christkind getötet hätte und nun Ersatz bräuchte. Als sie den –offenbar gestörten- Mann nicht beim sozialpsychiatrischen Dienst loswird, nimmt sie sich ihm an – immerhin ist sie Therapeutin. Dabei hat sie mit ihrem gerade ausgezogenem Mann, seiner Neuen und ihren beiden Pubertieren schon genug um die Ohren, aber dem Mann, der scheinbar weder Autos kennt noch weiß, was ein Geschirrspüler ist, und stattdessen dringend seine Rentiere sucht, muss geholfen werden. So eine turbulente Adventszeit hat Sarah jedoch noch nie erlebt.


    Sina Beerwald schreibt querbeet. Historisches, Nordseekrimis, Thriller („Hypnose“ ist u.a. sehr zu empfehlen) und als ich gelesen habe, das es von ihr nun einen humorvollen Weihnachtsroman gibt, musste ich diesen unbedingt lesen. Leider sind humorvolle Bücher oft ein Problem für mich, da ich sie nicht witzig finde, aber Beerwald hat genau mein Humorniveau getroffen. Die Ich-Erzählerin Sarah Christkind ist sympathisch, authentisch und als Leser begleitet man sie durch den Dezember. Die eigentliche Hauptfigur ist jedoch der Weihnachtsmann. Frisch vom Nordpol einflogen, kommt er so gar nicht in unserer Welt zurecht. Wortspiele versteht er nicht und mit den meisten Haushaltsgegenständen steht er auf Kriegsfuß. Kein Wunder, dass Sarah ihn entweder rund um die Uhr betreuen muss oder halt eine Katastrophe nach der nächsten erlebt.


    Mich hat das Buch auf einer langen Bahnfahrt begleitet und ich habe tatsächlich die Zeit und die Menschen um mich herum vergessen. Ich musste so oft lachen und habe es genossen, dass so alltägliche Dinge so humorvoll umgesetzt wurden und Beerwald eine Komödie geschrieben hat, die überhaupt nicht krampfhaft versucht witzig zu sein, sondern durch Situationskomik großartig unterhält. Zudem ist es natürlich auch weihnachtlich und ein bisschen magisch.


    Fazit: Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die Lust auf einen wirklich witzigen Weihnachtsroman haben, der zwar einen Hauch Magie besitzt, aber nicht kitschig oder klischeehaft ist, sondern frisch und fröhlich über eine chaotische Adventszeit mit dem Weihnachtsmann berichtet. Definitiv eine Weihnachtsbuchempfehlung – zum Selbstlesen und auch zum Verschenken. Da kann man nur 5 Sterne für vergeben!


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  • Inhalt:

    Sarah Christkind ist seit vier Wochen alleinerziehend und von ihrem Mann getrennt. Sie trauert ihrem Ex immer noch hinterher als morgens auf einmal ein Mann vor ihrer Tür steht, der behauptet der Weihnachtsmann zu sein und dass sie sein neues Christkind sein müsste, da das vorherige verunfallt ist. Klar, denkt sich Sarah und versucht ihn an den sozial psychiatrischen Dienst zu verweisen, doch der vermeintliche Weihnachtsmann lässt sich nicht abwimmeln. So nimmt Sarah ihn bei sich auf und versucht ihm zu helfen…


    Meine Meinung:

    Weihnachtsbücher gibt es viele, doch ein Fantasybuch, in dem es um den Weihnachtsmann geht, abgesehen von Kinderbüchern, habe ich noch nicht gelesen. Dazu lese ich die Bücher von Sina Beerwald recht gerne und freute mich auf diesen Roman.

    In die Geschichte rein zu kommen war nicht schwer, der Schreibstil war gewohnt einfach und flüssig zu lesen und so blätterte ich eine Seite nach der anderen um. Die Geschichte hat Humor, aber auch viel Gefühl und nur wenig nervte mich.

    In der Mitte fand ich es etwas langatmig. Irgendwann nervte es mich, dass Sarah, die trotz vieler Beweise, immer noch anzweifelte wer der Mann ist und stattdessen immer absurdere Ideen bekam, wer er denn sein könnte. Als diese Phase jedoch überwunden war, hatte ich wieder Spaß an der Geschichte.

    Die Figuren bestehen aus Familie und Freunde von Sarah und dem besagten Mann.

    Sarah leidet noch unter der Trennung und hätte ihren Ex gerne zurück, doch der hat eine Neue, die Sarah natürlich nicht ausstehen kann. Sie sieht den Weihnachtsmann als Patienten und lenkt sich so von ihren eigenen Problemen ab.

    Der Weihnachtsmann jedoch scheint den Durchblick zu haben. Er weiß zwar nicht was Handys sind bzw. wie sie funktionieren, aber wie Sarah fühlt, weiß er genau.

    Freunde und Kinder glauben nicht an den Weihnachtsmann und halten ihn für Sarahs neuen Freund. Gerade bei den Freundinnen fand ich das doch sehr merkwürdig, denn die Trennung von Sarahs Mann war ja noch nicht lange her.

    So gab es ein paar Dinge, die etwas merkwürdig waren, doch das Buch war unterhaltsam und verursachte wenigstens ein wenig Weihnachtsstimmung.

    Das Ende empfand ich als gut, auch wenn es nicht das war, was ich erwartet hätte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: