Klappentext:
Nicht nur Gefällig-Harmloses lässt sich in edles Porzellan gießen, sondern auch Deftig-Anzügliches in vollendeter Kunst. Allmen und Carlos geraten an einen geheimen Schatz wertvoller Porzellanfigürchen für Liebhaber der expliziten erotischen Darstellung. Ein Fall, der sie gehörig ins Schwitzen bringt. Denn sie ermitteln nicht ganz freiwillig. Ein erpresserischer Komplize hat sie in der Hand. – von der Diogenes-Verlagsseite kopiert
Zum Autor:
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane – zuletzt erschien ›Elefant‹ – und ›Business Class‹-Geschichten sowie seine ›Allmen‹- Krimiserie sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich. . – von der Diogenes-Verlagsseite kopiert
Allgemeine Informationen:
5. Band der Allmen-Reihe
Erzählt aus der Perspektive eines unbeteiligten Beobachters
35 Kapitel auf 267 Seiten
Meine Meinung:
Es war einmal eine nette Idee, einen verarmten aristokratischen Snob in die Krimilandschaft zu schicken und ihm statt mit Serienmorden mit adäquateren Verbrechen zu konfrontieren, mit Kunstdiebstahl, Fälschung, Erbschleicherei, Versicherungsbetrug, Hehlerei, usw., Verbrechen auf einem Parkett also, wo ein Adliger zuhause ist. Man statte ihn mit schlauem Personal aus, einem großen Herz, feinsinnigem Intellekt und einem Hang zur Selbstüberschätzung. Johann Friedrich von Allmen lebt auf zu großem Fuß, gibt mit vollen Händen geliehenes Geld aus und träumt von vergangenen Reichtümern.
Seine Detektei ist spezialisiert auf die Wiederbeschaffung gestohlener Kunstwerke, wobei Diebstahl und Rückgabe mitunter von derselben Firma ausgeführt werden: Allmen International Inquiries.
Wie gesagt, eine nette Idee. Von dieser Idee können zwei, drei Bücher leben, aber keine Endlos-Serie. Das, was beim ersten Band begeisterte, das Unverbrauchte, das Originelle und Neuartige, kennt man inzwischen; jetzt müsste die Serie durch die Fälle punkten. Nach dem 4. Band, dem bisherigen Tiefpunkt der Reihe, bietet dieser Fall mehr Lesespaß, auch wenn er an das Vergnügen der ersten beiden Bücher nicht herankommt.
Der Buchtitel provoziert prickelnde Hoffnung. Doch er bleibt das einzig Prickelnde. Einzelne Porzellanfiguren werden zwar im Detail beschrieben, aber sie bleiben kalt, weiß und leblos.
Dennoch: Auf dem ereignisreichen Weg, das Porzellan zu Geld zu machen, davon möglichst viel in die eigene Tasche fließen zu lassen und dabei den Erpresser im Auge zu behalten, wird Allmen von einer anderen Erotik ergriffen. Von der menschlichen. Und wie in jedem Band hat er am Ende zwar seinen Bankrott abgewendet, aber vom erhofften Geldsegen nichts abbekommen.
So ist er mal wieder schlauer als vorher. Doch vermutlich nicht schlau genug, als dass er im nächsten Band nicht wieder aufs Kreuz gelegt wird.